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Der Gesellschafter

Freitag, den 26. Oktober 1634

xr. Gustav Haber aus München angesetzt. Wie immer war die Reutlinger Bergsteiger- iemeinde vollzählig und zahlreich an­wesend. Der Vorsitzende, Fabrikant Groß, -röffnete den Abend mit einer kurzen Begrü­ßung. Mit freudigem Beifall wurde die Mit­teilung entgegengenommen, daß auf Beschluß ser Hauptversammlung für das Darlehen -ex Kaltenberghütte ein fester Zuschuß son 5000 NM. an die Sektion Reutlingen überwiesen wird.

Reutlingen, 25. Okt. (Vorzeitliche iku n d e.) Ende September ds. Is. stieß ein LruPP der Arbeitsdienstabteilung 1/263 bei Zrabarbeiten im Waldteil Müll er wiese Mich des Markwasens in einer Tiefe von 15 Metern auf stark verkalkte Knoch en­dest e. Die Bruchstücke ließen sich nach Zu­sammensetzung als Teil einer Renntier- stange (Abwurf) bestimmen. Das zweite ffundstück ist das Unterende vom Schienbein «mes Wildpferdes. Aus dem Zusam- äienvorkommen der Abwurfstange mit dem gZferdeknochen kann man vermuten, daß auch her vorzeitliche Mensch sich dort aufhielt.

Nckeimmturz lm Cchulhaus

Aßmannshardt, OA. Biberach, 25. Oktober. Am Mittwoch stürzte im alten Schul- Haus ein Teil der Hausgangdecke ein. Nebenan im Schulfaal hatten die Schüler der Oberklasse noch Religionsunterricht. Zum Glück war kein Schüler unterwegs. Der im gleichen Saus wohnende Lebrer wollte ge­rade während des Einsturzes den Gang be­treten. Durch das Gerassel der sich lösenden Decke hielt er einen Augenblick inne, um die Ursache des Geräusches zu finden. Da krachte schon die Decke vor ihm zu Boden, während das Stück über ihm hielt, so daß er nicht verletzt wurde. Die Schüler und übrigen Hausbewohner wurden durch das heftige Krachen und die Erschütterung in heftigen Schrecken versetzt. Das alte Schulhaus ist als baufällig bekannt.

Kammer und Meislreiber an den Pranger

Balingen, 25. Okt. Der hiesige Kreisleiter wendet sich in einem Aufruf gegen H a m- sterei und Preistreiberei. Er be­tont, daß keinerlei Warennot be­stehe. Wer sich dazu hergebe, durch Hamsterei und Preistreiberei Unruhe in die Bevölke­rung hineinzutragen, bezeichne sich selber als der größte Schädling unseres Volkes. Es ist, so heißt es dann weiter in dem Aufruf, selbstverständlich Pflicht für jeden anständi­gen Deutschen, daß er sich von dieser Sorte der Hamsterer und Preistreiber distanziert, dieselben müssen zunächst mit Verachtung ge­straft werden, um sie so an den Pranger zu stellen. Ich richte an den anständigen Teil unserer Bevölkerung die Bitte, mir Hamsterer und Preistreiber mit genauen Un­terlagen zu melden, damit nötige Schritte unternommen werden können. An die­jenigen. die unbewußt sich zum Hamstern und Preistreiben verleiten ließen, richte ich die dringende Bitte, macht euch frei von die­ser Front, andernfalls wir nicht davor zu­rückschrecken, jeden Hamsterer und Preistrei­ber durch Bekanntgabe des Namens öffent­lich an den Pranger zu stellen.

Stier will Lokomotive ausspießen

Pforzheim, 25. Okt. Im benachbarten E u- tingen wurde am Dienstag nachmittag ein Stier wild und ging auf und davon. Nach­dem er anfänglich seine Sprünge in den Ortsstraßen vorgeführt hatte, trabte er zum Bahnhof. Auf den Bahnhofsvorsteher, der sich in den Weg stellen wollte, ging der Stier wütend los. Dann sprang er kurz entschlos­sen auf die Schienen. Dem Güterzug 13-20 Uhr aus Richtung Pforzheim raste der Stier todesmutig entgegen. Freilich wurde dies zu seinem Verhängnis. Zuerst wurde er von dem herannahenden Zug zur Seite geschleu­dert. Als der Stier wieder auf die Beine gekommen war und nochmals gegen den Zug anrannte, geriet er unter dessen Räder und wurde zerstückelt.

In Neuenstadt, OA. Neckarsulm, fuhr ein Motorradfahrer auf ein unbeleuchtetes Rübenfuhr- werk auf und verletzte sich schwer.

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Im Bahnhofsgebäude in Eschenau, OA. Heil- 5ronn, wurde ein Dieb in dem Augenblick entdeckt, als er dabei war, den Kassenschrank zu öffnen. Dem Täter gelang es zu flüchten.

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In Ludwigsburg wurde eine Razzia auf Bettler, Hausierer und Landstreicher abgehalten, die zur Feststellung zahlreicher verdächtiger Per­sonen führte.

Der Führer hat für das 10. Kind des Wilhelm Beißwenger von Reutlingen die Ehrenpaten­schaft übernommen und ein Geldgeschenk in Höhe ovn 50 Reichsmark übersandt.

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In Ulm feierte gestern das Ehepaar Stro- "l die Diamantene Hochzeit.

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Der älteste Bürger von Holzheim, OA. Göp- dmgen. Gottlieb Strähle, starb im Alter von 92 Ären.

Italien Laut seiner Zugend Burgen Deutschlands Zugend bittet um ein­fache Heime

Aus Stadt und Land

Nagold, den 26. Oktober 1034.

Hitlerworte:

Ordnung im Innern ist die Vorbedingung zur Entfaltung der Kraft nach außen.

Rede vor den SA.-Führern in Reichenhall,

3. 7. 33.

Dienstnachrichten

Der Herr Reichsstatthalter hat im Namen des Reichs den Obersekretär Wolf bei dem Amts­gericht Herrenberg, Notariatsverweser in Wald­dorf bei Tübingen zum Bezirksnotar daselbst ernannt.

Der Herr Reichsstatthalter hat im Namen des Reichs den Obersekretär Bühl er bei dem Amtsgericht Neuenbürg mit seinem Ein­verständnis an das Amtsgericht Stuttgart I versetzt.

Diensterledigungen

Erledigt' je eine Obersekretärstelle bei dem Landgericht Ulm und den Amtsgerichten Herrenberg und Neuenbürg.

Meldefrist je 8 Tage.

Achtung Ferienkinder!

Die Transportleitung des Sonderzugs läßt die Nagolder Pflegeeltern bitten, heute Nach­mittag schon 4.30 Uhr mit den Kindern am Bahnhof zu sein.

NS.-Kriegsopfer-Berforgung Ortsgruppe Nagold

Nach längerer Pause trafen sich am Mittwoch abend die Kriegsopfer im kleinen Löwensaal, um wieder einmal von berufener Seite zu hören, wie ihre Belange im neuen Staat ver­treten werden. Kam. Letsche begrüßte die Erschienenen und gab dann die in letzter Zeit von Berlin, Stuttgart und Rottweil eingegan­genen Rundschreiben bekannt. Die Front­zulage werden nun inzwischen bald alle Ka­meraden erhalten haben, wo dies noch nicht der Fall, müsse man noch etwas Geduld haben, es wird niemand vergessen. Eingaben und Schreiben müssen immer durch die Ortsgruppe gehen, da sie sonst von den höheren Instanzen immer wieder an die Ortsgruppe zurückgehen. Im November wird anläßlich der Kreiskonfe­renz eine Kreistagung der Kriegsopfer stattfin­den, zu der wahrscheinlich Gauamtsleiter Eretz- Stuttgart oder Bezirksobmann Haigis-Rott- weil erscheinen wird. Um die Kameraden und Kameradenfrauen stets auf dem Laufenden zu halten, wird demnächst amRößle" ein Aus­hangkästchen angebracht werden, worauf heute schon hingewiesen wird. Die Bemühungen, die schwerkriegsbeschädigten Arbeitslosen unterzu- Lringen. waren im Kreis Nagold von Erfolg begleitet: es sind nahezu alle untergebracht. Kam. Letsche ermahnte noch die Anwesenden, auf die Abwesenden einzuwirken, daß die Versammlun- lungen, auch die von der NSDAP., von den Kriegsopfern besser besucht werden, damit wir immer mehr zur Geltung kommen. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer schloß die Versammlung, die allen Erschienenen wieder einmal den Beweis erbrachte, daß wir in Ham. Letsche den richtigen Mann an seinem Platze haben und wir daher nur immer wünschen müs­sen, daß seine Bemühungen allerseits un­terstützt werden! -

Bom DfL. Nagold

Die vom Reichssportführer von Tscham- mer und Osten veranlaßte WerbewocheGesun­de Frauen durch Leibesübungen" hat landauf, landab freudiges Eche gefunden. Hier in Nagold ließ es der für Leibesübungen zuständige Ver­ein für Leibesübungen an der nötigen Werbe­arbeit ebenfalls nicht fehlen. Der Erfolg blieb nicht aus. Der Verein kann bereits auf eine stattliche Schülerinnenabteilung blicken, die Zahl der Mädchen zwischen 14 und 20 Jahren hat sich vergrößert und auch die Frauen erscheinen. Und so konnte man am letzten Mittwoch in der Turnhalle ein frisch - fröhliches Treiben, ein Springen und Laufen, Anmut gepaart mit Wagemut, beobachten. Es war ein erfreuliches Bild, wie ohne Unterschied des Standes an­getreten wurde, wie neben der Frau das Mäd­chen übte und zum Teil die Mutter mit der Tochter wetteiferte. Schade, daß die Frauen noch verhältnismäßig spärlich erscheinen. Viel­leicht macht sich das noch. Das Ziel der Leibes­übungen war von jeher, ist und bleibt es, neben der körperlichen Ausbildung die seelischen Kräf­te zu pflegen, vor allem aber den Sinn für Kameradschaft und Volksgemeinschaft zu för­dern und praktisch zu verwirklichen. Gerade von diesem Gesichtspunkt aus erfolgte der Zu­sammenschluß der früheren Vereine, Turnver­ein und Sportverein, um von einheitlicher Stelle aus, ohne gegenseitige Konkurrenz und deren unerwünschte Begleiterscheinungen, alle Kräfte auf sportlichem und turnerischem Gebiet zusammenzufassen. Nicht um einen Verein geht es letzten Endes, das Ziel ist immer wieder unser Volk und der Grundgedanke heißtAlles für Deutschland". Ihr Frauen von Nagold, hört diesen Ruf. weg mit allen Hemmungen, kommt zum VfL. Nagold!

Erfolge der Heimaktto« der HZ.

Das Bürgermeisteramt Nordstetten hat nun­mehr beschlossen, der HI. für ihr Heim die not­wendige Einrichtung zu beschaffen. Einige Tische und Bänke wurden bereits in Auftrag gegeben.

Die Gemeinde Bondorf stellt der HI., dem DJ. und BdM. in vorbildlicher Weise in einem Gemeindehaus Raum zum Einbau von Heimen zur Verfügung. Die Bauarbeiten wurden von der Gemeinde sofort in Angriff genommen.

Bannführer W a i d e l i ch-Calw konnte dem vorgestern abend auf dem Marktplatz versam­melten Standort der HI. die freudige Mittei­lung machen, daß die HI., das JV und der BdM. durch Vermittlung der Kreisleitung bald ihre neuen Heime beziehen können.

Murr, brachtr die Mir- rungen in den Zeitungen!

Die Bezirksvereinigung für Schsachtvieh- oerwertung Bayern teilt mit:

Es ist kaum glaublich, aber es ist vielfach immer noch so, daß der Bauer ein Stück Schlachtvieh verkauft, ohne von der Notie­rung des für ihn zuständigen Schlachtvieh­hofes eine Ahnung zu haben!

Immer noch kommen Fälle von Verkäufen vor, deren Erlös noch in einem Mißverhält­nis zu dem tatsächlich erzielbaren Preis steht. Erklärlich sind solche Fälle nur dadurch, daß in abgelegenen Gegenden der Bauer weder das Wochenblatt der Landesbauernschaft, noch eine Tageszeitung liest oder Rundfunk hört. Möge sich jeder überlegen, daß die Kosten seines Wochenblattes und einer Zei­tung unter Umständen schon aus einem besseren Viehverkauf herausspringen können.

Es darf in Zukunft nicht mehr Vorkommen, daß der Bauer als der schlechter unterrichtete Teil bei Viehverkäufen von Vorneherein im Nachteil erscheint. Hinterher kommen dann gar oft die Klagen an die Bezirks- und Marktvereinigungen für Schlachtviehverwer­tung, welche dann denjenigen Fällen nach­gehen soll, in denen der Bauer sich übervor­teilt fühlt. Aber hier wie in allen Fällen ist Vorbeugen und sich rechtzeitig Unterrichten besser, als sich hinterher beklagen.

Es ist heute so, daß die Marktnotierungen ein wirklich zuverlässiges Bild des möglichen Preisstandes geben. Für jede Gegend können von der Notierung deS zuständigen Marktes die gerechtfertigten Händlerspesen und -Pro­visionen und Frachtkosten abgezogen werden. Klarheit und Sauberkeit müssen in allen diesen Dingen herrschen. Dazu beitragen kann jeder einzelne, indem er sich über die Notie­rungen auf dem laufenden hält. Eine wich­tige Aufgabe fällt hier dem Leser des Wochen­blattes oder dem Zeitungsleser zu: Er muß bei jedere Gelegenheit auf diejenigen seiner Standesgenossen einwirken, die noch schlecht unterrichtet sind!

Kommt ein Fall vor, daß ein Bauer sich ans Unkenntnis der Marktvorgänge bei einem Verkauf benachteiligt fühlt, gibt es nur die eine Gegenfrage: Warum hast du die letzte Notierung nicht gelesen? Wie hoch sind die Frachtkosten von dir zum Markt? usw.

Forderungsanmeldung der Gläubiger im Zusammenhang mit der landwirt­schaftlichen Schuld nregelung

In Zusammenarbeit mit der Entschuldungs­stelle der landwirtschaftlichen Genossenschafts­zentralkasse hat die Hauptabteilung IV der Lan­desbauernschaft Württemberg soeben ein Rund­schreiben an die ihr nach Maßgabe des Gesetzes angehörenden Wirtschaftsgruppen des Landhan­dels und der Be- und Verarbeitung landwirt­schaftlicher Erzeugnisse herausgegeben.

In diesem Rundschreiben werden sämtliche Angehörigen der Hauptabteilung IV, die Gläu­biger von solchen Bauern und Landwirten sind, die ein Schuldenregelungsverfahren beantragt baben, aufgefordert, bis spätestens 1. Novem­ber 1934 aus einer Postkarte der Hauptabtei­lung IV der Landesbauernschaft Württemberg. Stuttgart-N., Schellingstr. 4. Tel. Nr. 26045/47 Name und Anschrift dieser Schuldner mitzutei­len.

Mit möglichster Beschleunigung werden dann die Gläubiger, die solche ordnungsgemäße An­gaben gemacht haben, von der Hauptabteilung IV ein Merkblatt über die Behandlung der Forderungen im Schuldenregelungsverfahren und je nach Bedarf eine Anzahl Formulare für die Forderungsanmeldung erhalten. Die For­mulare sind nach sorgfältiger Ausfüllung bis spätestens 15. November 1934 wieder an die Hauptabteilung IV zur Weitergabe an die Ent­schuldungsstelle einzusenden.

Es kann erwartet werden, daß auf diese Wei­se sämtliche Angehörigen der Hauptabteilung IV der Landesbauernschaft Württemberg, die Gläu­biger von landwirtschaftlichen Verfahrensschuld­nern sind, in die Lage versetzt werden, ihre Forderungen an diese Schuldner rechtzeitigund vollständig anzumelden. Nur so können die sonst drohenden Rechtsnachteile vermieden werden.

Der Aufbau der Deutsche« Kredit­genossenschaften

Im Rahmen der Führerschulung für das deut­sche Bank- und Kreditwesen führte der Anwalt des Deutschen Genossenschaftsverbandes. Dr. Lang, zum ThemaAufbau der deutschen Kre­ditgenossenschaften" u. a. folgendes aus:

Geschäfts- und Kreditpolitik der deutschen Kre­ditgenossenschaften liegen gemäß 8 1 des Eenos- senschaftsgesetzes in der Förderung des Erwerbs oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder. Nach dem Gesetz ist die Aufgabe der Genossenschaften nur eine wirtschaftliche, nach dem Wesen ist sie aber gleichzeitig eine soziale^ Darin unterscheidet sich die Genossenschaft in erster Linie als Perso­nengemeinschaft von der Kapitalgesellschaft und darin beruht vor allem auch ihr sozialer Charak­ter. Der gemeinwirtschaftl. Charakter der Genos­senschaften prägt sich besonders stark bei der Kreditverteilung aus. Diese muß so vorgenom­men werden, daß alle Mitglieder aus der Ge­schäftstätigkeit der Genossenschaft möglichst gleichmäßigen Nutzen ziehen können. Daß dies der Fall ist, zeigt die Kreditgliederung. Sowohl an Stückzahl als auch dem Betrage nach liegen die genossenschaftlichen Kredite völlig im Rah­men der Mittelstandskredite. Die durchschnitt­liche Höhe des Einzelkredites betrug Mk.1492. Von 5,3 Milliarden Mk. mittelständischen Ve- triebskredites entfallen 2,7 Milliarden Mk. auf

die ländlichen und städtischen Kreditgenossen­schaften. Die Kreditgenossenschaften haben also bei der mittelständischen Kreditversorgung einen dominierenden Einfluß.

Zwei Kreditformen überragen heute: Die laufende Rechnung, und der Wechselkredit. Um eine Erweiterung des reinen Personalkredites sind die Genossenschaften ständig bemüht. Sie ist allerdings nur möglich, wenn sich der Kre­ditgeber einen tieferen Einblick in das Geschäft des Kreditnehmers insbesondere durch bessere Buchführung verschaffen kann und wenn durch schärfere Druckmittel, wie durch eine Ehren­gerichtsbarkeit, die Schuldnermoral erheblich ge­bessert und damit das Risiko der Kreditgeber gemildert wird. Jedenfalls haben die gewerb­lichen Genossenschaftsbanken allein über 100 Millionen Mark Kredite zur Arbeitsbeschaffung gegeben und auch hier bereitwilligst ihre ge­samten Einrichtungen dem Wiederaufbau der Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Nach den Ergebnissen der Geschäftsführung der deutschen Kreditgenossenschaften sind die Genossenschaften ohne Zweifel das beste dezentralisierte Banken­system der mittelständischen Kreditwirtschaft.

SM»t!M AMrbenms über AimigepsMt

derjenigen Personen, die der Veitragspflicht zum Reichsnährstand unterliegen, aber einen Beitragsbescheid nicht erhalten haben

Nach 8 14 der Ersten Beitragsordnung des Reichsnährstandes vom 13. September 1934 haben die Eigentümer bäuerlicher oder land­wirtschaftlicher Betriebe dem zuständigen Finanzamt Anzeige zu machen, wenn sie einen Beitragsbescheid nicht erhalten haben. Dar­unter fallen alle diejenigen, die am 1. Ja­nuar 1934 Eigentümer von landwirtschaft­lich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch (wein- baulich) genutzten Grundstücken in einer Ge­meinde oder in mehreren Gemeinden waren. Eigentümer von Grundstücken in mehreren Gemeinden sind zur Anzeige verpflichtet, wenn sie nicht für alle Gemeinden, in denen sich Grundstücke befinden, Bescheide erhalten haben. Es ergeht hiermit an alle Eigentümer bäuerlicher oder landwirtschaftlicher Be­triebe, die ihre Beitragsbescheide bis heute nicht erhalten haben, die Aufforderung, dies dem zuständigen Finanzamt bis zum 26. No­vember 1934 anzuzeigen. Von der Anzeige- Pflicht sind die Eigentümer der bäuerlichen oder landwirtschaftlichen Betriebe befreit, so­weit das ungekürzte, gemeindesteuerpflichtige Gesamtgrund- und Getällkataster der in einer Gemeinde belegenen Parzellen weniger als 36 NM. beträgt.

Tie Unterlassung der Anzeige ist straf­bar.

Zu dem Oberndorfer Unglück

dem Fahrlehrer Rabe und Bäckermeister Rapp zum Opfer fielen, wird über den Her­gang noch folgendes mitgeteilt:

Fahrlehrer Rabe fuhr mit seinem Fahrschüler Bäckermeister Rapp aus Voll und dessen zehn­jährigem Söhnchen die Mauserstraße hinaus. Am Steuer der viersitzigen Limousine älteren Baujahres saß Bäckermeister Rapp. Das Keh­ren am Ende der Mauserstraße ist besonders für einen Anfänger schwer, Rapp kam dann auch über den Gehweg hinaus, so daß der Wa­gen den mit nur wenig Gebüsch bewachsenen etwa 80 Meter tiefen steilen Abhang in rasen­dem Tempo hinabsauste, sich an einer Boden­welle überschlug und mit weithin hörbarem Krach auf der unten vorbeilaufenden Land­straße nach Altoberndorf förmlich auseinander­barst, Der Aufprall war so heftig, daß die Ka­rosserie vom Fahrgestell abgetrennt und völlig zertrümmert im Straßengraben liegen blieb, während der untere Teil des Wagens auf der anderen Straßenseite, von einem Baum auf­gehalten. umgekehrt liegen blieb.

Die Insassen wurden mitten auf die Straße geschleudert. Fahrlehrer Rabe war sofort tot.

Bäckermeister Rapp wurde von einem Auto­mobilisten aus Stuttgart mit zerschmettertem Schädel ins Krankenhaus eingeliefert, wo er bald darauf verschied. Wie durch ein Wunder kam das Söhnchen mit nicht allzu schweren Kopfwunden davon.

Am Tod vorbei

Höfen a. Enz. Kurz vor dem südlichen Orts­eingang fuhr ein von Neuenbürg kommendes, mit einer Person besetztes Auto mit solcher Wucht auf einen vorausfahrenden Langholz­wagen, daß der Stamm zur Hinterwand des Fahrzeuges hinausragte. Zum Glück des Fah­rers suchte der Stamm seinen Weg seitlich des Lenkers, sonst wäre der Unfall nicht ohne töd­lichen Ausgang verlaufen. Durch Zertrümme­rung der Windschutzscheibe erlitt der Besitzer des Wagens erhebliche Schnittwunden im Gesicht.

Ausflug der Wursterschen Arbeiterschaft

Rät, Kreis Freudenstadt. Am letzten Sams­tag machte die Arbeiterschaft vom Sägewerk B. Wurster mit ihrem Chef eine Fahrt ins Blaue. Sie, die jahraus, jahrein die mächtigen Baumstärme verarbeiten, wollten nicht den Rhein oder Vodensee. sondern die Baumriesen, die zum Teil aus den Waldungen ihres Chefs stammen, am Platze sehen. Die Fahrt ging nach Vesenfeld, über Urnagold nach Schernbach, wo die Besichtigung der Wälder stattfand. Nach dreistündigem Waldmarsch gings in denHirsch" nach Urnagold, wo ein von der Firma gestiftetes Vesper mit Wein bereitstand. In heiterer Stim­mung gings heiter und froh um 6.30 Uhr dem Heimatdörflein zu, den stillen Wunsch im Her­zen tragend, noch mehr solcher Tage erleben zu dürfen.

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