Der Gesellschafter
Mittwoch, Sen 17. Oktober 1934
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teil mit Gas- und Brandbomben belegt worden. Wehr- und Löschzug zusammen hatten die Be- ! wohner zu beruhigen und zu belehren. Easver- ! giftete waren zu retten und die Brandherde zu ! bekämpfen, ohne Wasserleitungen und Brunnen benützen zu können, da sie als gestört galten. Die große Motorspritze entnahm das Wasser der Waldach, die kleine war in ihrem Eingreifen durch die mangelhafte Beschaffenheit des Kanalschachts bei Bäcker Klenk gehemmt. In der Kritik forderte der Oberamtsbaumeister die Verbesserung dieses Schachtes. Er konnte lobend hervorheben. daß seit dem vorigen Jahr die Ausbildung des „Einheitsfeuerwehrmanns" große Fortschritte gemacht habe. Auch in Nagold sei man bei der Feuerwehr an jedem Gerät aus- gebildet, Das sei nur erreicht worden durch die vielen gründlichen Hebungen in diesem Sommer. Im Namen der Stadtverwaltung konnte Obersekretär Reule den Feuerwehr-Offizieren Köhler, Bienz, Schüler und Schwarz für 20—25jährige Dienstzeit eine Ehrenurkunde und ein Geldgeschenk überreichen. Der ganzen Feuerwehr sprach er für ihr tatkräftiges und wirkungsvolles Eingreifen bei verschiedenen Brandfällen aus dem Land den Dank und die Anerkennung der Stadt aus.
Borfpielaberrd
Morgen Donnerstag abend 8,15 Uhr werden im Seminarsaal zwei Suiten (Tänze) für Violine, Cello und Klavier von August Halm gespielt werden. Unser verstorbener Landsmann Halm hat einen nicht so sehr großen Kreis von Anhängern. Sie gehören zu jenen Minderheiten, in denen das Gefühl für hohe Werte waltet und die ein Anrecht auf die Zukunft haben. Inmitten einer Zeit der Zerfahrenheit, der mangelnden Sammlung, das Umsichgreifen des Zerfalls bat August Halm Werke von einer Ge- schlossenheir und Schönheit geschaffen, wie man sie in unserer Zeit nicht mehr für möglich hielt. Davon mögen auch die Tänze Zeugnis geben, sie wir am Donnerstag abend im Seminarsaal spielen wollen.
Berufsberatung
Beim Arbeitsamt Nagold ist eine besondere Abteilung für Berufsberatung eingerichtet. Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen, sowie deren Eltern, können dort kostenlos über alle beruflichen Fragen Auskunft erhalten. Bei der verwickelten Struktur unserer heutigen Wirtschaft ist es dem Einzelnen oft unmöglich zu erkennen, wo einerseits das Volk ihn am nötigsten braucht, und wo andererseits für ihn selbst die besten Möglichkeiten liegen. In gewissenhafter, eingehender persönlicher Beratung kann sich darüber jeder Ratsuchende beim Arbeitsamt aufklären lassen. Darum kommt mit euren Kindern zur Berufsberatung! Sprechstunden finden statt: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 14—17 Uhr im Zimmer 11 des Arbeitsamts Nagold.
Vom Derein f. Leibesübungen Nagold
Die Winterarbeit eingesetzt. Dienstag abend übt die Jugend, Donnerstag abend ist Geräteturnen, Freitag abend treffen sich sämtliche Aktive in der Turnhalle und der Mittwoch Abend ist für die Frauen- und Mädchenabteilung vorgesehen.
Die Werbewoche „Gesunde Frauen durch Leibesübungen" hat auch hier in Nagold Widerhall gefunden. Nicht nur Mädchen, sondern auch verheiratete Frauen, ja auch schon eine Anzahl Schülerinnen haben sich gemeldet und weitere Anmeldungen sind zu erwarten. Bei genügender Beteiligung wird der Mittwoch abend in 3 Gruppen eingeteilt:
7— 8 Uhr: Schülerinnen:
8— 9 Uhr: Mädchen von 14—20 Jahren:
9— 10 Uhr:.Mädchen über 20 Jahren und
Frauen.
Zunächst werden die Schülerinnen noch den Mädchen zugeteilt. Sobald die Schülerinnengruppe groß genug ist. erfolgt die Einteilung wie oben.
Der Verein für Leibesübungen Nagold will dem Frauenturnen die Bedeutung zukommen lassen, die es mit Rücksicht auf das ganze Volk verdient und die von der Leitung des Reichsamts für Leibesübungen gewünscht wird.
Es liegt nun an den Frauen und Mädchen in Nagold, von der gebotenen Gelegenheit Gebrauch zu machen. Darum, Frauen und Mädchen in Nagold, reiht Euch ein in die Turn- und Sportfamilie in Nagold, treibt Leibesübungen im VfL. Nagold, besucht den Mittwoch Abend! Gesunde Frau, gesundes Volk! (Siehe heutige Anzeige.
Schwarzes Brett
Vart«ia«tUch. Lachdrnlt »ert»te».
HJ.-Gesolgschast 1/III/128 Heute abend 8 Uhr antreten am HJ.-Heim in Nagold in Uniform. Uebergabe der Gefolgschaft an den neuen Eefolgschaftsführer.
HJ.-ll«terbann 111/128
Anltseinsetzung des neuen Bürgermeisters
Haiterbach. Gestern nachmittag um 2 Uhr fand auf dem Rathaus unter Anwesenheit des Landrats Dr. Lauffer, des früheren Bürgermeisters Bernhardt, des stellvertretenden Kreisleiters Steeb, der Eemeinderäte, der Beamtenschaft und einer stattlichen Einwohnerschaft Haiterbachs die feierliche Amtseinsetzung des auf 5. September ds. Is. hierher ernannten Bürgermeisters Adolf Dengler statt. Dr. Lauffer dankte zunächst dem früheren Bürgermeister Bernhardt namens des Oberamts für seine in der Stadtgemeinde während seiner 13-6 jährigen Dienstzeit geleisteten Arbeit. Der äußerliche Dank für diese Arbeit käme in der Ernennung zum Verwaltungsaktuar zum Ausdruck. Sein weiterer Dank galt dem Amtsverweser Ziegler, der in den letzten zwei Monaten die Ämtsgeschäfte weiterführte. Sodann begrüßte er den im Einverständnis mit der Kreisleitung und auf einstimmigen Vorschlag des Gemeinderats hierher Ernannten, Zwei Punkte sind es, die den neuen Bürgermeister zu seinem Amte befähigen, sein Wissen und Können, das er sich in seinen Dienststellungen in Tuttlingen, Neckarsulm. Wangen und Nagold erwarb, und sein unbedingtes Bekenntnis zur nat.-soz. Idee. Diese Idee, beruhend auf dem Grundsatz „Gemeinnutz vor Eigennutz" in die Tat umzusetzen, soll die schönste, aber auch ernsteste Arbeit eines Ortsvorstehers sein. Nur so kann eine wahre Volksgemeinschaft, von der kleinen Zelle einer Gemeinde ausgehend, aufgebaut werden zum Wohle unseres Vaterlandes. Die Aufgabe der Stadträte sei es. dem Bürgermeister bei diesen Bestrebungen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Der Redner bittet auch den politischen Leiter. Stützpunktleiter Engelhardt, den Bürgermeister in diesem Dienst zu unterstützen, und bei irgend welchen Mißhelligkeiten von persönlicher Gehässigkeit abzusehen und nur in sachlichen Rahmen zu bleiben. Sodann weist Dr. Lauffer den neuen Bürgermeister auf seinen bereits geleisteten Beamteneid hin und erneuert den Treueschwur nochmals durch Handschlag.
Kreisleiter Steeb als stellv. Kreisleiter ergreift hierauf das Wort und gibt den Rat, das Amt nach dem Grundsatz: Gemeinnutz vor Eigennutz zu verwalten, als „Vater" der Gemeinde immer mit gutem Beispiel voranzugehen, zum Wohl der Gemeinde und unseres Volkes.
Amtsverweser Ziegler beglückwünscht hierauf den neuen Bürgermeister zu seinem Amt und stellt ihm die Aufgabe, das entgegengebrachte Vertrauen zu festigen und das Amt so weiterzuführen, wie es der vorherige Bürgermeister geführt hat. Dazu wünscht er ihm Kraft und Weisheit von oben. Auch der Frau des neuen Bürgermeisters entbietet er ein herzliches Willkomm!
Staütpfarrer Dippon entbietet namens der kirchlichen Gemeinde herzlichen Willkommgruß und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß das Verhältnis zwischen der kirchlichen und bürgerlichen Gemeindeführung zu ersprießlicher Zusammenarbeit führen möge.
Oberlehrer Bauer begrüßt den neuen Ortsvorsteher im Namen der Schule und der Lehrerschaft und betont, daß Opfer und Mittel zum Aufbau einer Schule nicht unnötig seien, da unsere Jugend die Zukunft darstelle. Er bittet, der wahre „Kultminister" der Stadt zu wer
den, dann werde Achtung und Dank der Gemeinde nicht ausbleiben.
Der frühere Bürgermeister Bernhardt beglückwünscht seinen Nachfolger und wünscht ihm recht guten Erfolg, Er dankt nochmals für alle ihm erwiesene Ehrung und verspricht, sein neues Amt in Nagold so zu führen, wie er es in Haiterbach gewohnt war.
Sodann ergreift Bürgermeister Dengler das Wort. Er dankt für all die ehrenden Worte, die ihm zuteil wurden, besonders aber dem Gemeinderat für das ihm entgegengebrachte Vertrauen, dem Oberamt und der Kreisleitung für die tatkräftige Unterstützung. Er verspricht, sich Mühe zu geben, um" das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen, und zu handeln nach dem Grundsatz: „Gemeinwohl geht vor Eigenwohl". Nur wo es dem Wohl der ganzen Gemeinde dient, will er seine Kraft einsetzen. «Streitigkeiten dürfen das Wohl der Gemeinde nicht gefährden. Er faßt seine Führerstellung auf als ein Vertrauensverhältnis zwischen Bürgermeister und Eemeindeglieder. Auch hofft er auf ein gutes Verhältnis zu den anderen Behörden und Beamten Haiterbachs. Er schließt mit dem Wunsch, daß seine Tätigkeit sich auswirken möge zum Wohle der Gemeinde und damit zum Wohle des ganzen Vaterlandes.
Hierauf gibt Dr. Lauffer seiner Freude Ausdruck, über das dem neuen Bürgermeister allseits entgegengebrachte Vertrauen und beschließt die feierliche Amtshandlung mit einem Sieg Heil auf den Führer und auf unser Vaterland. Nach dem Horst Wessellied trafen sich alle Beteiligten zu einem gemütlichen Beisammensein im „Adler". Abends brachte dann noch der Gesangverein dem neuen Bürgermeister ein wohlgelungenes Ständchen.
Die Geff. und die Teilnehmer an dem Geländesportkurs in Lauffen sind am kommenden Donnerstag abends 8.30 Uhr auf dem Dienstzimmer des Unterbannes. Die Meldungen für den Staatsjugendtag und die Heimbeschaffung sind mitzubringen, ferner ist letzter Termin zur Ablieferung der erstmaligen Anträge.
Straßenerneuerung
Calw. Das bedeutendste Notstandswerk in diesem Jahr, die Erneuerung der Stuttgarter Straße, nähert sich seiner Vollendung. Die jetzige Straße ist um 1—1-4 Meter breiter als vorher und zeigt eine viel schlankere Führung infolge Beseitigung vieler Kurven. Nach der Fertigstellung zu deren Beschleunigung Zeit und Arbeitskräfte äußerst in Anspruch genommen werden, bildet sie die beste Straße in der näheren Umgebung von Calw.
Voraussichtliche Witterung: Süddeutsch- land kommt allmählich wieder in den Bereich Westlichen Hochdrucks. Für Donnerstag und Freitag ist deshalb Zeitweilig aufheiterndes, aber nicht beständiges und immer noch ziemlich kühles Wetter zu erwarten.
Gestorben: Jakob Noppel, 62 I., Kayh.
Verlag: Der Gesellschafter G. m. b. H.. Nagold. Druck: Buchdruckerei G. W. Zaiser (Inhaber Karl Zaiser), Nagold. Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschl. der Anzeigen: Hermann Gütz. Nagold D. A. IX. 34: 2490
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten
Ochsen
Lullen
Zungbullen
Kühe
Färsen
Fresser
Kälber
Schweine
Schafe
Zugetrieben
52
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327
486
460
—
1473
2145
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Unverkauft
10
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42
50
60
—
60
—
—
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1. längere.
2. ältere .
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ausgemästete.
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vollfleischige, ausgemöstete höchsten Schlachlwerles . .
16. 10
1110
Fürsten (Kalkarmen)
l>) vollfleischige . . 1 .
«:) fleischige.
33-35
_
«l) gering genährte ....
30—32
Fresser
mäßig genährtes Jungvieh
27—29
—
.—
Kälber
s) beste Mast- und Saugkälber
8) mittlere Mast-u.Saugkälber
32-36
-12-35
cj geringe Saugkälber . . .
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30-33
29-33
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2L - 30
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Lebendgewicht . . .
8> vollfleischige von etwa
240—300 Psd. Lebenogcwichl
29-32
23-27
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cj vollfleischige von etwa
200—240 Psü. Lebendgewicht
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vollfleischige von etwa
15-19
—
160—200 Pfd. Lebendgewicht
11- 19
fleischige von
120—160 Psd. Lebendgewicht k) unt. 120 Pfd. Lebendgewicht
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