Seite g — Nr. 191_ Der Gesellschafter _ Samstag. den 18. Augu st izzz
Aus Stadt und Land
Nagold, den 18. August 1934. Hitlerworte:
An zahllosen Fällen, in denen die Rasse standhält, bricht der Bastard zusammen. Darin ist die Korrektur der Natur zu sehen. E Mein Kampf.
Dienstnachrichten
Der Herr Reichsstatthalter hat im Namen des Reichs den Amtsgerichtsrat mit der Amtsbezeichnung Amtsgerichtsdirektor Dr. Brauer in Neuenbürg seinem Ansuchen gemäß auf eine Landgerichtsratsstelle in Stuttgart verseht und ihn gleichzeitig zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Stuttgart I unter Belastung seiner Amtsbezeichnung Amtsgerichtsdirektor ernannt, den Amtsrichter mit der Amtsbezeichnung Amtsgerichtsrat Pfizenmaier in Neuenbürg zum Amtsgerichtsrat in Kiin- zelsau ernannt -und den Amtsrichter Gustav Boss ert in Neuenbürg an das Amtsgericht Ludwigsburg versetzt.
Diensterledigungen
Erledigt: die Amtsgerichtsrat-(Vorstand-) Stelle und 2 Amtsrichterstellen in Neuenbürg.
Meldefrist 14 Tage.
Die Bewerber um die Stadtpsarreien Altensteig und Wildberg haben sich binnen 3 Wochen beim Ev. Oberkirchenrat zu melden.
Die Parole für morgen
Zeitig wählen!
Niemand darf der Wahlurne fernbleiben!
Alles seine Ja-Stimme abgeben!
An Nagold. Altensteig-Stadt. Ebhausen, Berneck und Wildberg wird durchlaufend von früh 8 Uhr bis abends 18 Uhr (6 Uhr) gewählt. An den übrigen Gemeinden in der Zeit von 10 bis 18 Uhr.
Es stimmen ab in Nagold die Wähler mit den Anfangsbuchstaben A—K im Roten Schulhaus, L—Z im Knabenschulhaus. Die Insassen und das Personal der Versorgungskuranstalt Waldeck in der Anstalt, die des Kreiskrankenhauses dortselbst. In Altensteig die Wähler links der Nagold im Rathaus, rechts der Nagold im unteren Schulhaus. In den übrigen Gemeinden je im Rathaus.
Wen nicht zwingende Gründe abhalten, der sollte seiner Wahlpflicht schon in den Vormittagsstunden genügen!
Ehrenpflicht jedes Einzelnen ist es, zur Wahlurne zu gehen, Säumige darf es in Nagold nicht geben!
Und unser aller Stolz sei das Ergebnis morgen abend: lauter ehrliche Jastimmen!
Ick KÜR U »Ick:
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Der Führer sprach
Die uniformierten Einheiten marschierten auch gestern abend wieder mit flottem Spiel durch die Stadt mit dem Endziel Traubensaal, woselbst Gemeinschaftsempfang der fulminanten Führerrede aus Hamburg organisiert war. BdM. und Weiblicher Arbeitsdienst fanden sich gleichfalls ein.
Ergriffen lauschte Nagolds Hakenkreuzgemeinde mit Millionen und Abermillionen deutscher Partei- und Volksgenossen den Worten des geliebten Führers, Worten, getragen von höchstem Verantwortungsgefühl und unbedingter Wahrheit, Worten, wie sie bisher noch kein Staatsmann an uns gerichtet hat. die wir auf Seite 2, 3. 9 und 10 wiedergeben.
Die rasende Begeisterung der Hamburger war beispiellos und beispiellos soll morgen das Treuebekenntnis zum Führer werden.
Der letzte Mann, die letzte Frau muß zur Arne. Der Kreis Nagold allen voran!
87 Jahre alt
wird am Montag Frau Wilhelmine Lehre. Bäckermeisters Witwe. Waldachstraße. Wir wünschen der noch rüstigen Hochbetagten alles Gute! I
.... und es mutz geschieden sein!
Wie das Kreisamt der NSE. „Kraft durch Freude" mitteilt, sind die Abfahrtszeiten für unsere, uns lieb gewordenen Mecklenburger und Lübecker am Sonntag, den 19. August folgendermaßen festgesetzt:
Altensteig ab 11.30 Uhr vormittags Wildberg ab 12.03 Uhr mittags Nagold ab 12.19 Uhr mittags
Unsere Nagolder Freunde treffen pünktlich 11.45 Uhr auf dem Adolf Hitlerplatz zusammen, denn die Bevölkerung, voran die Standartenkapelle wird ihnen das Ehrengeleite zum Bahnhof geben. In Altensteig und Wildberg wird es ähnlich gehandhabt: die dortigen Urlauber werden dies an Ort und Stelle erfahren.
Und wenn ihr am Montag wieder in eurer nordischen Heimat angekommen seid, dann denkt zuweilen auch zurück an eure Brüder im Schwabenland, die auch euch ein liebes Gedenken bewahren werden.
Noch eins: Ihr sollt innerlich unbeschwert die Heimreise antreten und auf alle Fälle vorher eure Pflicht erfüllen und eure Ja-Stimmen abgeben. Dann frohe Fahrt!
Stratzenerneuerunge« im württ. Schwarzwald
In verschiedenen Teilen des württ. Schwarzwaldes werden in Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms die merstbefahrenen Höhenzufahrtsstraßen und Talwege weiter verbessert und erneuert. Schon im letzten Winter wurden die ersten Vorarbeiten für den beschleunigten Ausbau wichtiger und in den Sommermonaten am regsten befahrenen Straßenzügen des schwäbischen Gebirgsteiles begonnen. Das günstige Wetter während des Sommers hat die einzelnen Ausbauphasen wesentlich gefördert.
So wurden in der Gegend von Pforzheim Einfahrtsstraßen ins Enztal ausgebessert, verbreitert und geteert. Ausgebaut wird eine Parallelstraße zum Enztal, die von Calmbach durch das Kleine Enztal in Richtung Simmersfeld verläuft und eine Entlastung der Straße Calmbach—Wildbad—Enzklösterle—Besenfeld darstellt. Zudem eröffnet die neue Strecke romantische Schwarzwaldgebiete zwischen dem Kleinen Enz- Hof und Simmersfeld, einem wald- und wildreichen Schwarzwälder Hochforstgelände. Eine neue Zufahrtsstraße wird von Herrenalb nach dem Kurort Rotensol angelegt, die in die Strecke Neusatz—Dobel ausmünden wird. Hiedurch erfolgt später eine Entlastung der Waldstrecke Herrenalb- Dobel. Eine Verbreiterung erfuhr die Strecke von Eompelscheuer im oberen Enztal nach Urnagold—Besenfeld auf dem Hochkamm zwischen 800 und 850 Meter: der stark angewachsene Durchgangsverkehr erforderte hier besonders die Verbreiterung des obersten Stückes der Straße. In flottem Ausbau begriffen ist die Straße von Besenfeld nach Freudenstadt, die sich ständig in einer Höhe von 7—800 Metern hält und von größter Bedeutung für die Verkehrsabwicklung Freudenstadt Pforzheim ist. Nach Fertigstellung der neuen Straße ist ja der Umweg von Besenfeld über das Murgtal via Schönegründ - Klosterreichenbach — Baiersbronn, um nach Freudenstadt zu gelangen, nicht mehr nötig. Vor allem können die Autofahrer auf der Hinfahrt von Pforzheim nach Freudenstadt den einen Weg über Besenfeld—Schönegründ und auf der Rückfahrt den unmittelbaren Höhenweg Freudenstadt Besenfeld wählen. Auch auf der Murgtalstraße sind kleinere Straßenverbreiterungen und Teerungen auf schwäbischem Gebiete neu durchgeführt worden.
Oeffentliche Kundgebung zur Volksabstimmung
Wildberg. Die NSDAP. Ortsgruppe Wildberg hatte auf vorgestern abend zu einer großen Kundgebung in den Hirschsaal eingeladen. Dieselbe wurde eingeleitet durch einen Propa- gandamrsch der SA., SAR., des Arbeitsdienstes, der HI., JV., BdM. und IM. durch die Straßen des Städtchens. In großen Scharen rückten die Versammlungsbesucher an. Der Hirschsaal war überfüllt. Die Feierstunde wurde eröffnet durch ein Musikstück der Stadtkapelle Wildberg. Anschließend sprach Ortsgruppenleiter Parteigenosse Schmelzte einleitende Worte und erteilte dem Redner des Abends Standartenführer Pg. Butz-Winterlingen das Wort, welcher in packender und Mitreisender Rede über die Bedeutung der Volksabstimmung vom 19. August sprach. Ausgehend von der Tatsache, daß die Idee des Nationalsozialismus während des gewaltigen Ringens 1914—1918 im Schützengraben geboren wurde, erinnerte er an den unsäglichen Leidensweg, den das deutsche Volk zu gehen hatte, bis es dem Führer in 14jähri- gem unermüdlichem Kampfe gelungen ist, das ganze deutsche Volk um sich zu scharen und an Stelle des 1000jährigen Erbübels der Uneinigkeit das deutsche Volk zu einer einigen und geschlossenen Nation zusammenzuführen. In ein
dringlichen Worten schilderte er die heutige Lage Deutschlands und die Pflichten, die jedem Deutschen daraus erwachsen. So wie der Führer seinem Volk die Treue gehalten hat, so müssen auch wir ihm die Treue halten. Unsere Treue und unsere Vertrauen wollen wir ihm bringen als das kleinste, aber zugleich auch als das schönste Geschenk, das ein Volk seinem Führer bringen kann. Den skrupellosen Hetzern im Ausland aber werden wir beweisen, daß wir blind dem Führer vertrauen, daß sein Wille unser Wille und und seine Entscheidung unsere Entscheidung ist. Mit ernster Mahnung an alle, bewußt zu sein, um was es geht und am
19. August geschlossen mit „Ja" zu stimmen, schloß Pg. Butz seine begeistert aufgenommenen, jedem zu Herzen gegangenen Ausführungen. Seine Gemeinde ist am 12. November 1933 100-prozentig zur Wahlurne gegangen und hat iOOprozentig mit „Ja" gestimmt. Wie kürzlich berichtet wurde, ist sie dafür vom Führer geehrt worden. Ihr wollen auch wir es gleichtun. Nach einem Sieg Heil auf den Führer und den deutschen Weihliedern schloß der Ortsgruppen- leitcr die eindrucksvolle Kundgebung.
4vjähriges Jubiläum
Sulz. Mit dem heutigen Tage schied unsere Hebamme Agnes Niethammer im Alter von 04 Jahren aus dem Dienste als Gemeindehebamme. Am 10. August 1894 war sie seinerzeit in die Hebammenschule in Stuttgart eingetreten, um ab Dezember 1894 in Sulz Dienst zu tun. 806 mal leistete sie in unermüdlicher Geduld und Treue bei Tag und Nacht in dieser langen Zeit den Frauen in ihrer schweren Stunde Beistand. Ihre Ruhe und Sicherheit bei ihrem verantwortungsvollen Amt übte oftmals wunderbare Wirkungen aus. Daß die Anstrengungen und Aufregungen ihres Berufes sich seit einem Jahre bemerkbar machten, ist nicht weiter verwunderlich. In diesem Zusammenhang mögen einige Angaben über Geburtenzahlen in unserem gegenwärtig 982 Einwohner zählenden Flecken nicht uninteressant sein. Im Kriegsjahr 1916 kamen 16 Kinder auf die Welt: 1914 waren es 15 gewesen: 1915 10: 1917 11: 1918 13: 1919 28: 1920 32: 1921 37: 1922 31: 1933 25. Die Durchschnittszahl der jährlichen Geburten liegt in den letzten 30 Jahren mit Ausnahme der Kriegsjahre etwas über
20. Die Kindersterblichkeit ist gegenüber den Erzählungen alter Frauen aus früherer Zeit geradezu belanglos. Wesentlich dürfte die Aufklärungsarbeit vom „Agnesle" sso nennt man die Hebamme hier allgemein) dazu beigetragen haben. - Eine kleine Schulgeschichte von der Hebamme: Eine Schülerin erzählt bei der Geschichte von Moses Geburt: Da ließ der Pharao alle Agnesle von ganz Aegypten kommen.
Autounfall
Wart. Vorgestern mittag gegen 12 Uhr verunglückte der von Wildbad kommende 33 Jahre alte verheiratete Friedrich Leitz von hier an der Straßenkreuzung von Hofsiett nach Zwerenberg. Durch das Platzen eines Reifens verlor der Verletzte die Steuerung und fuhr über den Straßengraben hinweg auf einen Baum auf. Leitz wurde dabei so schwer verletzt, daß er erst gestern morgen wieder zum Bewußtsein kam. Äußer einem Bruch des Handgelenks, sowie des Schultergelenks, erlitt er noch schwere innere Verletzungen. Die Beschädigung des Wagens ist von geringer Bedeutung.
Verkehrsunsall
Calw. Vorgestern nachmittag gegen 4 Uhr ereignete sich auf der Straße Calw—Hirsau ein Verkehrsunfall. Als eine Arbeitsdienstabteilung nach dem Sportplatz marschierte, sprang beim Bad. Hof vor dieser ein Knabe über die Straße und geriet dabei vor die Räder eines mit Ferienkindern besetzten Lastwagens. Zum Glück wurde der Junge der Länge nach unter das Auto geworfen und erlitt so nur Schürfungen an den Füßen. Wäre er quer vor die Räder geworfen worden, so wäre er sicher zerdrückt worden.
Sportvorschau
Fußball:
Der VfL. har auf morgigen Sonntag die best- bekannte, in der obersten Klasse spielende Eau- liga-„Reserve" der Sportvereinigung Feuerbach zum Privarspiel verpflichtet. Mit diesem Spiel ist die Reihe der Freundschaftsspiele beendet. Dieses Treffen wird zeigen, wie die einheimische Elf mir ihrem großen Gegner fertig wird, und ob sie gerüstet genug erscheint, erfolgreich in die in Bälde beginnenden Pflichtspiele einzutreten. Die Gäste spielen einen technisch sehr guten Fußball. Die Schnelligkeit und das exakte Zu- und Abspiel, wird wohl der heimischen Mannschaft von großem Wert sein, dabei noch zu lernen, um es nachher selbst zu verwerten. Diese Begegnung dürste für Nagold eine Seltenheit bedeuten und unseren Spielern ein Lehrspiel sein. Nagolds Mannschaft steht in stärkster Aufstellung und wird mit ihrem soliden Können auch dem großen Gegner den Sieg nicht leicht machen. Alle Sportsanhänger von nah und fern werden nach der Wahlpflicht auch die Bemühungen der Vereinsleitung durch ihren Besuch anerkennen. Das Vorspiel bestreitet die 2 . Mannschaft gegen eine erste Elf von ELndringen. sch-.
Schwarzes BW
Parteiamtlich. Nachdruck verdate«.
Achtung! Standortbefehl!
Morgen Sonntag 7.8V Uhr früh treten sämtliche Formationen des Standorts Nagold einschl. FZ. und MZ. aus dem Stadtacker an.
Baetzner. Obersturmbannführer d. d. F. d. St. K5 V.
Mer Mlerjunge tragt Uniform
Ter Führer des Gebietes Württemberg Erich Gundermann, hat angeordnet daß in diesen entscheidungsvollen Tagen, bis zum Tage der Volksbefragung, jeder Hitlerjunge und jeder Jungvolkpimpf in der Oeffentlichkeit Uniform trägt. Es ist selbstverständliche Pflicht jedes Hitlerjungen, durch dieses Uniformtragen in den letzten Tagen vor der Volksbefragung seine innere Anteilnahme an der Entscheidung des Volkei für Adolf Hitler zu beweisen. Wer sich dem Gebot der Stunde verschließt, hat die entsprechenden Folgen zu erwarten. Die Parole ist:
„Jeder Hitlerjunge, jeder Jungvolkpimpf, trägt seine Uniform für das „Ja" am kommenden Sonntag — für Adolf Hitler."
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Zusammentreffen Mussolini—Schuschnigg in Florenz
Rom. 18. Aug. Die Zusammenkunft zwischen dem Ministerpräsidenten Mussolini und dem österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg wird in Florenz stattfinden.
Der thür. Staatsrat Katzmann seiner Aemtcr enthoben
Weimar, 18. Aug. Auf Anordnung des Gauleiters Fritz Sauckel ist der thüringische Staatsrat Ernst Katzmann mit sofortiger Wirkung seiner sämtlichen öffentlichen und Parteiämtcr enthoben worden, da er die Anweisungen der Reichsleitung nicht befolgt und den Anordnun gen des Führers entgegen gehandelt hat.
Der Bischof von Speyer zur Volksabstimmung
Speyer, 18. Aug. Der Bischof von Speyer hat sich in einer Bekanntmachung an seine Gläubigen gewandt und Gottes Hilfe, seine Erleuchtung und seinen Schutz auf die Volksabstimmung am 18. 8. herabgefleht. Es werden Bittgottesdienste veranstaltet, zu denen die Gläubigen durch vermehrtes Läuten ausgefordert werden.
Gestorbene: Josef Hipp, Farrenwärter a. D„ 62 Jahre, Nordstetten / Johannes Gärtner, Maurermeister, Herzogsweiler / Jakob Frick. 77 I.. Altensteig.
Hauptschriftleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschließlich der Anzeigen: Hermann Eötz. Nagold: Verlag: „Gesellschafter" G.m.b.H.: Druck: G. W. Zaiser (Inhaber: Karl Zaiser) Nagold.
D. A. d. l. M. 2500
Die heutige Nummer umfaßt 1V Seite«
Mitbürger der Stadt Nagold! Einwohner des Kreises!
Die Parole für morgen: nur ein
2n alt hergebrachter Weise zeigt der Kreis Nagold geschloffen seine Bekenntnistreu« zum Führer! Kreisleitung der NSDAP. Nagold
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