Seite K Nr. 173

Der Gesellschafter

Samstag, den 28. Juli 1831.

Der Meifterglairbe matz wieder z« Ehre»

komme«!

Der Neichshaadwerksführer bei den Führern des württembergischen Handwerks

Auf seiner Reise durch Süddeutschland stattete der Reichshandwerkssührer und Lei­ter der ReichsbetriebsgemeinschaftHand­werk" in der Deutschen Arbeitsfront, Prä­sident Schmidt, der Handwerkskammer Stuttgart einen Besuch ab und sammelte bei d-ieseni Anlaß in nichtöffentlicher Versamm­lung im schöngeschmückten Saal der Hand­werkskammer die neuernannten Kreis- hand werksführ.er für den Kammerbe­zirk Stuttgart und die Vorsitzenden der handwerklichen Landessach- verbände um sich, um zu ihnen über die derzeitigen großen und Verantwortlichen Auf­gaben, welche den Führern des Handwerks im Zuge de- Neuaufbaues der gesamten Handwerksorganisationen zukommen, zu spre­chen.

Landes Handwerksführer Bätz- ner, unter dessen Leitung die Versammlung stand, hieß den Reichshandwerkssührer in der Mitte der Führer des württembergischen Handwerks auf das herzlichste willkommen.

Dann ergriff unter dem großen Beifall aller Anwesenden der Reichshand­werksführer, welcher die ihm vom Reichspräsidenten vor kurzem verliehene gol­dene Amtskette trug, das Wort zu längeren aus innerster Ueberzeugung kommenden Aus­führungen über die hohen Ausgaben und Ziele des deutschen Handwerks im nationalsozialistischen Staate, indem er darauf hinwies, daß es heute u m Großes im Handwerk gehe, und daß jeder einzelne zur ehrlichen Mitarbeit dringend benötigt werde. Er betonte vor allem die Wichtigkeit, daß das Handwerk sich wieder seine altbewährten Grundsätze, die es einst in früheren Zeiten so stark gemacht haben, zu eigen machen müsse.

Der Gei st des Opfers und der be­dingungslosen Unterordnung, sowie der Geist des Einsatzes bis zum letzten, wie er in den für die Be­wegung das Leben gelassenen Kameraden des Handwerks lebendig gewesen sei, müsse jeder­zeit im deutschen Handwerkertum verwurzelt sein. Der Meistergedanke müsse wie­der zu Ebren kommen und wieder den guten istlang erhalten, den er einst in den besten Seiten des Handwerks hatte. Ties sei in erster Linie nur durch

Leistung von Qualitätsarbeit

und dadurch zu erreichen, daß das Handwerk mit allen Kräitcn darnach strebt, das Ver­trauen der Oefsentlichkeu wieder zu erringen und zu einem gewissen Selbstvertrauen wie­der zurücksindet.

Mit den neuesten Gesetzesmaßnahmen sei erst der Anfang gemacht, indem zunächst der Pflichtaufbau in den untersten Zellen des handwerklichen Organisationswesens, den Innungen, praktisch durchgeführt werden müsse, um auf diesem Unterbau organisch weiter aufbauen zu können. Weitere gesetz­liche Bestimmungen über den Aufbau der Landesfachverbünde und Reichsfachverbände, über die Landeshandwerksführer und den Reichshandwerkssührer, sowie die Kammern, stehen noch bevor, wie auch eine Reihe von slxbenswichtigen Fragen des Handwerks im Züge der Zeit eine Neuregelung finden wer­den. Ausgehend von den Bestimmungen der Ersten Verordnung über den vorläufigen- Aufbau des Handwerks in Pflichtorganisatio­nen vom 15. Juni 1934 erwähnte der Reichs-

handwerkssllhrer. daß jeder Over m er» st er in der aufgebauten Organi­sation erfüllt sein müsse von Verantwortungsfreudigkeit und V e r a n t w o r t u n g s b e w u ß tse i n. Da er auf Grund des Führerprinzips, das durch diese Verordnung eingeführt ist. unabhängig von der Willensbildung in der Innung 'ist, ist Voraussetzung, daß er sich nicht scheut, seine Entscheidungen so zu treffen, wie er sie nach reiflicher Ueberprüfung für richtig hält. Grundsätzlich müsse sich der Obermeister im­mer der Tatsache bewußt bleiben, daß vor den Rechten die Pflichten gegenüber Volk und Gesamtheit stehen. Als große Zielrichtung für die Neuordnung des Handwerks seien ihm

drei Gesichtspunkte

maßgebend:

1. vereinfachte Organisation:

2. letzten Endes kann nur ein Meister In­haber eines handwerklichen, selbständi­gen Betriebes sein und

3. Durchführung des Führer-Prinzips im Handwerk.

Es komme nun ganz auf das Handwerk selbst an. ob cs die ihm vom nationalsoziali­stischen Gesetzgeber in die Sand gegebenen

Wo bringt der Kerl nur die Liebe her?

Eine Berühmtheit besonderer Art hat nach seinem Tode ein gewisser Mario Müller er­langt, der kürzlich in Südamerika in einem Krankenhaus starb. Es stellte sich heran?, daß er nicht weniger als sechzig Frauen hatte, die überall in Südamerika verstreut lebten. Mario hatte Polygamie im großen Stil betrieben. Er verheiratete sich mit jeder Frau, die ihm gefiel, wechselte seinen Namen ganz nach seinem Belieben und hat sich von keiner seiner Frauen ordnungsgemäß schei­den lassen.

11 Sekunden . . . und Sie sind rasiert

Der schnellste Friseur der Welt ist Joseph Prray in Muraszombat in Jugo­slawien. Er hat einen Landstreicher mit einem mit Bartstoppeln bedeckten Gesicht in elf Se­kunden vollkommen glatt rasiert, mit neun Strichen.

Darf ich Ihnen behilflich sein? . . ."

In Tokio wurde bei Autobussen ein? Neuerung durchgeführt. Die Autobusunter­nehmungen hatten den Eindruck, daß die Zahl der Fahrgäste sich verminderte. Um diesem Fehler abzuhelfen, haben sie jetzt auf allen Autobussen bübsche iunge Mädchen ein­gestellt, die den Fahrgästen beim Auf- und Absteigen helfen und sehen müssen, daß sie gut Unterkommen. Tatsächlich werden die -Fahrzeuge jetzt weit mehr benutzt als in früheren Zeiten.

Japanischer Kult

In Japan gehört jede Familie, Genera­tion für Generation, zu einem bestimmten Tempel, ist dem kleine Erinnerungstafeln aus Holz für die Verstorbenen der Familie aufbewahrt werden. Auf der Tafel sind die buddhistischen Tausnamen jedes einzelnen eingeschnitzt, die erst nach dem Tode erwor­ben werden. Am Todestaae des Betreffenden

Werkzeuge zur Ordnung seiner Dinge im nationalsozialistischen Geiste richtig zu ge­brauchen wisse, weshalb er nochmals an treueste Pflichterfüllung, aufopfernde Tätig­keit und zielklares Wollen eines jeden ein­zelnen Angehörigen des Handwerks appellie­ren müsse.

Er warne davor, in der Durchführung des Neuaufbaues etwa Neuorganisationen mit einem aufgeblähten Verwaltungsapparat zu umgeben. Möglichste Einfachheit und Schlicht­heit bei der Gesamtdurchführung der Neu­organisation werde von ihm verkannt. Eigen­schaften, die ja dem Schwaben an sich in be­sonderem Maße eigen seien.

Mit der Errichtung der Landes- Handwerkerschaften sei keine neue Verwaltungsstelle im Handwerk geschaffen worden, vielmehr stelle der Landeshandwerks­führer die Verbindung zwischen demReichs Handwerks führerund den einzelnen Landes teilen dar und habe mehr die Aufgaben einer Befehls­stelle über sämtliche handwerklichen Organi­sationen seines Bereiches, wobei die verwal­tende Tätigkeit nach wie vor bei den vorhan­denen Organisationen des Handwerks, vor allem den Kammern, liege.

Nach den mit stürmischem Beifall aufge­nommenen Ausfübrungen des NeichZhand- werkssührers schloß Landeshandwerksführer B.ätzner mit einem begeistert aufgenom­menen dreifachenSieg Heil!" auf den Führer die Versammlung.

wird die Tafel im Tempel selbst aufgestellt und verbleibt hier den ganzen Tag, während die Priester die Messe für alle lesen, deren Erinnerungstafeln an diesem Tage hervor- geholt wurden. Es sind natürlich viele tau­send solcher Tafeln an einem Tage zu ge­denken.

Auch das Sterben will gelernt sein

Unter den Filmstatisten in Hollywood gibt es manche, die ganz eigenartige Spezial­gebiete haben. So hat zum Beispiel Wheeler Oakman eine gewisse Berühmtheit imSter­ben" erlangt. Er ist im Film auf fünfzehn verschiedene Arten gestorben. Der anstren­gendste und gefahrvollste Tod, den er erlitten hat, war nach einem eigenen Bericht sein Tod zwischen den Zähnen eines Haifisches.

Entzifferte Handschriften

Uralte ägyptische Hand schris- t e n, die man bisher nicht entziffern konnte, »veil die Schriftzeichen zu Undeutlich waren, kann man jetzt deuten, nachdem man die Platten mit infrarot-empfindlichen Platten photographiert hat.

Bekanntschaften auf der Reise können etwas sehr Unterhaltendes und Auffrischen­des sein. Nur hüte man sich vor allzu großer Vertrauensseligkeit. Es spricht weder für eine gute Kinderstube noch für unseren Takt, fremde Menschen mit eigenem Schicksal zu belasten. Nur sehr selten wird aus der flüch­tigen Bekanntschaft eine wirkliche Freund­schaft werden, die dieses Vertrauen recht­fertigt.

Beanspruche die Angestellten eines Hotels oder einer Pension nicht wegen jeder Klei­nigkeit. Ueberlege dir immer, wie es auf

dich wirken würde, wenn die anderen das gleiche täten.

Sei rücksichtsvoll und verbreite nicht dauernd Geräusche um dich. Die Menschen suchen Erholung, ihre Nerven leiden dar­unter, wenn immerfort, auch während der Mittagsruhe, gelacht, geträllert und gesun­gen wird. Für ungehemmte Fröhlichkeit ist draußen in der Natur unendlich viel Platz.

Mäkle nicht immerfort am Esten. Daheim gibt es auch nicht jeden Tag Putenbraten lind Gänseleberpastete.

Versuche in deinem Zimmer Ordnung zu halten. Du wirfst doch zu Hause auch nicht alles kunterbunt durcheinander.

Zeitschriftenschau

Habsburg die Degeneration der Macht"

Unter diesem Titel faßt das soeben erschienene Juliheft derSüddeutschen Monatshefte" eine Reihe von Aufsätzen zusammen, deren gemein­samer Ausgangspunkt die eine, das gesamte Deutschtum bedrohende Tatsache ist: das habs­burgische Gespenst geht wieder um! Noch ein­mal soll nach dem Willen einer kleinen Clique von politischen Hasardeuren, legitimistischen Reaktionären und ihrer fremdstaatlichen Draht­zieher das vom Reiche gewaltsam ferngehaltens Deutsch-Oesterreich die Basis abgeben für die Aufrichtung eines Schattenthrones, an dem habs­burgisch nur die mühsam nufgefrischte Tradi­tion wäre, die erstrebte Gegenwart aber Bour­bon-Parma hieße. Das Terror-Regime der Doll­fuß, Starhemberg und Fey erscheint ihnen hier­für als die beste Vorbereitung, der kurzsichtige politische Katholizismus als willkommener Hel­fer und auf die gegen Deutschland gerichtete Politik westlicher Großmächte glaubt man auch in diesem Zusammenhang rechnen zu können.

Das Dollfuß-Systeiu und seine legitimistischen Hintermänner haben nur zu gut begriffen, wie stark der Nationalsozialismus auch die außer­halb der Grenzen in fremden Gaststaaten sie­delnden deutschen Volksgenossen erfaßt hat. Und so versuchte man auch hier einen Keil gegen das Reich zu treiben. In Wien erfand man eineArbeitsstelle für deutsche Minderheiten" deren Aufgabe letzten Endes nichts anderem als in legitimistischer Propaganda unter den deut­schen Volksgruppen bestand. Diese Rechnung ist schlgeschlagen. Franz Grenz dörfer behan­delt diesen mißglückten Versuch in ausführlicher. Darlegungen. Er stellt im Zusammenhang mit einem ausdrücklichen Protest der Führer der deutschen Volksgruppen in Europa fest, daß diese jede Führung, die sich gegen das Reich stellt, aufs schärfste ablehnen". Adolf Hitlers Idee der gewaltlos nebeneinander lebenden Volksgenos­sen ist stärker als jeder Legitimismus von Oesterreich aus, der in letzten Konsequenz die Außendeutschen mit ihren Eastvölkern in der Rachfolgerstaaten in der Abwehr gegen jegliche habsburgische Restauration zusammenführen muß.

In dem Aufsatz schildert ein Deutsch-Oester- reicher die Tragödie, aber auch den ungebroche­nen Willen zu Widerstand und Sieg des deut­schen Volkes in Oesterreich unter dem Polizei- und Gewissens-Terror der Dollfuß-Regierung. Wird hier der Weg für den Einzug der Habs­burger, vorbereitet? Das ist die entscheidende politische Frage, die die nationalsozialistische Politik auch dann immer im Auge behalten wird, wenn die Vordergrundsakteure jenes furchtbaren Spiels mit dem deutschen Schick­sal in Oesterreich jegliche legitimistischen Absich­ten weit von sich weisen.

Auf alle in obiger Spalte angegebenen Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung G. W, i Zaiser, Nagold, Bestellungen entgegen.

verschiedenes

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13. Fortsetzung.

Wir suchen Arbeit für die Häftlinge

Ich sprach vorhin von der Arbeit, die ich als die wertvollste Erziehung neben dem Beispiel von Aufopferung und Disziplin der SA.-Führer und -Männer bezeichnet.

Es wäre für uns unendlich leichter ge­wesen. die Hände in den Schoß zu legen und lediglich die Bewachung des Lagers und seiner Insassen durchzuführen. Wenn man aber weiß, daß oben an der Spitze des Vaterlandes der Führer steht, der keine Minute seines Lebens rastet, wenn man weiß, welch ungeheure Arbeit er zu bewäl­tigen hat, welche Schwierigkeiten ihm bewußt und unbewußt in den Weg gelegt werden, und wenn man an sein Wort denkt: nicht eher zu ruhen, bis auch der letzte Sohn des Volkes zu seinem Vaterlande zurückgefunden hat, dann kann und darf man nicht ge­dankenlos seiner Zeit gegenüberstehen. Äsir alten Nationalsozialisten, die wir dem Füh­rer treue Gefolgschaft bis zum Tode geschwo­ren, kennen diese Pflicht. Unser Weg ist der Weg des Führers ohne Ruhe, ohne Rast. Das ist nun einmal die Leidenschaftlichkeit unseres Lebens, unsere Ueberzeugung.

Die Arbeitsbeschaffungsabteilung, zu deren Leiter ich meinen Adjutanten D. befohlen hatte, stand vor einer schwer zu lösenden Aufgabe. Die Regierung kämpfte Tag und Nacht um die Arbeitsplätze, die seit Jahren durch die marxistische Mißwirtschaft verödet waren, um dem deutschen Arbeiter sein

Recht auf Arbeit wiederzugeben. Alle Mög­lichkeiten waren in Erwägung gezogen. Die jungen deutschen Männer, die im Freiwil­ligen Arbeitsdienst, jener großen Erziehungs- gemeinschast, Aufnahme gesunden hatten, sollten dort angesetzt werden, wo, ohne den freien Arbeiter zu gefährden, zusätzliche Ar­beiten zu leisten waren.

Also für uns im Konzentrationslager waren nur ganz geringe Aussichten auf die Durchführung unseres Erziehungswerkes ge­boten. Trotzdem gelang es meinem Adju­tanten in zäher, zielbewußter Arbeit Plätze ausfindig zu machen, wo wir unsere Häft­linge zwecks Arbeitsleistung hinschicken konn­ten, ohne gegen die Richtlinien der Regie­rung, des Arbeitsdienstes und daher des Gemeinnutzes zu verstoßen.

Bauern geben uns Arbeit

Dort, wo Not und finanzielle Schwäche Arbeiten hatte unterbleiben lassen, die un­bedingt erledigt werden mußten, schlossen wir Verträge mit notleidenden Bauern­berufsgenossenschaften. Aus Oedland sollte wieder fruchtbringendes Land werden. Sicdlerstellen sollten für rückwandernde Landarbeiter, die in früheren Jahren ge­hofft hatten, in der Stadt ihr Glück zu machen, geschaffen werden. In unmittel­barer Nähe der Stadt Oranienburg galt es. Wiesen, die unter dem Wasserstand der Havel zu leiden hatten, zu entwässern, um die Ernten daraus ertragreicher zu gestalten. Jeden Morgen standen, in Reib und Glied

ausqerichtet, die einzelnen Arbeitskomman­dos, um an ihre Arbeitsplätze zu rücken. ES muß gesagt werden, daß der größte Teil es von ihnen verdiente, dem Nachdenken um ihr Schicksal und der Enge des Konzentra­tionslagers entrissen zu werden. Später werde rch Gelegenheit nehmen, die Erfolge, die wir dadurch hatten, zu würdigen.

Neuholland, ein Dorf in der Nähe der Stadt Liebenwalde im Kreise Niederbarnim, war der erste große Arbeitsplatz und ist es auch bis heute geblieben. Hier galt es. Wiesen und Moor zu übersanden. Tag für Tag fuhr ein Kommando von etwa 100 bis bis 150 Schutzhäftlingen, die von uns teil­weise mit Schuhwerk und Arbeitsanzügen versehen worden waren, mit einem Last­wagenzug zur 12 Kilometer abgelegenen Ar­beitsstelle.

Schienen wurden gelegt, und nun ging es an die Abtragung von Hügeln, die das zu nivellierende Gelände durchzogen.

Jedes Kommando, das aus Arbeit rückt, erhält nach dem Morgenkaffee seine Tages­portion an gestrichenen Broten und Kaffee mit, um nach der Rückkehr mit warmem Mittagessen versehen zu werden. Jeder Mann erhält als Mittagsbeköstignng ein Liter Essen und 125 Gramm Fleisch. Zn jedem Arbeitskommando gehörte gleich zu Anfang ein Sanitäter, der mit einem voll­ständig ausgerüsteten Sanitätskasten bei eventuellen Unfällen an der "Arbeitsstelle erste Hilfe leisten konnte.

So bauten wir die Arbeitsbeschasfnnas-

abteilung zu einem lebenswichtigen Betriev für das Konzentrationslager aus.

Ein Arbeitskommando kam zum andern.

Um den Kredit der Stadt Oranienburg schneller tilgen zu können, verpflichteten wir uns, zusätzliche Arbeiten zu leisten, die von freien Arbeitern nicht geleistet werden konn­ten. Kleine Kommandos wurden an ver- schiedenen Stellen der Stadt angesetzt.

Aus einer Havelinsel am Rande der Stadt, unweit vom Lager, hatten die Häftlinge Vorarbeiten zur Anlage eines Parkes für die Stadt zu leisten.

Später, wenn im Verlause der Jahre alles überwunden sein wird, wenn Sträucher dort blühen und duften, wenn eine schmale Brücke sich über den stillen Havelarm wöl­ben wird, dann wird auch so mancher der Ehemaligen" dort seinen Feierabend der Arbeit verbringen können.

Mit der Arbeit zog auch gleich ein ganz anderer Geist in das Konzentrationslager ein.

Das Dahinstarren hatte für viele auf­gehört.

Disziplin mußte sein

Nachdem die Arbeitsbeschasfungsabteilnna straff durchorganisiert worden mar. ergab sich hieraus die Notwendigkeit anderer Arbeitsabteilungen innerhalb des Lagers. Zuerst erfuhr die Gesangenenabteilung, die die Gesamtheit der Schutzhäftlinge einmal organisatorisch und dann erzieherisch zu er­fassen hatte, eine wohldurchdachte Diszipli­nierung. Zum Leiter wurde ein e-A.-Sturm- führer ernannt, der als alter Frontsoldat und ehemaliger Offizier der alten Schule gewöhnt war, sich energisch und zielbewnßt durchzusetzen. Ihm wurden derFeldwebel" und einige zuverlässige SA.-Männer zugeteilt.

(Fortsetzung solgts,