machen zaukGmId der Teiieningskü»I»nktiir, daß auch die öffenbare Stcuen«schtzH->e i» Krieg und Revolution Reichcrgrwordenen ans- reifend wirken »in» auf jene Dlillionen Mitbürger, die das Mcrnotmen- .LüAe.chkKlridung, an Hausrat nicht mehr anschaffen könne», die oe» letzten Spargroschen auszehrcn müssen. Was die einen durch ihre aufreizende Haltung unter den entwurzelten Massen schaden, kann viel guter Wille der anderen echt Sozialgesinnten nicht wieder gut machen. Hier müssen die Gutgesinnten innerhalb der bürgerlichen Parteien das Panier der Wahrhaftigkeit aufpflanzen und Klarheit Waffen, eine kleine Gemeinde beherzter Männer den Anfang der Besserung machen."

Ein Sylvester Peter Roseggers.

Still und dunkel lag die Nacht über dem Gehöft; der Schlaf des Gesunden, die Schmerzen des Kranken, die Träume und die Sorgen, das alles war wie in jener Nacht. Ich aber hatte in meinem Dachkammerbett weder Schlaf noch Schmerzen, weder Träume noch Sorgen ich wachte nur, hielt Ohren und Augen groß aus und wartete auf das neue Jahr. Es war die Ruhe und die Dunkelheit wie jede Nacht, und doch ganz anders alles so geheimnisvoll heilig. Wenn draußen der Wind ging, ächzte immer die Holzwand; heute ächzte sie auch, aber wie jemand, der im Sterben lag. Durch das Fenster herein schimmerte der Himmel, es bewegte sich nichts in ihm, und doch schien es, als gehe was vor dort oben. Ich dachte an die Mähr der Ahne; in der Neu­jahrsnacht täten die Englein die Sterne scheuern, daß sie schön blank würden fürs nächste Jahr.

Unten in der Hausstube schlug heiser röchelnd die Wanduhr. Elf Schläge. Nun Ist die letzte Stunde. Ich Hub an zu denken an die Ereignisse des vergangenen Jahres. Zu Maria Lichtmeß hatte die Katze den Fink im Bauer getötet. Zu Ostern hatte mir der Fleischer, der ein Kalb holte, zwei Groschen Futtergeld geschenkt. Eine Woche vor Pfingsten hatte ich mein Taschenmesser mit der Echildkrötenschale verloren. Am Peter- und Paulitag, da war die Geschichte mit der Tabakpfeife und mit dem kalten Angstschweiß. Zu Jakobi einen Zahn reißen lassen, hat fünf Groschen gekostet. Drei Tage vor Allerheiligen beim Forellenfang in den Bach gefallen.

Derlei waren so meine Erlebnisse in jenen Jahren. Es wer­den wohl weit wichtigere vorgekommen sein in mir und um mich, aber man steht nur die oberflächlichsten. Die ewigen geheimen Mächte der Entwicklung, sacht, aber ehern wirkende Wünsche und Leiden­schaften, innere Schuld oder Seligkeit diese großen Echicksals- itwalten, die uns das Jahr über geändert haben, so daß wir an einem Ende nicht mehr der find, der wir am Anfang gewesen selten gedenken wir ihrer bei der Sylvester-Rückschau.

Die kleinen Erlebnisse versinken mit dem scheidenden Jahr.

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In den letzten Minuten wächst die Spannung. Es ist, als ob man einem Sterbenden zusähe bei seinen letzten Atemzügen. Man wünscht, daß es zu Ende wäre und will ihn doch nicht lassen scheiden. Noch ein Atemzug und noch einer. Nun röchelt die Wanduhr. Es ist aus. Es geht an. Hats nicht einen Schnalzer gemacht irgendwo in, Himmel? Hals nicht einen Ruck, einen Stoß gegeben in der Weltkugel?

Ich dachte: In Gottes Namen, jetzt ist das neue Jahr ! und legte mich aufs andere Ohr.

Da ist Gott.

Wer aber lebt, muß cs sich klar sagen:

Durch dies Leben sich hindurchzuschlagen,

DaS will ein Stück Rohheit.

Wohl dir, wenn du das hast erfahren Und kannst dir dennoch retten und wahren Der Seele Hoheit.

In Seelen, die das Leben aushalten lind Mitleid übe» und menschlich walte».

Mit vereinten Waffen Wirken und schaffen Trotz Hohn und Spott,

Da ist Gott. Fr. Th. Bischer.

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(am 81. Dezember 1920).

Behäbig bist du einst gekommen, Dann hat dir jeder Ta» im Jahr, Was deines Wesens Zweck auch war, Was abgenommen.

Du schwandest hi», und melancholisch Halt' ich auf dich den Blick gebannt Du scheinst, Kalender an der Wand Mir so symbolisch.

Vergleichbar bist du vielen Dingen, Die einst uns wohl erfreut, nnd die Wie du geschwunden, die wir nie Zur Rückkehr zwingen.

Und ach, du ähnelst in gewissen Beziehungen dem deutschen Land. Wir sind, wie du dort an der Wand, So abgerissen.

Vermischtes.

Jagdrechtliches. Im badischen Landtag wurde vor kurzer Zeit ein Antrag auf Aenderung des Jagdgesetzes ge­stellt, der bezweckte, daß der Gemeinderat das Recht erhallen solle, bei Jagdverpachtungen unter den 3 Meistbietenden dem die Jagd zuzuschlagen, der ihm die meisten Garantien bietet; der Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, daß das badische Jagdgesetz dem Gemeinderat ja schon jetzt das Recht lasse, dem Höchstbtetenden, sofern er betreffs Zahlungsfähig keil, moralischer Qualifikation, der schonenden Behandlung der Jagd usw. nicht genügend Garmttieen bietet, den Zuschlag der Jagd zu versagen und dieselbe einem andern, dem näch sten Bieter zu geben. Man wollte damit verhindern, daß der Gemeinderät vielleicht zum Schaden der Gemeindekasse und, i-er einzelnen Gemeindebürger einem ihm genehmen Steig'er-r die Jagd zuschlage; es wurde dabei besonders be­tont, Ätz in unserer heutigen Zeit noch mehr als früher mit dieser Möglichkeit gerechnet werden müsse und die Begünsti­gung eines Einzelnen weniger als je gerechtfertigt wäre. Diese Begründung dürste auch für uns in Württemberg, wo selbst in der nächsten Zeit eine Reihe von Gemeindejagden zur Versteigerung kommt, von maßgebender Bedeutung sein.

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Bewegt sich die Erde um die Sonne? SM Ko-

pernikus (also seit etwa 400 Jahren) ist der Lehrsatz gellend, daß sich die Erde um die Sonne beivegt; schon Plato und Artstarch haben diese Ansicht, die sogenannte heliozentrische, vertreten. Nun bekämpft seit etwa 10 Jahren der Philosoph Johannes Schlaf dieses System des Kopenikus; er hält da­ran fest, daß die Erde den Mittelpunkt bildet. Wie begrün­det Schlaf das geozentrische Weltbild? Nach seiner Ansicht hat die Erde nur eine Achsendrehung. Sie befindet sich tm Schwerpunkt des ganzen KoSmoS, der einen einheitlichen Krastwirbel bildet. Diese Ansicht folgert Schlaf aus dem Sonnenfleckenphänomen, das nicht nur von ihm, sondern auch von Fachgelehrten, wie Schwede, Carl, Stephani, Münder, den Greenwich-Beobachtern u. a. festgestellt worden ist. Worin besteht das Sonnenfl ckenphänomen? Alle Sonnenflecken treten am Ostrand der Sonne auf und oerschinden gegen Westen in der Weise, daß sie bis zu einer gewissen Anzahl von Graden über die Mitte der Osthälfte nicht htnansgehen. Aus 2200 Sonnenphotographien Stephanis, (Direktor der Kasseler Sternwarte) angesertigt von 190519N, gehe nun unzweideutig hervor, daß sich in dieser Zeit aus der uns zugekehrten Sonnenfläche so gut wie gar kein Flecke gebildet hat, alle sind über den Ostrand empor sichtbar ge­worden. Der Entstehungsort der wirklich großen Sonnen- flecken kann also nur aus der Rückseite der Sonne, auf der uns abgewendeten Sonnenhälfte, sich befinden. Bewegt sich nun aber die Erde um die Sonne, so müßten wir an den Entstehungsorten vorbeikommen, d. h. wir müßten, wenn auch nicht alle, so doch den einen oder anderen Fleck im Lause des Halbjahres sich bilden sehen. In der Zeit von 19051911 hatte man dazu 6mal Gelegenheit gehabt. Von einer Fleckeneutstehung hat man aber in dieser Zeit nicht das Geringste wahrge- nommen. Folglich kann sich die Erde nicht um die Sonne bewegen. Die Astronomen stehen vor einem Rätsel: um diese Begründung ist ein heftiger Streit nnter.ihnen entbrannt. Fachleute, wie z. B. Professor Plaßmann. halten an dem heliozentrischen System fest. Und doch ist das System des Koperntkus aber auch nur eine Hypothese, eine noch unbe­wiesene Behauptung. Man ist gespannt, wie daS Problem gelöst werden wird.

Die Kindlein sind die feinsten Spielvögel, die reden und tun alles einsältlg von Herzen und natürlich. An den Alten hat man solch« Gnade nicht, es fleußt und gefällt nicht so wohl. umher.

Gesundheitliches.

Et» gutes Hausmittel bei Brandwunden. Sehr aut bewährt pulsertsierie Holzkohle, die man dicht aus die Wunde streicht und mit einem Leinrnläppchen fest verbindet. Schon nach kurzer Zeit lasse« die brennenden Schmerzen nach und da die Kohle alle Ausscheidungen an Wasser, Eiter usw. aussaugt und die Wunde desinfiziert, so geht die Heilung ztemssch schnell von statten. Der Verband muß so lange lie­gen bleiben, bis sich die Kohlenkruste von selbst löll. Sehr gut eig­net sich dozr pulverisierte Llndentohle, di« in jeder Drogerie oder Apot­heke erhältlich ist.

Gegen Schuppen und Haarausfall. Waschungen der Kopfhaut zwei» bis dreimal wöchentlich mit Seisrnsplritus und lauem Wasser, an den übrigen Tagen mit einer Lösung von einem Teelöffel Borax in einem Viertelliter Wasser Helsen oft gegen Schuppen und Haaraus­fall. doch bedarf es zur gründlichen Heilung resp. zur Kräftigung des Haarbodens außerdem einer sorgsältigcn Haarpflege.

iür die Schrlstleitung verantwortlich Friedrich Wilhelm Schmidt, Nagold. )ruck und Verlag der A. W. gaiser'schen Buchdruckeret (Kail Zalser), Nagold.

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Ev. Gottesdienste der Methodistengemeinde.

31. Dez. abds. U. Syl­vestergottesdienst (I. Elfner). Neujahr vorm. VelO U. Pre­digt (Johs. Walz), nachm. 2 U. Gemeindefest u. Weihnachtsseft des Jugendbunds. Sonntag 2. Jan. '/slO U. Predigt (I. Elfner). Montag bis Freitag je abds. 8 U. Gebetstunden der allg. GebetSwoche. Donners­tag (Grscheinungsf.) Jugend- bnndkünventton d.r Bezirke Neuenbürg, Heimsheim. Calw, Aitensteig, Herrenderg und Nagold. Vorm '/rlO N Fest­predigt v. H. Prediger Ana. Rücker-Karlsruhe, nachm 2 U. Jugendversammlung Redner: Pred. Lang-Neuenbürg, Pred. Neuhäußer Altenfteig, Pred. Eistier-Nagold.

Kathol. Sottesdteast Freitag, 3l. Dez. abds. '/s7 N.JahrkSfchlnßaudacht,Sams­tag, Neujahr V-8 U. Rohrdorf, '/slO U. Nagold Amt. 2U.An­dacht. Sonntag 2. Jan. '/slO ll. Nagold Gottesdienst 2 ll. Andacht. Mittwoch, 5. Jan. 2 N. nachm. Weihe. Donnerslag Erscheinungsfest, '/s8 ll. Rota- dorf, V«lO U. Nagold 3 U. Andacht.