Amtliche Bekanntmachungen.

Oberamt Nagold.

Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.

"Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrechen im Dehöste des Land vi.ls Johann Rothfuß in Monhardt, Gde. Walddorf.

Auf Grund des Viehseuchengesetzes und der ßtz 182 bis 192 der Min.Verfügung hiezu vom I I. Juli 1912 (R G Bl. S. 317 ff.) ergehen folgende Anordnungen:

Sperrbezirk: Die Markung der Teilgemeinde Monhardt.

S. Beobachtungsgebiet: Walddorf.

O. 3n den Umkreis von 18 km um den Seuchenort werden sämtliche Gemeinden desOberamtsbeziiks einbezogen.

Es bleiben sämtliche Gehöfte gesperrt. 2094

Nagold, den l. Dez. 1920. Oberarm: Münz.

Ausdreschen des Getreides.

Durch Versügung der wiirtt. Landesgelreidestelle vom 24. ll. 20 wurde angeordnet, daß sämtliche Borräte an Brotgetreide» Gerste und Hafer bis längstens 20. Dezem­ber d. 3s. ausgedroschen werden müssen. In besonderen Fällen kann der Vorstand des Kommunalverbands die Aus druschfrist ausnahmsweise verlängern. Anträge hierauf sind unter näherer Angabe der Gründe durch Vermittlung des Orlsoorstehecs an den Kommunalverband zu richten.

Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung sind durch tz 80 Abs. t Ziffer 12 der Reichsgetreideordnung mit Strafe bedroht.

Sämtliche Vorräte an Brotgetreide. Gerste und Hafer, soweit sie die landwirtschaftlichen Betciebsunternehrner nicht selber zur Ernährung, zur Saat oder zur Verftttterung zn- rückbehaltcn und verbrauchen dürfen, sind sofort nach dem Ausdrusch, spätestens jedoch nach dem Ablauf der Ausdrusch­frist an das Lager des Kommunaloerbands abzuliefern.

Die (Stadt) Schult.;cißenämter werden hiemit beauf­tragt. vorstehende Verfügung ortsüblich bekannt machen zu taffen. 2096

Nagold, den l. Dezember 1920. Oberann: Münz.

Die auf 31. Dezember 1920, vormitt. 11 llhr angesetzle

ZmWversteigerW

der Grundstücke des Wilhelm Kümmerer, Gärtners hier vergl. Veröffentlichung in Nr. 152 d. Blattes 2101

findet nicht fiatt.

Wildberg» den l. Dezember 1920.

Kommissär: Beziiksnotar Hetzer.

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Empfehle den Hanfpflanzern der Umgegend meine neu eingerichtete Hanfreibe. Gute Be­dienung wird zugefichert. 2t 12

Heinrich Frey, Wildberg» Güminger Tal

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Zusammenkunft bei der Sonne". 2093

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verkauft am Samstag» vor­mittags 11 Uhr.

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empfiehlt 2086

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Kinder in Not.

Die furchtbare Not der Zeit hat uns alle, hat in erster Linie unsere Kinder unsagbar tief betroffen. Fünf schwere Kriegs­jahre mit ihren Entbehrungen, mit ihrer Hungerblockade haben buchstäblich am Lebensmark unseres Volkes, der Mütter und Kinder gezehrt; was seitdem gekommen ist. trifft uns noch viel härter infolge der schrecklichen Teuerung aller Lebensbe dürfnisse. Nun fehlt in unzähligen Familien gutes und aus­reichendes Brot, es fehlt Milch, Fett, Zucker, fehlen warme warme Kleider, erwärmte Stuben, es fehlen die allerunent­behrlichsten Lebensbedürfnisse. In großen Städten und Jn- dustriegegenden ist die Nor entsetzlich ; sie fehlt auch auf dem Lande nicht; aus ganz ländlichen Verhältnissen unseres engere» 'Vaterlandes werden ganz düstere Bilder entworfen. Was sind die Folgen? Blutarmut, bleiche Gesichter, Abmagerung, Tu­berkulose, Knochenerweichung, geistiger und sittlicher Stumpf­sinn. Zusammenstellungen haben ergeben, daß in Deutschland derzeit Tausende von Säuglingen jährlich mehr sterben als vor dem Krieg, daß Abertausende von Kindern jährlich da­hinstechen, den Keim des frühen Todes in sich tragend. Kann so von einem Wiederaufbau unseres Volkes und Vaterlandes, von cinerHoffnung auf dieZnkunft überhaupt noch die Rede sein?

Schon haben sich edle Menschenfreunde im Ausland, hü­ben und drüben vom Ozean aufgemach!, um der Not unserer deutschen Kinder zu steuern. Aber nachhaltig wirksame Hilfe kann nur vom deutschen Volke selbst ausgeübt werden. Stadt und Land, hoch und nieder müssen zu ammenstehc», um dem Nebel, das schon so großen Umfang angenommen hat u. noch viel schlimmer zu werden droht, erfolgreich zu begegnen. Schon bisher haben viele solcher armen Kinder, freundliche Aufnahme gesunden in täudlichen Gemeinden und haben Kräftigung u. Gesundheit wiedererlangt. Könnte diese tatkräftigste Hilfe nicht noch in vielen Häusern zur Anwendung kommen? Wer nicht in dieier Weise Siechtum und frühem Tod entgegentreten kann, sollte der nicht durch Geldgaben dem Elend zu steuern­sich gedrungen fühlen? Ja, sollten wir nicht alle es für un-, sere heiliae Pflicht und als nationale Noiwendigkeit ansehen, dem edelsten Kleinod, das uns belassen worden ist. den Kin­dern unseres Volkes, aufzuhelfsn und die teuflischen Anschläge unserer Feinde zu nichts zu machen? Keines darf an dieser Not, so folgenschwer u. so abgrundtief, achtlos vorübergehen.

Durch ganz Denischland ergeht darum der Ruf in diesen Tagen, wo es der frohen Weihnachtszeit entgegengeht: Ver­geht die armen, hungernden, frierenden, dahinsiechenden Kin­der unseres denisck'en Volkes nicht! 2092

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Wir machen unsere Abnehmer darauf ans» merksam, daß sämtliche Lieferungen und Arbeiten für elektrische Einrichtungen nach wie vor durch den Gemeindeoerband zn erfolgen haben und daß solche durch fremde Installateure verboten find. Zuwiderhandlungen haben Stromentzug sowie Konventionalstrafe bis zum Betrage von Mk. 500 zur Folge. Motoren, welche nicht von «ns ge­liefert find, werde» nicht an «User Leitungsnetz angefchloffen, woraus wir die Interessenten be­sonders Hinweise«.

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