Wir und Oesterreich.
W>en, 29. Okt. Der Vorsitzende der Großdentschen Volks- partei, Obmann Kandl, verivres in seiner Eröffnungsrede ans die jüngste Rede des Reichskanzlers Fehrenbach, die schlagend widerlege, daß das Deutsche Reich der Anschluß- bewegung kühl gegen übersiehe.
Der letzte Transport von Kriegerkindern.
Malmö, 29. Okt. Der letzte Transport von Krieger- j kindern geht von Trelleborg anr 4 Noo. ab. Der Trans s port umfaßt 593 Kinder die in Stockholm und anderen Orten s Mittelschwedens untergebracht waren. !
Unterdrückung einer Revolution in Bolivien. j
Buenos-Aires, 29. Okt. Nach einer hier eingetroffeuen s Meldung ist der Versuch einer Revoluiion in Bolivien schnell Unterdrückt worden. 27 Rädelsführer wurden hingerichlet. §
Zur Frage der Militärdienstzeit in Frankreich.
Paris. 29. Okt. Im „Echo de Paris" bestätigt Marcel ! Hutin, daß der Kammer ein Gesetzentwurf über die Militär- dienstzeit vorgelegt werden wird, und fügt hinzu, daß der Gesetzentwurf geeignet sei, sowohl die Anhänger der l8mona- ! tigen Dienstpflicht zu denen vor allem die meisten Minister ! gehörten, wie auch die Anhänger der 2jährigen Dienstzeit, ! die deir Kriegsminister und die Marschälle umfasse, zu de- i friedigen. -
Militärische Durchsuchungen in Dublin. !
* ' London, 29. Okt. (Reuter.) In Dublin fanden ausge- ! dehnte militärische Durchsuchungen statt. Die hauptsächlichsten Hotels wurden durchsucht Es wurden Verhaftungen vorgenommen. Ein Sachverständiger für Rechnungsangelegenheilen nahm an einer Durchsuchung des Militärs in der Munster und Leinster-Bank in Dublin teil und belegte bedeutende Summen mit Beschlag, die, wie man glaubt, den irischen Republikanern zur Verfügung standen.
Die medizinischer« Nobelpreisträger.
Stockholm, 29. Okt. Das Carolinische Institut hat den s medizinischen Nobelpreis für i9l9 dein Dr. Jules Bordet i ig Brüssel wegen seiner Entdeckungea auf . em Gebiete der ! Immunität und den medizinischen Nobelpreis für 1920 dem ! Professor August Krogh in Kopenhagen auf Grund seiner Entdeckung des Kapillarmotorischen Regulationsmechanismus verliehen. s
Für eine Politik der Versöhnung. i
Zürich, 29. Okt. Bundesprästdent Malta erklärte einem Korrespondenten des römischen „Tempo", die von Italien i und England befolgte Politik der internationalen Etttspan i nung finde den Beifall des Schweizer Volkes. Die gegen die ! Aufnahme der Mittelmächte in den Völkerbund gerichtete ! Abstimmung der schweizerischen Delegierten auf dem Kongreß der Völkerbundsvereinigungen habe nicht die Ansicht des Schweizer Volkes n. seiner Regierung zum Ausdruck gebracht.
Schweiz.
Bern, 29. Okt. Der Voranschlag der Eidgenossenschaft, ! dessen Behandlung der Bundesrat in seiner heutigen Sitzung - in Angriff genommen hat. sieht in Einnahmen 348900000 ^ Franken vor, an Ausgaben 527 390000 Franken, mithin einen s Fehlbetrag in Höhe von 178 790000 Franken.
Bergarbeiterstreik in Frankreich. f
Charleroi, 29. Okt Das Zentralkomitee der Beraarbeiter des Beckens von Charleroi prüfte die Frage der Verschiebung j des Streiks bis zum I. Dez, um dem Jndustrieminister eine Um- ! frage über die Verhältnissein den Gruben zu ermöglichen. Die j Verschiebung wurde abgelehnt u. beschlossen, ab 1 .Nov. zu streiken.
Zum Tod des Bürgermeisters von Cork.
London, 29 Okt. (Reuter.) Bet der Totenschau kür den verstorbenen Bürgermeister Mac Swiney fällten die Geschwo renen den Wahrspruch, daß der Tod auf Erschöpfung infolge Weigerung Nahrung zu sich zu nehmen, zurückzuführen sei. Der Gefängnisarzt bezeugte, daß Mac Swiney Nahrung zu geführt worden ist, als er bewußtlos war. In seinem Schlußwort sagte der Leichenbeschauer, er habe kein Recht, die Erlaubnis zu erteilen, daß der Leichnam nach Irland übergeführt werde Die Blätter find der Ansicht, daß die Leiche nur freigegeben wird, wenn auf den beabsichtigten feierlichen Zug durch London verzichtet wird
London, 29. Okt Der stellvertretende Präsident der Sinn-Feiner,Griffith, hat den nächsten Freitag, den Tag, an dem der Bürgermeister von Cork in Irland einlreffen wird, zum Nationalfeiertag erklärt.
London, 29 Okt. Die Leiche des Bürgermeisters von Cork wurde gestern nach Irland übergeführt. In der South- wark-Kathedrale in London fand ein Requim statt und eine große Prozession von Irländern folgte dem Sarg durch die Straßen Londons nach dem Bahnhof. In der Prozession wurde eine Anzahl von irischen republikanischen Fahnen getragen. Die britischen Behörden schritten nicht dagegen ein.
Württembergische Politik.
Württ. Landtag.
r Stuttgart, 29. Okt. Die Abstimmung über die gestrigen Anträge zur Ernährungsfrage ergab eine lebhafte, zum Teil sehr persönliche Auseinandersetzung zwischen rechts und links, wobei die Rechte sich gegen eine Vergewaltigung wehrte. Angenommen wurden die Anträge der Mittelparteten. Bei der Fortsetzung der Generaldebatte zum Etat sprachen heute nur Körner vom BB. und Möhler vom Z., obgleich der Präsident zur Kürze gemahnt hatte. Körner ging vor allem dem Ei- iiähtungsministerium zuleide, bestritt auch die Notwendigkeit von Einrichtungen wie die Presseabteilung und verlangte überall Vereinfachung und Sparsamkeit, dagegen mehr Zivil kourage, mehr Mut einzugestehen, was uns retten kann. Auch Möhler trat energisch für Staatsvereinfachung ein, forderte eine Ermäßigung der Holzpreise, keine weiteren Gehaltserhöhungen, lehnte gleichfalls das 8. Schuljahr ab und verlangte für die kalb Geistlichen dieselbe Besoldung wie für die Evangelischen. — Fortsetzung Samstag 9 Uhr.
Kleine Anfrage.
Landtagsabgeordneter Henne, Tübingen, hat folgende 2 Anfragen im Landtag eingebracht: I. Ist dem Staats Ministerium bekannt, daß unter Mitwirkung eines Staats beamten eine Süddeutsche Materialbeschaffungsgesellschaft mit beschränkter Haltung Stuttgart (Einkaufsgenossenschaft für die sämtlichen Gas- und Wasserwerke bedürfnisse) gegründer werden soll? Welche Maßnahmen gedenkt das Staarsinini
sterium zu treffen, um diesem, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen schädigenden Vorgehen Einhalt zu gebieten? 2. Ist der Herr Minister des Innern bereit, dafür zu sorgen, daß angesichts der wirtschaftlichen Notlage im selbständigen Jnstallateurgeiverbe die Monopolrechts der Elektrizitätswerke und liebe-landzentralen insoweit eingeschr änkt werden, daß sämtliche leistungsfähige Unternehmer zu allen Montagearbeiter, und Neueinrichtungen zugelassen werden?
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, den 30. Oktvbei
KorrrrtagsgedanLerr.
Luther an uns.
Wo man das Irdische nicht also will brauchen, wie es Gott befohlen und dazu er es gegeben bat, so muß alles zu wenig werden, Korn. Geld, Gold. Und wenn altes voll Korn, Geld, Gold flöße, so hilft's dir doch nichts, wenn der Geiz nicht aufhöret, der allein alles zu sich kaufen, reißen, kratzen und schätzen will. Item: so der Goldfraß — der da Wucher heißt darein kommt, so soll es doch dir und deinen Kindern nicht gedeihen, ob dir auch alle Bäume Gold und alle Aecker hundertfältig Korn trügen. Luther.
Daß du zeitliches Gut Haft, hat dir Gon gegeben zu diesem Leben und g' mit dir wohl, daß du sein gebrauchst, aber nicht das Herz daran bängst und hastest, als wolltest du ewig leben, sondern immer weiter fahrest und denkest nach einem andern höher» und bessern Schatz, der dein eigen ist und ewig bteiben lvll. Luther.
Es hat aisv gefallen dir,
die Wahrheit anzuzeigen mir,
wie aller Welt Macht, Ehr und Gut
Vor dir nichts gil t, nicht hilft noch tut. Luther.
* Versammlung zwecks Abbau des Fleischpreises. Am Donnerstag nachm, fand im Saal des „Grünen Baum" tn Aliensteig aus Einladung des Oberamts eine Versammlung statt, in welcher zwischen Vertretern der Landwirtschaft, Händlern. Metzgern und Verbrauchern eine Per- «inbarung über eine Herabsetzung der Vieh- und Flelschpreise getroffen werden sollte. Die Landwittschaft und die Metzger waren gut vertreten, auch Händler waren anwesend, aber nur einige Verbraucher. Zunächst ergriff Oberamtmann Münz das Wort, um einen E laß des Ministeriums bekannt zu geben, in welchem die Obemmter beauftragt werden. Schritte zum Abbau der Fleischpreise zu tun, die für wette Kreise des Volkes unerschwingliche sind. Anschließend berichtete er über eine Versammlung in Stuttgart, bei welcher die Stuttgarter Metzger mit gutem Beispiel vorangingen und forderte auf, mit dazu beizutragen und eine Verständigung zu suchen, damit eine Vereinbarung zu Stande kommt, wodurch die Fle schpreise eine Ermäßigung erfahren. Nachdem H. Waiblinger von der Bezirks» rsorgung-,» stelle die seilhertgen Preise bekannt gegeben hatte, forderte der Borfitzende, Obcramtmann Mün>, die Vertreter der verschiedenen Interessengruppen auf, Stellung zur Sacke zu nehmen. Zunächst ergriff als Vertreter der Metzgerinnung Nagold Obermeister Häußler -Nagold das Wort, um zu betonen, daß solange die Metzger nicht billiger Kausen, an eine Herabsetzung der Preise nicht zu denken sei. Er betonte ferner die Schwierigkeit im Visheinkouf und beleuchtete die Verhältnisse, wie sie durch das Schiebertum und die Tchivarzschlächter i geworden seien. Besonders habe die Verschiebung des Viehs nach ' Baden preiseihöhcnd gewirkt und den Einkauf für die Metzger außerordentlich erschwert. Die Metzger seien bereit, abzuschlagen, es bestehe l der beste Wille hiezu, aber erst müsse das Schieber- und Schwarz schlächtertum unschädlich gemacht werden. Hauptlrh er Böhringer- l Ebhausen, Schriftführer des Landw. Bezirkttoereins, berichtete über die bereits erwähnten Verhandlungen in Stuttgart, bei welcher sr Zt sestgestellt wurde, daß Württemberg als das niehrelchste Land die l höchsten Fleischpreise habe und bei welcher eln Gewrrkschaftssekretär - die Not des wenig begüterten Bolksteiles darlegte und die unbedingte l Notwendigkeit eines Abbaus der Fleischpreis« betont habe. Auch er l sei der Ueberzeugung, daß etwas getan werde» müsse. Es sei notwendig, zu suchen, ob man nicht endlich einmal etwas tun könne, um aus den Schwierigkeiten herauszukommen. Oberanttmanu Münz schloß sich den Ausführungen des Redners an und bctont« die Notwendigkeit eines Abbaus Als Brrtreler der Landwirtschaft sprachen ! dann Landwirt Steimle-Altnuifta, welcher das Mißverhältnis der i Preise für schwere Ochsen und junge Ochsen hervorhob und betonte, daß es schwere Ochsen genug gebe, der teurere Einkauf von jungen Ochsen erschwere aber den Verkauf der ersteren, und Landwirt Kalmdach-Egenhausen, welcher dies bestätgte und auch der Ansicht ^ war, daß man zuerst versuchen müsse, die PreisoerhSltnisse der jungen Stiere in das richtige Verhältnis zu den schweren Ochsen zu bringen. Bon den hohen Mehpreisen hätten die meisten Bauern nichts: ein Abbau sei auch in ihrem Sinn. Im übrigen war auch er der Ansicht, daß das Verschieben des Viehs ins Badische ein Gl und der hohen Blehpreise ist. Aus den weiteren Ausführungen der teilweise recht lebhaften Debatte heben wir noch hervor die Ausführungen von Metzger Dürr-Altensteig, welcher die Landwirte"ermahnte, an den Metzger zu verkaufen und nicht an Schieber oder Schwarzschlächter, Landwirt Steimle, welcher meinte, man solle alles dem freien Handel überlassen, dann werde cs besser. Oberamtmann Münz, welcher in Stuttgart auf die Verschiebungen ins Badische ausmerksani j machen will und im übrigen heroorhob, daß der Bauer z. Zt. wlrt- ? schaftlick der Bestgestellteste sei, weshalb man von ihm erwarten könne, daß er mit dem Abbau vorangehe, Tierarzt Schneider- Altensteig, welcher auf die gefüllten Ställe hinweist und auf die ev. Gefahr für den Biehbefitzer, die für ihn drohe, wenn auf das heurige gute Futterjahr eine mittlere oder schlechte Futterernte käme und daß dies bezüglich der Preise katastrophal wirken würde, weshalb er den Landwirten zu erwägen gebe, von dem Vieh abzustoßen, insbesondere auch die unrentablen mageren Kühe oder solche, die keine Milch mehr geben, Hirschwtrt Dür r-Wart, welcher die verfehlte Mch- u. Fleischbewirtschaftung während des Krieges betonte und der glaubt, daß sich die Mchpreise nach einem Rückgang der Maul- und Klauenseuche von selbst regeln, Leo i-Rezingen, welcher für den Freihandel einiritt und eine leichtere Handhabung der seuchenpolizeilichen Vorschriften wünscht (vor was Tierarzt Schneider im Hinblick auf die Maulund Klauenseuche warnt), Metzgermcister Häußler, welcher dafür eintrltt, daß die unlauteren Elemente vom Blehauskauf ausgeschlossen werden, der Landwirt sich stets den Auskausscheln des Käufers vorzeigen lasse und andernsalls kein Vieh abgeben solle. Nachdem Hauptlehrer Böhringer noch eine oringente Mahnung an die Versammlung gerichtet h tte, den eigenen Profit nicht über die hohen Intel essen des deutschen Volkes zu steuen, andernsalls die legte Stunde des deutschen Volkes bald geschlagen haben werde, macht Oberamtmann Münz den Vorschlag, daß die Landwirte sich bereit erklären sollen, das Vieh etwa zu einem Preis von 506 bezw. 550 ..Hl abzugeben. Hieran schließt sich eine neue Debatte, aus der heroorging, daß die Landwirte sich in dieser Weise nicht festlegen wollten: dieser Stimmung gab Landwirt Raufer Nagold besonderen Ausdruck, als er erklärte, „daß es am besten sei. man lasse es, wie es sei". Obermeister Häutzle» Nagold erklärte für eie Metzgerinnung Nagold, daß diese bereit fei. den Preis herabzusctzen. wenn sich der Einkauf entsprechend gestalte. Schriftführer Böhringer vom Landw. Bezirksveretn erklärt, daß dieser sich der Stellungnahme des Hauptverbands anschließe, dessen Bestrebungen dahingehen, den Der- bmuchern da» Fleisch so billig als möglich zu liefern und legt den Mitgliedern des Vereins nahe, mitzuhelsen, die Preise zu senken. - Schaut man auf die Verhandlungen zurück, so geht aus diesen zweifellos hervor, daß der Schleichhandel toS badische Nachbarland
hinein die Biehpreise fortgesetzt in die Höhr drückt und daß, solange hier kein wirksamer Riegel vorgeschoben wird oder werden kan«, in unserem Gebiet an «ine Senkung der Preise für Vieh und Fleisch nicht zu denken ist. - Obcramtmann Münz hoffte in seinen Schluß, motten, daß die Versammlung und die gehabte Aussprach« nicht umsonst gewesen ist. — In einer bevorstehenden Versammlung der i-cr- schiedenen landw. Nachbar bezlrksoereine soll in Horb demnächst zur Frage des Abbaus ebenfalls Stellung genommen werden. Ob mit l einem greifbaren Resultat ist abzmvatten (A. d. T.)
: * Große Kälte. Die wunderschöne, klare Mondnacht
i brachte eine Kätie von 7° mit sich, und mar die Nagold deine ' früh init einer leichten Eisschicht bedeckt. Wir hoffe», daß die ! Kälte doch «wch gebrochen wird, um noch ein paar schöne : Novembertage genießen zu können
s Altensteig. Erschösset! hat sich Donncrstaa Abend kurz t nach 9 Uhr der 21 Jahre alte Notstandsurbeiter Gotil. Virile, s Sohn der Dreherswüwe Birkle Vier. Nach ,inem Wortwechsel i mit seiner Mutier legte er sich aus sein Bell und schoß sich s eine Kugel ins Herz. Der Tod trat sofort ein.
; W. Egenhausen. Vortrefflich verstanden is die Atlers- ^ genossen von 1870 am letzten Sonnlag den 24. Oktober im j Gasthaus zur Krone das 50ei--Fest zu feiern Eingeladen t waren sämtliche Altersgenossen von Nah und Fein, um ein- j mal wieder in der lieben Heimat ein paar Stunden angenehm ! verwetten zu können. Altersgenosse I. Welke r Egenhausen ! begrüßte die Eischienenen mit wannen Wvrren und sprach i seine Freude darüber aus, daß verschiedene Altersgenossen s von weiter Ferne herbetgeeilr waren Altersgenosse schult- ! heiß Witt ich entbot allen Anwesenden ein herzliches Grüß ! Gott, gedachte in warmen Worten der schönen sieben Jugend- ^ jahre und all der vielen guten und schweren Erlebnisse bis j zum 50ec Jahr. Besonders schön sprach sich derselbe über i die liebe Heimat ans. daß in dem Won Heimat ein beson > derer Zauber liege, der nie erlöschen könne. Altersgenosse ' Fuchs ans Basel dankte den in Egenhausen wohnenden Alters- s genossen für die gute Gastfreundschaft, besonders für die so l gut verstandene Lösung der Magenfrage. Altersgenosse G. Walz aus Nagold aednchle der zwei mit dem Tod abge aangenen Altersgenossen und dankte in bewegten Worten den Veranstalienr Altersgenosse Ernst Urigerer spiach gleichfalls über die gute Veranstaltung seine Anerkennung aus, gedachte in bewegten Worten der Juaendjahre, der lieben Heimat und der jetzigen schweren Zeit und dob hervor, daß alle anwesenden Altersgenossen ml! Ihrem Geschick zu friedcii sein können und der heutigen Jugend ein leuchtendes Vorbild und Beispiel wären. Allgemein äußerte sich der Wunsch, daß man sich wieder in der lieben Heimat treffen möge zu einer 60er Feier Fräulein Ungere r verstand es meisterhaft, die Anwesenden durch ihre Kiaviervorträge in heitere Stimmung zu versetzen und blieb bald auch das Singen lieber Heimat und Jngendlieder nicht ans. Dem Kro- nenwirt und der Küche der Frau Krvnenwrrtin volles Lob. In später Stund? nennle inan sich mit dem Bewußtsein, ei» mal wieder einige Stunden in der sieben Heimat zugebracht und die Jngendennnerunyen neu beleb: zu haben, so,nie mir dem Vorsatz, sich in zehn Jahre» ebenso frisch zu einer 60ger Feier wieder zusammenzufindeii. —
M»O »r» «»riqe« Lß?»«re«»rrK
Herrenberg, 29. Oft. Der Hercenbsrger Verband für evangelische Krankenschwestern hielt in letzter Woche seine Mitgliederversammlung tm „Herzog Christoph" in Stuttgart. Die Zahl der Mitglieder ist jetzt auf 66, die der Schwestern auf 87 angemachsen. Die Schwestern arbeiten meist in Landgemeinden, einige auch in Krankenhäusern und Anstalten. Der seitherige Titel, Verband für besoldite Krankenpflegerinnen von christlicher Gesinnung wurde, weil er mancherlei Mißdeutung erfahren hatte, umgeänden in den kürzeren: „Herrenberger Verband für evangelische Kcankinschwestern". Die Entschädigung, welche die Schweiler» bekommen, hält wohl keinen Vergleich aus mit den gegenwärtig sonst üblichen hohen Löhnen. Der Verband sammelt seit 2 Jahren einen Fonds für ein eigenes Mutterhaus. So schöne u. dankens rvette Beiträge dafür schon eingegangen sind, läßt sich doch bei den gegenwärtigen Preisen an de» Bau eines Hauses oder Ankauf eines größeren Anwesens für diesen Zweck noch nicht denken. Die Mitgliederversammlung hat, damit den Schwestern die sorgende und beratende Mutter nicht länger fehle, die Schwester Mi na Eckert in Nagold zur ehrenamtlichen Verbandsoberschwester aewählt. _
Turnen, Spiel unä Sport.
Sport am Sonntag. Normen ScnmlsZ wirrt ckie l. und II. ^aim8ckakt vom lsi-Ö.-IsiaZolci in Würm Mflen?könix- Würm (ksiorrkeim) 8pielen, um die Retourspiele arwxukecst- ten ?könix I wird mit kompletter Naniwckaki antreten und wird die8 Spiel mlere88sn1er werden al8 am l2. S. 20 stier in ftlsZoId, wo die einsieimisrsie I. Llk mit 4:2 Toren 8ieZen konnte. Somit tritt IsisZold xum 1. Spiel der Setrluü- runde ikrer I. Verband88ene an und wün8clien wir viel Olürk.— 8
Letzte Nachrichte».
Keine Verhandlungen zwischen D.B.P. und D.d.P.
Berlin, 30. Okt. Soz. Blätter in Rheinland und in Westfalen brachten die Nachricht, die aus dem „Vorwärts" stammte, wonach in Berlin zwischen führenden Persönlichkeiten der Deutschen Volkspartei und der Deutschen demokratischen Partei Verhandlungen über eine soll. Fusion der beiden Parteien stattgefunden hätte», und daß im wesentlichen ein Einverständnis erzielt worden sei. Diese Nachricht ist falsch Die demokratische Parteileitung stellt fest, daß Ver Handlungen der angedeuteten' oder irgend einer anderen Art n cht siaitgefunden hätten.
Eine neue sozialistische Zwtschenkonferenz in Genf.
Zürich, 30 Okt. Laut „Volksrecht" hat auf Ersuchen der deutschen und der französischen Parteien, der U S.P.D. und der Partei Sozialiste de France, die Geschästsleitung der sozialistischen Partei der Schweiz beschlossen, auf den 27. und 28. November nach dein Berner Volkshaus eine Konferenz einzubernfen von Vertretern derjenigen Parteiorganisationen,
! die seinerzeit ans der zweiten Internationale ausgetreten stnd,^ s aber infolge der 2l Bedingungen nicht in die dritte Internationale eintreten können. Die Konferenz hat lediglich die Frage zu prüfen, in welcher Weise das Verhältnis dieser Par teien zur Dritten Internationale geordnet werden könne, bis zu dem Zeitpunkt, da auch diesen der Bestritt ermöglicht wird.