Lloyd Georges irische Politik.

London, 28. Okt. Lloyd George verteidigte heute im Unterhaufe seine Haltung in der irischen Frage. Gr kündigte dabei an, daß die Regierung in den allernächsten Tagen die Dokumente über eine Abmachung veröffentlichen werde, die zwischen den Führern der Sinnfeiner und Deutschland im Jahre 1918 zum Zwecke eines gemeinsamen Angriffes gegen England getroffen wurde

ikrasfin.

London. 28. Okt. DerManchester Guardian" meldet, daß Krasstn in London obberufen worden sei und zum Ver­treter der Sowjetregierung in Berlin ernannt werden solle.

Mißverständnisse?'

London. 28. Oki. Bon unterrichteter Seite wird mitge- teilt: Aus verschiedenen Artikeln der deutschen Presse geht hervor, daß in Bezug auf die Zerstörung von Dieselmotoren beträchtliche Mißverständnisse herrschen. Es besteht keine, wie immer geartete Absicht, sich mit anderen Dieselmotoren zu befassen oder solche zu beschädigen, als mit Unterseeboot Dieselmotoren. Auch besteht keinerlei Absicht, die Dieselindu- ftrie Deutschlands zu vernichten. Die Angelegenheit ist üb­rigens den verbündeten Regierungen überwiesen. So er freulich es wäre, wenn sich die ganze Sache als ein großes Mißverständnis Herausstellen würde, so schwer ist es, daran zu glauben Warum, wenn wirklich ein Mißverständnis vckrtiegt, hat bisher keine der alliiertet« Kommissionen oder Regierungen eine amtliche und öffentliche Erklärung darüber abgegeben, was in Wirklichkeit von Deutschland verlangt wird,?

' Netlegung des englischeu Arbeitskonflikts.

London. 28. Okt. Havas. DerManchester Guardian" schreibt: Der Streik der Bergleute ist beigelegi. Die Berg­leute werden die Arbeit am I.Nov. wieder aufnehiuen. Die Regierung gewährte eine Lohnerhöhung von zwei Schilling. DaS Exekutivkomitee der Bergleute erklärte sich bereit, die Verantwortung für dje Steigerung der Kohlenförderung auf sich zu nehmen.

^ brauzösisch« Proteste gegen England.

Parts, 28. Okt. Die Blätter besprechen die englische Mitteilung, der zufolge die britische Regierung gegenüber dem deutschen Privatbesttz auf gewisse Zwangsmaßnahmen Verzicht geleistet hat. Das Pariser ..Journal de DebatS" veröffentlicht eine halbamtliche Erklärung über den Beschluß deS englischen Ministeriums, ans 8 18 des Abschnitts 8 des Vertrags von Versailles zu verzichten Das Londoner Kabinett habe den Botschaflerrat durch seinen Vertreter in PaM von der getroffenen Entscheidung und der der deutschen Regierung gemachten Mitteilung in Kenntnis gesetzt Es sei deshalb sehr wahrscheinlich, daß der Botschaiterrat in einer seiner nächsten Sitzungen mit der Frage besaßt werde. Er werde zu prüfen haben, ob die Demarche der britischen Regierung rechtlich begründet sei und er werde auch die Fol­gen dieser Entscheidung, indem er sie in den allgemeinen Rahmen des Friedensvertrags und in das durch den Friedens­vertrag vorgesehene System der Zwangsmaßnahmen stelle, abzuwägen haben.

Anerkenn««- der neuen Regierung in Bolivien.

Pari-, 28. Okt. Die französische Regierung hat die neue Regierung von Bolivien alS tatsächliche Regierung anerkannt.

Bergarbetierstreikbeilegung.

BiSmarkhütte, 28. Okt. Der Streit auf der Bismarckhülte ist nach Erfüllung einiger Forderungen der Arbeiter beige­legt. Die Arbeit wurde gestern wieder ausgenommen.

Der französische Bevollmächtigte in München bleibt.

Paris, 28. Okt. Havas erklärt, daß die Meldung mehre­rer deutscher Blätter, daß der bevollmächtigte Minister Frank­reichs in München, Dard, nicht auf seinen Posten zurück­kehren werde keineswegs den Tatsachen entspreche.

Württembergische Politik.

Vom Landtag.

Stuttgart, 28. Okt. Die Besprechung der Teuerungs­und Trnährungsfragen ging heute zu Ende. Groß (Ztr.) wies darauf hin, daß einzelne Kreise nicht das Notwendigste haben, andere ein Schlemmer- und Prasserleben führen. Die

Angriffe auf den Reichsernährungsminister Hermes hätten zurückgestellt werden müssen; seine Verteidigung vom Re­gierungstisch auS war ungenügend. Redner ging dem Wucher mit besonderer Energie gU Leibe und polemisierte scharf gegen den Bauernbund, wobei es zu andauernden Zwischenrufen kam. Den Fehlbetrag bei den Eisenbahnen führte er auf die Materialleuerung zurück Die Gesamtausgaben für die Beamte,: gehälter betragen nur 20 Prozent, die kür die Ar­beiter nur 35 Prozent. Auch ker Sozialist Göhring polemi­sierte gezen die Rechte, verstrickte sich aber bald in Auseinan­dersetzungen mit der USP. Roßmaiin(DV ) trat nochmals scharf gegen die Schiväb. Tageszeitung auf und verwahrte sich des Wei­teren dagegen, daß Bazille neulich bei einem Wortwechsel ihn, der im Krüge schwer beschädigt wurde, einen jungen Mann geheißen habe. Bazille sprach in einer persönlichen Bemer­kung dafür eine loyale Entschuldigung ans. Nach einem Schlußwort des Adg. Pflüger (Soz. > wurde die Abstimmung über einen Antrag der Regierungsparteien, der die Maß­nahmen der Regierung billigt und über die übrigen Anträge zur Tagesordnung übergeht, vertagt. Der Rest der Sitzung war auSgefüllr mit dem l'/z stündigen Vorirag des Finanz­ministers Liesching zum Staatshaushall-Etat für 1920, dessen hauptsächliche Ziffern schon früher bekannt gegeben wurden. Der Minister verweilte auch noch länger beim Schullafün- gesetz und Laridessteuergesetz, die dem Finanzgesetz beigegeben sind, und schloß mit der dringenden Bitte, keine Ausgabe ohne Deckung zu genehmigen, sondern zu bedenken, daß Deutschland in allen seinen einzelnen Teilen ein bettelarmes Land geworden ist. Fortsetzung: Freitag vormittag 9 Uhr.

Inr Geschäftslage des Landtags.

Der Landtag will voraussichtlich die Generaldebatte zum Etat diese Woche zu Ende führen. Am Freitag sollen zwei Sitzungen stattfinden i in nächster Woche dann die Kommis­sionsberatungen

Staat und kath. Kirche.

Das finanzielle Verhältnis des Staats zur kaih. Kirche hat sich rn Württemberg nach dem zur evang. Kirche gestaltet. Das Bischöfliche Ordinariat ist daher li. Staatsanzeiger ver ständigt worden, daß die beabsichtigte Regelung der freiwilli­gen Staatsletstungen für die evang. Kirche auch eine ent sprechende Regelung der freiwilligen Slaalsleistrinoeii für die kath. Kirche zur Folge hätte und daß die Ministerien nach Abschluß der bevorstehenden Verhandlungen mir der evang. Kirche in weitere Verhandlungen mit dem Ordinariat eintre ten werde». Die bevorstehende Beratung des Staatshalts Hallplans wird dem Landtag Veranlassung geben, zu dem grundsätzlichen Standpunkt der beteiligten Ministerien Stellung zu nehme» Auf der Grundlage seiner Beschlüsse wird nach Verhandlungen mit den Kirchen das Ausführringsgesetz ent­worfen werden. Angesichts der Vertagung der finanziellen Auseinandersetzung von Ländern und Kirche auf Grund eines zu erlassenden Reichsgesetzes bestand nur die doppelte Mög­lichkeit, die finanzielle Entstaatlichung der Kirchen entweder mir der Gehaltsaufbesserung oder m,t der rechtlichen Ent­staatlichung der evang Kirche zu verbinden. Bekanntlich soll nun bei der rechtlichen Entstaatlichung der evang. Kirche eine vorläufige Regelung des finanziellen Verhältnisses beider Kirchen 'stattfinden.

Der Abbau der Breuuholzbewtrtschastuug.

Im Volkswirtschaft!. Ausschuß des Landtags wurde in fast östündiger Sitzung der Antrag des Bauernbunds und der Bürgerpartei, die öffentliche Bewirtschaftung von Brennholz sofort aufzuheben, nach eingehender Beratung mit ll gegen 5 Stimmen abgelehnt. Mit demselben Ztimmoerhältnis fand ein Antrag Andre (Zentrum) Annahme, in dem die Regie­rung ersucht wird: 1. unter planmäßigem Abbau der Brenn­stoffoer sorg ung und der Landesbrennstoffversorgung eine Holznotstandsversorgung für Judilftriegemeinden und bolz­arme Gemeinden beizubehalteu. 2. bei den staatlichen und gemeindlichen Holzverkäufen den öffentlichen Aufstreich nicht zur Anführung zu bringen, sondern an den gegenwärtigen Rahmenpreisen festzuhalten. 3. die Verkehrsregelung für Holz beizubehalten und den Eigenbedarf des Landes sicher zu stellen. 4 einer weiteren Steigerung der Holzpreise mit allen Mitteln, insbesondere auch durch entsprechende Regelung deS Angebots an Holz aus den Skaatsivaldungeir entgegen zu wirken.

2 Wer guten Weibes Minne hat, 2

r Der schämt sich aller Missetat. 8

» Walter von der Bogelweide. «

Helgoland.

2) Kurt Popp, 8tuct. tust, et rer. pol.

Eine solche geheimnisvolle Felseninsel muß natürlich auch Horste mit Riesenoögeln haben, womöglich solcher mit eisernen Schnäbeln und Klauen. Dort unten siehst du die Horste solcher Riesenoögel, sie trugen Maschinengewehre und Bomben und flogen über die Wasser bis zu Englands Vor­postenbooten hinaus. Dort unten am Hafen standen drei Flugzeughallen für 25 bis 30 Wasserflugzeuge, auch siehst du noch die Wrake von ungefähr zwölf dieser Vögel vor den umgelegten Stahlgerüsten der Hallen Rumpf. Schwanz, Flügelgerippe und leck geschlagene Schwimmer sind teilweise noch gut zu erkennen. Ein bezugsfertiges Dock stand da, eS war noch unbenutzt als der Waffenstillstand kam und es gesprengt wurde. Führten diese Sprengungen schnell zur Vernichtung, so will es trotz aller Sprengmühen und reich­licher Spienggranatenmunition bei der Zerstörung der Mo­len nicht so schnell gehen. Waren diese doch auch nach dem neuesten Stande ber Technik hergestellt, um für die Ewigkeit gebaut zu sein. Riesig große Eisenkästen mit Beton gefüllt, sind der Reihe nach nacheinander ins Meer gesenkt worden. Auf ihnen ruhen die Quader der Molenmauern, die 8 bis 10 Msker breit und innen aus der einen Seile hohl sind. Soldaten konnten im Notfälle, wenn die ini Molenkopf auf gestellten Molengeschütze angegriffen wurden, Ersatz nnd Munition nach vorn bringen. Um die Westmatter vor dem zerstörenden Anprall der Wogen zu schützen, wurden Tau sende von 200 und 440 Zeiuner-Betonblöcken als Wellen brecher ins Meer gestürzt Auf der Mole war ein Gleis

mit elektrischem Betrieb. Zwei Kräne sind dort, die nur sol­chem Riesenspielzeug leicht umgehen können. Jetzt holen sie aber die Wellenbrecherblöcke wieder heraus, damit die Nord- seewogen uns bei der Zerstörungsarbeit an den Molen voll und ganz mithelfen können. Sprengungsdonner, massige, wie verschlafen sich langsam hochhebende Sprengwolken und weit ins Hafengebiet htnausfliegende Sprengstücke verraten dem Ankommenden schon auf seinem Schiffe, daß Deutsch­land hier entfestigt und zerstört. Von den zwei Elektrizitäts­werken am Hafen gelände ist das eine, das zwei Dieselmoto­ren mit 1800 Pferdestärken hatte und dazu verwandt wurde, die elektrischen Akkumulatoren der U-Boote nach deren Heim­kunft wieder auszusüllen und vollzuladen, verschlossen-, seine beiden Motoren sind zerstört. Das andere mit seinen vier Motorerr und 2000 Pferdestärken darf nur noch einen Mo­tor laufen lassen zur Herstellung von Licht und Kraft zu Zerstörungszwecken im Hafengelände. Ein zweiter steht zum gleichen Zwecke dort noch in Reserve, damit keine Unterbre­chung einrritt. Die übrigen Motoren sind natürlich ebenfalls zerstört worden. Es laufen noch die Verhandlungen zwischen englischen und deutschen Kommissionen, ob Deutschland das ganze künstliche Hafengelände zerstören, das Meer also sein altes Recht wieder haben soll. Natürlich siehst du nichts mehr von den Hafenbatterien, vier 15 cm und vier 10-cm- Geschützen, die bei einem feindliche» Landungsangriff ein greifen sollten. Sie sind längst zerschnitten und die Beton stellungen ihrer Lafetten werden in Kürze ausfliegen, ebenso die Betonkaserne ihrer Mannschaften und der Beobachtungs- stand. Vom Hafen aus nordwärts läuft die Schutzmauer gegen die Brandung, ihr Weiterbau ist seit dem Waffenstill­stand eingestellt worden, ebenso der Fertigbau der gewaltigen Betonstützwand unten am Südhorn, die an das Bild: Aegyp tische Felsengräber, vom Nil aus gesehen, erinnert. Sie sollte die Felswand am Südhorn gegen Abbruch schützen. Vom Hasen auswärts bis zur obersten Felsendecke führt durch das FelSmasstv der Insel hindurch der feste, einbruchsichere Tunnel, der schon oor dem Kriege fertig war. In chm lau

Württ. Arbeiterzeitung -

. Als Organ des Landesverbands der Kath: Arb«,rer und Arbeiterinnen-Vereine erscheint nun wöchentlich dieWürtt. Arbeiterzeitung". Als verantwortlicher Schriftleiter zeichnet der Reichs- u. Landlagsabg. Andre. Gedruckt wird die neue Zeitung bei der A. G.-Deutsches Volksblali. Die erste Num­mer des Blattes gibt ein vielseitiges Bild aus der kath. Ar­beiterbewegung, aus dem Vereinslebeu der Arbeitervereine, behandelt die politischen Vorgänge des Landes und hat auch einen Teil für Unterhaltung und Belehrung

Aus Stadl und Bezirk.

Nagold, den 29. Oktober

* Gemeiaderat. Zn Beginn der vorgestrigen Sitzung

wurde dem neuen Tarif der Waldarbeiter in der Weife zu­gestimmt, daß die gelernten Voll-Walüakkord-Arbeiter. die heute schon in Lohnklasse ll sind, einen netten Stundenlohn von 3,60 gegen bisher 3,40 erhalten, dagegen bleiben

alle übrigen städl. Ar Veite, nnd die Nvtstandsarbeiter in Klasse HI mit dem bisherigen Stuudenlvhn von 3,40-28. Das Geschirrgeld wird in den einzelnen Fällen bis zu 5 ^ in der Stunde festgelegi. Sonstige neue Aenderungen weist der Tarif nicht auf Für die Kulturarbeiterninen wurde neu festgesetzt für die hiesigen 2 u. für. die auswärtigen 1,80-^e. Beide Tarife haben ihre Gültigkeit vom 17. Ok>. ab Even­tuelle Ueberstunden werden nach dem Tarif bezahlt. Bei außerordentlichen Fällen, wie Geburt, Tod der Eltern, Kin­dern oder Geschwistern, an denen Arbeilsv-ihlnderung eix- tritt, wird der versäumte Tag in die freiwillig von der Stadt aus gewährte biägige Urlaubszett eingerechnet. Den Altoeleraiien von 1870 wird zu ihrem 50. Grdenkiag ihr Ehrensold einmal schöbt um 5-^k, also 15°^ ausbezavlt. Die Arbeiten mit der Malkrimmng zwecks Rößleumbau sind nun endlich festgelegi. Der Kostenvoranschlag von Gebe Schichte Uber das Chorgestühl in der Oberkuche in Höhe von 7436 wurde genehmigt. Die Glaserm betten für der« Spital (3Vr gm) wurden der hies. Innung übergeben, ebenso der Deckenvervutz der Mcileiinnnng. - Die Mietpreise für die Wohnungen im Rößle wurden promsorrsch festgesetzt. Einer Eingabe vieler hiesigen Hausfrauen um Aufhebung des Milchsammelzwaugs nnd Wiedergestatlung des direkten Bezugs beim Mttcherzeuger kan.: leider nicht entsprochen wer­den. So sehr die Gründe (Kostenersparnis, große Zettoer säumnis durch das Milchstehen) gewürdigt werden, so muß darauf hingewresen werden daß bei Aufhebung der Städt, Sammelstelle die Landesvsrs. Stelle die Zufuhr von auswärt. Milch alsbald sperren würde und der größte Teil der Ein­wohnerschaft darin gar keine Milch hätte Man hat ja seiner zeit lange genug gegen die Einfühlung der Sammelstelle sich geivender. bis schon damals dis Landesvers Stelle allen Ern­stes damit drohte, die Zufuhren zu unterbinde». Wir sind eben Zuschußgsmeinde und müssen die daraus sich ergebende Notwendigkeiten tragen.

* Liederabend M.B.N. Schutttit, Schumann, Brahms war angekündigt und ein farbensprühendei, von Lebenslust überstrahlter Abend ist es geworden. Die Lieder.jagten vorüber. Heiter und ernst, nur einmal der von seiner Tiefe durchbebte Brahms. Es war das Chaos einer Frühlingsfabrt, die bunte, satte Welt in leuchtender Größe. Fernblicke taten sich auf, hoch ging der Flug,dein Unendlichen" zu. Was Frl. Alice Nick am gestrigen Abend, an stimmlich lech irischer Kunst und schauspielerischer Vonragsfenigkeit die nicht alsgemacht" bezeichnet werden kann bot, mar eine schöne hingebungsvolle Leistung, die von Herrn Studienrat Schmid in abgeklärter Begleitung am Flügel wesentlich unterstützt und vollendet wurde. Nicht zu verwundern war es, daß nach dem reichen BeifallDie Karlempielerin von Cbamisso" dieses in der Vertonung von Schumann überaus originell phantastische Bild, noch als Beigabe folgte.

* Die Aussichten der Brotversorgung. Von zuständiger Seite wird geschrieben. Seit dem 16 Oktober ist die AuS Mahlung des Brotgetreides auf 85°/o herabgesetzt worden. Danril wurde, da gleichzeitig die Verwendung von Streckungs- Mitteln beschrankt worden ist. dem tanggehegten Wunsche der Bevölkerung nach besserer Beschaffenheit des Brotes entgegen gekommen. Den Verbrauchern, besonders der Großstadtbe­völkerung, wird sich diese Besserung allerdings erst in einigen

fen drei Gleispaare mit massiven Gleisschienen hoch. Auf diesen Tunnelgleisen wurden Geschütze und Granaten, Pan­zerplatten und Geschützmateriol, alle Verpflegung und alle Baustoffe zum weiteren Ausbau der Festung durch elektrische Kraft langsam und bedächtig hochgezogen. Die ganze Ober­fläche entlang läuft dieses Gleis, um mit seinen Nebenästen in die verschiedenen Einfahrten zu der unterirdischen Stadt zu verschwinden.

Und nun z» dieser Kasemattenstadt! Sie zieht sich tn drei Stockwerken von der Südspitze bisum Nordrand durch die ganze Insel hindurch. Ich hatte zum Führer den Leiter der Sprengarbeiten auf und in Helgoland. Wir gingen treppauf und treppab, durch lange, übermannshohe Gänge und breite Korridore. Wir sahen noch wohlerhaltene Räume wo man bloß noch die Hängematten einzuhaken braucht, um als Matrose drin schlafen zu können; daneben gähnten an­dere, deren auSgesprengte Hohlräume sich in die nächste Etage hinein und hinunter senkten. AuS dem niedergeprasselten Sprengschutt ragten in klagenden Linien die Etsenstäbe heraus.

(Fortsetzung folgt.)

Letzte Verse von Cäsar F latschte»

werden bekannt. Ste waren bisher noch nicht gedruckt. Die lichte LebenSstimmung des Dichteis erfüllt sie, die immer stark war, daS Schwere unter sich zu bringen. Die Verse lauten: Einst waren wir Quellen im lauschigen Grunde säumend und träumend bei Wald und bei Feld Dann trieb es uns stürmisch durch Städte und Länder zum wogenden Weltmeer, sehnsuchtgeschwellt. .

Nun find wir Wolken leuchtenden Auge- entlasteten Fluges,

, , hoch über d-r Welt I .