Reoolutiouärer Umschwung.

Moskau, 8, Sept. (Durch Funkspruch.) In Buchara zeht ein revolutionärer Umschwung vor sich. Die roten Trup­pen besetzten die wichtigsten Kriegs- und Handelspunkte.

Da« Grotzkreuz der Ehrenlegion dem sranz. Botschafter in Warschau.

Paris, 8. Sept. Dem französischen Botschafter in War­schau, Jusserand, wurde das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen.

Güusttger Derlauf der finnisch-dänischen Verhandlungen.

Stockholm, 8. Sept. „Nordiske Preßzentrale" meldet aus Helsingfors vom 6. Sept.. Die Friedensverhandlungen haben während der letzten Tage einen günstigen Verlauf genommen. In der Sitzung der Territorialkommission am Sonnabend erklärten die Rüsten, daß sie von ihrer Regierung neue An­

weisungen bekommen hätten, laut welchen Rußland verzichtet auf die umstrittenen Inseln im finnischen Meerbusen und auf ein Gebiet der karelischen Landzunge. Es bestehe aber auf der Forderung, daß Repola und Porajarvi abgetreten werden müssen. Die Antwort Finnlands soll spätestens am Dienstag um 7 Uhr abends avgegeben werden. Man er­wartet, daß die Delegation am Mittwoch nach Dorpat zurück­kehren wird.

Britische Operationen in Anatolien.

Paris, 8. Sept. HavaS berichtet aus Konstantinopel: Die neuen Operationen der britischen Truppen in Anatolien gewinnen an Ausdehnung. Die griechischen Vorhuten haben die Gegend von Afiu-Kara-Mistar erreicht. Aus Jamid kommt die telegraphische Meldung, daß sich die Insurgenten in das Innere des Landes zurückziehen.

Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag.

Am Donnerstag und Freitag ist wenig Aufheiteiung. meist bedecktes Wetter zu eiwarten.

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Amtliche Bekanntmachungen.

Die Maul- und Klauenseuche ist in Gärtringen und

Medringe» Oberamt Herrenberg ausgebrochen. 9l9

Nagold, den 7. Sept. 1920. Oberamt: Münz.

Aufbringung von Pferden in Erfüllung des Friedensvertrags.

Der Rest, der von Württemberg an die Franzosen und Belgier noch abzuliefernden Pferde, soll in den nächsten Wochen aufgebracht werden. Für die Ablieferung kommen in Betracht, Stuten und Slutfohlen des Kaltbluts (der Boulonnaiser, der Ardenner und der belgischen Raste, sowie mit diesen Rasten nahe verwandte Tiere) im Alter von >8 Monaten bis zu 12 Jahren und einer Mindestgröße von 1,48 Mir. (Stockmaß). Neben Zuchtpferden werden auch Ar­beitspferde (aber nur Stuten) abgenommen. Es können be­reits vorgeführte, aber gestoßene Pferde, sofern sie nicht wegen Gewährsmangel zurückgewiesen sind, erneut den Abnahme­kommissionen zwecks Abnahme oorgkstellt werden. Pferdebe- fitzer, ausgenommen Händler, die Pferde mit den genannten Eigenschaften freiwillig abliefern wollen, haben diese Pferde bis 2V> September ds. Is. bei dem Oberamt anzumelden. daS eine Besichtigung der Pferde veranlassen und auf Grund derselben darüber entscheidet, ob die Pferde auf der Sammel­stelle in Ludwigsburg der französischen und belgischen Kom­mission vorgeführt werden können. Für die in Betracht stehende Ablieferung find die Bestimmungen der Verfügung des ErnährungsminlsterinmS über die Anforderung von Tieren zur Erfüllung des FriegenSverirags (Staatsanzeiger Nr. 13 vom l7. l. 20) maßgebend.

Es find demnach Pferde, welche zur Ablieferung ange- meldel werden, auf Veranlassung des Oberamts zur Vor­musterung auf dem hiefür bestimmten Platz und zu der vor­geschriebenen Zeit unentgeltlich vorznführen. Diejenigen Pferde, welche bei der Vormusteru g als geeignet zur Vor­stellung auf der Sammelstelle in Ludwipsburg befunden werden, sind von deren Besitzern auf Veranlassung des Ober- amls zu dem von ihm angegebenen Zeitpunkt und an den vom Oberamt bestimmren Verladeplatz unentgeltlich zur Uebergabe anzuliefern.

Pferde, die den gestellten Anforderungen nicht ent­sprechen, oder durch die ausländischen Abnahmekommissionen ans der Sammelstelle aus irgend welchen Gründe» zurück- gewiese» werde«, find von deren Besitzern an dem Platz zurückzunehmen, an dem die Uebergabe erfolgt ist» sofern die Tiere keine erhebliche Wertminderung erfahren haben.

Die Preise werden erst nach erfolgter Abnahme der Pferde durch die französische bezw. belgische Kommission von einer von der Zentralstelle für die Landwirtschaft aufgestell­ten wttrtt. Sachoerständigen-Kommisfion festgesetzt. Es wer­den befahlt:

s) für ljährige Stutfohlen 14000

d) .. 2'/e „ „ 18000

c> 3'/r, „ und ältere Stuten bei mittelguten

Tieren ein Grundpreis von 20 000 für Tiere besserer Qualität ein entsprechend höherer Preis, jedoch mit der Maß­gabe, daß ein Durchschnittspreis von 25 000 für das Tier für die Gesamtablieferung Württembergs nicht überschritten wird.

Die Ablieferung von Pferden durch Händler wird be­sonders geregelt. 918

Nagold, den 6 Sept 1920. Oberamt: Münz.

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