des Steuerabzugs unternehmen, die militärisch besetzten Be­triebe wieder räumen und für vollständige Einstellung der entlassenen Arbeiter Sorge tragen werde. Abgelehnt wurde ein sozialistischer Antrag, eine fiinfköpfige Abordnung zur Vertretung dieses Beschlusses bei de: Regierung nach Statt gart zu einsend«».

r Aalen. 2. Zept. Die Streiklage hat sich gegen gestern insofern veiänderi, als heute in den meisten Betrieben gestreikt wird. In der Eisenbahnwerkstäue wird gearbeitet, nachdem in geheimer Abstimmung die überwiegende Mehrheit der Arbeiterschaft sich gegen einen Streik ausgesprochen hatte. Auch in der A -G. Union und in einigen kleinen Betrieben wird gearbeitet. Die Zeitungen erscheine» nicht. GaS und Elektrizität sind gesperrt. Die Arbeiter im Hüttenwerk

Wasseralfingen sind heute früh in den Ausstand getreten. In Uttterkoche» wurde der Streik abgelehnt. jM r Leonberg, 2 Sept. Auf der Bahnstrecke zwischen

Höstngen und Ditzingen wurden sämtliche dem Bahnbetrieb dienenoe Leitungen abgeschnitten Es handelt sich hier um einen Versuch, den Bahnbetrieb zu stören.

t Göppingen, 2. Sept. Der hiesige Generalstreik zeigte am Dienstag eine wesentliche Verschärfung. Der Beschluß, sämtliche Geschäfte und Wirtschaften zu schließen, gelangte von nachmittags 4 Uhr ab zur Durchführung. Den Beauftragten des Aktionsausschusses wurde nirgends Widerstand entgegen­gesetzt. Verhandlungen mit den Organisationen der Gewerbe- und Handeltreibenden erreichten, daß die Geschäfte von 9 Uhr vormttmgS bis l Uhr nachmittags geöffnet sein dürfen. Der Aktionsausschuß hat beschlossen, an die Regierung die Forder­ung zu richten, daß das Existenzminimum auf IS 000 zu erhöhen sei. Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag ein­stimmig angenommen Der Tag verlief in vollständiger Ruhe. M r Marbach. 2 Sept. Auch hier ist am Montag die Atcbeilerschaft sämtlicher größeren Betriebs in den General streik eingelreten. Das hiesige Stuttgarter Elektrizilätswcrk, nunmehr von Einwohnerwehr besetzt, konnte am Montag nachmittag um 4 Uhr die Stromabgave wieder aufnehmen.

k Ravensburg, 2. Sept. Zum Generalstreik erfährt der Oberschw Anz, daß die Streikenden beschlossen haben, die Betriebe, in denen bisher noch gearbeitet wurde, stillzulegn und so den Generalstreik durch Gewalt zu einem vollständigen Machen. Wie verlautet, soll der Abg. Müller, genannt Leichenmüller, nun auch die Arbeiterschaft in Friedrichshafen, die ebenfalls von einem Generalstreik bisher in ihrer Mehr­zahl nichts wisset: wollte, für den Streikreif" gemacht haben.

Wurzach, 2. Sept Hier hat der Generalstreik ein schnelles Ende gefunden. Bereits ain Montag wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Nach Lage der Sache war dies vorans- zusehen, denn der größere Teil der Arbeiterschaft konnte auch hier dem Streik keine Sympathie abgewinnen, hatten ja die Torkarbeiter schon letzte Woche wegen des Regens einige verdienstlose Tage. Aber um des lieben Friedens willen, mußte eben auch die Arbeiterschaft miltun und eiiiige Tage feiern.

Backnang. 2. Sept. Seit Montag abend ist durch Sill- legüng des Gaswerks durch die städtischen Arbeiter die Stadt ohne Licht und Kraft. Die Zeitungen können infolgedessen nicht erscheinen; auch ist ihnen bet etwaiger Herausgabe für die Folgen keine Sicherheit gegeben worden. Am. Montag abend war das Gerücht verbreitet, daß ein Sturm auf die DerkehrSeinrichtungen geplant sei. In der Nacht wurde der Bahnhof vorsorglich militärisch besetzt. Ruhestörungen find bis jetzt nicht erfolgt Im Laufe des Dienstag wurden einige Landwirte, die Lebensmittel auf den Bahnhof führen wollten, mißhandelt und zur Umkehr gezwungen. Es wäre zu wünschen, daß durch die technische Nothilfe das Gaswerk wieder in Betrieb gesetzt würde.

E r Ulm, 2. Sept. Am Dienstag abend fand eine Voll­sitzung der Betriebsräte statt. Folgende Entschließung wurde «» Forderung an die Regierung gesandt: Die Gesamtarbei­terschaft Ulms fordert von der Regierung: I. Sofortige Ein­berufung de« Landtags 2. Sofortige Wiederherstellung gesetzmäßiger Zustände, das Zürückziehen der Truppen. 3 So­fortige Einleitung von Verhandlungen zur Beilegung des Steuerkonflikts. 4. Sofortige Wiedereröffnung der geschlos-

.MMüer «« R«il»r skiymr Zell".

Bon G. H. Kläjger. (II

vom Zwinger und Graben, von den alten Torhäuschen und anderem verschwundenem.

Die alte Stadt N. war wie alle Städte mit einer an­sehnlichen Mauer und einem Wassergraben zum Schutz gegen dis Feinde umgeben zu einer Zeit, wo solche Mittel noch einen Sinn und Zweck hatten

Zwische« den beiden Stadtmauern aber lief derZwinger" oder oder wie der Volksmund sagt derZwinge!" hin. Die innere Stadtmauer, auf der später die Häuser der Bürger erstanden, ist noch deutlich fast in ihrem ganzen einsti­gen Umfang zu erkennen und zu verfolgen. Und auch der Zwinger ist heute noch in größeren Bruchstücken zu finden. Der Brand deS Jahres 1887 hat einen Ausschnitt desselben

Der Brand deS Jahres 1887 hat einen Ausschnitt desselben gegen Süden oder Slldosten mit oem untergärig geweryr. Gvaben aber, der der äußeren^ Stadtmauer entlang

sich htnzog und an den nnr noch ein Verbindungsgang zwi­schenHinterer Gaffe" und Bahnhofstraße durch den gleichen Namsw erinnert, hat nur auf einer kleinen Strecke der Nord­seite eine Spur und Andeutung hinterlassen. Seiner ganzen Anlage nach war der Graben zur Zeit, als ihm noch seine SchlMchisgabe für die Stadt zufiel, leicht mit dem Wasser ö« Waldach und Nagold, die ans der Westseite den Graben ersetzten, in Verbindung zu bringen und zu füllen. Da, wo er die Hauptstraße der Stadt durckschnitt, waren Brücken angebracht, die man noch heute tt/, Meter unter derStraßen- obeifläche findet und deren eine dem Inhaber deS gegen­wärtigen Hermann Reichert'schen HauseS den Beinamen Bvücken-Sautter" gab. Ein schwarzes Moorwasser, daS ich in meiner Jugend noch in den Uederbleibseln desselben ge­wahrte. schien noch aus alten Zeiten stehen geblieben zu sein. Und wenn man dann noch oon Füchsen, Uhu und andern Eulen erzählte, daß sie dort ihren Unterschlupf haben, dann war ,S-meiner kindlichen Eiiibttdungskrast wohl zu verzeihen, wenn ich den Löwengraben Daniels jedeSmal. wenn ich oon ihm Hörle, dorthin verlegte.

An die Zeiten der mairerumgebenM und oollumgrenzten

senen Betriebe für sämtlich - beteiligte Arbeiter. Die Arbeiter­schaft Ulm erwartet von der Regierung, daß diesen zweifellos berechtigten Foideningen unverzüglich Rechnung gerragen wird. Die Betriebsräte-Bollversammlung des A.D.G.B und der Afa Das christliche Gewerkschaftskartell. Gewerkoerein d er H.-D. _

T«ges'Neuigkeiteu.

Französische Aeußerungen.

Paris, 2. Sept. Lis hiesigen Abenobiätter drücken ihre Befriedigung darüber aus, daß Frankreich von Deutschland wegen der Breslauer Vorgänge Genugtuung gefordert habe. DerPetit Parisien" schreibt, daß diele Genugtuung vom Geiste der Bescheidenheit getragen sei Man müsse auch die Ausführung in Bezug auf die Sühne der Schuldigen über wachen. Hierin liege gerade die Schwierigkeit. Frankreich dürfe keine Langmut zeigen, die jenseits des Rheins nur als Schwäche ausgelegt und dazu brigeiragen haben würde, die Agitation gegen Frankreich zu unterstützen. Die Blätter be­haupten, daß die deutsche Regierung allein verantwortlich sei und daß es nicht zu viel von ihr verlangt sei. alte Mittel aufzubieten, um die öffentliche deutsche Meinung einer , e° sünderen und gerechteren Auffassung der Dinge zuzuführrn. Die Presse tst der Meinung, oaß man solche Kundgebungen gegen Frankreich nicht dulden dürfe und daß man dagegen mit aller Entschiedenheit umgehen müsse.

Polnischer Bericht.

Kopenhagen. 2. Sept. Nach einem Telegramm aus Warschau meldet der polnische Heer sbericht: Die polnisch ukrainischen Truppen haben den größten Teil von Ostgali­zien befreit und sind jetzt Herren des ganzen linken Itters des Dnjester. Sie setzen die Verfolgung der Bolschwisttn fort. In der Gegend von Przemyslauy haben die Polen die Sowjetttuppen ans-inonderge'prengt. Die ukrainischen Trup­perz habe« bei ihrem llebergang über den Dnjester südlich von Buczacz die Bolschewisten zum schnellen Rückzug ge­zwungen. Auf der Nordfrvnt setzen die polnischen Truppen den Vormarsch gegen Grodno fort.

Erfolgloser Ausgang der rusfisch.polnischen Verhandlungen.

Paris. 2. Sept. Wie dieInformation' aus London meldet, berichtet dieDaily Mai!" aus Warschau, daß der Rest der polnischen Delegation aus Minsk ziirückgeiufen worden ist. Die bolschewistischen Delegierten seien nach Moskau zurückgereist. Keine der beiden Delegationen habe einen Waffenstillstand vorgeschlagen.

Litauische Schlappe.

Kowno, 2. Sept. (Lit Tel.-Ag.) Litauischer General- stabsbericht vom 1. Sept. Im Süden mußten Teile der Mariampoler Truppen unter dem Druck der viel stärkeren Polen nach heiligen Kämpfen zurückgehen. Es gab auf beiden Seiten Tote und Verwundete.

Zustimmung der lettischen Regierung für Riga als Derhandlungsort.

Amsterdam, 2. Sept. Die Times melden ans Warschau, daß die lettländische Regierung der Verlegung der polnisch- russischen Verhandlungen nach Riga ziigestimmt habe.

Attentat auf Mustafa Khemal?

Konstantinopel, 2. Sepl. Nach hier umlausenden Ge­rüchten. die mit Vorsicht auszunehmen sind, soll gegen Mu­stafa Khemal ein Attentat verübt worden sein. Mustafa Khemal sei von 2 Kugeln getroffen worden.

Die Fortschritte des Kommunismus in Italien.

Mailand, 2. Sept. In Verfolgung kommunistischer Ideen haben die Metallarbeiter in Mailand, Rom und Ne ape! zahlreiche Betriebe beseht und die Rote Fahne gehißt. In Mailand handelt es sich um l60 Werkstätten, in Venen nach kommunistischen Methoden gearbeitet wird. Wie der Corriere della Sera schreibt, sehen die Arbeiter schon jetzt ein, daß sie ohne die Ingenieure nicht vorwärts kommen. Die Fabrikleilungen haben jede Verbindung mit den Werk­stätten abgebrochen und machen die Arbeiter für alle ent­stehenden Schäden haftbar.

Stadt erinnerten aber noch mehr die beiden Torhäuschen, di« aus der alten Zeit sich noch voll und ganz in meine Jugendzeit hinüberrelteten und ein lebendiges Wort von dem einstigen Zollwesen redeten.

Allerdings war es nicht mehr der Zoll, der an diesen Häuschen eingezogen wurde, sondern das Pflastergel?, das der Torwart von den Fuhrmännern einnehmen mußte. Es war aber ein kleiner Schritt von dieser Zeit zurück zu dem Bild der alten Zeiten des Mittelalters.

Das eine Torhäuschen hatte sich im Norden der Stadt zwischenKöhlerei" und neuem Schulhaus aufgestellt und sein Leben bis in die Achtziger Jahre gefristet, und ich kann mir noch den alten Torwart Bühler und seine Familie, die zuletzt dort gewohnt hat, oorstellen. Nach seinem Abbruch erstand eS alsArmenhaus" der Stadt an der Haiterbacher Straße.

DaS zweite TorwarthauS lag im Süden der Stadt zwi­schen dem Kaufmann Friedrich Schmid'schen (ehemals Gott­lob Knodel'schen) Haus und denk Gasthaus zumRößle", der früherenSautteret" (so genannt nach seinem langjähri­gen Besitzer). TS fristete sein Dasein bis ins Jahr 1894, wo es abgebrochen und von Privatleuten zum Bau von einem kleineren Haus und einer Scheune auf derInsel" verwendet wurde.

Während aber diese Torwarthäuschen dem sich immer mehr entwickelnden Handel und Verkehr, den sie straßenver engernd hemmten und störten und einer neuen Zeit, die sie für übrig erklärte, weniger dem ästhetischen Sinn, zum Opfer fielen, sind ganze Stadtteile von der Oberfläche und oon dem Plane der alten Stadt durch zum Teil sehr ausgedehnte FeuerSbrünste verschwunden, die im Januar 1878, im August 1887 und im September 1893 hier gewütet haben. Durch sie hat die Stadt in mancher Beziehung rin anderes Bild bekommen: Während die Hirschgaffe, die Hintere Gasse und die Marktstraße bald auf der einen bald auf der anderen Seite ihr Aussehen verändert haben, ist die Schulgasse, die von der Markistraße bis zur Kirche führte, nur noch ein historischer Begriff und nicht mehr vorhanden.

Und wenn das Feuer die Eigenschaft hat, zu lichten, so hat es seine Aufgabe im großen Ganzen bA diesen Bränden gut gelöst. Ts hat in manch dunkeln Winkel hineingeleuchtet

Aus Stadt und Bezirk

Nagold, den 3. September.

* Vom Rathaus. Ju der letzten Gemeinderatssitzung berichteten der Borsitzende, Stadschulrheiß Maier, und Ge­meinderat Schnrpf über die Verhandlungen vor dem Schlich- ttmgsauttchuß in Stuttgart in Lachen des Anttogs der srädt. Notstands.« beiter auf Entlohnung nach dem Bauarbeiter:arif Das hätte dre Wirkung, daß der Smndeulvhn auf 4 «48 20 4! erhöht werden müßte. Euie derartige Erhöhung würde aber in keinem Verhältnis zu den viel niedereren Löhnen der städtischen und Waldarbeiter sowie der Arbeiter in den hie­sigen Betriebe» stehen und recht unliebsame Folgen und Lohn bewegnngen nach sich ziehen, ganz abgesehen davor,, daß di« Stadt außerstande ist, solch hohe Löhne zu bezahlen. Der Schlichtungsausschuß hat auch den Arnrag abgelih it und der Stadt dre Entlohnung nach dem Wolaarbsiie laris nnge sonnen. Hienach Hot die Stadl zu den bisherigen Höchst- löhnen von 3 10 L bis zu 30 ^ Stundeuzuschlag zu

leisten, wogegen umgekehrt die Zulagen für besondere Ge schäfte, die bis zu 20 rn der Stund? bisher zum Teil ge­währt wurden, wegfallen. Außerdem wird die Weg» it züm Arbeitsplatz, sowe t sie hin und zurück eme Stunde nicht überschreitet, nicht bezahlt. Der Gsmeinderat stimmt dem Schiedsspruch zu. Die städr. Finanzen ertragen keuie weite­ren Betastungen und es muß darauf hingeivtesen worden, daß die Stadt die derzeitigen Ausgaben auf allen Gebieten der Verwaltung auf die Dauer nicht tragen kann. Allein die Notstands«! beiten erfordern täalich einen Lohnaufwand von weil mehr als 1000 Es ist ausgeschlossen, daß wir auf Jahre hinaus 3400000 ^ nur iür Nottiandsarbeiten leisten können. Die Notstan^surbritec mögen deshalb sehen, wo irgend Gelegenheit tst, wieder anderwärts unterzukommen. Die Notstandsacbenen sind nur für vorübergehende Beschäf tigmigslosigkeü gedacht, aber könne» unmöglich eine ständige Einrichtung werden. Auch hier könnte bald die Zttl kommen, wo keine Arbeiten mehr vorhanden und die Arbeitslosen- auf Erwerbstosenfürsorge angcimeseu sind, die täglich 4 -48 be­trägt, wozu bei Verheirateten ein Zuschlag von SO und für jedes Kind 25 ^ kommen. Die Stad Verwaltung ist nicht verpflichtet, jedermann und jederzeit für Beschäftigung und Verdienst zu sorgen. Möge dabei jedermann, der Arbeit und Verdienst hat, bleiben wo er ist. Dis LlaSi ist mir dieser Regelung an die äußersten Grenzen gegangen und müssen weitergehende Forderungen eiuschieden zurückgemiesen weiden. Bo» den Beteüigien darf vielmehr erwartet werden, daß die Kosten, die die Stadtpflege übernimmt, durch nachhaltige, intensive Arbeitsleistung erwidert werden. Vom Schiedsamr für die öffentlichen Arbeiten sind dis Akkorde für den Rößle- einbau geprisst worden. Die Unterschieds rn der Kalkulation wurden mit dsrr be eilgien Uuternehm-.ru dnrchgespcochen und geregelt. In einer Eingabe der unabhängigem sgziatt demokratischen Partei Nagold wird darüber getlagt und aufs Schärfste pro:estiert", daß in der Wohnungskommission für die arbeitende Bevölkerung be iiahe inchls geleistet werde, und daß kein Verbot gegen den Zuzug von Fremden be­stehe: sie beantrage die Ausnahme von 2 Mitgliedern in die Wohnungskommission. Es ist zunächst auffallend, daß die ll. S. P. Nagold nicht wissen soll, daß aus Grund der Min. Vers v. 29. 8. 19 j-de Wohnungsingebrauchnahme u. demzufolge der Zuzug von auswärts der Genehmigung der Wohnungskommission unterliegt. Diese Genehmigung ist in neuerer Zeit nie erteilt worden und früher nur in einigen besonders begründeten Ausnadmefäüen. Der Vorwurf, daß für die arbeitende Bevölkerung beinahe nichts gelesstei würde, trifft die Nagolder Wohnungskommission am allerletzten. Die meisten Wohnungen sind Arbeitern und Angestellten zage- wiesen worden. Es sollten der Wohnungskommission, die ohnehin mit außerordentl. Schwierigkeiten zu kämpfen hat, nicht leichtfertig, unbegründete Vorwürfe gemacht werden. Der Gemeinderat anerkennt vollauf die verdienstvolle und sachgemäße Tätigkeit der Wohnungskommission und hat keinerlei Veranlassung, besonders angesichts des an geschlagenen Tones zunächst auf die Eingabe näher einzugehen. Die mit dem Feuerwehrdienstehrenzeicheu ausgezeichneten

und Mond und Sonne dorthin den Weg bereitet, der ihnen vorher verlegt war. Es bat mir manchem S:aub- und Spinnenaewebe aufgeräumt, aber auch manches interessante Bild aus dem Reich der Wi'klichkeit in das der Vergangen­heit ünd Erlnsierüng verwiesen. Es har auch einer neuen Straße, der Waldachstraße, Raum geschaffen, die durch den späteren Abbruch des Stricker Schuon'schen HauseS dem Ver­kehr neue Bahnen wies. Es hat die Baukunst und die Bau tätigkeit neu entfaltet, die Wege der Sladt erbreitert und der Anlage von Bürgersteigen oder Personenwegchen Raum ge­schaffen.

Aber es hat in Verbindung mit dem Zahn der Zeit so viele traute Bilder der alten Heimatstadt vernichtet, daß ich oft diesem Zerstörer jetzt noch gram werde und die alte Stadt wieder an ihren Platz stellen möchte, trotz der engen Gassen, trotz der giebeligen Häuser und trotz der dunkeln Winkel.

Oer Haidenbühl (Arautbühl).

Wer hak den kleinen Hügel dort Ins Wiesental gebettet?

Der Zirkel hat den Fuß begrenzt,

Die Hand den Hang geglättet

Wer schläft in seiner Grabeshut?

Wer sind die toten Helden?

Sinds Ritter von der alten Burg ? Sinds Römer oder Kelten ?

Ist eS ein Feldherr? Hat sein Heer Den Toten hier begraben?

JstS, daß die Treuen Monn für Mann Den Bühl erbauet haben?

Wer sagt es mir? DaS Flüßchen rauscht Unweit von seinem Fuße.

Ich höre nicht den Namenlaut Aus seinem Totengrutze.

Und wenn im Tal die Nebel brau'n, Seh ich dort Schatten schreiten;

Sie, führen ihren Reigen auf, Um'wtederMl zu scheiden.