Südstaoieu «ad die Krise im Osten.
Der polnische Zusammenbruch stellt die Westmächte vor eine Reihe schwerer Probleme, von denen da- militärische vielleicht das am wenigsten wichtige ist. Die Politik Frankreichs und Englands beginnt in ihren imperialistischen Auswirkungen allmählich eine Neuorientierung ihrer bisherigen BundeSaen offen zu bewirken, die sich heute in Prag allerdings nur erst recht bescheiden ankündigt, um so kräftiger sich aber in Südflaoien bemerkbar macht. So schreibt an die Ereignisse im Osten anknüpfend die „Jugoslavia":
„Wir müssen am polnischen Schicksal lernen und unsere Politik dementsprechend einrichten, um eine ähnliche Krise zu vermeiden. Die Entente würde am liebsten jedes befreite Volk als ihre eigene Kolonie ausnützen und darüber verfügen, wie über eigene Kolonialtruppen Die würde es sich nicht überlegen, auch Jugoslawen vor ihren Kriegswagen zu spannen. ES ist nicht ausgeschlossen, daß die Entente versuchen wird, auf irgend eine Intervention zugunsten Polens in Jugoslavien hinzuarbeiten. Wir wüsten dagegen schon heute austreten Unsere Politik darf und kann uns nicht von Paris diktiert werden. Unsere Orientierung, für die sich einige unserer Staatsmänner begeisterten, haben Rom und Paris selbst zunichte gemacht. Unser Weg ist klar. Wir wüsten «ine Politik machen gegen die imperialistische Politik der Friedenskonferenz".
Biel bemerkt werden auch die Aeußerungen, mit denen ein ehemaliger südslavischer Minister diese Ausführungen folgendermaßen ergänzte: „Unser Weg ist klar vorgezeichnet. Wir müssen mit allen Kräften für die Vereinigung Deutschöster- reichs mit Deutschland eintreten. Nur so kann es möglich werden, daß wir. durch gemeinsame Grenzen mit Deutschland verbunden. an der Verständigung der Germanen und Slaoen teilnehmen, die meiner Ueberzeugung nach in allernächster Zukunft kommen muß. Die Annäherung SowjetrußlandS an Deutschland ist eine Tatsache und die Verhandlungen Krasstns in England haben bewiesen, wie ernst man mit dieser Tatsache in England rechnet. Die tschecho slovakische Republik arbeitet schon seit längerem an einem besseren Ein Verständnis mit Deutschland. Es ist nur natürlich, daß Süd- slavten dem nordischen Beispiele wird folgen wüsten. Wir stehen vor dem Wiederaufbau. Viel, sehr viel wird geschaffen werden müssen, deshalb ist unser Weg klar, wenn wir keine Kolonie werden wollen, die sich ihrer Rohstoffe begibt. Wir müssen Hand in Hand mit Deutschland, mit deutschem Fleiß und deutscher Redlichkeit Zusammenarbeiten. Wir kaufen dort, wo es für uns am günstigsten ist. Am besten würde dies aber dann ermöglicht werden, wenn wir eine gemein same Grenze mit Deutschland haben. Darum treten wir, noch vor kurzem erbitterte Feinde Oesterreichs, dafür ein, was Deutschösterreich selbst am meisten frommen würde, für die Vereinigung Deutschösterreichs mit Großdeutfchland".
Warschau im Berteidigungszustaud.
Berlin. 10. Muguft. Aus Warschau wird gemeldet: Warschau steht sich zur Verteidigung vor. Die Befestigungen im Weichbild der Stadt sind im großen und ganzen beendet. In einem Gürtel von über SO Kilometern ziehen sich die Schützengräben und Drahtverhaue darum.
Die Warschauer Preste wurde vom Ministerrat empfangen, in dessen Namen Ministerpräsident Daszynski zur Verteidigung auf Tod und Leben aufforderte und u. a. ansführte, daß die Gerüchte von einer Evakuierung Warschaus unwahr feien. Die Regierung denke nicht daran, die Residenz zu verlosten. Aus Vorsicht würde man lediglich die staatlichen Edelmetallbestände abräumen.
Da die Bolschewisten ihre Erfolge zumeist llmgehungs- manövern verdanken, so kann eS leicht möglich sein, daß ihnen vor einem geschloffenen Frontsystem, wo ihre Kavallerie versagen muß. das Glück untreu wird.
Warschau, 10. Aug. Der Präsident vergleicht die gegenwärtige Lage mit der von Paris im Herbst 19l4. An den Häuserwänden klebt eine Fülle neuer Aufrufe der Regierung und der verschiedenen Berteidigungskomitees, wie des Bür- gerauSschustes, der Arbeiterwehr, der Handwerker- u. Städtewehrbataillone Warschau bis zum letzten Mann zu verteidigen. Seit der vergangenen Woche ist ein Militärhof eingesetzt worden unter General Latinik, dem die Rolle Gallienis zugedacht ist. Eine Verordnung verkündet die allgemeine Pflicht der Bevölkerung bis zum 50. Lebensjahre zu Armie-
Ekr bedürfnisloser Mensch.
Bon Kurt Kühn».
„ES find wirklich traurige Zeiten, in denen wir leben!" sagte Herr Wiedinger zu seinem Gegenüber, — die beiden saßen in einem Weinhaus, und eine Flasche Rheinwein stand vor ihnen. „Man kann sich beinah nichts mehr leisten. Da ist eS nur gut, wenn man bedürfnislos zu leben gewöhnt ist."
„Allerdings!" versetzte Herr Dreher und nahm einen Schluck aus seinem Glase. „Gehören Sie zu dieser beneidenswerten Klasse von Menschen?"
„O jah! Das kann ich wohl sagen," erwiderte Wiedinger. Ich habe nie einen besonderen Aufwand getrieben, nie eine besondere Leidenschaft gehabt.
„Da wird es Ihnen nicht schwer zu verzichten," ent- gegnete Herr Dreher.
,Ikeiu!" versetzte Wiedinger und blies den Rauch seiner dicken Zigarre gegen die Decke.
„Aber ein ganz gutes Kraut scheinen Sie noch zu rauchen!" bemerkte Dreher und deutete auf Wiedingers Zigarre.
,Ha, das ist wahr!" lachte Wiedinger. Auf einen guten Tabak habe ich immer gehalten und hol's der Teufel! das leiste ich mir auch jetzt noch Ich rauche jetzt das Stück zu zwei Mark! Es ist ja ein bischen teuer, aber wann man sonst nichts ausgibt! Etwas muß der Mensch schließlich haben, woran er seine Freude hat. Nicht wahr?"
„Ganz gewiß!" antwortete Dreher. „Aber ein Gläschen Wem trinken Sie auch ganz gern?'
„Habe ich gern getrunken!" versetzte Wiedinger kopsnickend. „Aber jetzt kostet'« einem immer einen ordentlichen Entschluß, ehe man sich die 14, lb Mark, die eine Flasche Wein kostet, abringt."
„Also das kommt auch bei einem bedürfnislosen Menschen wie Ihnen gelegentlich vor?" fragte Dreher.
rungsarbeilen. Im Vorfeide Warschaus sind kilometerweit neue Schützengräben und Drahtverhaue angelegt. Miliz- Patrouillen durchziehen die Stedt und holen neue Arbeitskräfte heran. Gsqen Vergehen wider die Staatsordnung u. Sicherheit sind Standgerichte eingesetzt. Mehrere Todesurteile wurden bereits gefällt. Der Abtransport beginnt bereits. Privatpersonen verlosten in Scharen die Stadt. Auch ein kleiner Teil der deutschen Kolonisten verließ gestern und heute die Stadt in den durch die Fuhrwerke der Warschauer deutschen Gesandtschaft von Berlin hergeschafften Sonderwaggons.
Umformierung der polnischen Armee.
Berlin, 10 Aug. Die polnische« Armeen werden, einem Bericht aus Königsberg zufolge, augenblicklich einer Um formierung unter Leitung der alliierten Oifiziere unterzogen, besonders die am meisten mitgenommene erste Armee auf dem Nordflügel wird unter dem General Haller neu gebildet.
Neue Vorschläge Kamenews.
Paris, l l. August. „Daily Mail" meldet: Kamenew machte gestern nacht folgende neue Vorschläge: I Anerken nung der Schulden, die die zaristische Regierung in Frank reich ausgenommen hat. 2. Zustimmung zu einer Konferenz in London zwischen Rußland und den Alliierten. 3 Zurückziehung der Truppen bis zur ethnographischen Grenze Polens. 4. Völlige Amnestie für General Wrangel und seine Truppen, wenn sie Rußland räumen.
Furcht vor einem Bürgerkrieg in Finnland.
Helfingfors, t l. Aug. Die Erfolge des bolschewistische» Rußlands im Kriege gegen Polen hat die Stellung Finnlands bedeutend erschwert. Als Folge werden bolschewistische Treibereien in Finnland befürchtet, die wieder zum Bürgerkrieg führen können.
Aufruf zum Kampf gegen General Wrangel.
Berlin. tO Aug. Di« „National Tidende" erfährt aus Paris: Die russische Radiostation hat zum erstenmal die Siege deS Generals Wrangel erwähnt. Es heißt, sie seien eine dreifache Gefahr, teils bedrohten sie die russische Rückenfront in Galizien, teils stellten sie ein Agitation smittel gegenüber der Bourgeoisie dar und endlich könnten sie der Anlaß zu einem rumänischen Einmarsch werden. Die Regierung in Moskau wendet sich daher an die freiwilligen Kräfte und fordert sie zu einer intensiven Propaganda in Südrnßland auf, um die Bolksmassen gegen General Wrangel in Bewegung zu setzen. Aus Konstantinopel wird gemeldet, daß Hauptmann Miles vom amerikanischen Roten Kreuz, der im Juli aus der Krim znrückkehrte, gemeldet habe, die dortige Lage sei günstig, nachdem Boden an die Bauern verteilt worden sei. General Wrangel sei fest entschlossen, bis zum äußersten zu kämpfen.
Polnische Zuckungen.
Berlin, 11. Aug. Wie der Berliner L A. meldet, haben sich die Polen zum Endkampf entschlossen. Es wiro von polnischer Seite alles versucht, um Waffen, Munition und HeereSgerät aus Deutschland aufzukaufen.
Griechisch-italienische Einigung über Rhodus.
Paris, ll. Aug. Italien und Griechenland haben über die Insel Rhodus ein Abkommen getroffen. Die Insel wird unter griechische Souveränität gestellt, jedoch werden Italien besondere wirtschaftliche Vorteile eingeräumt.
Amerikanisch-japanischer Schiffahrts-Konflikt.
Haag, ll.Aug. „Tastern Service" meldet aus Tokio: Der Bruch zwischen der amerikanischen und der japanischen Sch ffahrt ist endgültig. Japan ist nur bereit, die Tarife in Uebereinstimmung mit den amerikanischen Tarifen unter ge misten Bedingungen zu erhöhen. Die Amerikaner haben infolgedessen die Besprechungen abgebrochen und sich freie Hand Vorbehalten.
/ „Revolutionier«»!- des Pflichtbewußtseins".
München, ll.Aug. Der sächsische Ministerpräsident Buck sprach auf der Rückreise vom internationalen Sozialistenkon greß in Genf nach Dresden in einer Mastenoersammlung der Mehrheilssozialisten in München über den Kongreß und über die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland. Er faßte sein Urteil über die wirtschaftliche Lage in Deutsch-
„Leider! Leider!" erwiderte Wiedinger bekümmert. „Es ist eben schwer, mit den Gewohnheiten des früheren Lebens ganz zu brechen. Aber wenn man so bescheiden und bedürfnislos lebt wie ich, kann man ja auch einmal eine Ausnahme machen."
„Natürlich!" räumte Herr Dreher ein. „Einmal ist keinmal! Nur das Regelmäßige rechnet. Wer z. B. auf seinen täglichen Cognac nach dem Esten nicht verzichten kann, muß schon unter die Schieber gehen, wenn er seinen alten Gewohnheiten nicht untreu werden will."
,Ha Cognac!" rief Wiedinger. „Denken Sie, ich habe gestern noch eine Flasche für 48 Mark erstanden!"
Dreher schüttelte den Kopf. „Hören Sie mal," sagte er, „Zigarren zu zwei Mark, Flasche Wein zi; 14,15 Mark,
Cognac zu 48 Mark-Ihre Bedürfnislosigkeit wird
kostspielig!"
,Ha, man muß doch leben!" versetzte Wiedinger bekümmert. „Ich bin gewiß ein bedürfnisloser Mensch, aber von Lust lebe ich auch nicht. Gestern in einer Feinkosthandlung habe ich ein Päckchen erstanden, man konnte es in die Tasche stecken, so klein, nur ganz unentbehrliche Sachen, ein bißchen Kakao, etwas Spickgans, Trüffelleberwurst, und habe bezahlt 108 Mark!"
Herr Dreher klopfte ihm lächelnd auf die Schulter. ,Hch freue mich," sagte er, „in dieser ausschweifenden Zeit einen wirklich bedürfnislosen Menschen kennen gelernt zu haben. Der Himmel schenke Ihnen den zu Ihrer Bedürfnislosigkeit nötigen Mammon."
Büchertisch.
(Auf alle in Kiefer Spalte «»gezeigten Bücher und Zeitschriften nimmt di» Buchhandlung von S. W. Zais er, Nagold Bestellungen entgegen.)
„Der Schwäbische Bund", die neue Monatsschrift aus vderdeutschlaad (Verlag „Der Schwäbische Bund" Strecker ck
land dahin zusammen, daß das dentsche Volt nicht nur seinen Produktionsstand vor dem Kriege, sondern darüber hinaus erlangen werde, wenn eine Revolutioniert»»^ des Pflichtbe- wußtseius in allen Schichten Platz greife und die Erkenntnis durchdringe, daß nur eine solche Reooluiion die deutsche Revolution für alle Zeiten retten und sichern kann. Uever Genf konnte der Ministerpräsident Neues nicht sagen. Er erläuterte die Beschlüsse und teilte mir, daß von Sludienlommistonen, die aus Rußland zurückgekehrt, festaestelll wurde, daß trotz des Elendes in Deutschland hier die Laue unvergleichlich bester als in Sowjet Rußland fei, das als Narrcnparadies bezeichnet werde.
Bergwerksunglück.
Berlin, 11. Aug. Wie der Berliner Lok.A. neu meldet, forderte das Dortmunder Bergwerksunglück auf der Zeche Kaiserstuhl 30 Tote und 10 Verletzte.
Fälschungen eines Kommunaloerbandleiters.
Aschaffenburg, ll Aug. Der Sladtrat Weber har siü als Leiter des Kommunaloerbands Aschaffenburg-Stadl bei der Beschaffung von Obst, Hafer, Fett und Zucker persönliche Vorteile verschafft. Er hat, wie in der Ztadiratsttzung erklärt wurde, eine Rechnung gefälscht. Weber wurde aus Anord nung der Staatsanwaltschaft verhaftet.
Vermischtes.
— Opium in Brotform. Der verbotene Handel mit Opium wird jetzt in Berlin derart betriebe», daß inan Opium in Brotform verkauft. Bei einer polizeilichen Feststellung handelte es sich um 73 kx Opium in Broiform zum Preise von 1600 ^ für das Kilo.
— An schwerer Pilzvergiftung gestorben sind in, Krankenhanse Dresden-Friedrichsstadl die in Ober Gorbitz wohnhafte 29 Jahre alte Maiermeiftersehefran May, sowie ihre Kinder im Alter von 8. bezw 7 Jahren, während die dritte Tochter noch schwer krank darniederliegl. Ihr Zustand ist nicht ganz hoffnungslos. Es wird verminet, daß die Farm tie den von ihr gesammelte» Neunblälterpiiz i» ziemlicher Menge genossen ha». Die VergiflungSerscheiiiungen kraien erst in der der Mahlzeit folgenden Nacht gegen 3 Uhr mit Erbrechen auf, wonach sich hohes Fieder einstellte. Der schwer heimgesuchte Ehemann Hane von dem Pilzgericht zufällig nichts genosten.
— Pech. Von einem argen Mißgeschick ist ans Westerland ein Ehepaar Lanaerseldt betroffen worden. Das Ehepaar badete an einer einsamen Srelle und hatte seine Kleidungsstücke zuiammenqerollt und mit allen Wertsachen in einer Dünenoeniefung versteckt. Als die Badenden sich nach einiger Zeit wieder ankleideu wollten, war ihre Garderobe gestohlen worden. Es fielen dem Diebe außer allen Beklei dungsftücken zwei goldene Uhren. Brillanten, ein Ponemonaie mit nahmhaftem Inhalt und einige Ausweispapiere in die Hände. Die Bestohlenen beziffern ihren Verlust auf etwa 30000 Mark. Es blieb dem Ehepaar nichts anderes übrig, als in Badetücher gehüllt das Poiizeiamt aufzusuchen und den Diebstahl zu melden.
— Neue Gisenerzfunde in Marokko. Die marokka irischen Zeitungen meiden die Entdeckung eines sehr großen Magnet Eisensteinlagers in Marokko. Die Ergiebigkeit des Eisenlagers wird ans 100 Millionen Tonnen geschätzt.
— Meisterstück eines Taschendiebes. Auf dem Rennplatz in Neuß wurden einem Herrn aus Elberfeld 18000 -4t, die er in das Futter seiner Weste eingenäht hatte, von eiuem Taschendiebe gestohlen. Der Dieb hatte das Futter aufgetrennt und das Geld herausgenommeu. ohne daß der Bestohlene es gemerkt hatte.
— Der Sternenhimmel im August. Die drei Hellen Sterne, die nach Sonnenuntergang zuerst sichtbar werden, sind Mars im Westen, der prächtiggelbe Arkrur hoch im Südwesten (im birnförmigen Bilde Bootes), die strahlendweise Wega im kleinen Bilde der Leier zenitnah im Süden. Am Südwesthorizont sieht man beim Dunkelwerden noch die weiße Spika (Bild der Jungfrau) im Untergang. Der Planet Mars, der Mitte Juni nahe bei ihr stand, ist weit nach links von ihr abgerückt und steht nun im Bilde der Wage, halbwegs zwischen Spika und dem rokfarbigen Skorpionstern Antares. Mitte August erscheint Venus als Abendstern, vorerst aber nur wenige Minuten. Merkur wird gegen Milte August
Schröder G. m. b. H. Stuttgart) bringt soeben das August Heft zur Ausgabe. Außerordentlich fesselnde Aufsätze, denen zahlreiche Tafeln und Textbilder beigegeben sind, erwecken regstes Interesse, Aus dem Inhalt sei erwähnt: F. von Oppeln-Bronikowski: Nord und Süd, eine preußische Rechtfertigung ; G. W. F. Hegel: Spruch; Pros. Dr. T. Haering d. I : Zum 150. Geburtstag Hegels; Dr. PH. Funk München: Ottobeuren; R. H. Bartsch: Landleben IV; H. Keller: Gibt es eine schwäbische Musik?; Stadtpf. Dr. A. Ernst: Die esässtsche „Nationalhymne", eine Erwiderung; Prof. Dr. W. I. Fischer-Tempelhof: Eisvogel und Wafferamsel, zwei Perlen unserer Bergbäche; Prof. Dr. H. Losch: Züchtung, Erziehung, Schulunterricht; Präsident Dr. von Ableiter: Aus meinem Leben, Erinnerungen und Betrachtungen ll; Prof. Dr. H. Fischer: Aesthetische Ketzereien (Schluß); H. Miffen- harter: lieber Bücher und Dichter. Lyrische Beiträge sind von M. Vollmer. A. Vögtlin, I. Bernhart und A. Kappstein veröffentlicht. Mit größter Befriedigung wird der Leser daS Heft aus der Hand legen .
Zum zweitenmal geht der von Hans Reyhingim Auftrag des Vereins zur Förderung der Volksbildung herausgegebene „Schwäbische Heimatkalender" in die Welt (Kommissionsverlag von Strecker u. Schröder). Mit wachsender Freude vertieft man sich auch diesmal in den Inhalt diese- trefflichen und im besten Sinn volkstümlichen Kalenders, zu dem mit dem Herausgeber eine ganze Reihe unserer schwäbischen Dichter in Gedichten, Erzählungen, Heimatstoffen u. ä. beigetragen haben. Sie bestimmen den wirklich guten Geist, der aus diesem Kalender weht. Auch den Bilderschmuck beschaut man mit Vergnügen. Er stammt außer einem Titelbild von Thoma und einer Kocherlandschast von F. Hollenberg, durchweg von Martha Welsch, die sich mit den eigenartigen Monatbildern wie mit den reizenden Illustrationen zu den Leiten und einigen selbständigen Bildern als eine treffliche Künstlerin von echt volksmäßigem Empfinden eiuführr. Ein wirkich wertvoller, innerlich erbauender Kalender, den man iu jeder schwäbische Haus wünschen möchte.