Ein neuer Zwischenfall mit Entente-Offizieren.

In der Nacht zum Dienstag kam es am Bahnhof Char­lottenburg zu einem Zwischenfall mit zwei Ententeofstzieren von der Interalliierten Lustkontrollkommisston. Nach einer Darstellung des Publikums sollen die Offiziere Passanten beleidigt haben. Es schien darauf zu Tätlichkeiten kommen zu sollen. Die Sicherheitspolizei führte die Offiziere, die keinen Ausweis bei sich halten, zu ihrem eigenen Schutze auf ein Polizeirevier, wo sie bis zur Feststellung ihrer Identität blieben. Wie wir hören, sind beide Offiziere Engländer. Sie sollen nicht ganz nüchtern gewesen sein. Untersuchung ist eingeleitet.

Der erste deutsche Schlachtvtehmarkt seit dem Kriege.

Mannheim. 22. Juli. Hier wurde am Dienstag der erste deutsche Schlachtoiehmarkt seit dem Kriege abgehalten, nachdem die badische Regierung die Kommunalverbände er­mächtigt hat, die öffentliche Bewirtschaftung von Vieh und Fleisch aufzuheben. Der Direktor des Schlachthofes eröffnete den Markt durch eine Ansprache, in der er besonders hervor­hob, daß eine Steigerung der Viehpreise durch die jetzt ein­setzende freie Bewirtschaftung unter allen Umständen vermie­den werden inuß. Die Händler und Metzger müßten sich an die bestehenden Preisvorschriften halten, und es müßte mit allen Mitteln dahin gestrebt werden, daß die Preise allmäh­lich abgebaut werden. Dem Markt wurden 330 Stück Schlacht­rinder zugeführt, während Kleinvieh noch nicht aufgetrieben wurde. Es ist jedoch bestimmt zu erwarten, daß noch diese Woche wieder Kälber und Schweine zum Verkauf gelangen, die bisher während der langen Jahre der Bewirtschaftung überhaupt verschwunden waren.

Die Entrechtung der Saarbeoölkerung. '

Saarbrücken. 22. Juli. Beim Direktorium des Wirt- schaftSrates traf am Montag eine Verordnung der Saar- regiernng ein, durch welche der am 14. Februar d. I. durch Verfügung des Generals Wirbel eingesetzte Wirtschaftsrat für daS Saargebiet aufgelöst wird. Die beim Wirtschaftsrat vorhandenen Mittel seien der Landeshauptkasse zu überwei­sen. DieSaarbrückener Landeszeitung,, bemerkt dazu: Der Wirtschaftsrat hat in den fünf Monaten seiner Tätigkeit außerordentlich segensreich gewirkt. Er war das einzige Sprachrohr der Bevölkerung, eine Art wirtschaftsparlamen­tarische Vertretung.

Ein Notschrei der Deutschen des Soldauer Landes.

Königsberg i. Pr., 22. Juli. Mehr als 1500 deutsche Männer, die aus dem Soldauer Gebiet in den letzten Wochen flüchten, sowie Hab und Gut und ihre Angehörigen verlassen mußten, um der rechtswidrigen Einziehung zum polnischen Heeresdienst zu entgehen, haben an den Oberpräsidenten die dringende Bitte gerichtet, alles daran zu setzen, um Soldau und Umgegend, einen Teil des Kreises Neidenburg, für Deutschland zu retten. In dem Gesuch heißt es: Im Kreise Neidenburg stimmten 98,5 Prozent für Deutschland. Das Soldauer Land ist noch heute nach dem Willen der Bevölke­rung treudeutsch und wird es bleiben. Wir werden uns nie dem polnischen Joch fügen. Helft uns! Rettet uns aus unserer großen Not!

Sondervertretung der Entente in Süddeutschland.

Rotterdam, 22. Juli. DieDaily Mail" meldet, das englische Kabinett habe der Entsendung eines Sondergesand­ten für die süddeutschen Staatslegierungen zugestimmt.

Frankreich behält sich größere Kohlenförderungen vor.

Genf, 21. Juli. Dem LyonerProgres" zufolge hat sich Frankreich in Spaa Vorbehalten, daß bei einer Steige­rung der deutschen Kohlenförderung auch die Belieferung Frankreichs durch ein neues Abkommen zu regeln sei.

Rücktrittsabfichten der türkischen Regiernng.

Paris, 21. Juli. DieTimes" melden aus Konstyn- tinopel: Der Großwesir wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen zurücktreten. Auch das ganze Ministerium dürste seine Entlassung geben. Es ist möglich, daß die Regierung sich entschließen wird, den Friedensvertrag zu unterzeichnen, ohne daß vorher ein Kronrat zusammengetreten ist.

Die- Konferenz der baltische« Randstaate».

Von lettländischer Seite wird geschrieben: Die Rand- ftaatenkonferenz beginnt am 22. Juli in BilderlingShof. Vertreten werden sein: Finnland, Esthland, Lettland und Litauen, die Teilnahme Weißrußlands und Polens ist noch fraglich, über eine eventuelle Teilnahme der Ukraine wird die Konferenz beschließen. Vorsitzender der Konferenz und lettischer Vertreter ist Ministerpräsident Ullmanis. Von let­tischer Seite nehmen sonst teil: der Außenminister Meiero- witsch, der frühere Kultusminister Kasparsohn, der Chef des Stabes Oberst Radstnsch u. a.

Die Cholera in Moskau.

DiePrawda" berichtet in ihrer Nr. 116 über die ersten Cholera-Fälle in Moskau. Die Sowjetregierung hat darauf­hin vorbeugende Maßnahmen getroffen, wie Zwangsimpfun- en für Arbeiter und Rotarmisten und verschärfte Kontrolle er kommunalen Spetsehäuser.

Amerika baut die größte Handelsflotte der Welt.

Paris, 21. Juli. DemMatin" zufolge wird Amerika bis 1921 1400 Handelsschiffe von 9000 bis 12 000 Tonnen in Verkehr setzen und damit die größte Handelsflotte der Welt besitzen, zu deren Schutz der Kongreß besondere Maß­nahmen beschlossen hat.

Die Unruhen in Ehiua.

Paris. 21. Juli. Unter den Chinesen in Peking herrscht nach denTimes" außerordentliche Beunruhigung. Alle Stadttore find geschlossen, um zu verhindern, daß die Sol­daten in die Stadt eindrtngen. Eine Division, die von der Front die Flucht ergriff, kam vollständig aufgelöst in der Nähe von Peking an. Alle englischen Kriegsschiffe im süd­lichen Teil des chinesischen Meeres find in Taku versammelt. Der ganze Westen von Peking ist überflutet von den Trup­pen Tuan-Tscht-JuiS, die sich auf dem Rückzuge befinden. ES ijt anzunehmen, daß die fapanfetndltche Partei in China den Sieg davongetragen hat.

Bormarsch der Bolschewisten gegen Prag?

Prag, 22. Juli. DaS tschechische BlattLsas" veröffent­licht einen Artikel des russischen Kommunisten Radek, in dem er u. a. erklärt, daß nach der Bezwingung Polens die Rote Armee gegen Prag marschieren werde, wo man sie mit Freu­den aufnehmen würde. Präsident der tschechischen Republik würde dann der bekannte Kommunist Muna oder Smaral werden. Die Tschechen würden auch mit Freuden das Sow­jetsystem übernehmen.

Vermischtes.

Eine neue Gefahr für Europa. Mit Eifer werden jetzt da und dort Schauernachrichten von der unheilvollen Wirkung des Alkoholverbots in nordamerikanischen Staaten verbreitet: die Selbstvergiftung der Bevölkerung mit viel narkotischen Mitteln greife immer mehr um sich, und was dergleichen Märchen mehr sind. Wenn der Gedanke des Alkoholverbots auch nach Europa käme, so ivürde das eine schwere Gefahr für Europa bedeuten. In Wirklichkeit haben hervorragende Vertreter der europäischen Alkoholgegnerbewe­gung auf mehrmonatlichen Reisen durch die Vereinigten Staaten festgestellt, wie in den Staaten mit Alkoholverbot der Alkoholismus als Volksseuche schon beinahe verschwunden und die soziale Macht der Trinksitten gebrochen ist. In Kalifornien z. B. ist die Kriminalität um zwei Drittel ge­sunken; der Hauptspital in Philadelphia hat fast keine Al­koholkranke mehr zu behandeln (1917 waren es noch 3481). Die geschlossenen Brauereien konnten mit verhältnismäßig geringen Kosten auf andere Betriebe umgestellt werden (Milcherzeugnisse. Fleischwaren, Frnchtsäfte, Hefe, Chemika­lien usw.) und beschäftigen dabei mehr Arbeiter als beim Bierbrauen. Riesige Summen, die bisher im Alkoholgewerbe steckten und für Alkohol ausgegeben worden, sind frei ge­worden für nützlichere Unternehmungen, für bessere Volks­ernährung und für Ersparnisse.

Württembergische Politik.

Die Leihpferde.

r Stuttgart, 20. Juli. Vom ehemaligen württ. Heere stehen noch twa 900 Pferde draußen bei den Bauern. Es ist sehr schwer, so ein Leihpferd wieder zurückzubekommen. Unlängst soll es vorgekommen sein, daß solche Pferde, die die Heeresverwaltung wieder dringend benötigte, mit Gewalt den Landwirten abgenommen werden mußten. Neuerdings ist man nun in Württemberg dazu übergegangen. Leihpferde nur mit dem Fahrer abzugeben, um wenigstens die Pferde bei Bedarf sicher zurückzubekommen. Wenn bei der Heeres­verwaltung überschüssige Pferde anfallen, so übernimmt sie die Landwirtschaftskammer, die auch die Gesuche der Land­wirte zu begutachten hat. Täglich laufen etwa 300 Gesuche um Leihpferde ein. Selbst wenn das Heer ganz aufgelöst würde, könnten nicht alle Wünsche der Landwirte befriedigt werden. Die Heeresverwaltung verfügt über kein über­zähliges Pferd, ja sie hat nicht einmal ihren Etat erreicht.

Die Staatsregierung gegen wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen.

r Stuttgart. Das württ. Staatsministerium weist in einer Bekanntmachung daraus hin, daß Beschlüsse der Bezirks­und Gemeinderäte sowie sonstige behördliche Anordnungen, die unter dem Einfluß von Zwang oder Nötigung zustande kommen, keine rechtliche Gültigkeit haben. Auch in der jüng­sten Zeit seien in einzelnen Städten wieder durch zusammen­gerottete unverantwortliche Personen von Beamten oder Be­hörden bestimmte Zusagen für Maßnahmen auf wirtschaft­lichem Gebiet erzwungen worden. Die Erfüllung solcher Zu­sagen und Beschlüsse könne nur erfolgen, wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt und unbeeinflußt von irgend welchem Zwang ihre ordnungsmäßige Bestätigung finden. Die Re­gierung sei fest entschlossen, in dieser Hinsicht die ihr unter­stellten Behörden und Beamten vor jeder Willkür zu schützen.

Zur Mdeikommißfrage.

Man schreibt uns, in dieser Angelegenheit liegt, nach­dem erst vor kurzem eine Regelung durch das Gesetz vom 27. Mai d. I. betr. vorläufige Maßnahmen gegen die fidei­kommissarische Bindung von Vermögen erfolgt ist, dem Land­tag ein Antrag der USP. vor, das Staatsministerium wolle schnellstens einen Gesetzentwurf vorlegen, wonach die Fidei- kommiß-, Lehen- und Stammgüter aufzulösen sind. Die Fideikommißfrage steht, was nicht immer beachtet wird, in engstem Zusammenhang mit der für unser Ernährungswesen außerordentlich wichtigen Frage des Verhältnisses von Groß- und Kleingrundbefitz. Umso notwendiger erscheint eine sach­liche, vorurteilsfreie, nicht durch Schlagwörter beeinflußte Würdigung der ganzen Frage. Jedenfalls wäre es von großem Wert, bevor an die Weiterbehandlung der Frage gegangen wird, die ausführliche Darstellung der vom stati­stischen Landesamt unternommenen Untersuchung über die Fideikommisse kennen zu lernen, deren vorläufige Ergebnisse schon früher in den Mitteilungen deS Statistischen Landes­amtes veröffentlicht worden sind.

Preisabbau.

r Neckarsulm, 21. Juli. Auch in unserer Stadt merkt man allmählich einen Preisabbau. Pfeifentabak kauft man um 12 billiger als der aufgedruckte Preis anzeigt. Auch die Fleischpreise haben einen geringen Rückgang erfahren. Pflau­men kosteten am SamStag noch pro Pfund 1 .^l, gestern wurden sie schon für 30 Pfennig angeboten.

Bon den feindlichen Ueberwachnngsausschüffen.

Stuttgart, 20. Juli. Der Sitz der feindlichen Ueber- wachungsauSschüsse ist Berlin, wo mehr als 400 Offiziere u. über 1000 Mann Unterpersonal zentralisiert find. 13 Unter­ausschüsse sind über das ganze Reich verteilt. 2 dieser Unter­ausschüsse verschlingen allein jährlich 400 Millionen Mark. Die Gehälter steigen von 3500 im Monat für einen ein­fachen Soldaten bis zu 21000 Monatsgehalt für den General. In Stuttgart ist eine Unterkommission für daS Landheer und eine für daS Luftheer. Insgesamt sind'40 fremde Offiziere mit 70 Mann Bedienung hier in Tätigkeit. ES stehen ihnen 22 Kraftwagen zur Verfügung, durch die sie - monatlich 5000 Liter Benzin verpuffen. Eine Reihe anderer Kommissionen, die von Berlin aus geschickt werden, arbeitet

aber außerdem im Lande. Das Verhalten und der Verkehr mit diesen feindlichen Ausschüssen ist durchaus korrekt. Umso rücksichtsloser sind sie in der Sache, in der sie arbeiten. Die Militärdepots aller Art stehen geradezu unter Verwaltung der Kommissionen. Die Heeresverwaltung braucht die Geneh­migung zu allem, was sie in den Depots holen will. Die Verschrottung des überschüssigen Heeresmaterials erfolgt in Göppingen, Reutlingen, Heilbronn. Ebingen und Ulm. In Ulm werden in der Woche etwa 200 Geschütze zerstört. Kürzlich verlangten die Kommissionen, daß 1IOO Gewehre verbramu werden sollten. Die Kontrolle der Polizeiwehr, der Vereine und der Schulen auf Waffen, wird erst noch folgen. Und trotz alledem, trotz der ungeheuren Ablieferungen, die wir unter Zwang der Verhältnisse und freiwillig gemacht haben, zweifeln die Feinde daran, daß wir den Schandver- trag von Versailles loyal erfüllen.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 22. Juli 1920. !

* Hochschulpraktikanten. Die Ueberfüllung des Lehrer- ! berufs hat zu einer Neuerung im Volksschuldienst geführt, ! weil bekanntlich mehrere hundert junge Lehramtskandidaten ! zur Zeit ohne Stelle sind. Unverwendete Lehramtsbewerber,

die mindestens 6 Monate Kriegsdienst haben und deren Aus­bildung abgekürzt werden mußte, werden als Schulpraktikan- ten gegen fortlaufendes Taggeld verwendet. Sie werden zur Einführung in den praktischen Schulbetrieb bestimmten Schulen zugewiesen.

Briefpostbeförderung nach Amerika.

Außer den am 6. Juli bereits bekanntgegebenen Post­abgängen nach Nord- und Südamerika finden weitere noch i mit folgenden Dampfern statt:

1. DampferRyndam" nach New-Dork, von Rotterdam am 3t. Juli, Postschluß beim P.A. 2 in Emmerich am 29. Juli vormittags und beim P.A. 1 in Hamburg am 27, Juli abends;

2. DampferIndiana" undPrincipe di Udine" nach Rio de Janeiro usw., von Genua am 28. und 31. Juli, Postschluß beim P.A. 9 in Frankfurt (Main) am 25. und 28. Juli mittags.

* Die Hundstage. Der Höhepunkt des Jahres liegt hinter uns, und die Tage neigen sich abwärts und werden wieder kürzer. Die Dämmerung, die die Nächte nie hat ganz dunkel werden lassen, hält noch bis zum 30. Juli an; von da ab wird es aber um Mitternacht wieder ganz dunkel. Am 25 Juli tritt die Sonne in das Zeichen des Löwen und da­mit beginnen die Hundstage. Die Bezeichnung Hundstage stammt aus alter Zeit. Bei den Griechen wurde diese Zeit, die vom 23. Juli bis 23. August währt, Opora genannt. Sie wird durch den Aufgang des Hundsterns Sirius bestimmt.

Die Opora der Griechen fing nämlich mit dem Aufgang des Hundsterns an, der nahe mit dem Eintritt der Sonne in das ^

Gestirn des Löwen zusammenfällt. Die Zeit der Hundstage ! ist in Griechenland durch große Hitze und nach Hypokrates ! auch durch schwere Gallenkränkheiten gekennzeichnet. Buch bei uns werden diese Tage als die heißesten des Jahres ange­sehen. Im Mittelalter ruhte während dieser Zeit an mehre- > ren Orten selbst der Gottesdienst.

A«r de« Adrige» WArttemderg.

r Tübingen, 20. Juli. Ein zugereister Student benutzte die Gastfreundschaft auf einem Verbindungshaus zu schweren Diebstählen und verschwand wieder, als er sich entdeckt sah, r Nürtingen, 20. Juli. Durch Einbruch am Hellen Tag wurden bei einem hiesigen Bauern, solange die Hausbewohner auf dem Felde waren, eine größere Geldsumme, 3 Teppiche und ein Paar Stiefel entwendet. Bei der Verfolgung warfen zwei unbekannte Männer die letzteren Gegenstände weg, sie kamen aber leider mit dem Geld davon.

r Obereufingen. Am Sonntag nachmittag ertranken beim Baden im Neckar vier Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren. Eines der Mädchen konnte durch einen Se­minaristen sofort geborgen werden, aber die Wiederbelebungs­versuche waren ohne Erfolg. Der Leichnam eines anderen Mädchens wurde in Oberboihingen aus dem Neckar gezogen. Die Leichen der 2 anderen Mädchen sind noch nicht gefunden. Die 13 Jahre alte Lina Hoß hat die 15 Jahre alte Friede­rike Füßle, die den vier Mädchen, unter denen sich auch ihre Schwester befand, zu Hilfe kommen wollte, vom Ertrinken gerettet.

r Oberndorf» 21. Juli. In unserem Bezirk ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen in Schönbronn, Aich- Halden und Hardt. Sie wurde meistens eingeschleppt durch auswärts gekaufte junge Schweine.

p Stuttgart, 20. Juli. Die Baukunstabteilung und der Baukunstrat für Württemberg hielt nach Abschluß des ersten Geschäftsjahrs im Siegle-Haus seine erste Hauptversammlung. Eine außerodentlich geringe Bautätigkeit hatte den Wirkungs­kreis des Baukunstrats sehr beschränkt, aber nichtsdestoweni­ger wurde festgestellt, daß gerade die wirtschaftliche Notlage auch für die Zukunft eine energische Tätigkeit deS Baukunst- rats auf allen Gebieten der Baukunst nötig macht. Es wurde deshalb ein Arbeitsprogramm beschlossen, das neben der in­tensiven Tätigkeit in den aktuellen Aufträgen eine allgemeine Bestätigung durch Führungen, Vorträge, und Presse vorsieht, und dadurch zugleich Fühlung und Zusammenschluß aller Baukünstler nachdrücklich fördert. Die Zusammenlegung der Geschäftsstelle des Baukunstrats mit der des deutschen Werk­bundes (Arbeitsgemeinschaft Württemberg) wird neben einer Vereinfachung des Büros auch zugleich den Zwecken des Baukunstrats förderlich sein.

r Waiblingen» 20. Juli. Der 31 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Kunt aus Eisleben hat in den letzten Tagen in verschiedenen Wirtschaften Zechprellereien verübt. Bei einem Wirt kam er aber mit seinen Schwindeleien bös an. Als Kunt erklärte, er habe kein Geld, nahm ihn der biedere Wirt am Stehkrägchen und überlieferte ihn der Polizei.

r Heilbronn, 21. Juli. Opernsänger Franz Jäger, der sein 1000. Konzert vor einigen Tagen im Harmoniesaalbau gab und mit seinen Mitwirkenden an diesem Abend sehr ge­ehrt wurde, hat dem Oberbürgermeister Göbel die Summe von 400 für die Speisung armer Schulkinder überreicht.

r Heilbrou». In Illingen hat der Hilfsbriefträger Wilh. Schneider, als Vorstand des Reichsbundes der Kriegs-