fördernde Stelle soll jährlich einmal zusammentreten. Im einzelnen werden in der Vollzugsverfügung dann noch die Aufsicht über die Minderjährigen und die Kostentragung gere­gelt. Bis zum l. Oktober ds. Js. müssen die Anträge auf Gewährung staatlicher Zuschüsse zu den Kosten des Jugend­amts eingereicht werden. Als Aufgabe der Jugendämter wird bezeichnet, die Uebergangszeit nach Möglichkeit abzukürzen. Die einzelnen Aufgaben sollen gemerndeweise übernommen werden. Der örtliche Vertreter des Jugendamts soll die Aufsicht über die Einzelvormünder u. das Mündel übernehmen.

, Bauernsorderunge».

r Schwaigern. iS. Juli. Die sechs Leintalgemeinden des Oderamts Brackenheim nahmen auf einer großen Ver- sammmlung hier folgende Entschließung an: Die Gesamt­einwohnerschaft des Leintals übernimmt die völlige Versorg­ung der gesamten Bevölkerung des Leintals mit Brotgetreide Brot und Mehl im Wirtschaftsjahr 1920/21 unter Verzicht auf Bewirtschaftung und jegliche Lieferung von Getreide an den Kommunaloerband. Sie regelt die Lieferungspflicht der Erzeuger und die Belieferung der Versorgungsberechtigten in eigener Zuständigkeit, natürlich unter Beobachtung der be­stehenden RationierungSoorschriften und macht sich die di­rekte Abgabe des Getreides von Erzeuger an Verbraucher zur Pflicht. - Eine Kommisston zur Durchführung dieses Beschlusses wurde eingesetzt. Allmählich soll der ganze Oberamtsbezirk in diese Neuregelung der Brotversorgung einbezogen werden.

Straßenbahnerstreik?.

p Stuttgart, 19. Juli. Die Streikleitung des Trans­portarbeiterstreiks teilt in derSchwäb. Tagwacht" mit, daß die organisierten Straßenbahner am letzten Freitag in einer außerordentlich stark besuchten Versammlung einstimmig be schloffen haben, auf Anordnung der Streikleitung sofort den ganzen Innen- und Vorortsverkehr lahmzulegen.

Vermischtes.

Keine deutsche« Bibeln ins Elsaß. Die Bibel gesellschäft Kolmar erhielt kürzlich auf ein Gesuch um die Erlaubnis, deutsche Traubibeln einzuführen, eine behördliche Absage mit der Begründung:Wer Bedürfnis nach Erbau ung habe, möge französische Bibeln kaufen und wenn es Leute gebe, die diese nicht lesen könnten, möchten sie es schleunigst lernen." Mit ähnlichen Antworten wurde auch mehreren Buchhandlungen abgeschlagen, deutsche Bibeln nach dem Elsaß einzuführen.

Wieviel Hitze Kanu der Mensch ertragen? Die

Wärmegrade bei uns. selbst in den heißesten Tagen, an denen wir glauben,es vor Hitze nicht aushalten zu können", sind doch, wie wir alle wissen, nichts gegen das, was die Sonne den Bewohnern der Tropen bietet. In Afrika, dem wärm­sten aller Erdteile, gehören Temparaturen von 50 Grad Eelstus nicht zu den Seltenheiten, und Lefingstone war schon sehr froh, als er an den Ufern des Zambesi im Januar zur Mittagszeit im kühlsten Schatten nur 37,7 Grad Celsius aus­zuhalten hatte. Im Sommer 1845 betrug in Mittelaustra lien nach den Angaben Stuarts, die Wärme der Luft täglich im Maximum 44,4 bis 46,6 Grad Celsius im Schatten und 60 bis 65,4 Grad Celsius in der Sonne. Die Seefahrer fürchten am meisten das Rote Meer und den Persischen Golf. Unter Deck der Dampfer herrschen hier trotz der besten Ven­tilatoren Temparaturen zwischen 50 und 60 Grad Celsius, wobei die Leute vor dem Keffeifeuer unentwegt ihren Dienst versehen müssen. Aber noch weit höhere Hitzgrade vermag der Mensch zu ertragen. Es ist erwiesen, daß der mensch­liche Körper, wenn er vor Berührung mit guten Leitern ge­schützt wird, ohne irgendwelche schädliche Folgen der Hitze eines Raumes auszuhalten vermag, die hinreichen würde, ein Beefsteak zu braten. Zwei Engländer, Blagden u. Chantrey, haben durch entsprechende Versuche den Beweis dafür geliefert. Die bei­den Gelehrten krochen in einem Backofen, dessen Hitze sie allmählich steigern ließen. Sie legten damit dar, daß ein menschliches Wesen von gefestigter Gesundheit eine Tempe­ratur auszuhalten imstande ist, die noch beträchtlich über dem Siedepunkt des Wassers liegt. Man sollte aanehmen, daß diese gewaltige Hitze das menschliche Körpergewebe einfach zerstören müsse. Nach der Erklärung von Tyndall verläuft diese merkwürdige Erscheinung jedoch so: Die Wärme erhöht nicht die Temperatur des menschlichen Körpers, sondern än­dert lediglich den Aggregatzustand innerhalb seiner Bestand teile; sie treibt das Wasser des Körpers energisch durch die Poren der Haut und verwandelt es hier in Dampf. Dadurch wird die Wärme verbraucht und in Arbeit umgesetzt. Der Ueberfluß an Wärme scheidet auS dem Körper aus, ohne ihn zu schädigen. Der gleiche Prozeß spielt sich für den mensch­lichen Körper in einem russischen Dampfbad ab. Wir find also im allgemeinen gegen west höhere Wärmegrade gefeit, alS es unsere Empfänglichkeit gegen die Sommerhitze wahr haben will.

Aus Stadl und Bezirk.

Nagold, den 21. Juli 1920

* In deni gestrigen Bericht über die Kirchengemeinde­ratssitzungen muß es zu Anfang heißen: Die notwendig ge­wordene Reparatur des Schieferdaches auf Kirche und Turm nimmt größere Ausdehnung an, sodaß die Kosten sich bis E 20000 erhöhen werden.

» * Fleisch wird billiger. Bei der gestrigen Versammlung der Metzger des Bezirks wurde ein Preisabbau auch für Fleisch beschlossen.

* Fahrpreisermäßigung für erholungsbedürftige Ktn- der. Wie das Stuttgarter neue Tagblatt erfährt, hat die Eisenbahnverwaltung in Abweichung von ihrer früheren Stellungnahme nunmehr zugestimmt, daß die von den Be­hörden und Vereinen auf das Land und ins Ausland zu entsendenden erholungsbedürftigen Kinder in diesem Jahre auf den 4. Teil des regelrechten Fahrpreises 4. Klaffe herab­gesetzt wird.

* Gefahren für unsere Kinder. Nun ist die Ferienzeit wieder da, wo die Kinder in Wald und Flur Erholung suchen. Aber dabei lauern mancherlei Gefahren. Die Beeren der Nachtschattengewächse sind gereift. Sie haben große Aehn lichkeit mit den Heidelbeeren. Der schwarze Nachtschatten wächst auf Aeckern und Erdhaufen. Der Genuß der schwär zen Beeren führt zu schweren Darmerkrankungen. Der bit­

tersüße Nachtschatten mu seinen länglich roten Beeren klettert am Gebüsch empor, wo unsere Jugend Brombeeren und Himbeeren sucht. Die Beeren selbst sind nicht giftig, aber in ^ den Blättern und Zweigen sitzt der Giftstoff. Das gefähr- i lichste Gewächs ist jedoch die Tollkirsche, die an Waldblößen ! und Waldrändern wächst. Auch das Bilsenkraut, das seinen ! Standort auf Schutthaufen hat. birgt gefährliches Gift. Die j Kapselfrucht des Bilsenkrauts wurde von Kinde:n schon oft ! mit Mohnkapseln verwechselt. Auch die Kartoffel zählt zu ! den Nachtschattengewächsen. Blüten, Beeren und auch die s Stengel enthalten giftige Stoffe. Es muß immer wieder. ^ eingeschärft werden, keine Beere oder Frucht zu genießen, die ! man nicht genau kennt. Sei auch die Beere noch so schön, kennst du sie nicht, so laß sie stehn. ^

* Bewirtschaftung von Kalk. Gegenüber den Zeitungs- s

Nachrichten, das Gips und Kalk wieder bewirtschaftet werde, ; teilt die schwäbische Gipsverkaufsstelle Stuttgart mit, daß nur s der Kalk wieder in Bewirtschaftung genommen wird, während j der Gips nach wie vor frei bleibt. §

* Beherbergungssteuer. Der Beherbergungssteuer unter- j liegen Hotels, Gasthäuser, Fremdenheims Pensionen und j Personen aller Art, die nachhaltig Wohn und Schlasräume i zur Beherbergung für vorübergehenden Aufenthalt abgeben. Bei ! Sanatorien ist entscheidend, ob der Heil oder Wohnzweck , überwiegk. Hier tritt stets Steuerfreiheit ein, falls das Unter- ! nehmen als gemeinnützig oder wohltätig anerkannt ist Von j dem für die Beherbergung vereinnahmten Entgelt können : Abzüge für Nebenleistungen wie Beheizung, Beleuchtung usw. nicht gemacht werden. Ein Teuerungszuschlag darf nicht an­gesetzt werden. Ist für Beherbergung u. Beköstigung ein Pen­sionspreis vereinbart, so ist ein angemessener Abzug zulässig.

* Wildberg. Der Bezirks Kriegerverband Nagold hielt

ani Sonntag im Schwarzwaldhotel in Wildberg seine jähr­liche Bezirtsversammlnug ab, an der die Vertreter von 28 j Vereinen des Bezirks teilnahmen. Um 12 Uhr eiöffnete der s stellv. Bezirksobmann, Oberförster Birk von Nagold, die ! Versammlung und erteilte zugleich Vorst. Proß von Wild- j berg das Wort, welcher die Vertreter der Bondesvereine mit ! einem herzlichen Willkomm begrüßte und dann ausführte, > warum die Bezirksversammlung in Wildberg statlfinde. Hie­rauf nahm Oberförster Birk das Wort und gedachte des ver storbenen Bezirksobmanns Stefan Schaible mit ehrenden Worten und bat die Versammlung, als Zeichen des Gedenkens sich von den Sitzen zu erheben. Nun wurde in die Tages­ordnung eingetreten. Bei den Wahlen wurden gewählt: Oberförster Birk von Nagold als Bezirksobmann, dessen Stellvertreter Professor Elwert in Wildberg; in den Aus­schuß 7 Mitglieder. Wacker Nagold als Kassier, Raaf- Nagold als Schriftführer, Proß Wildberg, Gackenheimer- Gültlingen, Roller-Haiterbach, Armbruster-Altensteig u. Rentsch ler-Rotfelden, welche sämtliche die Wahl annahmen. Der Bezirkskriegerverband zählt gegenwärtig 33 Bezirksvereine mit 1309 aktiven und 229 passiven Mitgliedern, zusammen 1538 Darunter sind 913 Mitglieder, welche der Bezirks sterbekaffe angehören. 28 Mitglieder der Bezirkssterbekasie sind 1919 gestorben. Der Kaffenbestand der Bezirksfterbe- kasse ist 997 der Bezirksvereinskaffe 1327 28 lieber

den Anschluß an die Bundessterbekaffe wurde lebhaft debat­tiert. Der Bezirksobmann führte aus, daß bei einer Aus­zahlung von 100 Sterbegeld an die Bundessterbekasse pro Mitglied im Falle l, wenn viele ältere Mitglieder über 50 Jahre dabei seien 5 70 Fall ll 5 ^ 65 Fall III

5 63 ^ zu zahlen seien pro Jahr. Diese Abgabe war

den Vertretern zu hoch und man einigte sich, eine Bezirks­sterbekaffe weiter zu führen und sämtliche Mitglieder der Bezirksvereine darin aufzunehmen mit einem Monatsbeitrag von 30 xZ und Auszahlung dann auch von 100 Sterbe geld. Dann müßten aber sämtliche Mitglieder der Bezirks­vereine beitreten. Dieser Beitrag würde keinem schwer fallen. Der Bezirksobmann stellte es den Vertretern anheim, in ihren Vereinen darüber zu beraten, ob diese Sterbekasse so durchzuführen sei und bat die Vertreter, ein Stärke und Altersverzeichnis eines jeden Mitgliedes von allen Bezirks­oereinen bis zum 15. August d. I. dem Bezirksobmann zu- kommey taffen zu wollen. Zu dem am Samstag den 18. Sept. d. I. in Stuttgart stattfindenden Bundestag werden als Delegierte gewählt: Bezirksobmann Oberförster Birk und dessen Stellvertreter Professor Elwert und als ersetzende Ka­meraden Krankenkaffenverwalter Lenz in Nagold und Vor­stand Kaufmann Proß, Wildberg. Da der Zeiger der Uhr nach 3 Uhr zeigte und die Kameraden vom Hinteren Wald und oberen Nagoldtal an die Heimkehr denken mußten, schloß der Bezirksobmann die Versammlung unter Worten des Dankes an die erschienenen Vertreter.

Wildberg. Am Sonntag, 'den 25. Juli treffen sich die Turner und Turnerinnen des Nagoldgaues in Wildberg zu einem Gauwettturneri für Aktive u. zu dem vom Reichs­ausschuß für Leibesübungen vorgeschriebenen Jugendwett­turnen für Zöglinge. Vor beinahe 20 Jahren durfte unsere Stadt auch die Turner des Gaues beherbergen. Wenn auch damals das Gebiet des Gaues noch größer war, so dürfen wir doch auch diesesmal auf eine bedeutende Besucherzahl rechnen. Damals noch im tiefen Frieden, stehen wir heute am Rande des Untergangs unseres Volkes nach einer un­heilvollen Katastrophe, die so schwer an der Volkskraft zehrt. Geknechtet und geschlagen, können wir uns mit den äußersten Anstrengungen die Trümmer neu aufbauen und gerade das Turnen ist eines der besten Mittel dafür. Schwer hat der Krieg unsere Reihen gelichtet, die Besten sind gefallen oder gestorben und verschollen und wieder Andre, Ihrer Kraft beraubt durch Verletzung; so ist es unserer Jugend heilige Pflicht die Lücken auszufüllen, die Erben der Toten zu werden. Der Jugend gehört unsere Zukunft, jsind ihre Mus­keln gestählt, ihr Körper gesund, das Auge frei so wird ein deutscher Gedanke in Ihnen sein und können allen Gefahren trotzen. Die Besten werden ihre' Kräfte messen am Geräte und ans der Bahn um als Sieger den Eicheulaubkranz zu erwerben. Gut Heil!

* Ebhausen, 19. Juli.Der junge Mann im Kampf mit der sittlichen Not" hieß das Thema, über welches Sekretär Elsäßer-Stuttgart gestern vor einer sehr großen Zuhörer­schaft im hies. Gemeindehaus sprach Der Redner arbeitet, wie aus seinen Ausführungen zu entnehmen war, schon seit geraumer Zeit im Dienste der Jugend. Aus diesem Erfah­rungsschatz heraus, sich wohl bewußt der tief einschneidenden Materie, nahm er seine, von tiefgründigem Studium zeu­

genden Worte. Von so vielen anderen Zeitnöten unserer Tage nannte er den sittlichen Tiefstand als eine der größten Nöte. Ohne Umschweife zeigte er die Vielgestaltigkeit dieser Sünde, die dem jungen Menschenkind den Frieden und rechte Lebensfreude raube und ihn noch um viel, viel mehr bringe. Seine Warnungen und ernsten Mahnungen zum Fernbleiben, zur Umkehr, seine Bitte an Eltern, Erzieher und Jugend freunde auf der Hut zu sein und in der Aufklärung^ und Mahnung nicht müde zu werden, bewiesen, wie ungemein ernst die Sache zu nehmen sei. Nicht vereinsamen soll der junge Man», die Einsamkeit führe ihn meistens auf so dunkle, lichtscheue Pfade; nein, sich anschließen an ernste und doch fröhliche junge Freunde. So bleibe der junge Mann dem Christentum und guten Idealen treu. An den Vortrag, dein Lied und Geber voransgingen und beendeten, schloß sich ein Gedankenaustausch an, der ihn erfreulich ergänzte und die besten Hoffnungen verspricht.

sj Ebhausen, 20. Juli. Die Eisenbahner gönnten sich am Sonntag hier in derLinde" ein gemütlich Beieinan­dersein. Es waren ihrer schon ein gut Tyil zur Stelle, als mit einemmal, unter Vonritt der Nagoider Sladikapelle, die einen flotten Marsch spielte, eine weitere stattliche Kamerad­schaft mit ihren Angehörigen anriickte. Frau Musika und Lieder, dazwischen auch manch fröhlich Wort; jedoch, die Zeit rückt ihre Zeiger fort! Bald mußte wieder geschieden, und nach des Dienstes ewig gleich gestellter Uhr gesehen werden. So Mills das Flügelrad, so das Leben!

A«r de» Adrige» Wkrttemderg.

ep. Stuttgart, 20. Juli. Die Sammlung für die Notgabe zu Gunsten der innere Mission nimmt einen erfreulichen Fortgang. Die Einnahmen baden beute das achte Hunderttausend überschritten. Das ist angesichts der anhaltenden Teuerung und der großen Fehlbeträge, die bei einigen Anstalten nach Abschluß der Rechnungen noch größer ausgefallen sind als befürchtet wurde, sehr erfreulich reicht aber noch lange nicht zu, nur auch nur die drückendste Not zu lindern. Umso dankbarer sind wir für schöne Ein- zelgaben wie die kürzlich von Herrn Fabrikant Groz irr Eitz beigesteuene von 10 000 Auch die allgemeinen Samm­lungen in oielen Stadt- und Landgemeinden haben recht er­freuliche Beträge eingebracht: 1 ja 2 und 3 auf den Kopf der Einwohnerschaft sind nicht selten; in einer kleinen Landgemeinde im Oberamt Ulm kamen sogar 7 auf den Kopf. Daß da und dort auch alle« lei Bedenken laut gewor­den sind, ob das Geld auch recht verwendet und nicht zu viel für Verwaltungskosten ausgelegi werde, ist menschlich begreiflich. Doch dürfen alle Geber darüber völlig beruhigt sein, daß die Landesvereiniguna für Innere Mission die ihr anvertrauten Gelder aufs gewissenhafteste und, soweit es in Menschenkrafl überhaupt liegt, gerechteste verteilen wird, und daß insbesondere die Verwaltungskosten denkbarst niedrig sind.

p Stuttgart, 19. Juli. An der gegen die Anlagen zu- gekeyrten Mauerwand des Kunstgebäudes wurde ein Wand mosaik nach Entwürfen des Malers A. L. Schmitt-Stuttgart von der Firma Hauecker-München ausgeführt, angebracht. Der Künstler erhielt den Auftrag auf Grund einer Konkurrenz,

! die 1913 für die Mitglieder der vier Künstlervereinigimgen ! in Stuttgart ausgeschrieben war. Als Thema wählte er den ! Satzbiuturu urtis mnßgstru'.

s r Tübingen, 19. Juli. Das 2. Bataillon des badischen s Reichswehrschützenregiments 113 ist von seinem Standort Heidelberg aus hierher verlegt worden und hat seinen Ein- ! zug gehalten. Oberbürgermeister Hauser begrüßte im Hof der neuen Kaserne das Bataillon, Major Dübic dankte für die Worte des Willkomms.

r Tübingen, 19. Juli. Es wird beabsichtigt, in Sig­maringen während der Sommerferien ein« Studentenpvlizei schar auf die Dauer von 2 Monaten aufzustellen. Die Füh­rung soll ein älterer Polizeiwehroffizier erhalten, während die Untersührerstellen mit Studenten besetzt werden. Es besteht eine Berpflichtungszeit auf 2 Monate, die Löhnung beträgt 12-^8 täglich. So wird für manchen Studenten auch die Ferienfrage in günstiger Weise gelöst.

r Tübingen, 19 Juli. In der Wirtschaft zur Bavaria kam es zu Streitigkeiten. Der Wirt suchte Ruhe zu schaffen. Als es ihm nicht gelang, gab er einen Revoloerschuß ab, der den unbeteiligten Hausmeister Bölzle in den Bauch traf s Lebensgefährlich verletzt wurde er in die chirurgische Klinik verbracht.

r Oberndorf» 19. Juli. Der Gesammusschuß des land­wirtschaftlichen Bezirksvereins Oberndorf entgegnete auf den letzten Appell" der Vereinigten Gewerkschaften und der Metz- gerinnung Oberndorf, daß die Landwirte des Bezirks bisher grundsätzlich zu den jeweiligen Höchstpreisen verkauft haben und dies auch in Zukunft so halten werden. Wenn leider bisher von einzelnen Metzgern Fleisch zu Preisen, die selbst der heutigen Teuerung Hohn sprechen, verkauft worden sei, so dürfte hier in erster Linie die Schuld bei diesen Metzgern zu suchen sein. Im übrigen sei ein Preis von 8.50 für Kalb- und Rindfleisch und 9.50 für Schweinefleisch als sehr reichlich bemessen. Es wird vorgeschlagen, zur Probe einmal Fleisch direkt an die Schlachthäuser, unter Ausschal­tung der Metzger, zu liefern. Außerdem werde übersehen, daß die landwirtschaftlichen Bedarfsartikel und Arbeitslöhne in unerhörter Weise gestiegen seien, mit welchen Preisen die landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht im entferntesten Schritt halten. Es werde weiter übersehen, daß in vielen Bezirken durch die schrecklich wütende Maul- und Klauenseuche die Viehbestände aufs schwerste gelitten hätten. Nur dem an 1216 ständige Arbeitszeit gewöhnten Bauernstand mit seiner genügsamen Lebensweise sei es möglich, sein Ziel zu erreichen. Die erwähnten Schieber und Wucherer seien zum allerwenig­sten in den Kreisen der Landwirte zu suchen; denn selbst von Pforzheim kommen in Scharen Arbeiter und Arbeiterfrauen in die Bezirke Oberndorf, Rottweil, Heuberg, Hohenzollern, um zu Hamstern. Derletzte Appell" sei eine Herausfor­derung, die im Interesse einer Verständigung besser unter­blieben wäre.

r Weil im Dorf, 19. Juli. Der Oberknecht Andrea« Raith stand 63 Jahre lang auf dem Berkheimer Hof im Dienst. Er verheiratete sich viermal und erreichte das hohe Alter von 89 Jahren. Dieser Tage wurde er zu Grabe getragen.

r Roighetm OA. Heilbronn, 19. Juli. Beamte des Heilbronner KriegSwucheramts haben hier einen Eisenbahn­wagen Most, der nach alle» Regeln der Kunst hätte ins