Funken und Telegraphen und alles was zum Seekriegs ! material gehört, darunter auch die vollständigen Zeich j nungen und alle Versuchs- und Prüfungsberichte. Darüber hinaus jedoch werden dieselben Forderungen aufgestellt ftir Scheinwerfer, Bogenlampen, Kohlenstifte, Schwach- stromerzeuger, Schallpressen, Telephone, besonders laut- sprechende. Geschwindigkeitsanzeiger, Zeichnungen und Beschreibungen aller drahtlosen Fernsprech- und Fernschreibapparate. Die gleichen Forderungen werden für die Antennen deS verwendeten Jsoliermaterials ausgestellt, ferner für die ' Unterwasser Schnellsignale und für die elektrischen Fernsteue- - rungen von Booten. Für diese Forderungen bietet der Friedensvertrag absolut keine Handhabe. Es handelt sich lediglich um Versuche, die ganze deutsche technisch wissenschaftliche Arbeit abzuschnüren, auch auf Gebieten, die in der Friedenswirtschaft und beim Wiederaufbau unseres Wirtschaftslebens eine ungeheure Rolle spielen.
Reichspräsident Gbert aus seiner Berufsorganisation ausgeschloffen.
Wie die „Freiheit" mitteilt, wurde in der Generalversammlung der Sattler und Tapezierer in Berlin von den etwa 1200 Anwesenden gegen S Stimmen ein Antrag angenommen, den Reichspräsidenten Ebert auszuschließen wegen Unterzeichnung des Todesurteils gegen den Eisendreher Kopp. „Die Anwesenden können den Reichspräsidenten nicht mehr als Kollegen anerkennen, weil er entgegen allen sozialistischen* Programmen, welche die Todesstrafe verwerfen, gehandelt hat."
Neue Regelung der Schlachtviehpreise.
Berlin, 7. Mai. Durch die Tages und Fachpresse geht eine Notiz, daß am t6. Mai neue Schlachtvishpreise .in Kraft treten. ES werden dabei sogar Preisangaben gemacht. Demgegenüber muß festgestellt werden, daß die Angaben unrichtig sind. ES schweben lediglich Erwägungen über die Neuregelung der Schlachtviehpreise, die aber noch nicht über das Stadium der Beratung hinausgelangt sind.
Finnland und der Bölkerbund.
Kopenhagen, 6. Mai. „Berlingske Tidende." meldet aus Helstngfors: Der von der Regierung dem Landtag vorgelegte Gesetzentwurf für den Beitritt Finnlands zum Völkerbund betont, daß es sür Finnland wichtiger fei als für viele andere Länder, dem Völkerbund beizutreten. Die geographische Lage mache es notwendig, daß seine Integrität und Unabhängigkeit gegen zukünftige Gefahren geschützt werde.
277 irische Polizeistattonen zerstört.
Amsterdam, 5. Mai. Der Generalstaatsanwalt von Ir land erklärte dem Telegraaf zufolge im englischen Unterhaus seit Anfang v. Mts. seien in Irland 277 Polizeistationen zerstört worden.
Reichs- und LanviagSwahl.
r Stuttgart, 6. Mai. Zum Kreiswahlleiter für den Wahlkreis Württemberg, zu dem auch der Regierungsbezirk Sigmaringen gehört, sowie zum Verbandswahlleiter für den 17. Wahlkreisverband Württemberg-Baden ist Regierungs- rat Dr. Widmann im Ministerium des Innern und zu seinem Stellvertreter Ministerialrat Dr. Neuschlxr ernannt worden.
* Die neuen Stimmzettel für die kommenden Wahlen werden nicht mehr aus weißem, geglättetem Papier, sondern auS Zeitungspapier hergestelll. Die Wahlkosten werden dadurch erheblich ermäßigt. Es ist auch nicht mehr notwendig, auf den Stimmzetteln alle Kandidaten aufzuführen, es genügt der erste Name der aufgestellten Liste. Selbst die allgemeine Parteibezeichnung auf dem Stimmzettel kann genügen. Sie muß nur deutlich erkennbar sein.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagüld, den 8. Mai 1920.
* Allg. Orts- (Bezirks-) Krankenkaffe Nagold. Der
Vorstand der Kaffe hat, wie aus dem Anzeigenteil hervorgeht, in seiner letzten Sitzung Beschlüsse gefaßt, die einerseits in den Geldbeutel der Arbeitgeber und Arbeitnehmer tief eingreifen, andererseits aber den letzteren höhere, zeitgemäße Leistungen im Krankheitsfall sichern. Es wurde viel darüber geklagt, daß der kranke und arbeitsunfähige Arbeiter, der in gesunden Tagen 25 täglich und darüber verdient, mit einem Krankengeld von 5 ^ abgespeist wurde; es war dem Kranken unmöglich, sich und seine Familie damit zu ernähren. Und wer kann heutzutage Ersparnisse machen, der egen Lohn oder Gehalt arbeitet? So war es ein dringenes Bedürfnis, die gesetzlichen Bestimmungen zu ändern und den seither bestehenden Höchstgrundlohn — das gesetzlich zu stehende Krankengeld beträgt 50°/» des Grundlohns — zu erhöhen. Das hat nun endlich die Reichsregierung mit Zustimmung des zuständigen Ausschusses der Nationalversammlung getan und verordnet, daß die reichsgesetzlichen Krankenkassen verpflichtet sind, einen Höchstgrundlohn von 24 einzuführen, daß sie jedoch die Berechtigung haben, diesen Betrag auf 30 zu erhöhen. Der Kassenvorstand, welcher gesetzlich zur vorläufigen Festsetzung neuer Grundlöhne ermächtigt ist, hat für den Oberamtsbezirk Nagold den goldenen Mittelweg gewählt und einen Maximalgrundlohn von 27 bestimmt mit der Wirkung, daß ab 9. Mai 1920 jeder Arbeiter mit über 24 ^ durchschnittlichem Tagesverdienst im Falle der Arbeitsunfähigkeit neben freier Arzt und Apotheke usw. täglich 13,50 Krankengeld erhält. Es wurde ober nicht nur ein Höchst-, sondern auch ein Mindestgrundlohn und zwar von 4 »klt beschlossen, davon ausgehend, daß bei den heutigen Geldwertverhältnissen die Gewährung eines Mindestkrankengelds von 2 ^ pro Tag eine dringende Notwendigkeit ist und daß insbesondere die Beiträge aus Grundlöhnen unter 4 (seither niederster Grundlohn 2 nicht einmal den Durchschnittsbetrag der Grundausgaben (Arzt u. Apotheke) decken würden. Im übrigen sei auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil Bezug genommen. — Bei dieser Gelegenheit wird darauf hingewiesen, daß die Versicherungsgrenze von 5 000 die seither für gewisse Personenkreise bestanden hat, auf 15 000 erhöht worden ist. Es ist nun also so, daß nach dem Gesetz jeder'Arbeiter, Gehilfe, Geselle, Dienstbote, Lehrling usw. ohne Rücksicht auf die Höhe seines Verdienstes der Krankenversichernngspflicht unterworfen ist, dagegen sind Arbeiter in gehobener Stellung (Betriebsbe- amte, Werkmeister usw Handlungsgehilfen (kaufmännisch
Angestellte), Apothekergehilfen usw. nur trankenverstcherungs pflichtig, sofern ihr Jahreseinkommen den Betrag von 15 000 nicht übersteigt. Der durch diese Erhöhung der Versicherungsgrenze der Kasse entstehende Mitgliederzuwachs beträgt etwa 20. Es dürfte von allgemeinem Interesse sein, zu erwähnen, daß seit Einführung der Familtenhilfe im Oberamtsbezirk Nagold, der nach der letzten Volkszählung rund 26 000 Einw. aufweist, ungefähr 10 000 Personen (Männer, Franen und Kinder) die Krankenfürsorge der Allg. Ortskrankenkasse genießen. Die Behauptung gewisser Kreise, daß nunmehr etwa 90"/» der gesamten Bevölkerung gegen, Krankheit versichert s sind und daß deshalb die ärztl. Privatproxis beinahe ausgeschaltet sei, dürfte damit widerlegt sein. Ebenso ist aus vorstehenden Ausführungen zu entnehmen, daß die in vielen Zeitungen, auch im „Gesellschafter", verbreitete Notiz, die aus einem Jahreseinkommen von 15 000 zu bezahlenden Krankenverstcherungsbeiträge (bei 7°/o) würden sich auf über 1000 im Jahr beziffern, vollständig unrichtig ist; denn der Gesetzgeber har ja zur Verhütung einer unverhältnis mäßig hohen Belastung der höheren Einkommen einen Maximalgrundlohn von 30 festgelegt. Verwalter Lenz.
*' Deutsche Ferienkinder in die Schweiz. Am 7 Mai — nicht am 12. Mai wie ursprünglich geplant — kommt nun der erste Transport württ. erholungsbedürftiger Kinder nach der Schweiz Damit dürfen 275 unserer gesundheitlich Bedürftigsten (darunter 160 Stuttgarter Kinder) auf 8 Wochen die Wohltat eines herrlichen Ferienaufenthalts genießen, der ihnen von den gastfreien Schweizern in hochherziger Weise vollständig unentgeltlich bereitet wird.
* Saatenstandsbericht. Zu Anfang dieses Monats standen nach den Mitteilungen des Slat. Landesamts Winter- Weizen, -Dinkel, -Roggen, Klee, Luzerne und Wiesen mittel bis gur. Die Sommersaaten sind gut aufgelaufen Doch zeigt die Gerste mancherorts eine gelbliche Färbung. Das vereinzelte Auftreten des Drahtwurms und Flitfliege macht sich bemerkbar. Wiesen und Kleefelder haben schön angesetzt und versprechen guten Ertrag. Vielfach ist bereits mit der Grünfütterung begonnen worden, Umpflügungen von Klee und Luzerne wurden nur in geringem Umfange (im Landesdurchschnitt bei Klee auf 1.7°/», bei Luzerne auf 0,9 °/o der Anbaufläche) notwendig. Das Steinobst und die Birnen haben gut verblüht; die Apfelbäume stehen allenthalben trotz des reichen Ertrages im Vorjahr in so schöner Blüte wie noch selten. Die Reben haben bereits ansgetrieben und zeigen einen hoffnungsvollen Stand. Fast übereinstimmend lautet das Gesamturteil der Berichterstatter dahin, daß der jetzige Stand der Saaten ein ausnahmsweise guter und im Verhältnis zur Jahreszeit weit vorgeschrittener sei. Die kräftigen nach dem 1. Mai erfolgten Niederschläge werden ohne Zweifel auf die Weiterentwicklung der Saaten von überaus günstigem Einflüsse sein.
* Freiheitsstrafen gegen Jugendliche. Durch eine Ver fügung des Justizministeriums werden die Strafvollstreckungsbehörden ermächtigt, auch kürzere gegen jugendliche Personen erkannte Gefängnisstrafen in den Jugendabteilungen zu Roltenburg und Gotteszell zum Vollzug zu bringen, wenn sie die Dauer von 3 Wochen übersteigen. Dies soll den jugendlichen Verurteilten den Ernst der Strafe in erhöhtem Maße zum Bewußtsein bringen und die erzieherische Einwirkung auf sie fördern.
* Tierseuchenstand in Württemberg. Nach den Berichten der beamteten Tierärzte hat die Maul- und Klauen seuche in der zweiten Hälfte des April eine geradezu beängstigende Ausdehnung angenommen. Neu verseucht wurden in dieser Zeit 171 Gemeinden mir 1422 Gehöften. Im ganzen sind von der Seuche 54 Oberührter mit 352 Gemeinden betroffen. Am stärksten tritt die Seuche im Jagstkreis auf, vor allem in den Oberämtern Hall (534 Gehöfte) Gerabronn (304), Crailsheim (261) und Ellwangen (76). Stark betroffen sind auch die Oberämter Laupheim (216 Gehöfte) und Kirch- heim u. T. (92). Die Pferderäude herrscht in 45 Oberämtern mit 107 Gemeinden, davon neu in vier Gemeinden. Die Brustseuche der Pferde ist in zwei Gemeinden im Oberamt Göppingen aufgetreten. Schasräude ist aus 18 Oberämtern mit 27 Gemeinden gemeldet, davon neu in 6 Gemeinden.
A«S de« übrige« Württemberg
Liebenzell, 7. Mai. Am letzten Sonntag erfolgte unter zahlreicher Teilnahme der Kirchengemeinde die feierliche Amtseinführung unseres neuernannten Stadtpfarrers Gaise.r durch Herrn Dekan Zeller in Calw.
Wer kommandiert?
r Stuttgart, 7. Mai. Der „Staatsanzeiger" als Sprachrohr des Ministers Heymann hatte neulich Offiziere der Polizeiwehr beschuldigt, sie seien in ihrem militärischen Ehrgeiz nicht befriedigt. Die Wünsche dieser „kleinen Ludendorffs im Westentaschenformat", wie er sie nannte, könnten natürlich nicht erfüllt werden. Heute nimmt der „Staatsanzeiger" auf Grund einer Erklärung des Obmanns der Polizeiwehr- osfiziere diese allgemein als peinlich und als Schädigung der Staatsautorität empfundene Verdächtigung eines Standes, ohne dessen selbstlose Hilfe bei den Unruhen im Frühjahr 1919 Heymann wahrscheinlich überhaupt nicht mehr Minister wäre, in gewundener Weise zurück, und bezeichnet es als unvermeidlich, daß gewisse Unstimmigkeiten, die unter der Hand schon längere Zeit bestanden, sich einmal in der Oeffent- lichkeit Luft machten. Eigentümlicherweise schweigt sich der „Staatsanzeiger" im übrigen völlig aus. Aber gerade deshalb erheben wir nochmals die Frage: Wer kommandiert die Einwohnerwehr? Der Diktator auf-der Retirade oder das Staatsministerium mit dem Staatspräsidenten Blos an der Spitze?
r Stuttgart, 6. Mai. Wegen eingetretener Hindernisse auf der französischen Strecke ist die Ausführung der angekündigten Expreß und Schnellzüge Paris—Wien und zurück und Paris—Prag—Warschau und zurück, sowie der Züge 47 Miihmcker—Backnang, 117/118 Stuttgart—Nürnberg und zurück, 52 Stuttgart—Karlsruhe bis auf weiteres verschoben.
r Stuttgart, 6. Mai. Aus dem Bürgerhospital entwichen drei zur Beobachtung in die Jrrenabteilung eingewiesene Männer. Sie wurden von Schutzleuten anqehalten. Auf der Polizeiwache leistete einer von ihnen, der 30 jährige Taglöhner Max Benzing Widerstand. Dabei kam es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf ein Beamter zwei Schreckschüsse abgab. Durch einen dieser Schüsse wurde Benzing,
der mtt einem Holzftück auf die Beamten cingedrunffen war, in den Bauch getroffen. Die Verletzung ist nicht lebens gefährlich.
r Renutngen OA. Leonberg, 6. Mai. Der hiesige See wurde gestern ausgefischt mit dem Ergebnis, daß etwa 4 Zlr. Karpfen und Hechte gefangen wurden. Man nimnn an., daß sich noch ein größeres Quantum Fische im See befindet.
r Heilbronn, 7. Mai. In dem Backnanger Aufruhr- Prozeß, in dessen Mittelpunkt die Entsetzung des Oberamr- manns Susset stand und der mit der Freisprechung der Angeklagten geendet hatte, wurde von der Staatsanwaltschaft mit Erfolg Revision an das Reichsgericht erhoben, das die Sache zur erneuten Entscheidung an das Landgerichr Stuttgart verwiesen hat.
r Brackenheim, 6. Mai. Der Gemeinderal hat die Eingliederung des französischen Unterrichts als Wahlfach in den ordentlichen Lehrplan der Volksschule genehmigt. Er wird in zwei Abteilungen gegeben.
r Gmünd, 6. Mai. Jni Remstal ist die Temperatur irr der Nacht znm Donnerstag auf 2 Grad ffnter den Gefrierpunkt gesunken. Die Wirkung und der Schaden lassen sich no ch nicht übersehen.
Gtugesavdt.
Warum kostet hier das Pfund Zucker ^ 2.1 0 und in Stuttgart nur ^ 1.55? Eine Hausfrau.
Letzte Nachrichten.
Protest gegen die Verwendung schwarzer Truppen.
Berlin, 7 Mai. Die gestern beendigte Reichskonferenz der sozialdemokratischen Partei har einstimmig eine Erklärung gegen die Verwendung von schwarzen Truppen in Deutsch land angenommen. Es wird darin protestiert gegen die dem deutschen Volke zugefügte Schmach, welcher Tausende von wehrlosen Frauen und Mädchen zum Opfer gefallen sind.
Beendigung des Oberschlestschen Fustizbeamten-Streiks.
Berlin, 8. Mai. Einer Meldung deS B.T.Bl. aus Beruhen zufolge besteht die Aussicht, daß der Streik der. Ober- schiesisen Justizbeamren in Kürze beendet werden könnte. Die Verhandlungen sollen unmittelbar vor dem Abschluß stehen.
Unruhen im Steinkohlenrevier von Mährisch-Osttau.
Berlin, 8. Mai. Nach einer Nachricht des Berl. Lokal- atizeiger aus Wien wird aus Mährisch Ostrau gemeldet, daß im östlichen Teil des Ostrau - Kammer Steinkohlenreviers neuerdingsUnruhen ausgebrochen sind, die ihre Ursache in demim Zusammenhang mit der westschlesischen Abstimmung verschärften nationalen Gegensätzen zwischen Polen und Tschechen haben. Ungeheure Güterberaubungen im Königsberger Hafen.
Berlin, 8. Mai. Der B. L. A. berichtet aus Königsberg : Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daß die Güterberau bunqen im Königsberger Hafen in letzter Zeit derart zunehmen. daß die Lahmlegung der gesamten Hafenbetriebe droht. Hauptsächlich werden Lebens- u. Genußmiltel gestohlen.
Umstellung der Krupp schen Werke.
Berlin, 8. Mai. Die Firma Kruvp hat wie die Voss. Zeitung erfährt die Umstellung ihrer Werke auf Herstellung von Friedensartikeln bisher mit gutem Erfolg durchgeführt. Die Arbeiterzahl der Werke hat gegenwärtig den Stand von 1914 wieder überschritten und beträgt etwa 48 000 gegen 39 000 Personen vor dem Kriege.
Schulenstretk im Kreis Rybnik.s
Berlin, 8. Mai. Wie das B. T auS Breslau meldet, hat die interalliierte Kommission auf Drängen der Polen in den beiden oberschlesischeil Kreisen Rybnikj und Pleß ange ordnet, daß in den Schulen nur polnisch gesprochen werden dürfe, da es sich um rein polnische Schulen handle; gegen die Ausführung dieser Anordnung haben sich jetzt in acht Gemeinden des Kreises Rybnik die Eltern durch einen Schulstreik gewehrt.
Der Streik in Italien.
Rom, 8. Mai. Die Ruhestörungen in Via Regio machteil die Entsendung der Truppen dorthin notwendig. Die Nach richten aus der Provinz Verona über den Landarbeiterstreik sind nach dem Secolo ziemlich ernst.- Es kam wiederholt zu Zusammenstößen mit Truppen, bei denen es Tote und Verwundete gab. Bei Villa Franko griffen 2000 Streikende mehrere Besitzungen an. Bei den Kämpfen mit Truppen gab es ungefähr 50 Schwerverletzte.
Verstärkung der polnischen Front.
Haag, 8. Mai. „Nieuve Courant" bringt ein drahtloses Moskauer Telegramm, wonach eine besondere Kommission ernannt worden sei, die die Aufgabe habe, die Streitkräfte und Kampfmittel an der polnischen Front zu verstärken. Vorsitzender der Kommission sei Brussilow.
Der polnische Sieg bei Kiew.
Amsterdam, 8. Mai. Einer Blättermeldung aus Warschau zufolge dauert der Kampf zwischen Bolschewisten und Polen um Kiew Tag und Nacht fort. Die Polen drängen in einem großen Halbkreis vorwärts.
Der Oberste Rat kein internal. Regiernngsorganismus.
Amsterdam, 7. Mai. Bonar Law erklärte im Unterhaus, die Behauptung des „Temps", daß der Oberste Rat sich in einen internationalen Regierungsorganismus verwandeln werde, sei unrichtig.
Nebergabe des Friedensvertrags an die türkische Delegatton.
Paris, 7. Mai. (Haoas.) Der Friedensvertrag mit der Türkei wird am Dienstag, den 11. Mai, nachmittags 4 Uhr l im Ministerium des Aeußern der türkische:: Friedensdelegation übergeben werden.
! Heftige Stürme an der afrikanischen Küste.
Madrid, 7. Mai. Depeschen aus Santander, Cadix und Tanger melden heftige Stürme in diesen Gebieten, durch die zahlreiche Schiffe Beschädigungen erlitten.
Die Wirren in Mexiko.
Paris, 7. Mai. Nach Nachrichten aus San Antonio in : Texas har General Obregon im Staate Guarrero zum An- - schluß an die revolutionäre Bewegung gegen Carranza auf- ^ gefordert. General Billa soll sich mit 2000 Mann den Revolutionären von Chiuahua angeschloffen u. 10000 Mann zur Unterstützung von General Obreaon zusammenqezogen haben.
HU- die Schrtftiettung verantwortlich O. Richardt .
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