w ütschaftlich zweckmäßige und unter berufsmäßiger versöhtt- iicher Mitarbeit des Eigentümers erfolgende Ausnützung ausgeschloffen oder beeinträchtigt wird. Der Staat ist ab­nahmeberechtigt. Auch öffentliche Körperschaften als Eigen­tümer sollen darunter fallen, können jedoch befreit werden. Bei Sonderrechten wie Fischerei, Grasnutzung und Weide­rechten soll ebenfalls Enteignung einlreten können. Der Staat kann die Ausübung des Wirtschaftsrechtes einer öffent­lichen Körperschaft, einer Gemeinde oder einem gemeinnützigen Siedlungsunternehmen übertragen. - Die Entschädigung setzt die Zentralstelle für die Landwirtschaft als Landeszuweisungs- stelle fest. Die Bezahlung des Kaufpreises erfolgt in höch­stens 80 gleichen Jahresraten. Der Zuweisungsbeirat besteht aus Mitgliedern der Zentralstelle aus je zwei von dem Ver­ein der Fideikommißgemeinden und dem Württ. Grundbesitzer- Verband sowie aus 7 weiteren, vom Staatsministerium zu bestimmenden Mitgliedern. Das Ernährungsministerium soll zum Vollzug des Gesetzes ermächtigt werden.

Aenderung in der Zusammensetzung der Wahlkreise, r Stuttgart, 4. Mai. Der Ausschuß für das Landtags­wahlgesetz stimmte einem Antrag Graf-Linkelheil auf Aender­ung in der Zusammensetzung der Wahlkreise zu. Der 3.

. Wahlkreis umfaßt demnach nur noch die Bezirke Stuttgart- Amt und Leonberg. Der 15. Wahlkreis wird gebildet aus Tübingen, Hercenberg, Böblingen; der 17. Wahlkreis aus Freudenstadt, Sulz, Oberndorf; der 18. aus Balingen, Rotten bürg, Horb; der 19. aus Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen.

p Stuttgart, 4. Mai. Die Arbeitsgemeinschaft deS Württ. Handwerks hat an den württ. Landtag namen» der württ. Handwerks die Bitte gerichtet:Schmä­lern Sie dem Volke nicht sein wichtigstes Recht: die freie Auswahl seiner Vertreter! Machen Sie aus dem Volksstaat nicht wieder ein Zerrbild einer wahren Demokratie! Geben Sie dem Volk die freie Liste!

p Stuttgart, 4. Mai. Die Württ. Presse Korrespondenz keilt mit: Landtagsabg. Julius Bau mann, der frühere Ernähr ungSminister, hat schon vor mehreren Monaten gegen­über der Parteileitung der Deutschen Demokratischen Partei den festen Entschluß geäußert, sich vom politischen Leben zurückzuziehen. Abg. Banmann hat es deshalb auch abgelehnt, eine Kandidatur für den neuen Landtag an- zunehmen Auch außerhalb der Kreise der Deutschen Demokr. Partei wird man das Ausscheiden dieses besonnenen und er­fahrenen Parlamentariers aus dem politischen Leben aufrich tig bedauern

Ev. Landeskirchenversammlnng.

Stuttgart, 4. Mai. Zu Beginn der Sitzung fanden die insbesondere durch den Tod von Prälat Römer notwendig gewordenen Ergänzungswahlen statt; zum Vizepräsidenten, ebenso zum Mitglied des SynodalausschuffeS wurde an Stelle von Prälat Römer Abg. O eh ler-Cannstatt gewählt. So­dann wurde die Beratung über den Entwurf des Kirchen - verfaffungsgesetzes ausgenommen. Ueber die Beratungen des kirchenrechtlichen Ausschusses und die hier beschlossenen Ab­änderungsvorschläge erstattete Abg^Mayer I Bericht, ergänzt z. T. durch den Abg. Rücker. 8 1 (über die Glaubensgrund­lage der Ev. Landeskirche) wird vorläufig zurückgestellt. Z 2 über die Selbständigkeit der Eo. Landeskirche und § 3 über die Teilnahme an dem in Aussicht stehenden Deutschen Ev. Kirchenbund werden ohne wesentliche Erörterung angenom­men. Ueber den wichtigen Z 4: Zusammensetzung des Landeskirchentags" so soll an Stelle deS alten, wenig verstandenen NamensLandessynode" jetzt gesagt werden entspinnt sich eine lebhafte Erörterung; besonders über die Frage, ob neben den aus allgemeiner- Wahl hervorgehenden Mitgliedern noch einige andere (6 oder 3) stehen sollen, die von einer an der Spitze der Kirche stehenden Stelle zu be­rufen wären.

TageS-Neuigkeite«.

Die Verteilung der Beute.

Amsterdam, 4. Mai. Im englischen Unterhaus wurde mitgeteilt, daß die ausgelieserten deutschen Kriegsschiffe fol-

Die Friedhofkirche zu Nagold.

Bisher still und verborgen abseits liegend und nur durch die schlichten, edlen Formen das Auge manches Kunstkenners fesselnd, ist unsere Friedhofkirche nun mit einem Male in das Licht allgemeiner Aufmerksamkeit gezogen worden. Im Einvernehmen der bürgerlichen und kirchlichen Gemeinde kam jüngst der begrüßenswerte Entschluß zustande, den Chorraum der bisher wenig benütztenOberkirche" zu einer würdigen Gefallenengedächtnishalle umzugestalten und so am Ruheplatz der Toten auch eine Erinnerung an unsere in der Ferne Dahingeschiedenen zu haben. Dieser Plan brachte den Besuch etlicher Sachverständigen und namentlich zwei merk­würdige Säulenstöcke,- die den Chorbogen tragen, aber ein ganz fremdartiges Ansehen haben, zogen deren Blicke auf sich. Es legte sich der Wunsch nahe, im Zusammenhang mit genannter Unternehmung auch die übrigen geschichtliche« Verhältnisse des Gebäudes zu ermitteln. Rasch erklärte sich die Wissenschaftliche Gesellschaft der Landesuniversität bereit, einen Vertreter der Kunstgeschichte, Herrn Dr. G. Weise, damit zu beauftragen und gemeinsam mit dem Landeskon- seroalorium die Kosten zu übernehmen. Da Herr Dr. Weise schon mehrfach Ausgrabungen mittelalterlicher Bauwerke ge­leitet hatte, konnte man mit guten Erwartungen seiner Arbeit entgegensehen. In den letzten 14 Tagen war er nun mit etlichen Studierenden der Kunstgeschichte am Werk; allgemeine Aufmerkjamkeit hat sich bald der Friedhofkirche zugewendet. Und da nun vorläufig die Ausgrabungen in und an der Kirche beendet sind, ist es der Zweck dieser Zeilen, die teil­weise sehr interessanten : Ergebnisse kurz der Oeffentlichkeit mitzuteilen.

Die erste überraschende Feststellung betrifft eine sehr gut erhaltene Grundmauer aus römischer Zeit, die zunächst als Fundament des Chorbogens und dann der östlichen Schiffwand aufgedeckt wurde. Etwa 1 V» m tief unter dem heutigen Fußböden sitzen römische Quadern, auf denselben etwa 80 cm freies Mauerwerk aus zierlichen Handsteinen und unmittelbar auf diese ist nack Abtragung des übrigen Bauwerks die heutige Mauer flach aufgesetzt. Dieser Fund im Zusammenhang mit anderen später auszugra­benden Resten innerhalb und außerhalb des Friedhofs

genLermaßeu verielil tveröett: England, erhält 5 Kriegsschiffe und 124 Ü-Boote, Frankreich 2 Kriegsschiffe und 38 U Boote, Japan und Amerika je 2 Kriegsschiffe u. Italien 7 U-Boote.

Internationaler Zusammenschluß der Kriegsteilnehmer.

Basel, 3. Mai. Auf dem internationalen Kongreß der früheren Kriegsteilnehmer in Genf sprach Henry Barbusse im Namen der französischen Kriegsteilnehmer, für die Deut scheu sprach Tiedl. Als Letztgenannter geendet hatte, umarmte ihn Barbusse unter lautem Beifall. Die englischen und ita­lienischen Vertreter folgten seinem Beispiel.

Ministerkrtse tu Italien?

Mailand, 5. Mai. Zeitungsmeldungen aus Rom ver­zeichnen die Wahrscheinlichkeit einer Ministerkrise als Folge des Entschlusses der Katholiken, zur Opposition überzugehen.

Die Alliierten gegen Japans Vorgehen in Sibirien.

DerDaily Expreß" meldet aus Tokio: Vertreter der

Alliierten in Wladiwostok haben an ihre Regierungen ein Telegramm gerichtet, in dem sie gegen die japanische Militäc- partei und das Verhalten der Japaner in Sibirien, wie z. B: die Einmischung in die Leitung der 4 Eisenbahnen u. andere Provokationen protestieren Das japanische Parlament be­schäftigte sich in mehreren Sitzungen seinerseits mit der Lage in Sibirien und beschloß, das Vorgehen der Regierung in Sibirien zu unterstützen.

Die unzufriedenen Bolschewisten.

Kopenhagen, 5. Mai. Wie derDaily Herald" mitreilt, hat die bolschewistische Delegation unter Krassin beschlossen, nach Rußland zurückzukehren, da ihr an die Konferenz von San Remo gerichtetes Memorandum unbeantwortet geblieben ist. Die Mitglieder der Delegation sind der Ansicht, daß die Alliierten die polnische und japanische Offensive unterstützen. Sie sind auch darüber entrüstet, daß inan Litwinow nicht ge­statten will, zusammen mit anderen Vertretern der Soojet- regierung nach England zu kommen.

Napthaquellen in der Slowakei.

Prag, 5. Mai. Wie die Blätter melden, wurden in der Slowakei an drei bis fünf Stellen so mächtige und ergiebige Naphtaquellen angebohrt, daß die Republik nach sachverstän­diger Schätzung vollständig von der Petroleum- u. Naprha- einfuhr sogar aus Amerika unabhängig gemacht wird. Die Naphta ist von hervorragender Güte.

Kleine Nachrichten.

Berlin, 4. Mai. Der Abgeordnste Emanue! Wurm (U.S.P.D) ist gestorben. Der Abg. Otto Wels (S.P.D.) hat sich durch tzinen Unfall eine schwere Verletzung zugezogen und scheidet infolgedessen aus dem Wahlkampfe aus.

Berlin Wie die Morgenblätter berichten, ist die Lage für die Groß-Berliner Straßenbahnen und alle Straßenbahn- unternehmungen sehr ernst. Schon die Bewilligung der neuen Lohnforderungen durch den Schichtungsausschuß wird Betriebseinschränkungen und Entlassungen zur Folge haben. Die Forderungen der Arbeitnehmer gehen aber Über den Schiedsspruch hinaus, sodaß der Fahrpreis auf 70 Proz. er­höht werden müßte. Die Erhöhung auf 50 Proz. machte aber schon einen Berkehrsrückschlag von 12 Proz., srldaß weitere Erhöhungen keine neuen Einnahmen bedeuten würden.

Haag, 4. Mai. Die internationale Handelskonferenz für die verschiedenen Länder Mitteleuropas ist zu einer Eini­gung über den Vorschlag für eine Hilfsaktion gekommen. Diese wird in der Lieferung von Lebensmittel und Roh­stoffen bestehen. Zur Bezahlung werden jedem Land Kre­dite eröffnet, die möglichst der Bedürftigkeit der Länder ent­sprechend gemessen werden sollen.

Amsterdam, 4. Mai. Osoil Harmsworth sagte in Er­widerung auf eine Anfrage im Unterhaus, er glaube, daß tatsächlich ein italienisches Kriegsschiff nach Noworossijsk ge­fahren sei, um eine bessere drahtlose Verkündung mit Ruß­land herzustellen, aber nicht um diplomatische Beziehungen zu Rußland anzuknüpfen. Er erklärte es ferner für unrich­tig, daß ein Vertreter der russischen Räteregierung in San Remo gewesen sei.

machen wahrscheinlich, daß etwa um 150 n. Chr. auf jener Stätte eine Niederlassung war. wie sie die Römer in unseren Gegenden unter dem Schutze der Grenzwälle (limeb) für ihre Soldaten und Kolonisten mehrfach angelegt haben. Diese Siedlung mag schon den NamenNagaltuna" getragen baben und könnte in Verbindung mit einer alten (hölzernen) Zu- fluchlsburg auf dem Schloßberg gestanden sein. Das alte Nagold wäre also dort oben zu suchen und nicht im Tale, wo wegen Wildwasser und Ueberschwemmung damals wohl daS Bauen unmöglich war. Das Gebäude, auf dessen Resten die heutige Kirche steht, ist sehr stattlich gewesen, fast zu groß für ein Privathaus; jedoch ist seine Bestimmung noch nicht festzustellen. Vielleicht handelt es sich auch um die starken Umfassungsmauern des ganzen Dorfes. Irgendwo in dieser römischen Kolonie mögen auch die zwei Säulenpostamente gestanden haben, die später als Schmuckstücke der christlichen Kapelle Verwendung fanden.

Bald ging nämlich der Strom - der Völkerwanderung auch über unsere Gaue? von Norden her zogen die Ale- manen herein und vertrieben die Römer. Unter jenen dehnte Kaiser Karl der Große die Herrschaft des Franken- reiches aus und schob seineKönigshöfe" weit nach Osten vor. Obwohl in Württemberg noch kein solch stolzer Mittelpunkt karolingischer Herrschaft aufzufinden war, ist es nun wahrscheinlich und darum umso wertwoller zu wissen, daß am hiesigen Platze ein solcherKönigshof" die Gegend beherrschte. Die eigentlichen Gebäude standen eben in der Gegend des Friedhofs, hatten aber wohl Verbindung mit irgend einem Bauwerk auf dem Schloßberg. Graf Gerolt, der Schwager Kaiser Karls, erläßt diesbezüglich ums Jahr 788 eine Urkunde. Im Zusammenhang mit den Herrschafts­gebäuden wurde nun auch eine christliche Kirche, dem hl- Re­migius geweiht (woher auch z. B. Reims seinen Namen hat), errichtet, und zwar gerade auf den altrömischen Grundmauern. Merkwürdigerweise zeigen sich nicht, wie sonst, Spuren von Zerstörung des römischen Bauwerkes etwa durch Brand. Es ist wohl einfach abgetragen und die Bausteine neu verwendet worden. Man hat also hier einen, sonst seltenen, lückenlosen Uebergang vom Altertum zum Mittelalter. AuS dieser karo­lingischen Zeit (also um 800) stammt der Chorbogen mit seinen merkwürdigen Postamenten. Der Chor selbst war

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 6. Mai ISA)

* In di« Dienstklaffe der Postsekretäre wurde u. a. über­führt der tit. Postsekretär Schuov in Nagold.

* Es fiel ein Reif .... Der Stand des Thermemeters war in vergangener Nacht 2 Grad unter Null.

* Der Honigpreis. Der württ. Landesoerein für Bienen­zucht har angesichts der ungeheuren Preissteigerung aller bienenwirtschaftlichen Bedarfsartikel den HonigmindestpreiK auf 15 festgesetzt. Wo der RepS blüht, konnte bereits der erste Honig ausgeschleudert werden.

* Entlassungsanzüge für Kriegsgefangene. Bon zu­ständiger Seile wird geschrieben: Dis Durchgangslager sind ab I Mai aufgehoben. Die Möglichkeit, daß Kciegsgefan gene Entlassungsanzüge beanspruchen oder Umtauschen kön nen, ist in Anbetracht der gegebenen Verhältnisse bis auf weiteres verlängert. Eine neuerdings herausgekommene Verfügnng besagi, daß ein entlassener Kriegsgefangener minde­stens für eine Zeitdauer von 3 Monaten nach seiner Ent­lassung diesen Anspruch noch geltend machen kann. AIS Beleg gilt ein schriftlicher Ausweis von einemDülag" oder von einer amtlichen: militärischen Stelle; auch eine mündliche Eingabe kann, falls sie amftich bestätigt wird, als gültig anerkannt werden. Jedes Bezirkskommando (Versorgungsstelle) ist angewiesen. Anträge zum Umtausch- von schlechten oder unpassenden Anzügen anzunehmen und, sofort abzuwickeln. Bersorgurigsstsllen, die nicht selbst Lager­räume aufzuweisen haben, regeln die Eingaben dahingehend, daß sie einen Ausweis oder einen Berechtigungsschein aus eine Kleiderversorgungsstelle ausstellen. Anträge von ehe­maligen Kriegsgefangenen, welche noch keine Entlassung? anzüge erhalten haben, find zu stellen mit Papieren an die Entlaffungsauzngskommiision, Neues Schloß. Stuttgart, ll. Stock. Zimmer 92, Sprechzeit von II-l Uhr.

Kapitalertragssteuer von Geschäftsanteile» (Stamm- Anteilen) bei Genossenschaftsbanken und anderen Ge­nossenschaften. Aus den bisher bekannt gewordenen Ans führungsbsftimmnngen des Kapilaiertragstenergesetzes ist zu entnehmen, daß die Gewinnanteile (Dividenden) aus den Stammanteilen der Genossenschaftsmitglieder, sofern die An teile des einzelnen Mitglieds die Summe von ^ 50000. nicht übersteigen, von der l0°/oigen Kapitalertragsteuer be­freit sind. Diese Vergünstigung ist für jedermann von wesent­licher Bedeutung u. wird ohne Zweifel manchen veranlassen, die Mitgliedschaft bei einer Genossenschaft zu erwerben.

* Vorsicht gegenüber dem Maiglöckchen. Die jetzt wieder beginnende Maiglöckchenzeit gibt Veranlassung, alle Freunde und Freundinnen dieser so herrlich duftenden Blume daraus hinzuweisen,-daß sowohl der Stengel wie auch die Blüte des Maiglöckchens einen starken Giftstoff in sich bergen, der Blausäure enthält. Man vermeide daher besonders, die Blume zwischen den Lippen zu tragen. Die kleinste, kaum bemerkbare Rißwunde kann unförmlich aiischwellen, sobald der Saft der Blume in sie eindringt. Ebenso werfe man die abgeblühten, welken Blütenkelche nicht auf die Höfe, wo Geflügel herumläuft; denn es ist schon vorgekommen, daß besonders junge Hühner und Tauben nach dem Genuß dieser Blumen verendeten.

Berneck. Am l. Mai ereignete sich nachmittags ein bedauerlicher Unglücksfall, Das l'/.jährtge jüngste Söhncken des Müllers Weik fiel in den Mühlkmm! und fand den Tod im Wasser.

N«S de« übrige« Württemberg

Horb, 5, Mai. Wie bestimmt verlautet, ist die Errich­tung eines Zollamtes in Horb bei Verhandlungen im Reichs­finanzministerium Berlin beschlossen worden,

r Rottenburg, 4. Mai, Die Amisversanunlung wählte Fräulein Klara Ulrich von hier zur Bezirksfürsorgerin.

r Stuttgart, 4. Mai, Gegenüber der Frage, unter wessen Kommando Einwohner- und Polizeiwehr künftig stehen und

kleiner als der jetzige und viereckig; die quadratische Grund­form wurde noch aufgedeckt. Eine Einzelerinnerung an jene Zeiten matz wohl ein kleiner Sarg aus Tuffstein sein, in dem noch die zierlichen Knochenreste eines etwa 2 jährigen Grafen­kindes (?) gefunden wurden.

Im ll, Jahrhundert kam der Königshof an das Bistum Bamberg, Damals wurde zu jener karolingischen Remigius­kirche der massige Turm mit den frühromanischen Fenstern errichtet, wohl zunächst freistehend daneben. Im Kirchen- innern wurden die Fenster rundbogig verkleinert. Jus 12- Jahrhundert ist zu setzen eine Vergrößerung des Chors nach Osten und Süden, wobei die viereckige Form spätromanisch in einen runden Abschluß (Apsis) umgeändert wurde. Diese Rundung ist im Fundament noch außerhalb des heutigen Chors zu erkennen.

Während die Spuren der älteren Bauperioden das Auge zum Teil erst suchen muß, hat uns das 13 Jahrhundert etwas hinteclaffen, das jedermanns Blick ohne weiteres auf sich zieht, nämlich wertvolle Wandgemälde von edlem Inhalt und schöner Ausführung. Am vermuteten Orte, nämlich den Chorwänden fand man nichts derart (abgesehen von einer bunten Fenstereinfassung); da stellte sich beim Untersuchen der restlichen Schiffmauer heraus, daß dieselbe in ihrer gan­zen Höhe einem hervorragenden Künstler der frühgotischen Zeit zur Arbeitsfläche gedient hat. Die Bilder sind sl kresco, 'd. h. auf den frischeü nassen Kalkoerputz, mit dem die Farbe sich innig verbindet, in klaren treffsicheren Umrißlinien gemalt und z. T. leicht und duftig bunt getönt. Die feineren Ein­zelheiten der Gesichter usw., dereinst nachträglich aufgesetzt, sind selten mehr erhalten, sondern gehen mit dem Abkratzen der Verputzdecke verloren. Dagegen bieten die Gruppen in ihrer wunderschönen ruhigen Linienführung des Fesselnden und Erhebenden genug. Jeder Zug läßt erkennen, daß ivir es mit einem wirklichen Künstler seines Fachet, zu tun haben. Zeitlich gehören die hier aufgedeckten Gemälde zu den in Burgfelden bei Ebingen und in Feldstetten QA. Mün singen vor etlichen Jahren gefundenen. Da diese wohl von einem Glied der Reichenauer Klosterkunstschule stammen, läge es nahe, dieser auch die hiesigen zuzuweisen. Doch scheinen sie durch mehr Beweglichkeit und Snlgewandtheit der Gestal­ten eine noch reifere, vielleicht etwas spätere Hand zu vec-