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U8. Fortsetzung.)
Er sei «in vorzüglicher Tänzer und fabelhafter Unterhalter, er sei heut« erst ringetroffen unS bleibe drei Wochen hier, sie werde ihn Wiedersehen, er sei Witwer und sei Leiter eines großen 'Unternehmens im Rheinland. Sie schloß di« Augen, aber nicht ganz, spähte beglückt zum Vetter hinüber und jubelte in sich hinein. Jede« Wort ihres Berichts war eine sorgfältig abgewogene Lüge. Der Fremde war ein Kurgast, hatte recht nett mit ihr getanzt und sie artig unterhalten. Er hatte die Situation sogleich ersaßt, auch eine entsprechende Andeutung gemacht und herzlich aufgelacht, als sie seine Annahme bestätigt.
„Für gewöhnlich pflegt die Dame ihren Begleiter zu fragen, ob er den Tanz gestatte", bemerkte er unwillig, „und außerdem kann es sich nicht um einen vornehmen Mann handeln, da er dir sogleich sein« Verhältnisse offenbart«. Ich verstehe deine Begeisterung nicht."
„Ach, du lieber Himmel, setzt fängst du schon wieder mit deiner Nörgelei an!"
„Erlaube mal, Bianka! Hier handelt es sich -"
„Ach geh! Das ist doch lauter Humbug!" Ihre Augen büßten vor Wonne. „Wenn du nicht mit mir tanzest, tut es eben ein anderer! Gieß mir lieber noch etwas Champagner ein und laß das Nör""ln b'eiben!"
Ihr schien, als brause ihm das Blut zu Kopf und als lasse er in der nächsten Sekunde seiner Wut freien Lauf, ja, als werde er aufspringen und sie sitzen lassen.
„Du. ich weiß was", fuhr sie eifrig fort. „Wenn wir nachher heimgehen, dann nehmen wir den Weg durch den dunklen Kurpark. Dort darfst du mir dann drei lange Küsse geben, und zwar je einen auf die Wangen und einen in den Nacken, und dieser darf besonders lang sein, weil du ein Bärtchen hast, das mich dann so kitzelt. Aber ausdringlich darfst du nicht werden, Otfried. sonst kriegst du eine Ohrfeige, weißt du."
„Fällt mir im Traum nicht ein!"
„Schade, Otfried". sprudelte sie hervor, „ich wäre so gern von dir im dunklen Kurpark geküßt worden, weil es doch verboten ist, und weil man dann so aufgeregt ist. Ach, es ist doch so schön, wenn man so aufgeregt ist und so wild atmen mutz, aber nicht laut, weißt du. weil man seine Aufregung durch so lautes, schnelles Atmen doch nicht verraten möchte."
„Woher weißt du denn das?"
„Ich habe schon so oft zugesehen!"
„Was? Zugesehen? Bei wem denn? Das kann nicht sein!"
„Doch, im Kino, Otfried! Und dann bin ich so aufgeregt und Küste so intensiv mit, daß ich kaum noch an mich halten kann und meinem Vordermann im Kino einfach auf den Kopf schlagen möchte, nur um irgend etwas zu tun!" ^arrte sie kopfschüttelnd an.
„Aus die Lippen dtkcfst du mich nachher aber nicht Küsten, weil ich dir sonst vor Aufregung in den Mund beiße, weißt du! Also nur auf die beiden Wangen und dann vor allen Dingen in den Nacken! Wegen des Bärtchens, weißt du! Aber anfassen darfst du mich natürlich nicht. Du mußt die Hände während der ganzen Zeit aut
»en Rücken legen, sonst kriegst du eine tolle Ohrfeige! Anfassen darf mich nur mein späterer Mann, weil ich unbescholten in die Ehe «intreten möchte, weißt du! Ich bin schon jetzt ganz aufgeregt, Otfried. Rufe den Kellner und zahle, ^amit wir gleich in den Kurpark gehen können! sieh mal meinen Nacken an. Ich habe da ganz stüne. goldblond« Härchen. Ich sehe sie mir täglich mit Hilfe zweier Spiegel an. Und wenn du Sann mit deinem Bärtchen —"
Er schnappte nach Luft und lacht« nervös auf. „Du, Bianka! Also! Na. du lügst ja das Blaue vom Himmel herunter! Du lügst ja derart unglaublich, daß einem das Blut erstarrt! Jetzt ist's aber Schluß. hahaha, Schluß, sag« ich dir, meine liebe Kusine!"
Sie starrte ihn mit meisterhaft gespielter Un- zlaubigkeit an, richtete sich steif auf, senkte die Blicke und murmelte wie in tiefer Scham: „Na. sann Nicht."
Er hatte noch mehr sagen wollen. Aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken Sein« Blicke verzehrten sie nun gleichsam vor bren- nendem Wissensdurst. Hatte sie wirklich nicht gelogen? War sie wirklich ein so temperamentvolles, ein so unglaublich aufrichtiges und trotz- oem - wahrhaftig! — ja. trotzdem ein so keusch empfindendes Mädchen? Nein, Küsten war wir^ lick keine Sünde! Und während des Küssens
vurste man sie nicht angreifen! Oh, jo ein Wild- fanq wie Bianka war doch in Wahrheit ein völlig harmloses Geschöpf. Man mußt« es nur richtig verstehen!
Dies und noch mehr schoß ihm durch den Kopf.
Ebe er jedoch sein« Empfindungen in Worte zu kleiden vermochte, besann sie zu reden. Sir hatte die Weinkarte ergriffen und aufgeschlaaen und sprach in einem durchaus böslichen, aber gänzlich unpersönlichen Tone. ..Weißt du übrigens. daß der gesamte Ingelfinger Wein hier im Echloßkeller liegt?"
„Verzeihung. Bianka. aber ich möchte zuvor —"
Sie fuhr kort: ..Der Echloßkeller besteht au» gewaltigen Gewöthen. die du dir gelegentlich ansehen mußt. Sse sind die ehemaligen fürstlichen Zebntkeller und gehören heute der Inoel- sinaer Winzerpenostenschaft. Es gibt da riesioe Faller, und »wischen ihnen werden gelegentlich kleine, gesellige Trinkereien veranstaltet. Napa hat uns einmal zu so einer T>inkerei mitgenommen. Cs ging sehr lustig zu. Es waren nämlich mehrere Herren vom Verband zu Besuch bei uns in der Au. Wir saßen um dich? Eichentische, und die Zerren kielten Kleine, lustige Ansprachen und Reden. Auch Mama war dabei. Wir Mädels dursten ein kleines Glas Wein trinken und wurden, da er sehr schwer war, ungewöhnlich lustig und vergnügst"
„Las ist sehr interessant, Bianka, aber ich möchte dir zuvor erklären, daß ich vorhin wirklich nicht —"
„Wir haben uns damals auch die Zimmer droben im Schloß angesehen, in denen der Dichter Cäsar Flaischlen während einiger Jahre ae-
aus aUsr Weid
«m Vaunerrrick: -je „Aukoranne"
lust und Sicherungsverwahrung verurteilt. Er sprach als Reisender, der außerhalb des Ortes eine Autopanne erlitten habe, mem ber alteren Volksgenossen vor und erzählte. daß er jetzt die Reparatur bezahlen müsse, mit der er nicht gerechnet habe. Die meisten ließen, sich von ihm zur Gewährung ewes kurzfristigen Kredites überreden, der natürlich me zurückbezahlt wurde.
Die Verbindungsstange ist kein Sitz
Heidelberg, 12. November. Ein elfjähriger Junge hatte sich hier auf die Verbindungsstange zwischen einen Lastkraftwagen und einen Anhänger gesetzt. Während der Fahrt fiel der Junge von seinem waghalsigen Sitz und erlitt einen Schädelbruch. der zum Tode führte.
Todesurteil gegen einen Bahnrüuber
» 'Ä Haunovcr iL November. In einem norddeutschen Bahnhof wurden Monate hin- durch Guterwagen systematisch aufgebrochcn und ausgeplündert. Die Räubereien wurden stets lm SchntzederVerdunkelung begangen. bis es jetzt der Ausdauer eines Vahn- veamten zu verdanken war, das; der Eisen- bahnranver auf frischer Tat ertavpt und überwältigt werden konnte. Das Sondergericht verurteilte ihn als Verdunkelungsver- Lrecher zum Tode.
.feile bamiliv kilitp;liell Ser X8V.
Ein Dorf lebt vom Baldrian Ke. Braunschweig, 12 . November. Im schonen Selketal des Harzes liegt das Dorf Bans selbe. In den Harzdörfern riecht es nach Tannenholz, in Pansfelde aber riecht es nach Baldrian. Hier wird Baldrian an- gebaut. Eine Familie dieses Dorfes hat den Baldrian in Kulturen angebaut und damit im Dorfe Schule gemacht, so daß der Baldriananbau in Pansfelde zu einem lohnenden Erwerb für die Dorfbewohner geworden ist. Alt und jung sind bei der Ernte tätig. Die Pflanzen muffen gewissenhaft gehegt und die Ernte muß gut behandelt werden, um im Ertrag wertvoll zu sein. Man bat versucht, Baldrian-' knlturen auch in die Nachbardörfer zu verpflanzen, doch ist der Anbau auf Pansfelde beschrankt geblieben. Pansfelde ist das Harzer Baldrmndorf.
50 Brautpaare unter dem Likkorenbündel <im. Magdeburg, 12. November. Ueber dem hic,igen Nathans wehte neben dem Hakenkreuz die Flagffe des faschistischen Italiens, als Willkommengruß für die fünfzig italieni- sehen Landarbeiterpaare, die einer Einladung Magdeburgs gefolgt waren, um ihre Trauung in den Mauern der Stadt seitlich zu begehen. Der Fliesensaal des Rathauses war mit dem überlebensgroßen Bild der Begegnung des Führers mit dem Duee geschmückt. Vertreter des Berliner Fascio, des Landesarbeitsamtes und des Neichsarbeits- ministeriums wohnten neben italienischen, lapanischen und deutschen Gästen der Trau- ungszeremonie bei. " "" "
wohnt unv gearbeitet yar. Wenn er nicht unei - wartet an der Grippe gestorben wäre, hauste c gewiß noch heute droben im Schloß, das er s - sehr liebte. Er ist aber nicht im Schloß gestoi den, sondern in Gundelsheim. wohin er zu Erholung gereist war. Ganz Ingeifingen trauei noch beute um ihn."
„Möchten wir nicht zuerst über die ander Sache —" ,
Sie hatte sich längst von ihm abgewand! blätterte in der Weinkarte herum und fuhr ur beirrbar fort: „Da fällt mir noch etwas Hi storisches ein! Weißt du übrigens, daß es «in Fürst zu Hohenlohe-Inaelfingen gewesen war. der als preußischer Generalfeldmarschall di Schlacht bei Jena gegen Napoleon verloren hat?' „Das wußte ich nicht. Bianka!"
„Nun weißt du es! Er hat über dies« welt berühmte Schlacht keinerlei Aufzeichnungen hin terlassen und ist in Schlesien einsam gestorben und zwar erst nach den Schlachten bei Leipzis und Waterloo, in denen Napoleon endgültig de siegt worden ist. Er sott ein Sonderling gewesen sein, heißt es."
(Fortsetzung folgt.)
Marbach gedenkt seines größten Sohne Marbach. In stimmungsvollen Feiern ge dachte Marbach des 181. Geburtstags Friedrich Schillers. Die Oberschule und die Deutsch ^ Volksschule huldigten am Geburtshaus uni am Schiller»Denkmal dem Dichter-Fürsten. Die stark besuchte Abendfeier des Schiller- Vereins leitete Bürgermeister Kops mi Begrüßungsworten ein. Der Dichter Helmu Paulus las ans seiner spannenden Erzäh lung „Freundestreuc", die von der Fluch: Schillers nach Mannheim handelt. Erlesene musikalische Darbietungen des Streichorchesters und Vorträge des Licderkranzes und des Mannergesangvereines umrahmten die er hebende Feier, in deren Mittelpunkt einige Szenen aus der „Jungfrau von Orleans" standen, die wie für uns Heutigen in unserem Kampf gegen England geschrieben sind,
Bon Echuttplah 10 Zkr. Mais geerntet
Llsprrg. In Verfolg des Gedankens, alle landwirtschaftlich nicht genutzten Flächen mit Mais für die Schwcincmastanstalt im Viesen- Häuser Hof zu bebauen, ließ Sachbearbeiter Meißner vom Ernährungshilfswer! der NSV. einen Schuttplatz mit Mais an- pstanzen. Nicht weniger als zehn Zentner konnten Heuer geerntet werden.
Stuttgarter Schlachlviehmarkk vom Dienstag, 12. November Preise für Vr Kilogramm Lebendgewicht in Pfennig: Ochsen a) 13,5 bis 15,5, „40 bis 11 , 5 , c) 33 bis 36,5; Bullen a) 12 bi- 13,5, b) 38 bis 39,5, c) 30; Kühe a) 11 bis 13,5, b) 35,5 bis 39,5, c) 21,5 bis 33,5, d) 18 bis 21; Färsen a) 12 bis 11,5, b) 37,5 bis 10,5,
c) 31; Kälber a) 59, b) 57 bis 59, c) 17 bis SO
d) 33 bis 10; Lämmer und Hammel bl) 48
bis 19, b 2) 16 bis 17, c) 30 bis 12; Schafe a 39 bis 12, b) 30 bis 37, c) 22 bis 25; Schweine a) und b 1) 57,5, b 2) 56,5. c) 51.5, d) Ü 1 L. <> und f) —> g 1 ) 57,5. Marktverlauf: Alles zuaeteilt.__
K3.-krost>v ^ilrttomkorg 6mdÜ. Qesamtleiturrr; V. Lose a « r. Ktuttxsrt. brisclrieksir. 13 Verlügslviter unä Keki'Nt Ivitsr k'. 8. 8ek«vlv, t'klv. Verlax: KcliVLrLVLlil 6md8. Druck: OBlseklLxer'sciw 6uek'tfnik'kk>rk,s
Calw, 12. November 1940.
Todesanzeige
Tieferschüttert teilen wir Freunden und Bekannten mit. daß meine liebe gute Frau, unsere treuvejorgte Mutter, Großmutter und Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Julie Diltus
geb. Schnaufer
gestern abend tm Alter von nahezu 47 Jahren unerwartet rasch uns entrissen wurde.
In tiefer Trauer:
Der Gatte: Otto Dill«« Familie Heinkel.
Beerdigung Donnerstag nachmittag 2 Uhr
piippeiireiillilert
jetrt sckon
krlseurvüermstt
Geschliffene
Bernsteinkette
auf dem Weg Lalw-Zavelstem- Sommenhardt-Stat. Teiuach- Kentheim-Teuchelweg
verloren.
Gegen Belohnung adzugeben bei Otto Fromm, Marktstr. 15 II.
Ein 10 Monate altes
Rind
verkauft
Fritz Keck. Sommenhardt
Schlachtpferde
Kauft zu HSchstpreisen Pferde- großschlächlcrei Eugen Stöhr Kirchheim L. Tel. 662 u.Köln/RH.
i« seMes Bold«
Ortsgruppe Ealw
Ausgabe der Wertscheine für November
am Donnerstag, den 14. November 1848.
Buchstabe A-K von 13.30—16.00 Uhr „ L—Z von 16.00-18.00 Uhr.
Der Ortsbeauftragte.
Zainen, den 11. November 1940
Todesanzeige
Gott dem Allmächtigen hat es nach seinem uner- sorschlichen Ratschluß gefallen, meine geliebte, treu- besorqle Gattin und Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Christine Wohtgemulh ^
geb. Kustrre«
im Alter von 52 Jahren unerwartet zu sich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen
Der Gajte: Jakob Wohlgemnth Die Kinder: Emma, Erikg und Willi
Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 2 Uhr statt.
Ealw, den 12. November 1940.
Danksagung
ciie senken/
Lc/res 7°«Fes u-r>ä „a/rFS-ole/r". /iarer'Fe/r-lp'e/'ön/rL'
erinnert äen Xnu/er immer au/s lVeue uncl erkält //rlerene /är 7/rre _. __
Be! der Beisetzung meiner lieben Mannes
Markus Bernhardt
wurden mir und den Melnigen so viel wohltuende Teilnahme entgegengebracht, daß es mich drängt, allen Beteiligten aus diesem Wege meinen aufrichtigen Dank auszusprechcn.
Namentlich danke ich dem Herrn Stadtpfarrer Winter für die trostreichen Worte am Grabe, für die Nachr«fe seiner Kameraden aus der ehemaligen Schutztruppe Slldwcst, süc die Worte der Anerkennung und Anhänglichkeit seitens der Herren Betriebssichrer und Betriebsobmann der Firma Blank L Stall.
Namens der trauernden Hinterbliebenen
Emilie Bernhardt.
/imtliche öekanntmachungen
Stadt Calw
Deckreifig
(Rot- und Weißtanne gemischt) wird Heuer nur in beschränktem Maß abgegeben. Bestellungen sind am
Donnerstag, den 14. November 1940
von 8 — 12 und 15 —17 Uhr in Zimnier 4 des Rathauses (Stadtkaffe) zu machen.
Der Preis von RM. —.50 für 1 Bund ist sofort zu bezahlen. Die Zeit der Betsuhr steht noch nicht fest.
Ealw, den 12. November 1940.
Der Bürgermeister
I. A: Feucht, Stadtpfleger
-z
ZWiiehierfteigerW!»HemNerg
Am Samstag, den IS. November 1S4S, findet in der Tierzuchthalle in Herrenberg eine
statt.
Zuchtvieh-Versteigerung
Auftrieb 120 Farcen und 18 Kalbinuen Sonderkörung der Farren: Freitag. 18.11.40, 12.VS Ah« Versteigerung: Samstag, IS. 11.48, S.3S Ahr
Personen aus Sperr- und Beobachtungsgebietcn ist der Besuch der Veranstaltung verboten. Sämtliche Besucher haben Personalausweis mitzusühren.
Die Tkerzuchtiimter Herrenberg und LudwigsLurg
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