Sette 4 — Nr. 283
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Mittwoch, den 31. August 1932.
fahrer und jede Radfahrerin, die das 12. Lebensjahr zurückgelegt haben. Meldeschluß IS. September 1932. Meldungen sind zu richten an den Bezirksleiter Karl Vogt-Jagstfeld, Friedhofstraße 14 «der an den Gaujugendführer Weber, Gottenheim, Freiburg i. B.
Handel und Verletz?
Ermäßigung der SkillhaiiezinsLN
Die amerikanischen Bankgläubiger Deutschlands haben den Zinsfuß für 200 Will. Dollar von insgesamt 400 Mill. Dollar kurzfristiger Kredite von 6 auf 5 Prozent herabgesetzt. Nach einer anderen Meldung gab der Vorsitzende des Unterausschusses der amerikanischen Banken bekannt, daß alle in- und ausländischen am Stillhalteabkommen beteiligten Banken sich nunmehr auf sol- gende Zinssätze geeinigt haben: Kassenvorschüsse und feste Gelder 5 Proz., nichtsrneuerte Wechselkredite 6. Wechselkredite für Banken 41L, Wechselkredite für Private 5)4 Prozent. Diese Sätze sollen für die Restzeit des Stillhalteabkommens in Kraft bleiben. S'e können lediglich im Fall der Erhöhung der Diskont-Rate einer Staatsbank eine Aenderung erfahren.
Hochspannung im Einzelhandel
Im deutschen Einzelhandel hat der Existenzkampf eine zw nehmende Verschärfung erfahren, mie sich schon aus der Tatsache ergibt, daß von den etwa 16 000 Konkursen des Jahres 1931 rund 6500 und von den etwa 8600 Vergleichsverfahren rund 3360 auf den Einzelhandel entfielen. Der Umsatzrückgang von 15 v. H. von 1930/31 hat sich im laufenden Jahr fortgesetzt. Neben der Verbrauchsabnahme ist der Verbrauch auch vielfach zu geringeren Qualitäten und billigeren Preislagen abgewandsrt. Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels hat nun zum 30. Eept. d. I. eine Mitgliederversammlung nach Berlin einberusen, auf der voraussichtlich erneut die Forderung gestellt werden wird, den Verband deutscher Waren- und Kaufhäuser und den Reichsverband deutscher Warenfilialbetriebe aus der Hauptgemeinschast des Einzelhandels auszuschließen. Vor kurzem hat die Nationalsozialistische Partei eine „Kampfgemeinschaft gegen die Warenhäuser, Konsumvereine und Grotzfilialbetriebe" eingerichtet, über deren Umfang und Arbeit bis jetzt noch wenig bekannt geworden ist, aber es wurde festgestellt, daß der wirtschaftliche Boykott gegen die Großbetriebe und „nichtdeutsche" Geschäfte stark zugenommen hat.
Der Texkilarbeiterstreik ln England
Im Bezirk Lancashire ist, wie bereits gemeldet, ein große» Streik der Textilarbeiter ausgebrochen, an dem sich allerdings bis jetzt noch nicht alle Arbeiter beteiligen. Die englische Baumwollindustrie steht immer noch an der Spitze der Baumwollinüustris der Welt, aber seit dem Weltkrieg hat sie an Bedeutung erheblich eingebüßt, weil der Wettbewerb' am Weltmarkt scharfe Formen
angenommen bat und Gebiete, die der englische Absatz früher fast vollständig beherrschte, wie Indien und China, nun schon stark umstritten sind. So hat Japan aus der letzten Baumwollernte der Vereinigten Staaten 2 322 000 (im Vorjahr 1 239 000) Ballen und China 1 090 000 (440 000) Ballen ausgenommen, während England 1372000 (1090 000) Ballen bezog. Sollte der Ausstand in Lancashire von längerer Dauer sein, so könnten alle Länder, die von England Garn und Gewebe in stärkerem Maße beziehen, gezwungen sein, sich an andere Bezugsquellen zu wenden, oder ihre eigene Erzeugung zu erweitern.
Auf dem deutschen Markt konnte England infolge seiner Pfundabwertung wieder in stärkerem Maß Fuß fassen. Boi längerer Dauer des englischen Streiks müßten also die deutschen Bezieher wieder mehr von deutschen Fabriken kaufen. Darüber hinaus ergäbe sich für die deutsche Baumwollindustrie vielleicht auch die Gelegenheit, den Ausfall am Weltmarkt mit decken zu beiseu. da die Leistungsfähigkeit ja gegenwärtig bei weitem nicht voll ausgenutzt ist.
Berliner Psu.idkurs, 30. August. 14.605 Geld, 14 615 B irs.
Berliner Doüarkurs, 30. August. 4.209 Geld, 4217 Btsts.
Dt. Abl.-Anleihe 51.37, ohne Ausl. 5.30.
Privaidiskont 4,5 Prozent kurz und lang.
Württ. Silberpreis, 30. August. Grundpreis 43 30 V. Kg.
Börsenhausse auf die Kanzlecrede. Die Berliner Börse beantwortete die Rede des Reichskanzlers in Münster mit einer neuen Aufwärtsbewegung der Wertpapierkurse, die bis zu 10 v. H., im Durchschnitt 2—5 v. H betrug.
Die Reichssteuereinnahmen im Juli 1932. Im Monat Juli 1932 betrugen die Reichseinnahmen in Mill. Mark bei den Besitz- und Verkehrssteuern 287,8, bei den Zöllen und Verbrauchssteuern 290,2, zusammen 578,0.
Die Leipziger Herbstmesse, die am Sonntag eröffnet wurde, zeigt die Wesensmerkmale der Krisenmesse. Die Zahl der Aussteller beträgt 5422 (im Vorjahr 6700), darunter 452 (im Vorjahr 639) ausländische Firmen aus 18 Ländern. Die Zahl der ausländischen Besucher ist von 8200 im Vorjahr auf 5500 zurückgegangen. Das Treiben in den Straßen usw. ist geringer als früher. Auch am Montag war das Geschäft vielfach flau.
Vecsendungs- und Veräußerungsverbol gegen österreichische Zündholzgrsellschasien. Aus Wien wird gemeldet, daß gegen die österreichischen Zündholzgesellschaften Solo und Sirius eine einstweilige Verfügung erlassen worden ist, die ein Verbot der Versendung und Veräußerung ihrer Produkte ausspricht. Beide Gesellschaften standen in enger Verbindung mit dem Kreuger- konzern. Ihr Vermögen von 30 bzw. 40 Millionen Schilling soll in die Konkursmasse Kreuzers einbezogen werden.
Die Bekämpfung der Baumwollkrise in Amerika. Ans Washington wird gemeldet: Die Finanzkörperschaft für Wiederaufbau hat die 50 Millionen Dollar-Anleihe zugunsten der Baumwollgenossen- schaft und der Stabilisierungskörperschaft genehmigt, die ihnen ermöglichen soll, ihre Baumwolle bis rum Lahre 1933 aus Lager I ru behalten.
Markig
Stuttgarter Schlachkviehmarkl vom 30. August. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthtff wurden zugetrieben: 37 Ockfen, 55 Bullen, 299 Jungbullen, 427 Rinder, 165 Kühe^ 1568 Kälber, 1991 Schweine, 2 Ziegen. Davon blieben unverkauft: 2 Ochsen, 5 Bullen, 29aMpgbullen, 27 Rinder, 5 Kühe. Verlauf des Marktes: GroßvieMr zig, Ueberstand. Kälber mäßig belebt, Schweine ruhig.
Ochsen:
ansgemästet
vcllsteijchlg
fleischig
Pullen:
ausgemästet
vollflcischia
fleischig
Rinder:
ausgemästes vollsleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemäsiet
vollsleischig
30 8
25. 8.
Kühe:
30. 8.
30 - 33
fleischig
12-15
25-23
—
gering genährt
3-11
22-24
Kälber:
feinste Mast- und
24-25
24-25
besteSaugkälber
38-40
22-23
22-23
miltl. Mast- und
20-21
—
gute Saugkälber
34—37
geringe Kälber
29-32
35—37
35—37
Schweine:
28—32
28-33
über 300 Psd.
48—49
24—27
240—300 Psd.
49—50
, 200-210 Pfd.
50 .
160-200 Psd. >
47-49
120-160 Psd.
45—46
unter 120 Psd.
45-46
22-27
17-20
—
Sauenr
35—40
25 8.
37—4»
33-3»
27-3»
49— 5»
50- 51 50—51 49-50 47—48 47-4»
Pforzheim, 30. Aug. Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 3 Ochsen, 2 Kühe, 50 Rinder, 30 Farren, 48 Kälber. 1 Schaf, 442 Schweine. Preise: Ochsen 1. 31—33, 2. 27—30: Farren 1. 26, 2. und 3. 24—22; Kühe 1. 24; Rinder 1. 34—36, 2. 31—33; Kälber 2. 36—39, 3. 33—35, Schweine 2. 48—50, 3. 47—49 Markt
verlauf: mäßig belebt.
Schweinpreise. Aalen: Milchschweine 12—20. — Niederstetten: Milchschweine 14—19. — Hall: Milchschweine 11—20. — Richlingen: Milchschweine 15—20, Mutterschweine 90—100. — Tuttlingen: Milchschweine 11—18
Fruchlprcise: Aalen: Kernen 12, Weizen 10.60—11, Roggen 8.50, Gerste 8.25—8.60, Haber 8.50—8.60. — Tuttlingen: Weizen 12—14, Gerste 9.50—11, Haber 9—11
Tellnang, 30. Aug. Hopfen. Der Einkauf gestaltet sich sehr lebhaft. Es gingen große Mengen auf den Handel über. Bezahlt wurden 115—125 für Ausstich 130 Die Ernte bleibt wesentlich hinter der Schätzung zurück. — Bon einem Hopfen- prodvzenten in der Nähe Tettnangs sind 2 Partien Hopfen mit zusammen 20 Ztr. zum Preise von 155 ^ je Zentner an eine Brauerei verkauft worden.
Das Wetter
Nach dem Abzug der von Westen vordringenden Teiltiefe in östlicher Richtung ist für Donnerstag und Freitag vielfach auk- tzeiterndes, trockenes Wetter zu erwarten.
Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten einschließlich der Beilage Haus, Garten- und Landwirtschaft.
Amtsgericht Nagold.
Das 629
Konkursverfahren
über das Vermögen des Kar! Frey, Landwirts in Beihingen OA. Nagold wurde am 26. Aug. 1932 mangels Masse gem. Z 204 KO. eingestellt.
Die neuen ab 1. Juli 1832 gültigen Tabellen
des
Lohnsteuer-
Abzuges
und der
Abgabe zur Arbeitslosenhilfe
(Beschäftigtensteuer) sind vorrätig bei Buchhandlung Z »isr >
Am Donnerstag» den 1. Sept. 1932 werden öffentl. meistbietend gegen bar verkauft: 639
in Nagold 8 Uhr:
1 Silberfuchspelz» in Haiterbach IS Uhr: 17 Sick, halbfertige Wafchziiber. Zusammenkunft jeweils beim Rathaus.
Gerichtsvollzieherstelle
Nagold.
Alpelileebutler
täglich frisch, per Pfund Mk. 1,15 ab hier per Postnachnahme. KarlBiirtte Molkerei, Hauerz, Württbg., Allg.
Stadtgemeinde Nagold.
Die Grund-» Gebäude- und Gewerbesteueriss-
ist mit V 12 des vorjährigen Steuerbetrags verfallen.
Säumige werden unter Hinweis auf die gesetzlich zu erhebenden Verzugszinsen an Bezahlung der Rückstände erinnert.
Nagold, am 30. Aug. 1932. Stadtpflege.
Bekanntmachung
Am 1. September 1932 findet eine 640
Schweinezählung
statt. Jedermann, der Schweine besitzt, ist verpflichtet, dies den Zählern anzugeben, und, falls bis 5 September 1932 kein Zähler gekommen ist, dem Ortsvorsteher Anzeige zu erstatten.
Nagold, den 31. August 1932.
Bürgermeisteramt.
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