Seite 3 Nr. 128

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag, den 1. Juni 1932.

>ana dem ein sehr reichhaltiges Programm zu Gründe liegt und welches von 11 bis 12 Uhr im Traubensaal für jeder­mann kostenlos zugänglich ist, beabsichtigen die Gaste drei Fuß­ballspiele mit dem Sportverein durchzuführen. Eine kombinierte Mannschaft, darunter auch der letzten Sonntag für Stuttgart In Augsburg repräsentativ spielende Linksaußen Schrode und noch weitere Spieler der 1. Bezirksligaelf und ihrer Reserve tritt gegen Nagolds 1. Elf an. Eine schon ziemlich bejahrte Elj spielt gegen die heimischen A. H. Ein Sieg der Gaste ist ziemlich sicher zu erwarten, da die früher aktiven Spieler besonders in technischer Beziehung den unsrigen überlegen sein dürfen, ^zm dritten Spiel stehen sich Leute gegenüber die früher wegen bauernder Erfolglosigkeit im Fußballspiel dasselbe an den Na­gel gehängt haben. Der Humor wird sicher zur Geltung kommen. Mit einem qualitativ wie quantitativ interessanten Sport kann gerechnet werden. Kein Besucher wird unbefriedigt den Platz verlassen. Spielzeiten: siehe Inserat.

Zugendbundfest

Am Sonntag, den 5. Juni feiert der Jugendbund der M e- thodistengemeinde Nagold sein Jahresfest. Als Redner rvurde Prediger Walter Ulrich aus Weissach gewonnen. Das Thema am Vormittag lautet:Das Wachstum des geistlichen Lebens". Das Thema am Nachmittag heißt:Jesus und die moderne Jugend." Das Motto der freikirchlichen Jugendbünd­nisse ist ähnlich dem des Jugendbundes für Entschiedenes Chri­stentum:Für Christus und die Kirche!" In bescheidener Weise helfen auch die freikirchlichen Jugendbündnisse am sittlichen und -religiösen Aufbau unseres Volkslebens. Delegationen von den Nachbargemeinden werden durch ihre Mitwirkung das Fest zu einer gesegneten Kundgebung gestalten. Das alttestemantliche Psalmwort aus Psalm 119, 9:Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten", gilt auch noch für die moderne Jugend. Jedermann ist darum willkommen.

Ein gutes Beerenjahr

Wie in den Gärten die Johannis- und Stachelbeeren un- -gemein reichlich angesetzt haben, so versprechen auch die Bee­rensträucher im Wald eine sehr gute Ernte. Die Erdbeeren stehen in voller Blüte, die Heidelbeeren, die wichtigsten und ertrag­reichsten Beeren in unseren Wäldern, sind zum größten Teil jetzt verblüht. Der Blüten- und Fruchtansatz ist reichlich, die Zweigchen sind mit zahlreichen Beeren behängen. Bei normaler Entwicklung darf mit einer reichen Ernte gerechnet werden. Ebenso günstig stehen die Himbeeren. Der Blütenansatz ist sehr reichlich, die Blüte wird sich in Bälde entfalten.

Stand der Sammlung

für Eültlingen und Sulz Endbetrag vom Donnerstag Mark 512.

Bäckermeister Klenk 10., Christian Kempf 3, Flasch­nermeister Henne 3., durch Girokonto überwiesen: August 'Deuschle. Easth. z. Linde. Berkheim OA. Eßlingen 10., P. Glauner, Backofenbaugeschäft. Obereßlingen 5.; zusam­men Mark 5 7 3..

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Opfergabe Gottesgabe

Sammelstelle desGesellschafters".

Untertalheim, 1. Juni. Unwetter. Kaum sind die Schä­den vom letzten Unwetter ausgebessert, so wurde gestern Vor­mittag ein Teil von unserer Markung wieder von einem schwe­ren Gewitter mit leichterem Hagelschlag vermischt, heimge­sucht. Gewaltige Wassermassen wälzten sich über unsere z. T. abschüssigen Felder und Feldwege entlang und haben wieder größeren Schaden angerichtet.

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Horb a. N., 2. Juni. Amtsversammlung. Am 30. Mai -fand unter dem Vorsitz von Landrat Bushart die diesjährige Amtsversammlung statt. Von besonderem Interesse war die Be­teiligung der Gemeinden an den Kosten der Krisenfürsor- g e. Bekanntlich trägt die Amtskörperschaft ein Fünftel an die­sen Aufwendungen, wozu die Gemeinden wieder bis zu 30 Pro­zent herangezogen werden können. Vis jetzt waren die Aufwen­dungen, ausgenommen die letzten drei Monate, immer noch er­träglich. Im Voranschlag sind für diese Zwecke die Summe von 12 000 Mark vorgesehen. Die Ämtsversammlung beschließt, von Den einzelnen Gemeinden ab 1. Juli 1932 einheitlich 20 Prozent Kostenersatz zu verlangen. Der nächste Punkt betraf das Ge­such der Gemeinde Isenburg um einen Beitrag zu den Ko­sten des Straßenbaues HorbIsenburg auf Markung Isenburg. Das Kulturbauamt Reutlingen, nach dessen Plänen die Kosten berechnet werden, veranschlagt dieselben auf 21000 Mark. Die Arbeit soll als Notstandsarbeit durchgeführt werden, wozu das Landesarbeitsamt einen Förderungsbeitrag für 5100 Tagwerke zugefügt hat. Die Amtsversammlung beschloß einen Beitrag von 6000 Mark zu gewähren. Beim Voranschlag der Amtskör­perschaft und des Wohlfahrtsamtes schlug der Bezirksrat fol­gende Endsummen vor: Einnahmen 91228 Mark (116186 Mk. im Vorjahr), Ausgaben 278 791 Mk. (363 203 Mk.). Unzuläng­lichkeit 181563 Mk. (216 717 Mk.). Hierin ist der Voranschlag des Bezirkswohlfahrtsamtes mit folgenden Endsummen inbegriffen: Einnahmen 50 996 Mk. (56 493 Mk.), Ausgaben 89 206 Mk. (97 731 Mk.), Unzulänglichkeit 38 210 Mk. Der Abmangel soll gedeckt werden wie folgt: 1. Verwendung des Mehr­anfalls an Amtskörperschaftsümlage pro 1930 gleich 173 Mk.,

2. Verwendung von verfügbaren Restmitteln gleich 1090 Mark,

3. durch Umlageerhebung von 180 000 Mark. Die Umlage wird also von 210 000 Mark im Vorjahr auf 180 000 Mk. zurückgesetzt. Beitragsleistung an die Stadtgemeinde Horb zu den Kosten der Latein- und Realschule 5000 Mk. anstatt bisher 8000 Mark.

Mühlen a. N., 3. Juni. Pfarrer Egen f. Der lang­jährige Seelsorger unserer Gemeinde, Christian Egen ist nach schwerem Leiden durch einen sanften Tod abgerufen worden. 31 Jahre lang hat er der Gemeinde treu gedient. Jüngst noch hatte diese ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen. Alles, was wahr, schön und gut heißt, lag ihm am Herzen. Mit deutlichem und scharfem Wort konnte er sagen, was ihm die Brust be­wegte. Davon reden auch seine Lieder, die er vor einigen Jah­ren in einer kleinen Sammlung unter dem TitelSonnenstrah­len" ausgeben ließ. Noch lange wird man in Mühlen seiner gedenken und dem Rechnung tragen, was er sich im Lied in so rührend bescheidener Weise gewünscht hat.

Neuenbürg, 3. Juni. Ein Hundertjähriger. Am 10. Mai ist in Cleveland in den Vereinigten Staaten Nord- Eerrkas der älteste Neuenbürger, Gottfried Gaiser, Sensen­schmied, im hundertsten Lebensjahr in die Ewigkeit eingegan- Zen. 75 - wie in einem Nachruf für den wackeren deut­

schen Pronier die deutsche Zeitung Clevelands besonders betont, ^,bei geistiger frische und körperlicher Rüstigkeit bis in seine letzten Lebenslage". Er wurde am 12. Januar 1833 hier gebo- ren und heiratete 1858 Emilie Gensle von hier. 1882 wanderte Die Familie Gaiser nach Cleveland aus.

Höfen OA. Neuenbürg, 3. Juni. Freiwilliger Ar­beitsdienst. Wie in andern Gemeinden beschloß auch hier der Gemeinderat, den freiwilligen Arbeitsdienst ein­zuführen. In Betracht kommen Verbesserungen der Holz­abfuhrwege in den Gemeindewaldungen am Hengstberg. Etwa 20 Krisenunterstützte wollen die Arbeiten in 20 Wochen bei sechsstündiger Arbeitszeit täglich vornehmen.

Aus aller Welt

Die Strafantrage im Sklarek-Prozeß

Berlin, 3. Juni. Unter starkem Publikmnsandrang un8 unter großer Spannung stellte heute im Sklarek- prozeß, der nunmehr seit dem 31. Oktober v. I. zur Verhandlung steht, Oberstaatsanwalt Frech, v. Stein­äcker nach einer nochmaligen Zusammenfassung der Haupt­anklagepunkte und einer Würdigung des Strafmaßes fol­gende Strafanträge:

Gegen Leo und Willy Sklarek wegen fortgesetzten De- irriges in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung zum Nachteil der Stadtbank und wegen Betrugs zum Nachteil der Dresdner und Ostbank, wegen Bestechung durch acht fortgesetzte Handlungen, wegen Betrugsvergehen und Kon­kursvergehen

eine Gesamtstrafe von je 6 Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jah­ren bei Anrechnung -er Ankersuchungshast. Haftbefehl mit sofortiger Vollstreckung wurde beantragt.

Gegen Lehmann wegen Beihilfe zum Betrüge und schwerer Urkundenfälschung gegenüber der Staldtbank zwei Jahre Gefängnis unter Anrechnung der Unter­suchungshaft.

Gegen Tuch beantragte der Staatsanwalt wegen Bei­hilfe zum Betrüge an der Stadtbank ein Jahr Gefäng­nis, gegen Schmidt wegen schwerer passiver Bestechung zwei Jahre sechs Monate Gefängnis und Ab­erkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre, gegen Hoffmann wegen schwerer passiver Bestechung 2 Jahre Gefängnis, gegen Bürgermeister Kohl-Köpenick wegen schwerer passiver Bestechung 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre, gegen 'Stadtamtmann Sakolowski wegen schwerer passiver Bestechung 10 Monate Gefängnis und Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre, gegen Gäbe! wegen schwerer passiver Be­stechung 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und wegen Beihilfe zum Betrug zum Schoden der Ostbank 4 Monate Gefängnis, zusammengezogen zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr 8 Mo­naten Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft, gegen Degner wegen schwerer passiver Bestechung 9 Mo­nate Gefängnis und Aberkennung der Fähigkeit zur Beklei­dung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre, gegen Bürgermeister Schneider wegen schwerer passiver Bestechung 1 Jahr 9 Monate Gefängnis und Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre, gegen Luding wegen schwerer passiver Bestechung 1 Jahr 3 Monate Ge­fängnis.

Außerdem wird Haftbefehl bei Urkeilsspruch gegen Lehmann. Schmitt, Hoffman n, kohl. Gäbet. Schneider und Ludinq gefordert und die Beschlag­nahme des Empfangenen ausgesprochen.

Die Angeklagten nahmen durchweg die Strafanträge mit Fassung auf. Leo Sklarek weinte, (!) während Hoffmann mit der Faust auf den Tisch schlug und dann in sich zusammensank.

Rücktritt des Reichsbannerführers Hörsing. Die Bun­despressestelle des Reichsbanners Schwarz-Rot-Golü teilt mit: Der bisherige erste Bundesführer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Otto Hörsing, hat unter dem 3. Juni dem Bundesvorstand schriftlich mitgeteilt, daß er von der Bundesführung zurücktritt und aus dem Bundesvorstand ausscheidet. Die tatsächliche Bundesführung lag schon seit Ende vorigen Jahres in den Händen von Karl Höltermann.

Die Bestechungsaffäre bei der Berliner Fremd-Supolizei.

Die bereits gemeldete Bestechungsafsäre bei der Berliner Fremdenpolizei hat fetzt zur Verhaftung eines gewissen Leo Weinberger geführt, der der Verbindungsmann zwi­schen den Aufenthaltsbewilligung-Suchenden und der Fremdenpolizei war. Mit ihm verhaftet wurden noch zwei andere Ausländer, die in diese Affäre gleich­falls mit hineinverwickelt sind- Außerdem wurden der Polizeiinspektor Frank vom Fremdenamt und der Kri­minalsekretär Göhmann, der im Außendienst des Fremdenamtes tätig war, vom Amt suspendiert und fest- genommen.

Brennender Bauernhof. Am Donnerstag vormittag schlugen plötzlich aus dem Dach des Stadels tm landwirt­schaftlichen Anwesen des Landwirtes Josef Lang in Hengnau bei Wasserburg Helle Flammen. Die In­wohner des Anwesens befanden sich aus dem Feld bei Heu­arbeiten. Das Feuer griff alsbald auch auf das angebaute Wohnhaus über, das ebenfalls lichterloh brannte. Von dem vorhandenen Inventar konnte fast gar nichts gerettet wer­den, lediglich einige Möbelstücke brachte die Feuerwehr her­aus. Das Bieh wurde noch in Sicherheit gebracht, bis auf einige Schweine, die im Feuer umkamen. Der Schaden ist sehr groß.

Fünfköpfige Schmugglerbande in Freiburg und Trier verhaftet. Die Zollbehörden in Frei bürg i. B. und in Trier nahmen 5 Personen fest, die seit Herbst 1931 Kaffes, Zigarettenpapier und Tabak aus dem Saargebiet nach den deutschen Grenzen geschmuggelt und als Bahn­gut nach Freiburg geschickt haben, wo die Waren durch einen Kaufmann vertrieben wurden. Die Schmuggler haben bis jetzt zugegeben, daß sie 7 Zentner Kaffee ge­schmuggelt haben. Die Sendungen erfolgten jedesmal von einem anderen deutschen Orte an der Saargrenze, da­mit den Behörden nichts auffallen sollte. Der Empfangsort war aber immer Freiburg, so daß schließlich die Zollbehörde in Freiburg Verdacht schöpfte.

Lisenbahnunfall im Hunsrück. Vier Reisende verletzt.

Auf der Bahnstrecke H erme s keilS imme rn stürz­ten heute morgen 4500 Kubikmeter Felsmassen auf die Gleise. Kurz darauf nahte ein Personenzug Der Lokomotivführer versuchte vergebens, den Zug vor dem Hindernis zum Stehen zu bringen. Die Lokomotive und der Packwagen entgleisten. Vier Reisende wurden verletzt, einer von ihnen schwer.. Der Verkehr wird durch Umsteigen

(Sicht, Rheuma, Ischias) wird man am raschesten dch. PhilippS- burger Birkensaft u. Sberescheusaft »esreit. Beide East- löse» «alk- u.Hanisiiiireablagcrung. aus, wirke» blutr.,entsäuernd u. aus­scheidend. Flasche nur je 1.6« M. Kurse,,dng mit je 5 Flaschen zus. 1« Flaschen IS. M. franko Nachnahme durch das

Ifsi'dzils-IiMefMiIIe«. MUMmy M/11 fSMnj.

Bei Artericnverkalk. m. hoh. Blutdruck ist auch Knoblauchsaft u. Schafgarbsnsastzu cmvs. FI. ebens. je 1.80 M., 10 Kl. IS.- M. franko. Alle naturrein. Pflanzensäste lieserb. Brosch. arattS.

ausrechterhalten. Im Laufe des Freitag wird die Strecke voraussichtlich wieder frei sein.

Ankerhaus billigt Kohlenvorlage in 3. Lesung. Das

englische Unterhaus nahm heute die Kohlengefehvorlage in 3, Lesung mit 291 gegen 52 Stimmen an.

Eisenbahnunfall in Buenos Aires. 40 Verletzte. Ein aus La Plata einlaufender Eisenbahnzug fuhr im hiesigen Bahnhof, wahrscheinlich infolge Versagens der Bremsen gegen einen Prellbock. 40 Fahrgäste erlitten Ver­letzungen.

Letzte Nachrichten

Reichsminister Schleicher aus dem Reichsheer ausgeschieden

Berlin, 4. Juni. Generalleutnant von Schleicher ist nach seiner Ernennung zum Reichswehrminister aus Grund des 8 16 des Ministergefetzes aus dem Reichsheer ausgeschieden. 8 .46 des genannten Gesetzes besagt:Wird ein im Dienst oder im einstweiligen Ruhestand befindlicher Reichsbeamter zum Reichs­minister ernannt, so tritt er mit dem Tage seiner Ernennung kraft des Gesetzes mit Ruhegehalt in den Ruhestand. Entsprechen­des gilt für Soldaten der Wehrmacht, die Anspruch aus Ruhe­gehalt haben." Als Nachfolger Schleichers in dem Amte als Chef des Ministeramtes kommt, derBossischen Zeitung" zu­folge, der bisherige Abteilungsleiter der Abwehrabterlung im Reichswehrministerium, Oberst von Vredow, in Frage.

Danzig verlangt Verlegung der pommerellischen Eisen­bahndirektion nach Polen.

Danzig, 3. Juni. In einer am heutigen Freitag dem diplo­matischen Vertreter der Republik Polen übersandten Note er­sucht der Senat der Freien Stadt Danzig die polnische Regierung, die Verwaltung der polnisch-pommerellischen Eisenbahnlinie spä­testens bis zum 31. Dezember ds. Js. aus dem Gebiete der Freien Stadt zu entfernen.

Die voraussichtliche Zusammensetzung des französischen Kabinetts.

Paris, 4. Juni. Wie kurz nach Mitternacht bekannt wird, wird sich das Kabinett Herriot, vorausgesetzt, daß nicht noch in letzter Stunde Aenderungen eintreten, folgendermaßen zusam­mensetzen: Ministerpräsident und Außerminister: Herriot; Oeffentliche Arbeiten: Daladier; Inneres: Chautemps; Krieg: Senator Paul Boncour; Lustschissahrt: Painleoe; Kriegsma­rine: Leygues; Landwirtschaft: Senator Gardey; Pensionen: Verthold; Justiz: Senator Renoult; Budget: Palmade; Oeffent- licher Unterricht: Senator de Monzie; Kolonien: Senator Al­bert Sarraut; Arbeit: Dalimier; Handelsmarine: Leon Meyer; Volkswohlsahrt: Senator Godard; Handel: Julien Durand; Post: Queuille.

2 Frauen vom Blitzschlag getötet, 2 verletzt.

Kassel, 3. Juni. Bei einem heute nachmittag in der Um­gebung niedergegangenen Gewitter wurden vier mit Feldarbei­ten beschäftigte Frauen, die unter einem Birnbaum Schutz ge­sucht hatten, vom Blitz getroffen. Zwei Frauen wurde« getötet, eine schwer und die vierte leicht verletzt.

Sen-esolge -er Slullgarier Nlmdsunk AG

Sonntag, 5. Juni:

8.18: Hamburger Hafenlonzert. 8.66: Gymnastik. 8.259.18: Thor, gesang. 10.30: Katholische Morgenfeier. 11.80: Bach-Kantats:Sei Lob nnd Ehr dem höchsten Gut". 12.66: Promenadekonzert. 13.00: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Zither, und Eitarrenkonzert. 13.45: Schallplatten. 15.V0: Stunde der Jugend. 16.00: Konzert. 18.00: Autorenstunde: Wir. Helm Kiefer. 18.36: Sportbericht. 18.50: Hölderlin (zu seinem so. To. destag am 7. Juni). 19.36: Wiener Schrammelmusik. 26.99: Konzert. 22.26: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten, Sportbericht. 22.4524,66: Tanzmusik.

Montag, 6. Snni:

6.66: Zeitangabe, Wetterbericht, «rymnastik. 7.66: Wetterbericht. 7.36 bis 8.36: Konzert. 16.66: Lieder und Duette. 11.66-11.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 12.66: Schrammelmusik. 12.56: Zeitangabe, Wet. terbericht, Nachrichten. 13.66: Konzert. 13.55: Nachrichten. 14.66-14.15: Funkwerbungskonzert. 14.36: Spanischer Sprachunterricht für Anfänger. 15.6615.36: Englischer Sprachunterricht für Anfänger. 16.66: Vertratst Umziehen aber wie?" 16.36: Briefmarkenstunde für die Jugend. 17.66: Konzert. 18.15: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.25: Vortrag:Di» Natur im Juni". 18.56: Englischer Sprachunterricht. 19.15: Zeitangabe, Landwirtschaftsnachrichten. 19.36: Konzert. 26.36: Goldrausch über Alaska« 21.30: Die Entwicklung des deutschen Streichquartetts. 22.40: Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten. 22.55: Schachfunk. 23.1524.66: Nachtmusil.

-ander und Verkehr

Berliner Pfundkurs, 3. Juni. 15.52 G., 15.56 V.

Berliner Dollarkurs. 3. Juni. 4.209 G., 4.217 B.

Privaidiskonl 4,75 v. H. kurz und lang.

Dt. Abl.-Anl. 37.50.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 2.95.

Würkl. Silberpreis. 3. Juni. Grundpreis 41.90 RM. d. jtz.

9,96 Milliarden RM. Sparkasseneinlagen Ende April. Der

Sparemlagenbestand bei den Sparkassen des Deutschen Reichs hat im April eine Zunahme von 9951,2 auf 9955,8 Mill. RM. er­fahren. Die Gesamtgutschriften stellten sich im Berichtsmonat auf- 488,8 (März 433,5) Mill. RM., von denen 17,4 (30,4) Mill. RM. auf Zins- und 46,5 (18,8) Mill. RM. auf Aufwertungsgutfchriften entfallen. Neueinzahlungen von 424,9 (384,3) Mill. RM. stehen Auszahlungen im April in Höhe von 484,2 (470,8) Mill. RM. gegenüber. Im Giro-Verkehr hat der Einlagenbestand im April einen Rückgang auf 1250,6 (1258,5) Mill. RM. erfahren.

23 Mill. Dollar amerikanische Goldkransporke nach Europa,

Am Mittwoch stellten sich die amerikanischen Goldtransporte nach Europa auf die außerordentlich hohe Summe von 23 089 100 Dollar. Hiervon gingen 9 886 500 Dollar nach Frankreich, 6 000 100 Dollar nach der Schweiz, 3 450 000 Dollar nach Holland, 2 751100 Dollar nach Belgien und 1001 400 Dollar nach England» Die Federal-Reserve-Banken haben außerdem für fremde Rech­nung 21 347 500 Dollar zurückgestellt.

Englischer Einfuhrzoll auf Roheisen? Wie verlautet, ist in den nächsten Tagen mit der Veröffentlichung einer britischen Schatz­amtsverfügung zu rechnen, kraft deren ein Einfuhrzoll auf Roh­eisen in England eingeführt wird.

Die Deutsch-Amerikanische Petroleumgefellschaft. Hamburg, di«

deutsche Gesellschaft des Standard-Oil-Konzerns, die im Vorjahr ihr Kapital von 50 auf 63 Mill. RM. erhöht hat, schließt mit einem Verlust von 2,6 Mill. RM. ab (i. V. 3,16 Mill. RM. ReingKvinq» 6 Prozent Dividende).

Die Singer Nähmaschinen AG. in Berlin weist einen Gesaml- oerlust von 4 315 126 RM. aus, der weiter vorgetragen wird. Dis Aussichten für 1932 seien sehr ungünstig; eine weiter« Betriebs-., oinfchränkung könne nicht vermieden werden. '