Seite 6 Nr. 298

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, den 21. Dezember 1831.

bäude war laut Schätzungsprotokoii mit 17 mm -icarr rer- anschlagt, die Scheuer, die nicht abgebrannt ist, »nt 3770 Mark. Der Angeklagte wurde wegen Brandstiftung und Ber- sicherungsbetrugs neben dem Verlust der bürgerlichen Ehren- rei- te aud die Dauer' von 3 Jahren AU einer Auchihausirrase von 1 Jahr 6 Monaten unter Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft kostenpflichtig verurteilt.

Meckenbeuren OA. Tettnaug, 19. Dez. Segelflug­zeug ab gestürzt. Am letzten Sonntag nachmittag ist das Segelflugzeug der hiesigen Segelfliegergruppe auf dein Flugplatz in Weingarten kurz nach dem Start aus 10 Meter Höhe abgestürzt. Dem Flugzeug, das von einem Weingart­ner Flugschüler gesteuert wurde, ist beim Absturz die linke Tragfläche in zwei Teile gerissen worden, auch erhielt das Flugzeug noch andere kleinere Beschädigungen. Der Flug­schüler kam mit dem Schrecken davon.

Vom bayr. Allgäu, 20. Dez. Vor Gericht. Vor dem Gericht in Füssen hatte sich die Hauptlehrerin Lipp von Pfronten-Ried wegen Körperverletzung, begangen an Schul­kindern, zu verantworten Sie erhielt wegen 6 Vergehen im Amt, wegen vorsätzlicher Körperverletzung und lieber-^ schreitung des Züchtigungsrechts 2 Monate Gefängnis. ^luf Veranlassung der Kemptener Staatsanwaltschaft wurde der Käsegroßhändler Hans Gmeinder von Kempten wegen grober Lebensmittclfälschungen in Dietmannsried verhaftet und ins Gefänanis einaeliekert.

! Sendefolge des Stuttgarter Rundfunk AG.

Montag, 3t. Dezember:

s ».15: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.10: Wetterbericht. lo.sty- i Konzert. 11.0011.15: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05: Funk.

! werbnngskonzert. 12.35: Schallplattenkonzert. 12.55: Nauener Zeitzeichen. 13.00:

! Klavierkonzert. 13.30: Nachrichten, Programmänderungen, Wetterbericht,

: Konzert. 14.30: Spanischer Sprachunterricht fllr Anfänger. 15.00-15.30: Eng­lischer Sprachunterricht für Anfänger. 18.00: Blumenstunde. 18.30: Vortrag:

> Die Weihnacht des modernen Menschen. 17.05: Konzert für die Weihnacht»- ! zeit. 18.00: Lieder und Balladen. 18.30: Zeitangabe, Landwirtschaftsnach.

! richten. 18.40: Vortrag: Schwäbische Festbräuche am Lhristtag und in den i Zwölfnächten. 10.05: Englischer Sprachunterricht. 19.30: Zeitangabe, Wetter-

> bericht. 10.85: Konzert. 20.30:Das Wintersonnenmärchen". 20.50: Stund» l der Kammermusik. 21.20: Bunte Stunde. 22.20: Programmänderungei»,

. Wetterbericht, Nachrichten. 22.40: Dichter-Galerie: Hans Earossa. 23.1023.31»

Schachfunk.

Dienstag, 22. Dezember:

8.15: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.10: Wetterbericht. 10.00: Kon- zeit. 11.0011.15: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05: Funkwerbungs­konzert. 12.35: Kirchenmusik aus dem 18. bis 18. Jahrhundert. 13.30: Nach, richte», Programmänderungen, Wetterbericht, Tanzmusik. 14.30: Englischer Sprachunterricht für Fortgeschrittene. 15.00: Vortrag: Die Bretagne. 15.30: Irauenstunde. 18.00: Konzert. 18.30: Zeitangabe. 18.40: Vortrag:Kritisch. Malaya". 10.05: Vortrag:Lebt Winnetou noch?" 19.30: Zeitangabe, Wet. terbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 19.45: Unbekannte Lieder von Ehr. F. D. Schubart. 20.25: Deutschs Humoristen. 20.50: Bcrthold und Binchen. 31.10: Orchesterkonzert. 22.30: Programmänderungen, Weiterbericht, Nachrich. ten. 0.391.30: Nachtkonzert.

! Seine Verstaatlichung de« Rundfunks. Die Reichspost teilt-

> mit, daß die Pressenachrichten über eine angebliche Verstaatlichung ! des Rundfunks und Uebernahme der Angehörigen der Reichs-

rundfunkgesellschast in den Dienst der Reichspost unbegründet seien.

Das Weihnachtsgeschäft

MM "'Mr

Verllner Dollarkurs, IS. Dez. 4 208 <8., 4 217 B.

Reichsbankdiskonl 7 v. H., Lombard 8 v. tz. !

7 v. H. kurz und lang.

Privaldiskonk 7 v. H. kurz und lang.

Würtl. Silberpreis, 19. Dez. Grundpreis 46.10 ^ d. Kg.

Die Großhandelsmehzahl vom 16. Dezember 1831 ist mit 101.8 gegenüber der Vorwoche um 1,0 v. H. gesunken.

Ausprägung von Vierpsennigstücken. Der Reichsrat hat die Ausprägung van kupfernen Vierpfennigstücken im Betrag von zwei Millionen RM. (28 Millionen Stück) genehmigt, jedoch ge­gen die Absicht der Reichsregierung sämtliche Fünfpfennigstücke aus dem Verkehr zu ziehen, Bedenken erhoben. Der Reichsrat wird diese Frage noch einmal behandeln.

Die schweizerischen Einfuhrbeschränkungen. Der schweizerisch« Nationalrat wird in nächster Woche voraussichtlich die Vorlage des Bundesrats betr. Schaffung einer Wirtschaftsdiktatur trotz starker Opposition annahm. Um den Bedenken Rechnung zu tragen, soll ein beratender Wirtschaftsausschuß aus Mit­gliedern des Nationalrats und Sachverständigen gebildet werden, mit dem sich der Bundesrat tn die Ausübung der Wirtschaftr- diktatur teilen sollen.

Di« englische Zollmauer wächst. Der LondonerDaily Tele­graph" meldet, daß die neue Mprozentige Abgabe, die auf Grund der Antidumpingverordnungen eingeführt wird, nicht etwa an Stelle von breits bestehenden Abgaben tritt, sondern zusätz­lich ist.

Französisches Einfuhrverbot für Kraftwagen? Der größte Krastwagenfabrikant Frankreichs, Citroen, erklärte, er sei immer für Freihandel gewesen, aber die Verhältnisse haben sich so gestaltet, daß unbedingt ein Einfuhrverbot für auslän­dische Wagen erlassen werden müsse.

Slarker Rückgang de« japanischen Außenhandel« in China. Nach dem Timesberichterstatter in Tokio hat Japan seit September durch den Boykott und die Unruhen in der Mandschurei 60 v. H. seines Außenhandels in China eingebüßt.

*

Tmst war es einfach, seinen Weihnachtsbedarf in seinem Umfang zu bestimmen. Dazu gehören die Geschenke für die Kinder und andere angenehme Dinge, die man üblicherweise zum frohen Fest zu schenken pflegt, ferner die Bedarfsgegen­stände für die Abwehr der Winterkälte, für die Behaglichkeit an langen Winterabenden, für den Wintersport usw. Was man sonst zu brauchen pflegt für den Alltag des Haushalts, stand außerhalb des weihnachtlichen Interesses und wurde nach Bedarf über das ganze Jahr verteilt. In der Gegen- - wart hat sich daran manches geändert. Man ist knapp an Geld, schwach an Kaufkraft geworden. Und so mußten viele aus der Not eine Tugend machen und auch einen gewissen s Jahresbedarf auf den Weihnachtseinkaus verlegen; die Meß- ^ zahlen des deutschen Einzelhandels geben hiefür einen auf­schlußreichen Beleg. Das Weihnachtsgeschäft hat also in die- ! sem Sinn in der Gegenwart eine noch größere Bedeutung als früher; die Einkaufstätigkeit des Publikums greift nach ! dieser Statistik im Weihnachtsmonat nicht nur bei den gang- ; baren Gefchenkartikeln und Winterwaren, sondern auch bei ^ den verschiedensten sonstigen Warengattungen weit über ! den monatlichen Durchschnitt hinaus. ^

Wer in diesen Tagen in die Läden blickte, vermutet mit- ^ unter, daß die Geschäfte dochglänzend gehen". Der Kauf- , mann weih es besser, einmal, daß längst nicht alle Menschen die sich da drängen, auch wirkliche Käufer sind, und außer­dem, daß diesen paar Wochen des scheinbaren Auftakts zum ! Fest die langen stillen Monate vor- und nachher gegenüber-- ^ stehen. Schon aus Unkostengründen wäre es ihm lieb, würde die Bedarfsdeckung im übrigen Teil des Jahrs sich an- s gemessen geltend machen. Stärker als diese Erwägungen ist leider freilich die Not der Massen, die sie zwingt, Warenkäufe, ^ die man früher über das ganze Jahr verteilte, wohl oder übel aufs Weihnachtskonto mit zu übernehmen. Um so be­rechtigter erscheint uns daher die Bitte an die, die Wirtschaft- ! sich noch dazu imstande sind, vorkommenden Bedarf nicht . erst aus die lange Bank zu schieben, sondern sich jeweils so- ; fort einztldecken.

Diese Mahnung gilt auch Kr das Weihnachtsgeschäft un- > mittelbar. Man erleichtert sich selber die Miche des Ein- : kauss, und man erwirbt sich den Dank des Geschäftsmanns ! und seiner Angestellten, wartet man nicht erst bis zum : Heiligabend, sondern entschließt sich zu den Käufen schon l jetzt. Das ist nicht bloß ein Problem vernünftiger Zeit­einteilung, sondern auch eine Wirtfchaftsfrage. Die schweren ! Opfer, die gegenwärtig die Reichsregierung zum Zweck un- . umgänglich notwendiger Senkung des Lohn- und Preis- . Niveaus uns allen auferlegt, würden vergebens dargebracht . sein, stände das Räderwerk der Wirtschaft auch nur einen ! Tag still. Wir alle müssen daran Mitwirken, es in Gang ! zu halten, durch vollen und rechtzeitigen Einsatz unserer den- ; Weihnachtsbedarf bestimmten Kaufkraft. Nur durch Verkauf , lichten sich die Läger, wird der Platz frei für neue Produi- § tion. Wer ohne Grund im Einkauf zögert, verschärft die ^

Arbeitsnot seiner Volksgenossen. Uebertegen wir uns fer­ner, ruhig und klar, auch folgendes: Das Betriebskapital ist heute in Deutschland ein rarer, deshalb mit namhaften Zin­sen bezahlter Artikel. Wer für Weihnachten einkauft, er­möglicht es dem Ladeninhaber, seine eigenen Zahlungen rechtzeitig zu leisten. So wird der Geldumlauf beschleunigt, die Kaufkraft aller am Güterumschlag Beteiligten verstärkt und ein Beitrag zur Milderung der Wirtschaftsnot dar­gebracht. der manche Härten der jüngsten Notverordnung wettmachen dürfte. Das Geld im Kasten fehlt der Volks­wirtschaft, Will man sowieso kaufen, dann ist es sinnlos und schädlich, damit erst lange zu zögern, und schließlich be­raubt man sich der schon angedcuteten Vorteile und Bequem­lichkeiten des frühzeitigen Einkaufs. Eben das sorgsame Wählen der Geschenke ist ja eine der schönsten Vorfreuden des Festes, und je eher man sich dazu anschickt, um so an­genehmer. In den weihnachtlichen Auslagen entfaltet sich der ganze Reichtum deutschen Schaffens in Industrie, Hand­werk und Kunst und gewährt dem, der besinnlich einzukaufen versteht, undendlich viel Anregung und Belehrung. Vor allem wird man finden, wie deutsche Arbeit uns die mannigfachsten Waren so günstig nach Qualität und Preis anbietet, daß auf Auslandsware, sei sie auch tönenden Na­mens, ruhig verzichtet werden kann. Millionen fleißiger Menschen in großen und kleinen Werkstätten Deutschlands werden es dem Publikum der Weihnachtseinkäufe aus gan­zer Seele danken, wenn es in dieser Zeit des Auftrags- und Arbeitsinangels seine Nachfrage konsequent auf einheimisches Erzeugnis richtet. In England, dessen Arbeits- und Wirt­schaftsnot noch nicht annähernd an die unsere herankommt, ist heute die Parole:Nur Britisch!" Unsere Losung für das Weihnachtsgeschäft 1931 sei:Ehrt eure deutschen Meister!"

Auch der Hand sei gedacht, die die Ware vom Hersteller zum Verbraucher überbringt, die sich der Güterverteilung, der Beratung des Publikums, des Aufbaus all der gewalti­gen Auswahl verschiedenster Waren annimmt. Der Einzel­handel in seinen mannigfaltigen Betriebsformen und Be­triebsgrößen besteht zur Weihnachtszeit alljährlich immer wieder die Prüfung für den großen Befähigungsnachweis, und die Prüfungsausgabe wird ständig schwerer. Nicht nur unter dem allgemeinen Wirtschaftsdrnck, sondern auch infolge der wachsenden Ansprüche der Kundschaft an Fülle des An­gebots, Preiswürdigkeit, Ausstattung der Schaufenster und Geschäftsräume, Tempo und Anpassungsfähigkeit der Bedie­nung. Im scharfen Wettbewerb vermag kein Geschäftsmann sich diesen Wünschen zu entziehen, und um die Weihnachts­zeit wird der Höhepunkt erreicht. Auch die jeweils möglickst Preissenkung vollzieht sich in diesem Wettbewerb von selbst. Auch schon im Weihnachtsgeschäft sollte etwas von Weih­nachtsstimmung liegen: Wohlwollen, Verständnis und Rück­sicht der Kunden für den schwer arbeitenden Mitmenschen am Bei kaufsstand, an der Kasse, am Packtisch, im K onto r. ^

Handel und Verkehr

Die Marktlage

Im B u t t e r g e s ch ä f t ist die Stimmung in der letzten Zelt tn Anbetracht der bevorstehenden Feiertage und der damit verbunde­nen größeren Bedarfsdeckung etwas freundlicher geworden. Gegen Ende voriger Woche wr: allerdings wieder eine ruhigere Haltung festzustellen, da die Aus.andmärkte unsicher wurden und besonders das englische Geschäft nachgelassen hat. Die ausländische Beliefe­rung des deutschen Marktes hat daher «her etwas zugenommen bei billigen Angeboten; die Güte der Ware ist aber der deutschen Frischbutter nicht ebenbürtig. So konnten die Preise von der gestiegenen Nachfrag, nicht profitieren. Kempten notierte un­verändert 94100 Mark d. Zentner.

Im Käse gesch äst ist die Lage ziemlich unverändert ge­blieben; die Marktlage war angesichts der wenig befriedigenden Nachfrage weiterhin ruhig. Für Emmentaler blieb dementspre­chend die Notierung in Kempten unverändert 8794. 7782 uns 6771 Mark. Fllr Weichkäse pflegt dis Geschäft in der Zeit vor den Feiertagen immer abzuflauen. Aber auch der Absatz an die Schmelzwerke hat etwas nachgelassen. Da aber die Bestände geringer sind als im Vorjahr, konnte Kempten die Notierung für Limburger grün« Ware mit 2426 Mark unverändert belassen, nur daß di« Ueberprsise im bisherigen Umfang nicht mehr bezahlt wurden.

Auf dem Eiermark sind die Zufuhren an frischer Ware infolge verhältnismäßig warmer Witterung in voriger Woche er­heblich gestiegen. Beim Versagen des englischen Martics setzte sich andererseits infolge des unzureichenden Zollschutzes das stär­ker« Auslandangebot, besonders aus Polen, auf dem deutschen Markt fort, und die Kühlhauseier wurden ebenfalls in verstärktem Maß zu Markt gebracht. Dies alles hat dazu beigetragen, das Geschäft nicht unbeträchtlich abzuschwächen. In Anbetracht der gesunkenen Kaufkraft sind L'- Eierpreise daher um 1 bis 1^ Psg. je Stück zurückgeaangen. 1 me Besserung dürste in nächster Zftr nur zu erwarten sein, wenn sofort Zollmaßnahmen zum Schutz der deutschen Eierwirtfchast ergrisfen werden

Der Marktverkauf an den Schlachtviehmärkten stand tm Zeichen des Weihnachtsgeschäfts. Die Kauflust an Fleisch, mit Ausnahme merkwürdigerweise des so guten und empfehlenswerten

Hammelfleisches, war stärker als in der Vorwoche, das Geschäft mar daher im allgemeinen nicht ungünstig. Am Rindermarkt waren die Auftriebe zum Teil etwas stärker, erstklassige Ware war gut bezahlt. Auch die durchweg höheren Kälberzuführen fanden im allgemeinen, mindestens soweit es sich um beste Qualität han­delte, zu gut behaupteten Preisen Aufnahme. In München trat ein mäßiger Abschlag ein. Auch die Schweinepreise erfuhren in Nürnberg und München einen Rückgang um 23 Mark, wäh­rend Stuttgart und Mannheim regeres Geschäft und behauptete Preise aufmiesen.

Die Weinmärkte stehen fortgesetzt unter dem Druck, wie er von der Entwertung der fremden Wöhningen und dem Geld­mangel bezw. der mangelnden Kaufkraft der Verbraucher in Deutschland ausgeht. Wie jeweils vor dem ersten Abstich ruht das Weingeschäft zurzeit fast völlig. Cs läßt sich aber feststellen, daß der Jahrgang 1931 im allgemeinen die Säure gut abgebaut hat.

Auf den Obstmärkten hat der erhöhte Bedarf für das Weihnachtsfest einen lebhafteren Geschäftsgang hsrbeigeführt. Es erfolgten größere Umsätze besonders in inländischen Aepseln; es gibt Heuer billige und vortreffliche Weihnachtsäpfel. Amerikanische Ware kommt auch schon auf den deutschen Markt. Bedeutende Umsätze wurden zum verbilligten Preis auch in Apfelsinen ge­macht. Gemüse war im Verbrauch aufsallenderweise etwas ver­nachlässigt, besonders der so bekömmliche Spinat, während Salat trotz der beträchtlichen französischen Anlieferungen sich lm Preis behauptete.

Am Hopsen markt war der Geschäftsverkehr in der Berichts- woche wieder sehr ruhig. In Nürnberg waren etwa 100 Ballen zugesahren, umgesetzt wurden etwa 200 Ballen. Es fehlt augen­blicklich dem Geschäft infolge der allgemeinen Krise jede Anregung, und es wäre nur zu wünschen, daß die seitens des Reichsernüh- rungsministeriums beabsichtigten Stützungsmahnahmen aus Reichs­mitteln recht bald einsetzen würden. Nur beste Hopfen waren fest. Amtlich wurden folgende Preise notiert: Hallertauer prima 48 bis 30, mittel 3010, Tettnanger 7378, 3370, Spalter 5570. -'050, Hersbruck:r Gsbirgshöpfen 4050, 2535, Badische 50 bis 55, 3545 d. Ztr.

Berliner Psundkurs. 19. Dez. 14.28 G.. 14.22 B.

W«U«re Preissenkungen. Der Reichskalirat hat beschlossen, ab 1. Januar 1932 die Preise auf alle Sornn Kali um durch­weg, 10 Prozent zu senken. Auch der Verband Berliner Spediteure hat sämtliche Tarifsätze vom 1. Januar 1932 ab um 10 Prozent gesenkt. In den nächsten Tagen wird eine Ent­scheidung darüber fallen, in welcher Höhe die Kohlenpreise ab Zeche gesenkt werden.

Seine Preissenkung für Spielwaren vor Weihnachten. Wie

die Bereinigung deutscher Spielwarenhändicr «GmbH, mitteilt, find die Preise in den gangbarsten Spielwaren mit Ausnahme weniger Markenartikel seit dem 1. Juni im allgemeinen um 10 bis 20 Prozent ermäßigt worden. Eine weitere Preissenkung ist vor Weihnachten nicht zu erwarten, da die Lohnherabsetzung und die Frachtverbilligung sich zuerst auf die Herstellung und dann erst auf den Einzelhandel auswirken können.

Mirliembergische Porzellanmanusaktur A.G., Schorndorf. Die Geschäftstätigkeit des Werks schrumpfte im ubgelaufenen Geschäfts­jahr erheblich zusammen. Infolge Auftragsmangels mußten wie­derholt längere Betriebspausen eingelegt werden. Die Absatz­gebiete für die Erzeugnisse begannen zu versagen, was zur Auf­hebung der seit Jahrzehnten bestehenden Preiskonvention des Ver­bands Deutscher Porzellangeschirrfabriken führte. Aussichten für eine Besserung sind z. Zt. nicht vorhanden. Die Jahresrechnung 1930/31 weist "einen Verlust von 2617.75 RM. aus, wodurch sich der aus dem Vorjahre übernommene Gewinnoortrag auf 12 692.01 RM. vermindert, weicher auf neue Rechnung vorgetragen wird.

l . L. Deutschland gewährt ein neues Holzkonlingenl. Das Oesterreich im deutsch-österreichischen Handelsvertrag vom 12. April 1930 gewährte Grenzkoniingent von 250000 Doppelzentner Holz zu einem ermäßigten Zollsatz re.i L0 Psg. je Dztr. für die österreichi­schen Grenzsägereien (bis 15 Kilometer von der deutschen Zoll­grenze) hat auch sofort die Tschechoslowakei in Anspruch zu nehmen versucht. Nunmehr hört man, daß in den Verhandlungen mit Oesterreich das österreichische Kontingent zwar auf 60 000 Dzlr. ermäßigt worden sei, daß dagegen die Neichsregierung ihrerseits einige Zugeständnisse bezüglich Zollhohe und Holzarten gemacht hat und daß dieses ermäßigte Grenzkontingent nunmehr auch der Tschechoslowakei für die Grenzsägen zugestanden wor­den sei.

»

Zahlungseinstellung. Tuchfabrik Jägers u. Thal, Gladbach- Rheydt. Verbindlichkeiten 259 000 Mk. Hanomag. Han­noversche Maschinenbau A.G. norm. Georg Egestorfs, Hannover. Das sehr bedeutende Werk l; großenteils leinen Absatz in der Landwirtschaft. Seit Juli d. I. ist die Beschäftigung aber aus schwach ein Drittel des Vorjahrs eingeschrumpst.

Die Gehaliskürzung im Ruhrbergbau. Durch Schiedsspruch des Schlichters werden die Tarifgehaltsätze der Angestellten im Ruhrbergbau ab 1. Januar um 10 v. H. gesenkt. Di» neuen Gehaltsstaffeln laufen bis 30. April 1932.

Die Angeslelltengehäller ln Rrdwest. Für die Angestellten der nordwestlichen Gruppe hat der Schlichter die Gehälter ab 1. 1. L2 wie folgt festgesetzt: An Stelle der bisherigen Mindesteinkommen treten die Mindesteinkommen vom 10. Januar 1927. In keinem Fall aber darf mehr als 10 v. H. von den bestehenden Gehalts­sätzen abgezogen werden.

Fruchtschraune Nagold.

Markt am 19. Dezember 193l

Verkauft:

Weizen 19,50 Ztr. Preis pro Ztr. 12.0014.50 Gerste 22,40 . .... 8.00-9.00

Oaber 25, >5 , , » , . 7.00-7.70

Der Markt war gut besucht, Handel lebhaft. Weizen und noch elwas Gerste sind noch aufgestellt in der Schrannenhalle Nächster Fiuchtmarkt am 2. Januar l932.

Slullgarkec Obst- und Gemüsegroszmarkt, 19 Dez. Walnüsse 2630, Kartoffeln 45, Endiviensalat 5lO, Wirsing (Köhl­kraut) 67, Filderkraut 45, Weißkraut, rund 45, Rotkraut 56, Blumenkohl 15-30, Rosenkohl 1020, dto. 1 Pfd. 1822, Grünkohl 10, rote Rüben 78, gelbe Rüben 56, Karotten, runde 1 Bund 610, Zwiebel 68, Rettiche 38, Monatsrettiche 8 bi» 10, Sellerie 620, Tomaten 4050, Schwarzwurzeln 8035, Spargeln 1820, Kopfkahlraben 47.

Württ. Markenbutter 1,43, Teebutter 1. Qualität 1,37, 2. Qualität 1,30 RM. d. Pfund.

Deutsche Frischeier (roter Stempel) 14, Landeier 12, Mittelei« 10 Pfennig d. St.

Das Welker

Von England erstreckt sich ein Hochdruckgebiet nach Skandina­vien. Unter seinein Einfluß ist für Dienstag mehrfach heitere» und frostiges Wetter zu erwarten.

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