9. Dezember 1931.
Seite 5 — Nr. 288
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Mittwoch, den 9. Dezember 1931.
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Weitere Gemeinderats-Wahleraebnifse a«s dem Lande
Emmingen, 8. Dez. Gemeinderatowahl. Am Samstag fand auch hier die Gemeinderatswahl statt. Die Wahlbeteiligung war sehr rege, denn von 390 Stimmberechtigten machten 349 Gebrauch. Die ausscheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt und zwar Joh. Martin mit 282, Christ. Renz, Darlehenskassenrechner mit 279, Christian Renz, Schreinermeister mit 276 und Friedrich Renz mit 273 Stimmen. Fiir das verstorbene Mitglied Christian Weitbrecht, Wagner wurde Robert Martini mit 195 Stimmen neu gewählt.
Calw, 7. Dez. Gemeinderatswahl. In Ergänzung der gestrigen Meldung erfahren wir: Von dem Bürgerverband fDeutschdemokratische Partei, Bürgerpartei und Deutsche Volkspartei) wurden 6 Kandidaten, von der Sozialdemokratie 2 Kandidaten, von den Nationalsozialisten 1 und von den Kommunisten 1 Kandidat gewählt. Letztere zwei Parteien kommen damit zum ersten Mal aus das Rathaus. Die bürgerlichen Parteien verloren zwei Sitze, die an die Nationalsozialisten und Kommunisten übergehen. Die Sozialdemokratie behauptete ihren Besitzstand. Die bürgerlichen Parteien zählen jetzt 13 Eemeinderäte, die Sozialdemokraten 5 und die zwei anderen Parteien je einen Gemeinderat. Der christliche Volksdienst und das Zentrum, das auf dem bürgerlichen Wahlzettel vertreten war. gingen leer aus.
Heioenheim a. Vr>- Lcationastozlausten s Sitze sbisher oi. Deutschnationale Volkspartei 2 (2), Deutsche Volkspartet 1 M, Schnaitheimer Wählervereinigung 2 <2), Zentrum 2 (2). Demokraten 4 (5), Sozialdemokraten 8 (9), Kommunisten - (1) Sitze.
Eßlingen: Für 15 Mandate erhielten die Sozialdemokraten 66 740 Stimmen (i. 3. 1928: 92 191), Kommunisten
76 293 (37 379), Landwirte 22 295 (25 749), Christi. Volks- dienst 17 660 (17 919), Zentrum 18 363 (14 379), Deutschs Vomspartei 20 883, Demokraten 19 753, Deutschnattonal« 14 669, Nationalsozialisten 64 846.
Alm: Zentrum 4 (4), Christi. Volksdienst 1 (0). Der Ge- meinderat seht sich nun folgendermaßen zusammen: Sozial- demokraten 8 (bisher 10), Kommunisten 2 (0), Zentrum 10 (10), Deutschnationale 8 (10), Nationalsozialisten 7 (0), Demokraten 7 (9), Deutsche VolkSpartsi 1( 3), Christl. DolkS- dtenst 1 (0).
Gmünd: Vorläufiges Ergebnis: Zentrum 6, Nationalsozialisten 2, Kommunisten 2, Freie Vereinigung 1, Christi. Volksdienst 1.
Ludwigsburg: Von 19 884 Wahlberechtigten haben rund 75 Prozent abgestimmt. Es erhielten: Christl. Volksdienst 1 Sitz (1), Bürgerliche Vereinigung (Deukschnat., DBP., Mit- telstanb, Landwirte) 3 (4), Sozialdemokraten 2 (2), Zentrum 1 (1), Kommunisten 2 (1), Wählervereinigung der Vorstädte EAosheim. Hoheneck und Pflugfelden 0 (1), Nationalsozialisten 5 (0), Demokraten 1 (5) Sitze. Zu diesem gewaltigen Ruck nach rechts haben besonders die aus Samstag abend ln sämtlichen großen Sälen einberufenen Massenversammlungen der Nationalsozialisten beigetragen, in denen Prinz August Wilhelm von Preußen als Redner sprach.
Göppingen: Abgestimmt haben 76,2 Prozent. Es erhielten: Soz. 5 Sitze (seither 6), Soz. Arbeiterpartei 0 (0), CVD. 1 (1), Komm. 1 (1), Dem. und nat. Wäkstervereinigunq 5 (7), Zentrum 1 (1), Nationalsozialisten 2 (0), Radikale Opposition 0 (0).
Hellbronn: Nationalsozialisten 3 (0), Ver. Rechte 1 l2s, CVD. 1 (0), Zentrum 1 (1), Dem. 3 (5), SPD. 5 (6), KPD. 1 (1). Künftig sind im Gemeinderat Nationalsozialisten 3 <0), Rechte 3 (bisher mit DVP. 6), CVD. 1 (0), Zentrum 2 (1), Dem. 8 (10), Soz. 11 (12), KPD. 2 (1).
Iruvrichshafrn: WahlbeteMauna 76 Prozent. Sozialdemokraten 3 (4), Zentrum 8 (10), Demokraten 3 (3), Kommunisten 1 (1), Freie Wählervereinigung 2 <2), Deutsch« Dolkspartei und Deutschnationale 1 (1), Nationalsozialisten 9 ( 0 ).
Tübingen: Sozialdemokraten 3 (4), Kommunisten 1 (0), Christl. Volksdienst 2 (1), Volkspartei 3 (4), Deutschnationale 6 (7), Nationalsozialisten 4 (0), Zentrum 3 (3), Demokraten 6 (9).
Reutlingen: Wahlbeteiligung 78 Prozent. Sozialdemokraten 4 (6), Christl. Volksdienst 1 (0), Zentrum 1 (1), Haus-
und Grundbesitz 4 (0), Demokraten 1 (5), Volkspartei 0 (2), Kommunisten 1 (0), Ueberpnrteiliche Wählervereinigung 1 (0), Bürgerpartei 0 (1), Nationalsozialisten 2 (0).
Balingen: Nationalsozialisten 3, Kommunisten 0. Kath. Wähleroereinigung 1, Sozialdemokraten 2, Bürgerschaft 2 Sitze. Die Bürgerschaft verliert von ihren früheren sechs Sitzen einen an di» Kath. Wählerveieinigung und drei an die Nationalsozialisten.
Metzingen: Kommunisten 2 (1). Christl. Volksdienst 1 (1), Nationalsozialisten 3 (0), Bürgerliche 3 (6), Sozialdemokraten 0 (1). Die Nationalsozialisten haben mehr Stimmen erhalten als die fünf im bürgerlichen Wahlvorschlag vereinigten Parteien. Die Sozialdemokraten verlieren 1 Mandat an die Kommunisten.
Reichenbach a. d. I.: Handels- und Gswerbeverein 2, Kommunisten, Nationalsozialisten, Landwirte» Sozialdemokraten je 1 Sitz.
Weinsberg: Gewerbeoerem 2 (S), Weingärtner 2 (2h Sozialdemokraten 2 (2), Beamtenbund 1 (1), Nationalsozialisten 1 (0).
Bad Mergentheim: Zentrum 4, Bürgerliche Mitte 2, Freie Wähle roerein igung 1, Nationalsozialisten 2.
Rottenburg: Zentrum 6 (6), Sozialdemokratie 1 ll), Kommunisten 0 (0), Ueberparteil. Wähle rversinigung 2 (2).
Lausten a. R.r Nationale Parteien 5 (4), Sozialdemokraten 2 (2), Gewerbeverein 1 (2), Kommunisten 1 (1). Der Gsmeinderat setzt sich künftig zusammen aus 9 Bauernbund bzw. vereinigte national« Parteien, 4 Gewerbetreibenden, 4 Sozialdemokraten und 1 Kommunisten.
Schwenningen: Sozialdemokratie 2 (5), Demokraten 3 (5), Kommunisten 8 (1), Zentrum 1 (1), Nationalsozialisten 3 (0). Der neue Gememderat fetzt sich zusammen aus 7 So- zialdenwkraten (9), 8 Demokraten (10), 4 Kommunisten (2), 2 Zentrum (2), 3 Nationalsozialisten (0), Bürgerpartei 0 (1).
Tuttlingen: Zentrum 1 (2), Sozialdemokraten 4 (6), Nationalsozialisten 2 (0), Bürgerliche 4 (8), Kommunisten 1 (0), Chr. Volksdienst 0. Ausgetreten sind 16 Mitglieder, neu gewählt wurden 12.
Kirchheim u. T.: Nationalsozialisten 1, Sozialdemokraten 2. Kommunisten 2, Bürgerliche Wählervereinigungen 4, Christl. VoMsdienst 1, Kath. Wählervereinigung 0.
Ravensburg: Bon insgesamt 11401 Wahlberechtigten haben '8538 abgestimmt, das sind 74,69 v. H. Es entfielen aus Chr. N. Arbeitnehmerschaft 2 (2) Sitze, Svzialdem - traten 1 (1), Nationalsozialisten 2 (0), Nationale Wätlenn - einigung 2 (2), Zentrum 4 (6), Kommunisten 1 (0), Hände'.-, Gewerbe- und Bürgerverein 2 (3). Bemerkenswert ist v starke Anwachsen der radikalen FAigelparteien. Das Zentrum verlor rund 4600 Stimmen.
Württemberg
Skukkgarf, 8. DeWmber.
Der Arbeiismarkt Südwestdeutschland. Am 30. November standen in der versicherungsmäßigen Arbeitslosenversicherung 81877, in der Krisenunterstützung 66 697 Personen. Die Gesamtzahl der Unterstützten stieg um 9093 Personen oder um 6,5 v. H. von 139 481 auf 148 574 Per- sonen (121919 Männer, 26 655 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 63 563 gegen 58 870 und auf B a - den 85011 gegen 80611 am 15. November 1931. Im Ge- samlbezirk des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland kamen am 30. November 1931 aus 1000 Einwohner 29,5 Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge, gegen 23,7 zur gleichen Zeit des Vorjabrs. Das Gesamtangebot an verfügbaren Kräften be. trug Ende November 272 295 oder 9937 mehr als Mitte November und 23 356 mehr als Ende Oktober.
Opfer für das Erschernungssest. Nach einer Bekanntmachuna des Ev. Oberkirchenrats wird auch in diesem Jahr
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Zaust über Danzig
Aoma/r vo/r /.eonkr/re u.
(Nachdruck verboten)
(Schluß.)
O Gott, und sie ist ja nun sein Weib, in seinen Schläfen hämmert das Blut. Es war ein bitterheißer Tag heute - voll Not und Blut und Sterben ringsum. Und mehr als einmal hat der Tod vor ihm gestanden und ihm gedroht mit gewaltiger Sense. Rechts und links von ihm hat er gemäht und gesichelt wie ein Mäher in der Erntezeit.
Und nun darf er hier gehen in der stillen Sommernacht und darf das Liebste tragen und hegen, das Gott ihm auf dieser Erde beschert hat!
Wie ist ihm die liebe Last so leicht, wenn der Weg auch so lang ist! Ist er nicht groß und stark und hat Muskeln von Eisen?
Als er in die Gassen von Danzig kommt, graut der Morgen.
Wie ein Wunder von purpurnen Blüten flammt es im Osten.
Gottes Sonne will sich Bahn brechen und von neuem ihr Licht scheinen lassen über Gerechte und Ungerechte, über Freunde und Feinde, über Not und Tod!
In den Baumzweigen fangen die Vöglein an zu zwitschern, und der Turm der Marienkirche ist in Gold gebadet. 2m Schlafe todmüder Ermattung liegt Danzig.
Auch im Veldekehaus rührt sich niemand. Die Haustür ist nur eingeklinkt als hätte man noch gewartet auf jemand. Wieder trägt er Antje wie damals die Treppe hinauf zu ihrer Kammer. Heute trägt er sie Uber die Schwelle und legt sie nieder auf ihr weißes Bett, streicht ihr die wirre Haarflut aus der Stirn und beugt sich tief, tief über sie. Im Morgenschimmer des jungen Tages sieht er, wie ihre Hände bluten, und wie das Kleid zerrissen ist über der Brust.
Er holt ihr Wasser aus dem irdenen Krug, der am Boden steht, und netzt ihr Gesicht und Hände.
Da schlägt sie die Augen auf in stillem, ernstem Fragen.
Und ein Erinnern geht durch ihren müden, benommenen Sinn. Sie sieht Klaus Veldeke hantieren in ihrer kleinen Kammer und Wasser und Linnen holen für sie.
Sie fühlte das zerrissene Kleid Uber Brust und Schulter und will in Scham die Decke darüber ziehen.
Da beugt er sich noch einmal über sie und sagt weich:
„Bist du nicht mein Weib, süße Antje? Und darf ich nun nicht an Dir tun. wie du einst an mir getan, als ich wund auf der Diele lag?"
Ein seliges Lächeln ist in ihrem Gesicht.
Sie sieht die Morgensonne gülden flammen an der weißen Wand.
„Und mußt du wieder nach Weichselmünde zurück zurück, Klaus Veldeke?"
Er schüttelt den blonden Kopf, um den die Sonnenstrahlen spielen.
„Heute nicht und morgen auch nicht. Antje, denn mein Fähnlein bekam Befehl, zurückzukehren in die Stadt. Aber nun wollen wir beide ruhen — du und ich. Wir haben es nötig nach diesen Stunden."
Noch einmal küßt er sie und geht dann leise hinaus.
Es ist etliche Tage später. Am FrühstUckstisch im großen Eßzimmer sitzen die vier Veldeke zu sammen. Ganz leise schwankt die kleine Hansekogge, die über dem Eßtisch hängt, im Lufthauch des Morgenwindes, der durch das offene Fenster streicht. Antje muß an den Tag denken, als sie oben auf dem Tisch gestanden und die Kogge bewundert hat. Damals sah sie Klaus Veldeke zum erstenmal.
Nun sitzt er ihr gegenüber und hat nach langer Zeit kein Kriegsgewand mehr an. Aber immer wieder gehen seine Augen hin zu ihr, und es ist das stille, tiefe Leuchten wie damals in seinem stählernen Blick.
Jetzt fangen die Glocken von St. Marien an zu läuten.
Osanna und Gratia Dei jubeln es in alle Lande, daß der letzte Pole abgezogen ist von Wiechselmünde und Danzig, daß der König sein Lager zerstört hat und fort ist.
Er ist auch nie wiedergekommen, weil er einsah, daß i es doch alles vergeblich war. Zu Weihnachten hat er Frie- l den gemacht mit Danzig und hat endlich, endlich Danzigs i Privilegien bestätigt. — '
den Kirchengemeinden nahegeiegt, das Opfer am Erschei- nungssest dem Verein für evangelische Mission in Kamerun und Norbtogo zuzuwenden.
Beitreibung von Rückständen in der Sozialversicherung.
Durch eine Verordnung des Wirtschaftsministeriums ist für die Beitreibung von Rückständen in der Sozialversicherung als Vollstreckungsbeamter der Ortsvorsteher oder der für ihn bestellte gemeindliche Vollstreckungsbeamte derjenigen Gemeinde, in deren Bezirk Bollstreckungsverhandlungen oorzunehmen sind, bestimmt worden.
Gebäudebrandschadensumlage für das Jahr 1932. Durch
eine Beiordnung des Innenministeriums werden als Gebäudebrandschadensumlage für das Kalenderjahr 1932 7,5 Aeichspfennig auf 100 Reichsmark Amlagekapital erhoben. Das Amlagekapital ist bei den Gebäuden der dritten Gefahrenklasse (Aegelklasse) gleich dem nach Borkriegspreisen berechneten Brandversicherungsanschlag: bei den Gebäuden der ersten, zweiten, vierten, fünften und sechsten Klasse be- trägt das Amlagekapital das N-, 24-, 2)4-, 5- und 8fach« jenes Anschlags. Die Amlageschuld des einzelnen Gebäudeeigentümers ist auf den nächsten durch fünf teildaren Reichs- pfeimtgbetrag nach oben aufzurunden.
Zur Aeuerbacher Rede des LandkagsprSfldenken. Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt, daß Landtagspräsident Pflüger in einer öffentlichen Versammlung in Feuerbach scharfe Angriffe gegen den Staatspräsidenten und den Finanzminister gerichtet habe. Die Angelegenheit ist durch eine mündliche Aussprache des Staatspräsidenten mit dem Landtagspräsidenten erledigt worden. Landtagspräsident Pflüger hat in einem Artikel in der Schwäbischen Tagwacht die Pressemitteilungen über seine Feuerbacher Ausführungen richtiggestellt und hat diesen Ausführungen eine Auslegung gegeben, die ihnen den verletzenden Charakter nimmt.
Weihnachtsausstellung „Weihnachtskrippen und Sinder- spielzeug". Den Abschluß der Wechsel-Ausstellungen, welch« das Stuttgarter Schloßmuseum aus eigenen Beständen, dis durch Leihgaben ergänzt werden, veranstaltet, bildet für dieses Jahr eine Weihnachtsausstellung „Weihnachtskrippen und Kinderspielzeug". Die Ausstellung zeigt u. a. einige Prachtbeispiele Tiroler und Neapolitaner Weihnachtskrippen des 18. Jahrhunderts, Puppenstuben, -Häuser und -küchen des 18. bis 19. Jahrhunderts, darunter eine Puppenstube, mit der die Kinder der Königin Luise in Preußen auf der Flucht in Königsberg gespielt haben. Ein wesentlicher Teil der Puppen und Puppenstuben stammt aus der Sammlung der verstorbenen Jugendschriststellerin Toni Schumacher. Eröffnung 10. Dezember 1931, geöffnet Werktag: 10—12, 2—4 Uhr, Sonntag 11—3N Uhr. Eintrittspreise: Erwachsen« 20 Rpf-, Kinder 10 Rpf.
Krankheilsstakistik. In der 47. Iahreswoche vom 22. bis 28. November wurden in Württemberg folgende Fäll« von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 32 (tödlich —): Genickstarre 2 ll): Lungen- und Kehlkopstuberkulose 12 (21): Scharlach 40 (1): Typhus 1 (—): Spinale Kinderlähmung 1 (—).
Selbständigmachuag von Jungkaufleuten. Unter dem
Vorsitz von Stadtrat Eugen Horch, Heilbronn, hielt Direktor Schill, Leiter der Zweigstelle Stuttgart der Edekazentrale Berlin, in den vollbesetzten Räumen des Charlottenhof- in Stuttgart einen Vortrag über Zweck und Ziel der „Spara". Diese Gemeinschaft (Spara heißt „Spare und arbeite") besitzt Ortsgruppen in Berlin mit 210, in Breslau mit 126, Leipzig 114, Hamburg 261, Dresden 75, Kiel 71, Königsberg 58 usw. Mitgliedern. Si« will jungen Leuten und Lehrlingen Gelegenheit zum Sparen (monatlich mindestens RM. 5.—) geben. Nach einer Wartezeit von mindestens zwei Jahren sollen Gehilfen die Möglichkeit haben, ein eigenes Geschäft zu gründen oder zu übernehmen, sofern sie -das entsprechende Alter erreicht haben und so geschäftstüchtig sind, um einen eigenen Betrieb zu leiten. Neben den Spareinlagen wird ein Betriebskapital je nach Größe de« Geschäfts zur Verfügung gestellt. In der Ortsgruppe sollen die Mitglieder zur weiteren Ausbildung und für die Mitarbeit am Berussstand herangezogen werden, außerdem finden Kurs« über Warenkunde, Einkauf, Kalkulation. Dienst am Kunden, Schaufenster-Dekoration, Plakatschrtft, Buch- i führung, Bankwesen usw. statt. Die Aussprache war äußerst ! lebhaft. Mit einer größeren Anzahl Jungkaufleuten der > Kolonialwaren- und Feinkost-Branche wird anianas Ja-
Jmmer noch leuten die Glocken von St. Marien.
Die Frauen haben die Hände gefaltet und Tränen in den Augen.
Auf den Straßen und Gassen bleiben sie stehen, die das Läuten hören. .
Es weiß ein jedes Kind in Danzig, was dies Elocken- jubeln heute zu bedeuten hat.
Danzig, ist wieder frei!
Aber überall brennen die Polen bei ihren Rückzügen wohl aus Zorn, daß ihnen der Sturm auf Danzig nicht gelungen ist.
Die Dörfer Strieß, Zoppot, Konradhammer und Heiligenbrunn gehen in Flammen aus. Es war ihr letzter Gruß zum Abschied.
Ein linder Augustabend geht träumend zur Rüste. Antje steht oben an ihrem Kammerfenster und schaut hinauf zum Turm von St. Marien. Er hat all ihre Tränen gesehen und ihre heiße Not. Nun muß sie ihm erzählen von ihrem großen Glück.
Es ist die letzte Nacht gewesen, die sie hier geschlafen in ihrer kleinen Mädchenkammer.
Heute hat Frau Katharina alles gerüstet im stattlichen Ehegemach der Veldeke.
Antje lehnt die heiße Stirn gegen das Fensterkreuz und sieht hinauf in den Abendhimmel, der dunkler und dunkler wird. Da hört sie einen festen Schritt auf der Treppe. Und über die Schwelle tritt Klaus Veldeke, kommt dicht zu ihr heran und bettet ihren Kopf an seinem Herzen. So stehen sie lange — engumschlungen — indes der Abendstern über die spitzen Dächer steigt. Tief beugt er sich herab, bis seine Lippen ihre weiße,- Mädchenstirn berühren.
„Hast du mich lieb, söte Antje?"
Sie hebt sich aus die Fußspitzen und legt beide Arme um seinen Hals.
„Bis in den Tod!"
Ende!
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