Seite 4 Nr. 26»
Nagvtdcr Tagblatt „Der Gesellschafter-
Freitag, den 6. November 1831.
Der neue deutsch - fchwlcherische Handel-nerlrag wird nach halbamtlicher Mitteilung voraussichtlich am 1. Februar 1932 m Kraft treten können. In den Verhandlungen ist bis jetzt über Wrbwaren und Holz eine Verständigung erzieli worden. Dis Schweiz wird den bisherigen Handelsvertrag am 1. Dezember kündigen, nachdem Deutschland in die Herabsetzung der Kündigungsfrist vvn 3 auf 2 Monaie cingewilligt hat.
Stockung der Papier- und Holzausfuhr. Der Hauvtausschuß der Papier-, Pavpen-, Zellstoff- und Holzstostindustrie schreibt im Oktoberbericht, der Absatz im Inland sei nach wie vor unzureichend. Die Ausfuhr stockt und den deutschen Fabriken sei der Wettbewerb mit den nordischen Ländern fast unmöglich geworden, nachdem diese Länder die Goldwährung aufgegeben und dadurch ihre Ausfuhr wesentlich gefördert haben. Die deutschen Papierpreise stehen nur 10 v. H. über dem Friedenspreis.
Konkurse: Friedr. Gebert, Verkaufsstand in Cannstatt. — Stepoan E n g l e r t, Kohlenhändler in Mergentheim.
Vergleichsverfahren: Oskar Steiner, Inh. der Fa. Kaufhaus D. Maurer in Ulm. — Ernst Wolf. Herrenwäsche in Stuttgart. Eugen Luz, Spezialgeschäft in Seilerwaren in Ludwigsburg. — Albert Nuoffer, Elektrotechniker in Stuttgart.
Zahlungseinstellungen. Bruckenbau AG., Harkort. Mehr als die Hälfte des 2 Will. Mk. betragenden Aktienkapitals ist verloren.
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkk, 5. Nov. Dem heutigen Markt wurden .zugetrieben: 3 Ochsen, 1 Bulle, 10 Jungbullen, 37 Rinder, 7 Kühe, 141 Kälber, 487 Schweine. Davon blieben unverkauft: 2 Ochsen, 1n4 Rinder, 22 Schweine. Verlauf des Marktes: Ruhig.
Ochsen:
ausgemüste!
oollfleischig
fleischig
Bullen:
au-lgemästel
vollste'.fchnz
fleischig
Rinder: ausgemästel vollfleischig fleischig gering genährt
Kühe:
ausgemüste!
vollsleifchia
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3 11.
Kühe:
S. 11.
3. ll.
—
31-33
fleischig
—
14—16
-
27-30
23-25
gering genühr!
Kälber:
feinste Mast- und
10-12
>2 — 24 20-22
22—04
20
beste Saugkälber nnttl. Mast- und
36-39
35-S8
—
18—19
gule Saugkälber
31-35
30-34
32-36
32-36
geriuge Kälber
Schweine:
28-30
26—29
27-30
27-30
Uber 300 Pfd.
—
—
23-26
23—26
240-300 Pfd.
45 - 46
45
200-24» Psd.
43—44
42—4.4
24-27
160-200 Pfd. 120—160 Pfd. unter 120 Psd.
40-41
37-39
37-39
40—41
37-39
37-39
19—22
Sauen:
30-37
Aruchlpreise. Winnenden: Weiz.ni 12.50—13.ZO, Haber 7.80 bis 9, Dinkel 10,50, Roggen I!—11,50, Gerste 9,50—10. — Landeier 14 Pftz. d. St., Landbutter 1.40 Mark das Pfund. — Bibscach: ir-.ruen >3—13.50, Weizen 10.50—12.20, Besen 8.5N bis 9. Roggen 10—10.50, Gerste 7—8.80, Haber 7—8. . '
Stuttgarter karloffelgrotzmarkl ans dein Leonhardsplatz vom 5 Nov. Zufuhr 50 Ztr., Preis 3.80—4.30 für 1 Ztr.
Stuttgarter Moslobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz, 5. Nov. Zufuhr: 800 Zir., Preis 1-70—2 Mark für 1 Ztr.
Obftpreise. Winnenden: Mostobst 1,50—l.60, Tafelobst 3—8, Quitten 3—8 Alk. d. Ztr. Alles Lasch verlaust. — Gerabronn: Wirtschafts- und Taseläpfel 3—6. — Balingen: Mostobst 2.50—3, Tafelobst.5—8. — Ncucnste-.n: Tafelüpfet 3—6, Mastäpfel 1.40 ,/s.
Das Wetter
Der Kern des Hochdrucks liegt jetzt über Oberitalien. Die Deprerion im Norden findet in ihm starken Widerstand. Für Samstag und Sonntag ist zwar noch zeitweilig heiteres, aber zu Unbeständigkeit neigendes Wetter zu erwarten.
Gestorbene: Fritz Jiingt, Hirsau Katharine Stöfsler. Witwe geb. Soll, A l 1 h e n g st e t t.
Hiezu die illustrierte Beilage „Feierstunden"
Amtliche Bekanntmachungen.
Viehzählung am 1. Dezember 1931
Am 1. Dezember ds. Js. werden nach der Perordnung des Wirtschaftsministeriums vom 6. Oktober 1931 (Staatsanzeiger Nr. 234) wie alljährlich Pferde, Efel, (auch Maulefel und Maultiere), Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel, (Gänse, Enten, Hühner, jedoch ohne Trut- und Perlhühner) und Bienenstöcke gezählt.
Die Bürgermeisterämter, deren Aufgabe die Durchführung der Viehzählung ist, werden auf die obengenannte Verordnung hingewiesen. Die Fristen sind genau einzuhalten. Die erforderlichen Vordrucke gehen den Gemeindebehörden zu.
Nagold, den 5. November 1931.
1037 Oberamt: B a i t i n g e r.
Wasserentnahme aus der Nagold
Die Firma Schwarzwälder Tuchfabrik Ä.-G. in Rohrdorf entnimmt schon feit Jahren das zur Speisung ihres Dampfkessels und zum Tuchwaschen erforderliche Wasser aus der Nagold.
Sie sucht um nachträgliche Erteilung der hiezu erforderlichen flußpolizeilichen Erlaubnis nach.
Die Pläne liegen hier zur Einsicht auf. Einwendungen hiergegen sind binnen 14 Tagen vom Tag nach Erscheinen dieses Blattes an gerechnet, hier anzubringen. Nach Ablauf dieser Frist können Einwendungen, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, in diesem Verfahren nicht mehr berücksichtigt werden.
Nagold, den 4. November 1931.
1058 Oberamt: Baitinger.
Aufruf
I>ldik Will. SlMlW
zu Gunsten der
Notleidenden der Stadt Nagold
Im Rahmen der Winternothilfe der Zentralleitung für Wohltätigkeit wird die öffentl. Sammlung an einmaligen und monatl. Geldgaben, an Kleidern, Wäsche und Schuhen und an Lebensmitteln durch Vertreter der Stadtgemeinde und der Kirchengemeinden in den Tagen vom 7.—10. Nov. ds. 2s. in hiesiger Stadt durchgeführt. Die Sammler und Sammlerinnen sind mit amtlich gestempelten Sammellisten versehen.
Angesichts der großen Not, die in vielen Familien durch Mangel an Arbeit und Verdienst, durch Unglück und Krankheit herrscht, und immer größer wird und die durch die öffentliche Fürsorge und die Bereitstellung von Notstandsarbeiten seitens der Stadt bei allem guten Willen nicht überall behoben werden kann, richten wir die herzliche und dringende Bitte an unsere Mitbürger und Mitbürgerinnen nach Vermögen und Können zu diesem Werk christlicher Nächstenliebe beizutragen und den Sammlern freundslich entgegenzukommen. Jede Gabe, ob groß oder klein wird dankbar entgegengenommen. Besonders erwünscht sind fortlaufende Spenden, die es ermöglichen sollen, das Liebeswerk planmäßig den Winter über durchzuführen. Geldgaben können auch auf unsere Konten bei der Oberamt s- sparkasse und Eewerbebank Nagold überwiesen werden.
Die Verteilung der Gaben erfolgt durch den Fürsorgeausschuß, der aus den Kreisen der Geber verstärkt wird. Alles Gesammelte wird in der Stadt verwendet.
Die Not ist groß helfe deshalb ein Jeder!
Nagold, den 5. November 1931.
Namens d. Ortsausschusses für die Winternothilfe:
Dekan Otto, Stadtpf. Brecht, Stadtpf. Wetzet, Prediger Schmeißer.
1059 Bürgermeister Maier.
, Traubensaal Nagold
! Samstag, den 7. Nov. 1931, abends 8'/s Uhr
Der Abend ohne Sorgen
Großer bunter Abend
unter Mitwirkung erster StuttgarterKünstler Leitung: Oberspielleiter Walter Eberhard
1. Teil: Oper, Operette, Vortragskunst, Duette
2. Teil : Schwab. Teil (Schwab. Volkslieder. Tanz
duette. Humor.) Mitwirkende: Max v. Willinghausen, der beliebte Rundtunkbaruon, Ellen Beck, die bekannte Sopranistin vom Südfunk, Walter Maurer, 1. Opern- u. Operette, tenor, Erika Stein, Wiener Operetten- uiid Slimmungssängerin, Wolter Eberhard, Ansager u. Vortragshumorist, Erich Beck, mustkal. Leitung und Klavier)olist, ferner: Wiener j Operettendurtte im Biedermaierkostüm. 920
s Auserlesenes Großstadt-Programm!
Volkstümliche Preise: l. Pl. 1.30 .^k. 2. Pl. 80 H ! An der Abendkasse 20 ^ Ausschlag.
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Tasel-ReisPfd. -.22 Erbsen, geschälte, Pid. -.24 Linsen Pfd. -.23 -.19 Weiße Bohnen, deutsche, Pfd. -.24
Feinstes 0 Mehl 5 Pfd. 1.30
Kristall-Zucker 5 Pfd. 1.90
Würfel-Zucker 5 Pfv. 2.18
Ochsenmaulsalat 1 Pfund Dose —.40
Leberwurst l Pfund-Dose —.58
Rauchfleisch, ohne Knochen, i/g Pfund —.88
Bollsaftiger Schweizer-Käse '/, Pfund —.68
Edamer Käse '/« Pfund —.39
Allg. Stangen-Käse, halbreif, Pfund —.48 Mainzer Käsle Rolle —.15
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Oberschwandorf, 6. Nov. 193 l.
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, beim Hinscheiden unseres lieben, unvergeßlichen Vaters und Großvaters
WWn Paul Walz
für den erhebenden Gesang des Gesangvereins und die vielen Blumenspenden, sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte sagen herzlichen Dank
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
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