Leite 3 Nr. 224

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, den 25. September 1931.

einem Fall sogar vor der S ch u ß w a s f e Gebrauch 'machen. Esr erfolgten über 100 Festnahmen. Im späteren Verlauf des Abends versuchten zur Verstärkung eingetroffene Kom­munisten, heimkehrende Nationalsozialisten zu überfallen. Auch hier mußten Polizeistreifen verschndentlich eingreii n und Verhaftungen vornehmen. Gegen Mitternacht war . ie Ruhe im wesentlichen wiederhergestellt.

Von den 100 Sistierten sind von der Polizei 40, über­wiegend Kommunisten, zurückbehalten worden, die wegen Landfriedensbruchs und Aufruhrs vor den Schnellrichwr kommen.

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Wie aus einem am 22. September vomKampfverband gegen den Faschismus", dem Ersatz für den verbotenen roten Frontkämpferbund, herausgegebenen, mit einem Verviel­fältigungsapparat hergestellten Flugblatt klar ersichtlich ist, waren die gestrigen Unruhen in Gablenberg von den Kom­munisten von langer Hand vorbereitet. Das Flugblatt nennt sichBefehlsausgabe an alle politischen und technischen Staffelleiter von Groß-Stuttgart" und fordert zum Besuch der nationalsozialistischen Diskusfionsversammlungen auf. Am Mittwoch und am heutigen Donnerstag abend sollen sich die Staffelleiter im Haus Leberstr. 23 treffen, um dort weitere Befehle entgegenzunehmen.Nur durch möq!'"»' zahlreiches Erscheinen ist es möglich, in den Diskussionsver­sammlungen den Nazis die richtige Antwort zu erteilen", heißt es im Flugblatt. Am Donnerstag vormittag eilten Kuriere der Kommunisten durch die Siadt. um alle Führer zu der Aktion zu alarmieren, die heute abmd aus Anlaß der beiden nat.-soz. Versammlungen im Wulle und im Dinkelacker stattfinden sollen. Die Polizei wird mst starker Bereitschaft jeden Versuch des Aufruhrs energisch unter­drücken.

Wie lange dauern die Herbstferien?

Tie kleine Anfrage des Abg. Kling betr. Verlängerung der Herbstferien für die Volksschulklassen hat das Kultus­ministerium wie folgt beantwortet:

Tie Anterrichtsverwaltung ist sich der Schwierigkeiten, die die Landwirtschaft bei den diesjährigen Ernte-Arbei- ten zu überwinden hat, durchaus bewußt. Allein schon Lurch die Ferienordnung vom 1. November 1929 (A. Bl. S. 211) ist dem Bedürfnis der Landwirtschaft in weitge­hendem Maße Rechnung getragen. Der 8 o Absatz 5 be- ..estimmt, daß in kleinen Städten und auf dem Lande bei Ansetzung der Ferien die örtlichen Verhältnisse und die wirtschaftlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen sind. Begrün­dete Anträge aus einzelnen Gemeinden auf weitgehendes Entgegenkommen werden, wie schon bisher, wohlwollend entschieden werden.

Binsdorf OA. Sulz, 24. Sept. Bürgermeister D r. Köhler gestorben. Gestern früh ist Bürgermeister Dr. rer. pol. Josef Köhler nach schwerem Krankenlager ge­storben. Dr. Köhler, der am 7. Mai 38 Jahre alt war, er­krankte vor etwa 14 Tagen an einer Lungenentzündung. Dr. Köhler, ein geborener Binsdorfer, stand etwa 2 Jahre im Dienst der Gemeinde.

Alm, 24. Sept. Unerlaubte Sammlung. Die proletarische Jungfliegergruppe sammelte in diesen Tag.m an Hand von Listen bei hiesigen Geschäfts! Ute für den T n eines Segelflugzeugs. Diese unerlaubte Sammlung wurde nunmehr Polizei!' :h unterbunden.

Heilbronn, 24. Sept. W i n t e r n o t h i l f e. Hier sollen eine große Geld-, Sachen- und Naturaliensammlung einge­leitet, öffentliche Speisungen organisiert und Wärmehallen eingerichtet werden. Sämtliche Frauenvereine und kon­fessionellen Wohlfahrtsvereine, der ADB., der AFA., der DGB. und der Gewerkschaftsring arbeiten gemeinschaftlich für dieses Hilfswerk, über das man sich in einer Besprechung am Mittwoch einigte. Zurzeit stehen in der Unterstützung des Arbeitsamts und des Fürsorgeamts 2500 Arbeitslose und Hilfsbedürftige, ungerechnet ihre Familienangehörigen, so daß man unter deren Einrechnung mit fast einem Siebtel der Einwohnerschaft als untsrsttthungS- und hilfsbedürftig rechnen kann.

Laupheim, 24. Sept. Naubüb er fall auf der Landstraße. Als am Dienstag abend Josef Fundel von Erbach von Laupheim mit seinem Fahrrad auf der Straße StettenDellmensingen nach Hause fuhr, fand er auf der Straße liegend eine Mannsperson. Da er ver­mutete, es sei etwas passiert, legte er sein Fahrrad beiseite. Dm gleichen Augenblick sprang der am Boden liegende auf, packte den Radfahrer und forderte von ihm das Geld. Dm Schreck und von Angst ergriffen übergab Fundel dem Täter seine geringe Barschaft, worauf er seines Wegs weitergehen konnte.

0 om bayerischen Allgäu, 24. Sept. Winte rein- bruch im September. Lebensmüde. Der rote Hahn, lieber Nacht ist der Winter in die Allgäuer Täler eingekehrt, einen Tag vor dem kalendermäßigen Herbstbeginn. Am Dienstag hat es ununterbrochen wie mitten im Winter geschneit, so daß die grünen Wiesen und die in. der Farbenpracht des Herbstes prangenden Laub­wälder in eine Winterlandschaft umgewandelt sind. In Oberstdorf haben die mittleren Höhenlagen schon eine Schneedecke von einem halben bis dreiviertel Meter. Seit Dienstag liegt auch im Tal der Schnee mehrere Zentimeter hoch. Gemsen und Hirsche haben bereits ihre hohen Latschen­geläger mit Talniederungen vertausch!. Am Montag ging über Oberstdors und seine Umgebung ein Gewitter nieder, begleiiet von Regen- und Hagelböen, wie mitten im April. Auf den Bergen um Jmmenstadt ist in der Nacht auf Diens­tag Schneefall bis auf die 990-Meter-Grenze eingetreten. Vom Giebelhaus des Hinterstein wurde am Dienstag früh Neuschnee in Höhe von 15 Zentimeter im Tal gemeldet. Das Vieh ist noch auf der Weide und findet nichts mehr zu fressen. Der Almabtrieb wird daher aufs «ußerste be­schleunigt. Große Mengen von Grummet sind noch nicht eingebracht und die Kartoffelernte hat noch nicht einmal begonnen. Schwer betroffen ist auch das Fremdengewerbe. Die meisten Fr.-mdenorte sind wie ausgestorben, während in früheren -Jahren in schönen Herbstwochen noch ein recht ansehnlicher Fremden- und Touristenverkehr zu verzeichnen war. Dir seit mehreren Jahren leidende 26 I. a. ledige Anna H : e b e r aus Füssen hat in einem Anfall von Schwermm sich das Leben genommen. Sie sprang von einem hohen Felsen in der Nähe des Magnustrittes in den Lech. Sie konnte zwar noch lebend gerettet werden, starb aber kurz darauf im Füssener Krankenhaus. In Frechen- rieden ist das Anwesen des Landwirts Franz Bollenmiller aus unbekannter Urfache vollständig abgebrannt. Unter dem Verdacht der Brandstiftung ist der frühere Besitzer des abgebrannten Bauernhofs Bühl bei Büchenberg, Hans Mauer, verhaftet worden. Er soll die Tat aus Rache verübt haben, weil er seinen Hof unter dem Druck der wirtschaft­lichen Verhältnisse hat verkaufen müssen. In Ollarzried >st das aus Scheuer und Wohnhaus bestehende Anwesen des Landwirts Taver Gingele vollständig abgebrannt. Das «reucr ist im Keustock ausaebrocken

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Aus Stadt und Land

Nagold, den 25. September 1931.

Eine edle Zerstreuung kann mehr Sammlung erfordern als die gewohnte Tätigkeit.

Im September vor 25 Jahren 19VK.

1. Die Bäckerei Monauni-Nagold geht in die Hände von Bäckermeister Gotth. Klent über.

6. In derGesellschafters-Ausgabe dieses Tages wird ge­schrieben:Im Laufe des Sommers ist das Hotel P o st, das nun schon über 400 Jahre besteht und Napo­leon I., sowie des öfteren württernbergische Fürsten zu seinen Gästen gezählt hat, durch den Hofdekorations­mater Nachbauer-Stuttgart renoviert worden. Das Ge­bäude bildet durch sein Alter, seine Geschichte und vor allein durch seine altertümlich-architektonischen Schön­heiten eine Sehenswürdigkeit unserer Stadt."

7. Um diesen Zeitpunkt weilen auf Grund der Kurliste in Nagold (Hotel Post, Easthof z. Rößle, Kurhaus Waldlust, Heim Nagold, Lohtanninbad Schwarzkopf und in sonstigen Gasthöfen und Privathäusern) 285 (!!) Kurgäste. Nicht mit eingerechnet sind die 52 Personen im Rötenbad und die 32 Insassen des Erho­lungsheimes Waldeck.

11. Wohnhaus und Scheune des Bauern Jakob Ver - siecher in Oberjettingen fallen einer Feuers­brunst zum Opfer.

18. Michael Köhler, Maurer, aus Untertalheim stürzt beim Tannenzapfenbrechen tödlich ab.

23. Der 17jährige Richard Grau von Eün dringen wird durch Unvorsichtigkeit von seinen Kameraden er­schossen.

25. In Stuttgart werden von Prof. Bauer Raketen zur Verteilung von Hagel- und Regenwolken vorge- sllhrt. Die Vorführungen gelingen.

Vom Blauen Kreuz

Man schreibt uns:

Immer wieder gibt die Ortsgruppe desBlauen Kreuzes" Gelegenheit, durch Reisesekretäre von dieser wichtigen Arbeit in öffentlichen Versammlungen zu berich­ten. Wie segensreich sich dieselbe auswirlt, wurde an zwei Abenden zahlreichen Zuhörern vor Augen geführt. Es gibt ein Muß, das unerträglich schwer ist bei vielen: Ge­horsam. Müssen viele nicht auch . . . Weshalb? Viele andere tun es auch und selbst will man nicht beiseite stehen. Zeitgemäß wird das Leben gestaltet. Man denkt wie andere und handelt wie andere. Schritt um Schritt gibt man seine Selbständigkeit preis und wird von der Zeitströmung mit- oerissen. Wohin? Man weiß es nicht. Zwang schafft Knechte, die nie innerlich froh und wahrhaft glücklich wer­den können durch die Trunksucht. Der Redner, Bun­dessekretär Fische r-Barmen wies hin auf das beste Re­zept. welches einem Gebundenen Hilfe bringen kann: Jesu Liebe kann erretten, seine Hand ist stark und treu: er ! zerbricht der Sünde Ketten und macht alles, alles neu. Tritt dann die größte Not hinzu (wenn um die Sünde die Seele schreit), so sind die Anzeichen zur Freiheit vorhan­den. Nachträglich wurden Mitteilungen aus Gefängnissen entgeoengenommen, da mancher bekennt:Mein Weg ging übers Wirtshaus ins Gefängnis und Zuchthaus." Biele werden von der Zeit beeinflußt und sollen Einfluß aus­üben und an manchen wird die Frage gestellt: Der Sonntag ist vorüber. Was hast du draus gemacht? Ob er die Kraft und Freude, ob Schuld und Leid gebracht?

Unsere Feierstunden".

Besinnlichkeit ist heute für die meisten ein fremder Be­griff geworden, Technik und Fortschritt schreit dagegen das neue Zeitalter. So ist es nicht wunderlich, daß unsere Bil­derbeilage diesem Zeitgeist Rechnung trägt: Der Ueberland- flug des schwanzlosen FlugzeugesHermann Köhl", Das erste fahrende Auto auf dem Wasser, Ein Bergwerk für Studenten und die Amerikafahrt des Do T.Schwere Wahl" undAbtrieb des Almviehes in den bayerischen Bergen" deuten darauf hin, daß Weihnachten und Winter nicht mehr allzuferne sind.

Vom Schwarzwald, 24. Sept. Hoch- und Mittelschwarz­wald im Schneegewande. Der Kälteeinbruch zum Wochen­beginn hat am Mittwoch eine weitere Verschärfung er­fahren. Prompt, mit dem kalendermäßigen Herbstbeginn, ist es Winter geworden und zwar nicht nur auf den höch­sten Erhebungen unseres Schwarzwaldes, sondern sogar in den mittleren und selbst tieferen Lagen, wo ein lang­sames Zurückgehen der Temperaturen bei rauhem Nord- vstwind zu verbreiteten Nachfrösten und Schneefällen führte. Man meldet vom Feldberggipfel einen Tiefstand von5, vom Belchen4,5 Grad Kälte, vom Kamm der Hornis­grinde2,5 Grad. Sowohl im nördlichen, wie auch im südlichen Hochschwarzwald fällt seit 36 Stunden Schnee: der Schneefall dauerte selbst über Mittag an. so daß sich bei Frosttemperaturen eine beachtliche Neuschneedecke bilden tonnte, die allmählich auch die Hochtäler zu überziehen beginnt. Infolgedessen erscheint der ganze Schwarzwald im Wintergewande bis aus etwa 800 Nieter herab. Im Nord- schwarzwald glitzern sogar alle Tannenwälder im Schnee­mantel, die Höhenstraßen oberhalb Hundseck Unterstmatt und Ruhestein tragen bis zu 5 Zentimeter Schnee, auf der Hornisgrinde liegt der Schnee noch höher. Mittwoch früh schneite es bis weit ins Murgtal hinab. Der Fdtdberg und alle umliegenden, eiwa gleich hohen Bergzüge haben nun Heuer die merkwürdige Erscheinung auszuweisen, daß sie in diesem Jahre nur knapp drei Monate schneefrei blieben: denn der letzte Winterschnee ist in den genannten Berggeländen erst Ende Juni abgeschmolzen, so daß nur Juli und August vollständig ohne Schnee waren.

Gerichlssaal

Nagold, 24. September

1 Monat Zeit zum Nachdenken . . .

bekam heute ein Gipser R. aus W. vor dem hiesigen Amts­gericht. Er hatte einen Prozeß mit einer hiesigen Firma verloren und verdächtigte nunmehr fortwährend die Zeu­gen des Meineids, obwohl verschiedene von ihm gemachte Anzeigen von allen Instanzen nach Untersuchung des Sach Verhalts zurückgewiesen wurden. Der Angeklagte ist schon zweimal vorbestraft, weil er den Zeugen Meineid vorge­worfen hat, einmal mit 20 Mark und einmal mit 10 Ta­gen Gefängnis. Trotzdem hat er 2 Zeugen E., Vater und Sohn, wiederholt des Meineids bezichtigt. Der Verteidiger, der die beiden E. als Nebenkläger vertrat, führte aus, dem offenbar bisher unbelehrbaren Angeklagten müste durch eine längere Freiheitsstrafe Gelegenheit gegeben wer­den darüber nachzudenken, daß er mit der Ehre seiner Nebenmenschen nicht jo unverantwortlich umspringe? und sie nicht so ohne weiteres beflecken dürfe. Das Gericht er­kannte auf einen Monat Gefängnis.

Letzte Nachrichten

Abrüstung ausgeschlossen!

Die erwartete Absage Frankreichs in Eens.

Genf, 25. Sept. Der Vertreter Frankreichs im Ab­rüstungsausschuß des Völkerbundes, Massigli, gab am Donnerstag den Standpunkt seiner Regierung zu dem italienischen Vorschlag auf sofortigen Abschluß eines- ftunoswaffenstillstandes bis zum Abschluß der Abrüstungs­konferenz bekannt. Die französische Regierung lehnt diesen Vorschlag, wie allgemein erwartet wurde, rundweg ab. sie fordert die Verhandlung über diesen Vorschlag auf die kommende Abrüstungskonferenz zu verschieben-

Raubüberfall auf ein Pfarrhaus.

Wickede a. d. Ruhr, 25. Sept. Drei maskierte Räuber drangen gestern abend in das Pfarrhaus in Wickede an der Ruhr ein. Nachdem sie den Pfarrer, seine Haushäl­terin und ein Dienstmädchen gefesselt hatten, schleppten sie die llebersallenen in den Keller und schloffen sie dort ein. Ein Schäferhund, der sich den Räubern entgegenstetlte. wurde durch einen Schuß kampfunfähig gemacht. Die Ein­brecher erbeuteten im Pfarrhaus eine Geldsumme, deren Höhe noch nicht festgeskellt werden konnten, zwei Pistolen und vermutlich auch verschiedene Wertgegenstände.

Wie gemeldet, wurde am Montag abend von drei Männern ein ähnlicher Ueberfall auf das Pfarrhaus in der Gemeinde Werkenrath bei Bensberg verübt, und es liegt die Vermutung nahe, daß es sich um die gleichen Räuber handelt, die den gestrigen kleberfall in Wickede verübt haben.

Schumlbcntransporte in Flugzeugen über die Alpen.

Wien, 25. Sept. Auf Veranlassung des Tierschutzver­eins sollen Hunderte von Schwalben, die auf ihrem Zuge nach dem Süden durch den Wettersturz hier aufgehalten wurden, und dem Verhungern ausgesetzt sind, mit Flugzeu­gen über die Alpen befördert werden. Die Vögel, die allent­halben Unterschlupf suchen und sehr zutraulich geworden sind, lassen sich leicht einfangen. Das Verkehrsflugzeug, das heute nach Venedig startet, wird den ersten Transport der in besonders hergerichteten Kisten untergekkachten Schwalben besorgen. Am Samstag fliegt ein großes Flug­zeug eigens zu diesem Zweck nach Venedig.

Handel und Verkehr

Kurssturz der deutschen Werke im Ausland

Seck dem 13. Juli ist an den ausländischen Börsen ein außer­ordentlich starker Kurssturz der deutschen Wertpapiere erfolgt. Die Londoner Krise und die damit verbundene neue Unterbrechung der Geschäftstätigkeit an den deutschen Wertpapierbörsen haben aber seit dem letzten Wochenende einen weiteren Kurssturz herbeige- führt. So ist der Durchschnittskurs der 7proz. deutschen Schuld­verschreibungen usw. von 62,2 auf 48,6 und derjenige der 6,5proz. von 48,4 aus 37,5 gesunken. Die deutschen Anleihen haben somit z. B. an der Londoner Börse im Verlauf eine Woche rund 22 v. H. ihres Marktwertes eingebüßt. Auch die an der Amsterdamer Börse notierten 6,5prozentigen deutschen Dollaranleihen gehen aus der Berichtswoche mit Kursverlusten von durchschnittlich 21 v. H.