Seite 2 — Nr. 212
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter«
Freitag, den 11. September 1931.
gegen dieses Verbot verstoße, der könne kein^ kirchliches Begräbnis erhalten, falls er nicht vor dem Tod seinen Ungehorsam bereue. Dieses Gesetz gelte ohne Unterschied der Person.
Kommunistenprozeß in Karlsruhe
Karlsruhe, 10. Sept. Nach dreitägiger Verhandlung vsr- kündete gestern abend das Karlsruher Schwurgericht das Urteil in dem Prozeß gegen die fünf Kommunisten, die am Pfingstmontag dieses Jahres anläßlich einer nationalsozialistischen Veranstaltung in Karlsruhe den nationalsozialistischen Motorradfahrer Paul Billet aus Lahr in Baden durch Stockschläge getötet hatten. Der Hauplangeschuldigte Haas erhielt wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang in Tateinheit mit schwerem Land- sriedensbruch vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust, der Angeklgate Linder drei Jahre sechs Monate Gefängnis, die 'Angeklagten Schmalbach und Eckstein je zwei Jabre Gefängnis. Der Angeklagte Dietz wurde freigesprochen. Je zwei Monate Untersuchungshaft werden angerechned
Blutiger Ueberfall in Berlin
Berlin» 10. Sept. Das Verkehrslokal der Nationalsozialisten in der Gneisenaustraße 17 wurde gestern abend von Kommunisten überfallen und von der Straße aus beschossen. Drei Nationalsozialisten wurden schwer verwundet und einer erschossen.
Düsseldorf, 10. Sept. Die von der Beerdigung des verunglückten Nationalsozialisten Urbis zurückkehrenden Parteigenossen wurden in verschiedenen Stadtteilen von Kommunisten angegriffen. Dabei wurde mit Messern gestochen und geschossen. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor.
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Das enttäuschte Oesterreich
Paris, 10. Sept. Haoas verbreitet halbamtlich, Oesterreich werde vorläufig keinen neuen Kredit bekommen. Der stellvertretende Generalsekretär des Völkerbunds, Avenol (Franzose), werde zunächst die Finanzen Oesterreichs in Wien genau prüfen. Der französische Finanzminister Flandin habe Oesterreich keinerlei Zusagen gemacht.
Das Opfer des Verzichts wäre also auch noch für die Katz gewesen!
Staatsdomänen statt Pensionen
Lin bemerkenswerter Schritt der ägyptischen Regierung
Kairo, 10. Sept. Die ägyptische Regierung hat beschlossen, den imRuhestand befindlichen Beamten das Recht zu geben, ihre Pensionen in landwirtschaftliche Parzellen aus Staatsbesitz einzutauschen. Um einen möglichst großen Anreiz zur Umwandlung der Pensionen zu geben, werden bei der Berechnung des Grundstückswert nicht die Katasterpreise der Domänen zugrundegelegt, sondern der Gegenwartswert nach Schätzung eines besonderen Parzellierungsausschusses, die um 37 bis 40 v. H. niedriger liegt. Jeder Pensionär hat das Recht, eine Parzelle zu erhalten, deren Wert den Kapitalwert seiner Pension um die Hälfte übersteigt. Wessen Ruhegehalt also einem Kapital von 1000 Pfund entspricht, kann ein Grundstück.von 1500 Pfund verlangen. Alls Kaufspessn gehen zu Lasten der Regierung. Die Erwerber dürfen die Bewässe- rungs- und Entwässerungsanlagen der Domünenverwal- tung benutzen, bis sie eigene eingerichtet haben. Beim Verkauf von Gebäuden auf den parzellierten Grundstücken erhalten sie den Vorzug.
Es wird interessant sein zu sehen, wie dieser Versuch, den Staatshaushalt auf produktive Weise (und ohne Verärgerung zu erregen) von einer schweren Pensionslast zu befreien, gelingt.
Von der Völkerbundsversammlung
Das Rüstungs-Feierjahr
Die Skandinavier gehen vor
London, 10. Sept. Der von dem italienischen Außenminister Gr an di in der Völkerbundsversamimuug angeregte Gedanke eines Rüstungsfeierjahrs wird, wie dem „News Chronicle" aus Genf berichtet wird, wahrscheinlich von den skandinavischen Staaten in ->ner Entschließung ausgenommen werden, die gegenwärtig ausgearbeitet wird. Bevor der Antrag in der Versammlung eingebracht wird, wollen sich die Antragsteller aber der Unterstützung anderer Staaten vergewissern. In diesem Fall würde der Antrag dem dritten (Abrüstung---) Ausschuß überwiesen, dessen Vorsitzender der dänische Außenminister Dr. Munch ist.
Der Vorschlag, so fügt der Bericht hinzu, werde gewissen Schwierigkeiten begegnen. Die Einstellung gewisser Schisfs- neubauten sei ja einfach, dagegen wäre die Anwendung des Feierjahres auf die Waffen- und Munitionsfabriken der Arsenale eine schwierige Frage. Es wird beigefügt, es werde fast allgemein (mit Ausnahme von Frankreich und seinen Trabanten natürlich) gewünscht, daß Henderson den Vorsitz der Abrüstungskonferenz beibehalte. Jeder, der der Konferenz einen Erfolg wünsche, scheine der Meinung zu sein, daß eine Wiederaufrollung der Vorsitzfrage einen verhängnisvollen Zustand der Ungewißheit und Unentschlossenheit zur Folge hätte.
Lecil für Abröstung, gegen Luftwaffen
Genf, 10. Sept. In der heutigen Sitzung des Völkerbunds erklärte der englische Hauptvertreier Lord Robert Cecil, es handle sich jetzt um die tiefsten Grundsätze des Völkerbunds. Es komme alles darauf an, das internationale Kapital zu veranlassen, die Lücken der Zahlungsbilanz auszufüllen; andernfalls werden in Europa und in Ueber- see immer neue Schwierigkeiten mit der Notwendigkeit von Zahlungseinstellungen und Moratorien auftreten. Deutschland stehe im Mittelpunkt der gegenwärtigen Krise. Die Tributzahlungen Deutschlands müssen so geregelt werden, daß sie seine finanzielle Sicherheit nicht gefährden. Wohl könne man sagen, daß kaum jemals «in Krieg unwahrscheinlicher gewesen sei als jetzt. Noch bestehe in vielen Ländern eine Atmosphäre der inneren Unruhe, deren Rückwirkungen sich über die ganze Welt ausdehnen. Es sollte besondere Aufgabe des Völkerbunds fein, dieses Mißtrauen zu zerstreuen. Er wisse nicht, ob die Revision der durch die Friedensverträge geschaffenen Lage den Frieden fördern würde. Daaeaen würde die Weiterbelreibung der Abrüstung
mehr als irgend etwas anderes das Vertrauen fördern und die Gerechtigkeit als Schiedsrichter der internationalen Streitigkeiten einsetzen. In letzter Zeit hätten in verschiedenen Ländern Luftmanöver zur Ausbildung und Vervollkommnung dieser Waffe, die eine ausgesprochene Angrisfs- waffe sei, stattgefunden. Dabei habe sich wieder einmal ergeben, daß der Besitz von Luftstreitkräfken kein Schuh gegen die Luftstreitkräste des Gegners sei. Die Wirkung der Luftwaffe bestehe in der Zerstörung größerer Städte, d. h. in der Vernichtung einer unübersehbaren Anzahl von Menschenleben und der wichtigsten Zentren des materiellen Reichtums. Welch eine Sicherheit sei das für den internationalen Kapitalmarkt? Das gleiche gelte für die Land- und See- rüsiung. Keine Regierung, am wenigsten die englische, würde irgend einem Vorschlag zur Verschiebung der Konferenz dulden. Die Rede Grandis stelle eine mustergültige Befürwortung des Friedens durch die Abrüstung dar und sein Vorschlag sei ein großartiger Auftakt zur Abrüstungskonferenz und werds hoffentlich im drst'en Ausschuß der Völkerbundsversammlung greifbare Gestalt annehmen. Wenn eine wirkliche Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland nicht nur in Worten, sondern durch die Tat erfolgen könnte, so wären 75 Prozent der politischen Unruhe aus der Welt beseitigt. Es ist behauptet worden, daß England diese deutsch-französische Annäherung im Grund seines Herzens nicht wünsche, weil es durch die Entzweiung der beiden kontinentalen Mächte einen um so größeren Einfluß im Rate der Nationen habe. Das sei eine grobe Beleidigung Englands. Jede englische Regierung werde ihr Aeußerstes tun, um eine wirkliche und sichtbare Freundschaft zwischen den beiden Ländern hsrbeizuführen
Amerika für den Rüstungsstillstand
-^aMngton. 10. Sept. Im Auswärtigen Amt wird erklärt, der Vorschlag Grandis sei zu begrüßen. Ein Rüstungsfeierjahr würde die Stimmung in der Abrüstungskonferenz wesentlich verbessern. Die amerikanische Regierung kenne zwar die Einzelheiten des Vorschlags noch nicht, aber der zugrundeliegende Gedanke finde ihre volle Billigung.
Frankreich gegen das Feierjahr
Paris, 10. Sept. Die Pariser Presse ist über den Vorschlag Grandis sehr ärgerlich und lehnt ihn einmütig ab.
Europa geht dem Abgrund zu
Washington, 10. Sept. Vor einem Kreis von Zeitungs- Vertretern sprach Staatssekretär Stimson über seine Europareise. Der Plan zu dieser Reise sei entstanden, nachdem man die Ueberzeugung hatte, daß eins persönliche Fühlungnahme mit den verschiedenen europäischen Regierungschefs eine wesentliche Vorbedingung für das Gelingen der Genfer Abrüstungskonferenz sei. Wenn Amerika sein ganzes Heer abschaffen und seine Flotts vernichten würde, so wäre damit noch kein einziger der europättcken Reibungspunkte (Deutschland — Frankreich, Deutschland — Polen, Frankreich — Italien usw.) aus der Welt geschafft. Amerikas Anteil am Genfer Abrüstungswerk bestehe daher vornehmlich darin, die andern zu ermutigen, daß ja die beiden Länder womöglich ihre Spannungen vor der Konferenz bereinigen. Die Hoffnungen, die man aus den Hoover-Plan gesetzt hatte, seien durch das Zögernde Verhalten Frankreichs diesem Plan gegenüber in das Gegenteil verkehrt worden. Die schwere Krise Deutschlands sei daher für die europäischen Staatsmänner io erschütternd gewesen, daß man sich gesagt habe, Europa wandere mit verbundenen Augen einem Abgrund zu, und ei gelte zunächst, durch Beseitigung der Spannungen in Europa das Vertrauen in eine geordnete Wirtschaftsführung wiederherzustellen. Die deutschen Besuche in London, Paris unL Rom seien Schritte auf dem rechten Weg gewesen
Die italienische Rüstungslisls
Genf, 10. Sept. Dem Völkerbundssekretariat wurden die erbetenen Angaben über den Stand der italienischen Rüstungen eingereicht. Danach hat Italien 280 000 Mann unter den Fahnen. Die Heeresausgaben betragen sechs Milliarden Lire (1320 Mill. Mk.)
Deutscher Antrag zur Minderheitenfrage
Genf. 10. Sept. Die deutsche Regierung hat den Antrag eingebracht, daß, wie im Vorjahr, der Teil des Berichts des Generalsekretärs, der sich auf die Behandlung der Minderheitenfrage bezieht, der politischen Kommission zur eingehenden Prüfung und Behandlung überwiesen werde. Auf diese Weise will die deutsche Regierung erreichen, daß das Interesse der Völkerbundsversammlung an den Minderheitenfragen wachgehalten werde.
Unregelmäßigkeiten im RerchsrvirLschasts- ministerium 1928/29
Berlin, 10. Sept. Als der Reichstagsausschuß zur Untersuchung der Roggenstützungsaktion Ende Mai seine Untersuchung beendet hatte und an seine Auslösung gehen wollte, stellte sich im letzten Augenblick heraus, daß das Untersuchungsprogramm noch nicht erledigt war, da es nachträglich über die Roggenstützung hinaus durch einen Reichstagsbeschluß noch eine Erweiterung erfahren hatte. Es handelte sich um einen Antrag des Abgeordneten Freyb« (Wirtschastspartei), der eine parlamentarische Untersuchung der gesamten Fonds Wirtschaft im Reichsernährungsministerium verlangt.
Der Antrag des Abg. Freybe stützt sich auf zahlreiches Material, das ihm von den verschiedensten Seiten .zugegangen ist. Darin wird der Vorwurf erhoben, daß bei der Verwendung der Fondsmittel zahlreiche Mißbräuche vorgekommen seien, daß diese Mittel oft in einer Weise verwendet wurden, die mit wirtschaftlichen Grundsätzen nicht zu vereinbaren ist, und daß sie vielfach nicht den Stellen zu- flosien, für die sie bestimmt waren. Die Vorwürfe reichen in die Zeit der landwirtschaftlichen Notprogramme in den Jahren 1928 und 1929 zurück.
Die Unregelmäßigkeiten fallen also in die Zeit vor der Ministertätigkeit Schieles.
Württemberg
Stuttgart, 10. September.
Gaskwirksmesse. Am Mittwoch, dem fünften von den 10 Messe- und Ausstellungstagen, hatte die große Schau des Gaststättenwesens eine weitere Steigerung des Besuchs aufzuweiien: die Gesamtzahl der Besucher stieg schon vor dem
abendlichen Schluß der Ausstellungshallen auf weit über 72 000.
Tödlicher Ausgang. In der Eisenbahn-Reparaturwerkstätte Cannstatt wurde, wie berichtet, beim Rangieren ein 40 I. a. Angestellter namens Jückle von Zuffenhausen zwischen den Puffern zweier Eisenbahnwagen eingeklemmt. Er erlitt schwere innere Verletzungen, denen er im Cann- statter Krankenhaus erlegen ist.
50 Jahre Flaschnerei Karl Ritter. Am 12. Sep-embn dieses Jahres werden es SO Jahre, daß Karl Ritter, sen in Stuttgart eine Flaschnerei, Gas- und Wasserleitunas- Mschast gegründet hat, die im Jahr 1912 von seinem Sohn dem jetzigen Inhaber Karl Ritter, Birknhofftraße 123 übernommen wurde. Seit 1922 leiret er die Flaschner- und Installateur-Innung Stuttgart als Obermeister und gebött auch dem Geschäftsführenden Ausschuß des Verbands der Flaschnermeister und Installateure Württembergs e. V. an Unter den mancherlei Ehrenämtern, in die er durch persönliche Tüchtigkeit und Umsicht berufen wurde, seien besonders hervorgehoben seine Mitgliedschaft im Vorstand der Hand- Werkskammer Stuttgart, im Vorstand der Württ Vau- gswerrsberufsgenossenschaft, Beisitzer in der Svruchkammer des Wurtt. Oberversrcherungsamts, gerichtlicher Sachverständiger u. a. in.
Krankheilsstokistik. In. der 35. Jabreswocke vom 23 bis 29. August wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 32 (tödlich 2): Kindbettfieber 2 (1): Tuberkulose der Lunge und des Kehlkopfs, sown anderer Organe 7 (22); Scharlach 38 (—); Fleischvergiftung 4 (—); Spinale Kinderlähmung 1 (—).
Aus dem Lande
Gerlingen OA. Leonberg, 10. Sept. Einbrüche in Wochenendhäuser. In der Umgebung von Gerlingen ist vor einiger Zeit mehrfach in Wochenendhäusern eingebrochen worden. Dem Dieb sielen Kleider, Werkzeugs und andere Gegenstände in die Hände. Als Täter wurde ein 19jühriger Hilfsarbeiter von Gerlingen festgestellt, der schon wegen anderen Diebereien mehrere Vorstrafen erhalten hat. Das Schöffengericht Stuttgart erkannte wegen den im Rückfall begangenen Verbrechen aus eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und' zwei Monaten.
Vom Lchönbuch, 10. Sept. R e i ch e P i l z e r n t e. Die feucht-warme Witterung der verflossenen Worden ließ die Pilze in den ausgedehncen Wäldern des Schönbuchs nur so aus dem Boden schießen, so daß in diesem Jahr eine reiche Pilzernte zu verzeichnen ist.
Heilbronn, 10. Sept. Tagung der Inneren Mission. Die Landsstagung der Inneren Mission wird vom 26.—28. September in Heilbronn abgehalten.
Allgemeiner Herbst nach st en Samstag. Der zu erwanende reiche Wein-rnrag berechtigt die Winzer, trotz der gedrückten wirtschaftiichen Lage, eine Herbstfeier zu veranstalten, a's Auftakt für die kommende Weinlese. Daher findet auch Heuer wieder am Samstag. 12. September, eine große allgemeine Herbstseier auf der historischen Cäcilieu- wiese statt.
Maulbronn, 10. Sept. Barsche zerreißen Gold- sische. Im Klosterhosbrunnen waren zwei Barsche. Ein Eoldfischliebhaber, der dies nicht wußte, wollte zwei Goldfische im Brunnen einsetzen. Kaum waren diese im Wasser, so schossen die Barsche herbei und zerrissen die Goldfische.
Oehringsn, 10. Sept. Stützung für die Hohenlohe - B a n k. Die Schalter der Hohenlohe-Bank und ihrer Filialen in Heilbronn, Möckmühl und Neuenstadt bleiben bis zur Klärung der Verhältnisse geschlossen. Die Heil- bronner Treuhandgescllschast stellt den Status fest. Verhandlungen mit befreundeten Banken über eine Stützungsaktion sind im Gang.
Reresheim, 10. Sept. Der Honigpreis um 30 v. H- gesenkt. Der Sommer 1831 ließ die Hoffnung auf einereiche Honigernte unerfüllt, da der kalte Mai, der nasse Juli und Äugust ganz versagten. Der Juni allein war einigermaßen günstig. Entsprechend der Rot der Zeit ist der Honigprsis gegen früher um etwa 50 v. H. gesenkt worden. Die Linde hat fast ganz versagt trotz reicher Blüte.
Heidenheim, 10. Sept. Die Wedelbrunnsn- Familie vermehrt sich. Das leere Wedelbrunnen- postament entwickelt sich allmählich zu einer juryfreien Ausstellung von Plastiken, zu der der ungenannte und in der Welt unbekannte Teil der Heidenheimer Künstlerschast die Frücht mühsamer Arbeit bei Nacht und Nebel heranschafft und aufstellt. Vorgestern nacht hat sich ein liebliches Mägdlein aufs Postamentchen gestellt.
Dalthausen OA. Ehingen, 10. Sept. Tödlicher Unfall. Dienstag abend fiel beim Oehmdabladen der 65 Jahrs Julius B e ck vom Wagen so ungeschickt auf den Kops, daß er das Genick brach und bald darauf starb.
Weingarten, 10. Sept. Stadtpfarrer Krauß tritt in den Ruhestand. Dem Vernehmen nach tritt Stadtpfarrer Krauß von hier demnächst in den Ruhe- stand. Er war kurz vor Ausbruch des Weltkriegs aus dem Oberamt Freudenstadt als evangelischer Stadt- und Gar- nisonspsarrer hieher gekommen und hat sich großer Wertschätzung erfreut.
Friedrichshcfen, 10. Sept. Der Bodensee im Film. Eine Münchener Filmgesellschaft macht zur Zeit am und auf dem Bodensee Aufnahmen für einen Bodensee-Werbefilm.
Beuron, 10. Sept. Vom Benektinerkloster. Am Dienstag war feierliche Profeß seitens 5 Kleriker. Am 13. und 14. September wird durch Erzbischof Netzhammer von Bukarest die Subdiakonats- und Diakonatsweihe gespendet. Am 20. September wird Erzbischof Dr. Fritz die Priesterweihe erteilen.
Vom Bayerischen Allgäu, 10. Sept. AusNotinden Tod. — Ein 76-I ähriger vermißt. In Memmingen fand man den schon bejahrten Maurer Ranz mit semer Frau in ihrer Wohnung tot aus. Ranz war in Zett immer im Krankenhaus gewesen und war sehr in Not. Auch seine Frau war immer kränklich. — Seit Sonntag ist Ser 76jührige verheiratete Erdarbeiter Johann Lehnbauer
aus Kaufbeuren abgängig. Am Montag wurde an einein Rechen im Mühlbach der Spazierstock des Greises gefunden. Man nimmt an, daß Lehnbauer, der sich nachts auf dem Heimweg befand, in der Dunkelheit in den Mühlbacn gestürzt ist.
(Fortsetzung siehe Seite Sj