Seite 2 Nr. 168

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Stalins Damaskus

lieber dem Hooverplan "und der Ausfallbürgschaft der deutschen Wirtschaft darf eine dritte Kundgebung nicht ver­gessen werden, die weltpolitisch und weltwirtschaftlich von ebenso großer Bedeutung ist: die Rede Stalins, die dieser kürzlich vor sowjetrussischen Wirtschaftsleitern gehalten hat. Diese Rede stellt ein wirtschaftlich umwälzendes Programm für Sowjetrußland dar, das aus eine vollkommene Abkehr von kommunistischen Irrwegen hinausläuft.

Stalin verwirft jetzt die Gleichmachung der Arbeitslöhne.

Er verlangt eine Unterscheidung zwischen qualifizierter und unqucllrfizierter Arbeitskraft, zwischen Leicht- und Schwer- ardeit. Es sind in Rußland in dieser Richtung bereits Aen- derungen der Entlohnung wenigstens in einzelnen Betrie­ben vorgenommen worden. Jetzt soll aber die Differenzie­rung des Lohnes allgemeiner Grundsatz werden. Damit wird einer der kommunistischen Hauptgrundsätze aufgegeben, nämlich die restlos durchgeführte Gleichheit des Lohns für all« Arbeiter. Man hat eben endlich auch in maßgebenden! Kreisen Rußlands begriffen, daß die Gleichmacherei in den Löhnen kein geeignetes Mittel ist, den Arbeitseifer anzu- fpornen, höhere Leistungen zu erzielen, die einzelnen Wirt- jschaftsbetriebe zu stärkerer Entfaltung zu bringen. Man beginnt einzusehen, daß di« menschlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten körperlicher und geistiger Art doch höchst ver­schieden sind, und daß man sie für den Arbeitsprozeß in ihrer richtigen Bewertung ausnutzen muß, daß dann-selbst­verständlich für qualifizierte Leistungen auch bessere Löhne' gezahlt werden müssen, und daß schließlich die Aussicht auf höhere Entlohnung auch einen starken Anreiz zu gesteigerter Arbeitsleistung bildet. Mit der Differenzierung des Lohn- systems, das unter Umständen das bleibt in Stalins Rede noch unklar sogar bis zur Einführung des Akkordlohn- systems ausgedehnt werden kann, erreicht man natürlich auch eine Verbesserung der Lebensbedingungen und Wohn­verhältnisse eines Teils der Arbeiter, und auch das bezeich­net Stalin als eineAusgabe des Tags". Damit werden wieder verschiedene Schichtungen in der Arbeiterschaft Ruß­lands eingeführt.

Aber Stalin geht noch weiter. Er hat erkannt, daß die nichtpersönliche Verantwortung bei der Betriebsleitung einen Mangel bedeutet, einenMangel für die mechanischen Ein­richtungen, für die Drehbänke und Instrumente". Er will diesen Mangel dadurch beseitigen, daß er wieder verant­wortliche Betriebsleiter einsührt, also zu kapitalistischen Ms-

Aus Stadt

Nagold, den 13. Juli 1931.

Wenn ich nach einigen Jahren eine Person wieder sah, die ich jung gekannt hatte, kam es mir beim ersten Blick immer so vor, als begegnete ich jemand, der irgend ein großes Unglück erlitten hätte.

36 Grad im Schatten und zeitentsprechende Abkühlungen

In der ganzen letzten Woche gab es so mancherlei Temperaturen. Einmal glaubte man vor der Güte der Sonne verschmelzen zu müssen und nur kurze Zeit darauf wickelte man sich gerne in einen warmen Mantel ein. Aber . . . das gute und dicke Ende soll ja gewöhnlich hintennach kommen! Richtig! Am Samstag, Wochenend oder aus gut Deutsch auch Weekend genannt, fegte ein kühles Lüftchen den Himmel blitzeblank unddie Sonne schien bis auf des Meeres tiefsten Grund, die Fische fingen an zu schwitzen .." Da galt es Erfrischungen und Abkühlungen zu suchen um die Lebensgeister wach zu halten. Am liebsten hätte man ja seinen Bündel gepackt und wäre in Urlaub gefahren, doch soll dies, wie man so sagen hört, im Jahre 1931 mehr eine junggesellige, unbeweibte und unverpflichtete Eigenschaft darstellen. Aber diesen sollen Zeigefinger und Daumen nicht immer einig sein. Ein Ausweg, bitte? Man gehe in den kühlen Wald, rekele sich im Schatten oder man drücke sich hinter verschlossenen Läden recht verschlafen und unter Mel­dung jeglicher Bewegung in die Zimmerecke oder aber man gehe in die benachbarten Bäder nach Berneck, Wart und Beherberg oder sogar in das verpönte Nagolder Fa­milienbad. Die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen sind so verschieden, wie ihre Daumenabdrücke und ilre Na­sen. Gott sei Dank! In die Zimmer der sich faul herum­rekelnden haben wir keinen Zutritt, im Wald waren wir schon so oft gehen wir drum einmal ins Bad. Es ist dort so wonnig, wenn heiß die Sonne herniederbrennt und den Körper einem solchen eines Exoten ähnlich macht. Braun sein ist eben immer noch die große Mode und es kostet schon allerhand Mühe und Strapazen, diese Mode mit­zumachen, wenn man es nicht vorzieht, die braune Farbe beim Drogisten zu kaufen. Es soll dies fast noch bequemer sein, als den ganzen Tag auf dem Bauch zu liegen und die übrigen Körperteile der Sonne entgegenzustrecken. Schließ­lich bohrt man mit der großen Zehe ein Loch in den Wiesen­boden, spielt mit einem Ball, plätschert im Wasser, rennt und hüpft über die Liegekurenmachenden und vergnügt Jn- die-Sonnenblinzelnden hinweg und nennt das Ganze . . . Leibesübungen. Ueberall heißt die Parole: Kampf dem Winterspeck und der Vollschlankheit. Ja, Gymnastik ist doch, das hatten die alten Griechen schon gewußt, die beste Me­dizin gegen Fettansatz und verschwommene Formen. Früher zeigte sich der Badebetrieb wohl etwas anders, aber heute haben wir die Begriffe des Sich-gesund-erhaltens verscho­ben. Kein Mensch denkt mehr etwas dabei, ob an der Nord­see, in Buxtehude oder in Nagold, wenn Männlein, Weib­lein und Kinder kunterbunt durcheinander nach dem Bade auf dem Rasen liegen. Heute läßt man sich Zeit zum Baden, ob man Zeit hat oder nicht. Eigenartig wirklich, daß das Geschlecht, das sonst zu nichts Zeit hat. sich so ängstlich um seine Gesundheit sorgt. Dabei ist das Vergnügen so billig, man braucht nur die liebe Sonne, ein bißchen Wasser und .... einen gesunden Menschenverstand seines lieben Näch­sten! Sonst garnichts!

^ *

Heute Nacht nun kam eine andere Abkühlung. Schon am Nachmittag schaute man hin und wieder miß­trauisch m den Himmel und suchte, ob nicht von irgendwo Gewitterwolken angerückt kämen. Sie kamen aber nicht Erst als die Nacht den Mantel der Heimlichkeit über die

thoden der Arbeitsorganisation zurückkehrt. Für diese Posten braucht er, wie er selbst sagt, mehr ingenieurtech­nische und führende Jndustriekräfte. Da er aber dieseVor­kämpfer des Wettbewerbs", dieseStohbrigadensührer" nicht genügend in dem Heer der russischen Arbeiter findet, hält er es für unerläßlich,die alte bourgeoise betriebstech­nische Intelligenz" für diese Posten ganz systematisch wieder heranzuziehen. Er gibt also zu, daß die bisherige Ausschal­tung derartiger leistungsfähiger Persönlichkeiten ein schwe­rer Schaden für Rußland gewesen ist.

Zweifellos ist Stalin zu dieser Einstellung wesentlich mit veranlaßt worden, daß ihn die Sorgen um das Gelingen des Fünfjahresplans bedrücken. Er trachtet darnach, durch die Differenzierung der Entlohnung, durch die Einsetzung verantwortlicher Betriebsleiter, durch die Heranziehung der alten Intelligenz die Unsicherheitsfaktoren auszuschalten, die bei der gegenwärtigen Wirtschaftsstruktur in Rußland dem Gelingen des Fünfjahrplans entgegenstehen. Stalin sagt in seiner Rede:Die Mechanisierung der Arbeitsprozesse ist für uns die neue, entscheidende Kraft, ohne die wir unmög­lich unser Tempo und unseren Produktionsmaßstab werden einhalten können." Dabei versteht er unter Mechanisierung der Arbeitsprozesse die Verteilung der einzelnen Arbeits­leistungen in einem komplizierten Produktionsprozeß aut verschieden qualifizierte Arbeiter.

Die Forderungen Stalins stellen das Bekenntnis dar, daß mit den bisherigen Methoden des Kommunismus Ruß­land nicht vorankommt. Es gehört zweifellos für Stalin außerordentlicher Mut dazu, die Erkenntnisse, die er aus seinen Erfahrungen gewonnen hat, in so bestimmte Forderungen zu kleiden. Er wird zweifellos mit starken Widerständen rechnen müssen. Von derartigen Bedenken ist er offenbar auch selbst nicht ganz frei, denn er hat zwölf Tage lang gezögert, seine am 23. Juni gehaltene Rede zu veröffentlichen. Aber die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Rußland haben ihn schließlich doch zu ihrer Veröffentlichung genötigt: er hat eben als einziges Mittel zur Besserung allein den radikalen Bruch mit den bisherigen Wirtschafts- methoden in Rußland erkannt. Bei der Zähigkeit, mit der er stets seine Ideen durchgesetzt hat, ist zu vermuten, daß er mit äußerster Energie allen Widerstünden zu begegnen suchen wird. Immerhin, dieses neue, kapitalistisch orientierte Programm ist für ihn ein erstaunlich kühnes Wagnis.

und Land

Erde gebreitet hatte, breitete sich das gewittrige Natur­schauspiel vor. Um 12 Uhr fing es das erste Mal an zu blitzen und zu krachen und dabei strömte ausgiebig der Regen hernieder. Gegen 3 Uhr war es, da blitzte und donnerte es zugleich und zwar so, daß selbst der, der sonst nur mit einem auf mehreren Schüsseln stehenden Wecker nach vorausgegangenem achtstündigem Schlaf wachzukriegen ist, im Bett bolzengrade emporfuhr und es erst, als er die vier Wände noch um sich sah, glaubte, daß der Blitz nicht bei ihm eingeschlagen hatte. Um 4 Uhr rumpelte es wieder, um ö Uhr tonnte es sich noch nicht beruhigen und erst als die ersten Meschen auf den Straßen zu laufen begannen, gab es allmählich Ruhe. Glücklicherweise liegen keine Mel­dungen von Blitzschlag vor. Wir wollen nicht hoffen, daß sie noch Nachkommen.

Der sonnige Tag und dazu das Rennen auf der Soli- tude hat auch die Kraftfahrer zu Tausenden herausgelockt. Und daß es bei dem heutigen Massenbetrieb nicht ohne

Anfälle

abging, ist eigentlich nicht verwunderlich, zumal, wenn noch Straßenverhältnisse wie nach Altensteig zu vorliegen. Dies­mal ist an der Schafbrücke einNagolder Motorrad­fahrer, der erst vor kurzem seine Prüfung gemacht und sich ein Motorrad geliehen hatte, mit einer Veifahrerin von Nagold derart gestürzt, daß beide ins Vezirkstran- tenhaus gebracht und dort verbleiben mußten. Es handelt sich um keine schweren Verletzungen, lediglich um Schürfun­gen. Der zweite Unfall ereignete sich gegen 6 Uhr in Jselshausen. Dort wurde Eemeindepfleger Raufer von Jselshausen beim Lamm von einem Motorradfahrer aus Sulz angefahren. Auch er mußte ins Bezirks- krantenhaus verbracht werden, wo man eine Gehirnerschüt­terung feststellte. Außerdem hat er noch eine schwere Ver­letzung an der Oberlippe. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Zum Abschied

von Oberstudiendirektor Bauser

. Nach 23jähriger Lern- und Lehrtätigkeit am hiesi­gen Semmar verläßt uns in diesen Tagen eine Persönlich­st, die mit jeglichem beruflichen und privaten Leben in ^tadt und Bezirk auf das Engste verknüpft war. Oberstud - Drrektor Bauser besuchte von 18941899 als Seminarist das hiesige Seminar, wurde darauf im württ. Volksschuldienst verwandt, legte 1904 seine Reallehrerprüfung ab, widmete sich spater in Tübingen dem Studium der Pädagogik, das er 1912 mit derHöheren Prüfung für den Volksschul­dienst" erfolgreich abschloß. Nach kurzer Tätigkeit am Semi­nar Eßlingen, kam er 1913 an das Seminar Nagold, zuerst als Seminaroberlehrer. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Professor ernannt. Nach Abgang von Studiendirektor Dreterte im Frühjahr 1924 versah er stellvertretend die Rektoratsgeschäfte. Im Herbst 1928 wurde ihm dann die Vorstandsstelle übertragen mit der AmtsbezeichnungOber­studiendirektor". Auch literarisch betätigte er sich in diesen Jahren, u. a. durch die Herausgabe mehrerer Bücher, vor allem derDeutschen Staatsbürgerkunde". Doch nicht allein der Schulmann und Literat machte den Namen Bauser bekannt, auch die Politik, der sich der Scheidende schon in jungen Jahren zuwandte, ließ seinen Namen in die breite Oeffentlichkeit kommen. Lange Zeit gehörte er früher der demokratischen Partei an. Das Unrecht der Inflation mit ihren Folgen veranlaßte ihn, eigene politische Wege zu gehen und 1924 denBund der entrechteten und betrogenen Sparer", aus dem sich dann die jetzigeVolksrechtspartei" entwickelte, zu gründen. Seit Gründung dieser Partei ist er dessen Reichsparteivorsitzender Seit 1929 gehört er als Ab­geordneter der Stadt Stuttgart dem Württ. Landtag an. Auch im Württ. Lehrerverein hat sich der Scheidende lange

Montag, den 13. Juli 1831.

Zeit aktiv an der Lösung schulpolitischer Fragen beteiligt. Er war längere Zeit Vorsitzender des Bezirksschullehrer­vereins Nagold, Gauvorsitzender des Schwarzwaldgaues dieses Vereins und gehörte zugleich dem Ausschuß des Württ. Lehrervereius an.

Dieser kurzgezerchnete berufliche Lebensweg zeigt eine ständige ansteigende Linie und gibt ein getreues Bild arbeirsreichen, von der Willenskraft zum Erfolg und großen Wissen u. Können getragenen Lebens. Doch nicht nur als Ve- russmann durste man Oberstudiendir. Bauser schätzen ler­nen, er ist auch im persönlichen Verkehr ein Mensch, den man in seiner liebwerten Art, in seinem Verständnis für ein Erleben in Freud und Leid, vor allem in seinem tiefen Verstehen für die Not des Voltes gerne haben und lieb­gewinnen mußte. Trotz seiner beruflichen und politischen Ueberlastung war er in seiner freundlichen und entgegen­kommenden Weise für jeden und jedes stets da. Dieser seiner persönlichen Art ist es nicht zuletzt zu verdanken, daß das Verhältnis zwischen Stadt und Seminar, das in den unruhigen Nachtriegsjahren manchmal den Stempel der Gleichgültigkeit trug, wieder herzlich wie in alten guten Zeiten geworden ist.

Das Lehrerkollegium gedachte durch eine Abschieds- feieram Samstag Abend im reich mit Blumen geschmück­ten Löwensaal allen denen ihren Wunsch erfüllen, die gerne mit der Familie Bauser noch einige Stunden zu­sammen sein wollten. Aus allen Kreisen der Bevölkerung war man zahlreich erschienen und Rede und musikalische Darbietungen wanden einen bunten Kranz, der dem Schei­denden ein unvergeßlich Andenken bleiben wird. Professor Ulrich sprach für das Seminar, Seminarist Heinzel­mann für die Seminaristen, Studienrat Grau für die Seminar-Kostkommission, dis Jung-Deutschland-Ortsgruppe, die Seminar-Männertururiege, Bürgermeister Maier für die Stadt Nagold, Schulrat Knödler für das Bezirks­schulamt, Stud.-Direktor Nagel für die Nagolder Schulen, Hauptlehrer Wolf für den Vezirkslehrerverein, Schulrat Beutelspacher für die Gewerbeschule, Oek.-Rat Ha eck er für die landw. Winterschule. Malermeister Hespeler für den Turnverein, den Militär- und Vete­ranenverein und den Ver. Lieder- und Sängertranz und schließlich Studienrat Schmid für den Musikverein. Aus all diesen Reden klang das hohe Lied des schönenVerhültnisses zueinander in privater und beruflicher Beziehung, war zu hören von der hohen Wertschätzung des Obersiud.-Direktors Bauser, von seinem großen Wissen und "Können, seiner Schaffenskraft und seinem Schasfenswillen, von seinem Verständnis für die Belange des anderen und von seinem großen Verantwortungsgefühl als Politiker. Auch seiner Frau Gemahlin versäumte man nicht Anerkennung und Lob zu zollen. In einem Schlußwort dankte Oberstud.-Diret- tor Bauser für all die Ehrungen und betonte, daß nur zwingende Gründe ihn veranlassen konnten, das ihm lieb gewordene Nagold und seinen Bezirk zu verlassen. Aber der Mensch strebe nach Einheit und so müsse er seine be­rufliche und seine politische Arbeit auch örtlich zu vereinen trachten. Er sprach u. a. von dem deutschen Kulturgut, das im Mittelpunkt der Erziehung stehen müsse, von der engen Verbundenheit von Pädagogik und Politik, von seinem Be­ruf als Lehrer, dem er mit Leib und Seele zugetan sei und manchen anderen Punkten, durch die er auf die Ausführun­gen der einzelnen Redner einging. Zum Schluß versprach er, sich auch weiterhin als Abgeordneter der Stadt und des Bezirks zu fühlen und ihre Belange stets im Auge zu behalten. Aber nicht nur mit diesen teils in ernster, teils in humoristischer Form aufgezogenen Reden war der Abend ausgefüllt, Studienrat Schmid hatte vielmehr auch für sine ganze Reihe musikalischer Darbietungen gesorgt, die für alle Einstellungen zur Musik irgend etwas boten. Als Einleitung wurde das Violinkonzert in a-moll von I. S. Vach mit Sem.-Lehrer Roth als Solisten gespielt. Es folg­ten Darbietungen des Seminarchores und Einzelgesängs durch Seminarlehrer K. Hoffmann (Tenor) und Sem.- Lehrer Haisch (Flügel).

Und nun der Abend verklungen ist, will sich noch je­mand zum Wort melden und das ist die Presse. Sie hat nun einmal die Gewohnheit, niemals mit dem gesprochenen Wort das zu sagen, was sie auf dem Herzen hat, dafür benutzt sie zunftgemäß die Druckerschwärze. Auch dis Presse, in diesem Fall das Nagolder TagblattDer Gesellschafter", hat die gern ausgeübte Pflicht, Oberstud. Dir. Bauser als Schulmann, Schulvorstand und Politiker herzlichen Dank zu sagen. Wir wißen es, daß er seine Schüler zu verant­wortungsbewußten Menschen erzieht, die einmal in ge­wissem Rahmen unsere Mitarbeiter werden sollen und die als Volksbildner die Presse in ihrer so vielseitigen und schweren Arbeit zu schätzen und diese Einstellung auf die ihnen anvertrauten Volksteile zu übertragen bestrebt sind. Als Schulvorstand danken wir ihm besonders für die reibungslose und verständige Zusammenarbeit und als Politiker neben vielem andern für seine unbegrenzte Liebe zur deutschen Heimat und zum Vaterland. Möge Oberstud.- Direktor Bauser in seinem neuen Wirkungskreis und seiner neuen Heimat als Schulmann und Politiker aber auch als Familienvater Glück und Segen spenden und erleben!

Altensteig, 13. Juli. Schwerer Betriebsunfall. Der verheiratete Stahlgraveur Eugen Sch aal hatte am Freitag an einer Stanzmaschine zu schaffen, dabei sprang ein Stahlstück ab und traf den Bedauernswerten so unglücklich in die Brust, daß im Bezirkskrankenhaus, wohin er nach der ersten ärztlichen Hilfe überführt werden mußte, eine sofortige Operation not­wendig war. Versetzt. Mit dem Beginn der nächsten Woche tritt Krankenschwester Rosine Leihsritz nach S'/Zähriger Tä­tigkeit in Aliensteig den ihr zugewiesenen Posten als Ober­schwester beim Krankenhaus in Uniertürkheim an. Ein be­gehrter Posten. Um die ausgeschriebene hiesige Stadtbau- meisterstelle haben sich 94 Bewerber gemeldet.

WildLad, 13. Juli. Die große Enzanlagenbeleuchtung

am Donnerstag Abend war ein voller Erfolg. Trotz des zweifelhaften Wetters hatten sich Tausende Kurgäste und andere, die aus nah und fern mit Auto. Motorrad, Fahr­rat und Eisenbahn herbeigeeilt waren, eingefunden, um diese einzigartige Darbietung zu genießen. In Gebüschen und Rasen, auf Bäumen und Felsen, auf den verschieden­artigsten Bauten, überall zahllose Tausende farbige Lich­ter, teils in buntem Gemisch, teils zu harmonischen Grup­pen vereint, teils in höchstem Glanze strahlend, teils aus der Erde heraus einen zarten Schimmer verbreitend. Da­zwischen Alleen und Wälder von Lampions, derange- schosstne Eber" der sich die Wunde wusch, und zwar in einer strahlend erleuchtenden Quelle, die 7 Schwaben, die präch­tige Hubertusgruppe, vor der sich die Menge immer wieder staute, Rotkäppchen und der Wolf, die berühmte Eberhards­gruppe usw. In der rauschenden Enz, die sich diesmal im