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Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter-
Hilfe und die Wiederbelebung des internationalen Handels im einzelnen entwickeln werde.
Wir werden in Deutschland aut tun, all diese^ Rackmch- ten, die aus dem Weißen Hause Kaminen, mit größter Vorsicht und mit größter Zurückhaltung aufzunehmen. Es ist beule schon sicher, daß Hoover keineswegs eine Revision der Kriegslribute erreichen will, es ist be^lmG wok"-sck,-in- lich, daß ein interalliierterZahlungsaufschub, der trotz alledem auf Kosten Deutschlands geht, nur die Revision der Tributfrage verhindern will.
Das deutsche Presseecho
Berlin. 21, Juni. Einige Abendblätter nehmen bereits Stellung zu den Erklärungen Hoovers über die Repara- tionsfrage. Das „Berliner Tageblatt" warnt vor verfrühten Jubelhymnen. Wenn sich aber bestätigen sollte, daß Amerika sich nicht mit einer notdürftigen Uebergangs- löiung begnügen, sondern die Initiative ergreifen wolle, um von Grund auf die Wirrnis der internationalen politischen Verschuldung zu ordnen und damit mit dem unheilvollsten Ncchkriegserbe aufzuräumen, so bedeute die gestrige Ankündigung Hoovers einen Wendepunkt in der Geschichte Amerikas und Europas, Die „V o s s i s ch e Zeitung", die von der bedeutsamsten Tatsache seit Beginn der Weltkrise spricht.
weist darauf hin, daß die europäischen Regierungen, auch die deutsche, durch die Tatsache überrascht worden seien. Das Blatt hofft, daß die Ankündigung, die Bereinigten Staaten wollten sich dem deutschen Problem gegenüber nicht gleichgültig verhalten, bewirken werde, daß die Devisenverluste der Reichsbank abebbten. Der „Börsen- Courier" nennt die Erklärung „Hoovers Erwachen" Die Erkenntnis, daß Amerika nicht unbeteiligt den sinnlosen Kreditverwüstungen in Mitteleuropa Zusehen könne, sei in Washington spät, hoffentlich nicht zu spät gereift, um nicht auch die Bereinigten Staaten schwer in Mitleidenschaft zu ziehen. Die „B ö r s e n z e i t u n g" ist der Auffassung, daß von deutscher Seite darauf Gewicht gelegt werden müsse, daß nicht für die Zukunft eine direkte Kopplung der Schuldenzahlungen der alliierten Mächte an die Vereinigten Staaten mit den deutschen Tribut- lasten stattfinde. Die Entstehungsgründe dieser Zahlungsverpflichtungen seien durchaus verschiedener Natur. Bei den Alliierten handele es sich um die Erfüllung eingsgangener Schuldverpflitchungen, bei Deutschland um die Abtragung erpreßter Kriegstribute. Der Lokal-Anzeiger" begrüßt die Tatsache, daß sich die Erkenntnis von Deutschlands verzweifelter Lage nun endlich auch bei den offiziellen Kreisen Washingtons durchgesetzt habe.
Nun kommen sie alle
Ausruf des sozialdemokratischen Parkeivorstandes gegen die Notverordnung
Berlin. 20. Juni. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei hat einen Ausruf veröffentlicht, der eine Kampfansage gegen die Notverordnung enthält. Die Sozialdemokratie fordere, daß ihr sozial ungerechter Inhalt durch einen gerechteren ersetzt werde. Die anderen Parteien, die sich gegen die Notverordnung erklärt hätten, verfolgten ganz andere Ziele als die Sozialdemokratie. Nationalsozialisten und Deutschnationale, Großagrarier und volksparteiliche Scharfmacher wollten die Arbeiterbewegung vernichten. Sie wollten eine Regierung der Rechten als Usberleitung zum Faschismus.
Die Slaalsparkei auch gegen Notverordnung
Berlin, 20. Juni. Der Reichsarbeitnehmerausschuß der Deutschen Staatspartei hatte eine Versammlung oin-berufen, in der Reichstagsabgeordneter Gustav Schneider über das Thema „Kamvf der Notverordnung" sprach. In der Aussprache kam, dem B, T. zufolge, eine starke Erbitterung derStaatspartei, vor allem gegen den Reichsfinanzminister Dietrich zum Ausdruck. Wiederholt wurde erklärt, daß man den Weg des Kabinetts Brüning nicht mehr mitmachen könne. Dietrich hätte zurücktreten müssen, als er sah, daß er seine Absichten nicht durchsetzen konnte. Die Partei hätte von der Regierung abrücken müssen, selbst auf die Gefahr hin, daß Dietrich aus der Fraktion ausgetreten wäre. Wenn man den Parteiführer auf diese Weise losgeworden wäre, so wurde wörtlich von einem Redner erklärt, dann um so besser. (Nun kämpfen auf einmal alle gegen die Notverordnung. Deshalb haben sie das Steuerdiktat wohl angenommen.)
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Thüringens Kampfansage
Weimar, 20. Juni. Der thüringische Landtag nahm heute in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien eine Entschließung der Volks Partei an, in der die Regierung ersucht wird, «bei der Reichsregierung auf eine Aenderung der Notverordnung vom 5. Juni 1931 und auf die Aushebung der Tributzahlungen h i nzu w i r k e n". Die Annahme dieser Entschließung erfolgte einstimmig.
Seipel auch gescheitert
Wien, 20. Juni. Nach mehrstündigen-Verhandlungen, d-s heute früh wieder ausgenommen worden waren, erklärte Dr. Seipel im Parlament vor Pressevertretern, daß er feine Mission zurückgebe, da die Großdeutschen, wenn sie auch die Regierung unterstützen wollten, an derselben nicht teilnehmen zu können erklärten. Die Großdeutschen hätten ihren Standpunkt in der Frage des Be
amtennotopfers nicht geändert, wodurch dieselbe Lage gegeben sei, wie vor dem Rücktritt Dr. Enders. Nach einer weiteren Aeußerung Dr. Seipels dürfte jetzt ein vom Präsidenten der Republik ohne Befragung der Parteien ernanntes Kabinett kommen. ' /
Diplomatenempfang bei Stimson
Washington, 20. Juni. Kurz nach der Erklärung Hoovers berief Staatssekretär Stimson die Missionschefs der Großmächte, darunter auch den Gesandtschaftsrat Lettner von der deutschen Botschaft, einzeln in seine Privatvilla, um die neugeschaffene Lage mit ihnen zu besprechen. Im Anschluß an die Besprechung erklärte er, er hoffe, daß er seine Abreise nach Europa nur noch kurze Zeit hinausschieben brauche. Offenbar hätten Mellons Informationen, so will .Evenig Star" aus parlamentarischen Kreisen erfahren haben, über die Konferenzen in Chequers» die er von Mac Donald und Henderson erkalten habe, dem Präsidenten Hoover überzeugt, daß schnelle Hilfe für Deutschland nottue, und daß man daher die eigenen Interessen zu- rückstellen müsse.
KommunistenübcrfaA auf Nationalsozialisten
Neiße» 20. Juni. Gestern abend kam es vor dem Partei- lokal der Nationalsozialisten zu einem Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. B.ereits am Tage vorher hatte sich eine Messerstecherei zwischen beiden Parteien abgespielt. Der gestrige Zusammenstoß war bedeutend schwerer und führte zu einer Schießerei, bei der der nationalsozialistische Handlungsgehilfe Müller erschos- s e n wurde.
Strafantrag im Mukkermordprozeß Thielecke
Berlin, 21. Juni. In dem Prozeß gegen Calistros T h i e> lecke beantragte Staatsanwaltschaftsrat Derf gegen den Angeklagten wegen Totschlags, begangen an einem nahen Verwandten, und wegen Urkundenfälschung eine Gesamtstrafe von 12 Jahren und 1 Monat Zuchthaus. Die Frage der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte stellte der Staatsanwalt dem Schwurgericht zur Entscheidung anheim.
20 Todesopfer der Hitze in Amerika
Neuyork. 21. Juni. Der außerordentlich starken Hitze, die seit einigen Tagen in den mittleren und westlichen Teilen der Weststaaten herrscht, sind in den letzten Tagen über 20 Personen zum Opfer gefallen, teils infolge Hitzschlags. teils durch Ertrinken, als sie, um der Hitze zu entgehen, ins Wasser flüchteten. Im Schatten wurden häufig nahezu 100 Grad Fahrenheit gemessen.
Aus Stadt
Nagold, den 22. Juni 1931.
Gemüt zeigen ist unmodern, darum ist es auch so ungemütlich in der Welt.
Rundherum um den Sonntag
Es gibt Menschen, die leicht und überall von Langweile angefressen werden, die selbst in weltschönen Winkeln flügellahm bleiben, solche, die immer geschäftig sein und vibrieren müssen und solche, denen unsere Montagsberichte zu langweilig sind. Ihnen, den modernen Menschen, den Jnslationsgeschädigten der Seele, können wir nicht helfen, sie dürfen eben nur den politischen Teil einer extremen Parteizeitung lesen, wo sie „sensationell" gefüttert werden können. Wir sind froh, wenn wir dieses schöne deutsche Fremdwort nicht in die Wirklichkeit umzusetzen brauchen, wir wollen mit unseren Berichten lediglich aus gut Deutsch gesagt „akut" bleiben und vor allem neben anderen den lokalen Teil unserer Zeitung als verantwortungsbewußte Heimatzeitung so pflegen, daß wir uns sagen können: wir tuen unser Möglichstes um in einer Zeit der Oberflächlichkeit die Menschen zu vertiefen, um sie zu denkenden, innerlich wertvoll veranlagten, naturfreudigen und nach göttlichen Dingen sich sehnenden Menschen zu machen. Wir berichten deswegen unserem Grundsatz getreu folgendes:
Ernennung zum Ehrenbürger Nagolds
Am gestrigen Sonntag, den 21. Juni feierte Studiendirektor i. R. Georg Dieterle in Ludwigsburg, wo seine Tochter verheiratet ist und wohin er im letzten Herbst von Nagold aus verzogen ist, in großer körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 7 5. Geburtstag. Ein ganzes Menschenalter lang hat Herr Stud.-Direktor Dieterle in Nagold im Segen gewirkt, zuerst als ev. Stadtpsarrer und
und Land
dann als Vorstand des ev. Lehrerseminars. Ein überaus gewissenhafter und pslichtgetreuer Geistlicher und Lehrer war Herr Dieterle, dem sein höchstes Anliegen war, seine Schüler zu charaktervollen und tüchtigen Lehrern heranzubilden. Herr Dieterle ist ein Sohn des Bezirks Nagold, Er ist am 21. Juni 1856 aus der Kohlsägemühle, Gemeinde Gerrweiler, geboren. Der Erforschung der Geschichte seiner engeren Heimat hat er sein ganzes Leben lang mit großer Vorliebe und größtem Interesse sich gewidmet. Die vielen Abhandlungen in Zeitschriften und Zeitungen, der geschichtliche Teil des Heimatbuches für den Bezirk Nagold und vor allem die im Vorjahr im Verlag von G. W. Zai- ser Nagold erschienenen Geschichte der Stadt Nagold sind die Ergebnisse seiner Forscherarbeit. Hätte Herr Dieterle nicht jahrelang an diesem großen Werk gearbeitet, die Geschichte unserer Stadt wäre kaum einmal geschrieben worden! Durch diese selbstlose Arbeit hat er sich bleibende Verdienste erworben und ein schönes Denkmal gesetzt. Die Bürgerschaft kann ihm dafür nicht genug dankbar sein. In Anerkennung dieser großen Verdienste hat der Eemeinderat durch einstimmigen Beschluß anläßlich seines 75. Geburtstages dem Herrn Studien-Direktor Dieterle das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen.
Die von Herrn Stud.-Rat Beuttner am Lehrerseminar künstlerisch hergestellte prächtige Ehrenbürgerrechtsurkunde wurde durch eine Abordnung des Eemeinderats unter Führung von Bürgermeister Maier mit Dankesworten und den herzlichsten Glückwünschen zum Geburtstag, dem also Ausgezeichneten in seiner Wohnung übergeben. Sichtlich überrascht und erfreut dankte Herr Dieterle für diese seltene Ehrung, die er zu würdigen wisse. Er sei mit Nagold durch seine Tätigkeit und als Sohn des Bezirks aufs engste verwachsen und fühle sich natürlich nun noch stärker verbunden. — Möge dem Jubilar nach diesem arbeiis- und erfolgreichen Leben noch eingesegneter Lebensabend beschieden sein! Die Urkunde lautet: „Ehren
Monra-g. den 22. Ju«i 1931.
bürgerrechtsurkunde. Der Gemeinderat d«r Oberamts- und Seminarstadt hat durch einstimmigen Beschluß von heute dem Herrn Studien-Direktor Georg Dieterle in Ludwigsburg, anläßlich seines 75. Geburtstags in dankbarer Anerkennung seiner großen Verdienste um die Stadt als Stadtpfarrer und späterer langjähriger Vorstand des Ev. Lehrerseminars insbesondere aber durch seine Ersor- forschung und Herausgabe der Geschichte der Stadt das
Ehrenbürgerrecht
verliehen, worüber gegenwärtige Urkunde ausgefertigt ist.
Nagold, den 21. Juni 1931.
Der Eemeinderat: (folgen 14 Unterschriften.)
Wir gratulieren dem Herrn Stud.-Direktor Dieterle zum 75. Geburtstag, vor allem aber beglückwünschen wir ihn zu der seltenen Ehrung und heißen ihn als den einzigen Ehrenbürger und damit als den 1. Bürger unserer Stadt herzlich willkommen. Die ganze Stadt und der Bezirk freuen sich über diese wohlverdiente Ehrung des Herrn Dieterle durch die Stadtverwaltung. Aber auch viele Hunderte von Lehrern im Lande, die durch seine Schule gegangen sind, werden in diesen Tagen und beim 50jährigen Jubiläum des Seminars am 27. und 28. Juni ds. Mts. in Nagold mit Dank und Anerkennung seiner gedenken.
Der letzte Ehrenbürger der Stadt war Dekan Frey Hofer, der sich besonders um den Kirchen- und Seminarbau verdient gemacht hat. Er ist am 7. September 1877 hier gestorben.
Leider ist es nicht nur Freudiges, das der Chronist heute zu vermelden hat, auch
Todesmeldungen
reihen sich mit hinein. Schon lange hat man den früheren „Schwarzen Adlerwirt", den rührigen in allen Dingen bewanderten Geschäftsmann, den treuen Berater des hiesigen Wirtevereins, den als guten Koch bekannten Adolf Eeh- mann vermißt. Durch ein Leiden war er seit langer Zeit ans Bett gefesselt und mußte sogar das Krankenhaus aufsuchen. Später überwies man ihn an die Tübinger Klinik, wo er sich von einer letzte Woche stattgef. Operation Heilung versprach. Der Tod aber hat den Sieg errungen und Eehmann in ein anderes Reich geführt. Dem geschätzten, aufrechten und gefälligen Mitbürger werden wir ein treues und ehrendes Andenken bewahren. — Eine andere Nachricht kommt aus Waldshut, wo ein gebürtiger Nagolder, Christ. Däuble, Bäckermeister, gestorben ist. Wir lesen darüber im „Albboten":
„Als tüchtiger und fleißiger Bäckermeister brachte es Ehr. D. zu Ansehen und Vermögen, so daß er sein Geschäft in der Kaiserstraße im Jahre 1906 an Herrn Lando- lin Göppert verkaufen und sich zur Ruhe setzen konnte. Freud und Leid hat er im Leben erfahren müssen, auch ihm blieb vieles nicht erspart. Die Inflation nahm ihm das Vermögen, er mußte sich nach neuem Erwerb umsehen. Nun ist er im 73. Lebensjahre in ein besseres Jenseits hinübergeschlummert. 42 Jahre lang gehörte er der Freiw. Feuerwehr an, die ihn nach 40jähriger Zugehörigkeit zum Ehrenmitglied ernannte. Vor dem Kriege war er auch eine Reihe von Jahren Mitglied des Bürgerausschusses." — Am letzten Donnerstag ist an einer Herzlähmung infolge einer Venenentzündung der Reisesekretär des Württ. Eo- Jungmünnerbundes Wilh. Leim ade verschieden. Auch im Nagolder Bezirk war der Verstorbene ein geschützter Mitarbeiter bei den evang. Jungmännervereinen: sein letzter Besuch im Oktober vor. Jahres ist noch gut in Erinnerung. Am 1. Oktober wären es 20 Jahre geworden, daß er in diese Reichsgottesarbeit trat. Die Beerdigung findet heute in Ludwigsburg statt.—In Tübingen verstarb Oberlehrer Schmid, der als langjähriger Lehrer in Jselshausen und eifriger Leiter der dortigen Hahn'schen Gemeinschaft in weiten Kreisen bekannt und hochgeschätzt war. Am Freitag wurde er unter großer Anteilnahme in Tübingen zu Grabe getragen. — Ein Ereignis für unsere Stadt war es, als die Kunde eintraf: Ein Zelt wird ausgeschlagen! Es handelt sich hierbei um das
Missionszelt Immanuel
über das man uns folgenden Bericht zur Verfügung stellt:
Mit Beginn der gestrigen Volksvorträge wurde das Zelt Tagesgespräch in der Stadt. Manchen sah man aus Neugier von ferne stehen, einen großen Bogen beschreibend, als ob es tatsächlich gefährlich wäre. Allerdings, es ging auf „Tod und Leben", das verspürte man deutlich. Das wurde auch bald jeder inne, der aus irgend einem Grund das Zelt besuchte. Dürfen wir uns freuen, daß in den nächsten Tagen Gelegenheit gegeben ist, daß Kirche und kirchliche Gemeinschaften sich miteinander zusammenfinden in der Pflege der Bibelkenntnis, in der Vertiefung persönlichen Glaubenslebens, in der Befriedigung des Eemein- schastsbediirinisses und im Erweisen brüderlicher Liebe/' Schon bei der gestrigen Eröffnungsversammlung war das Zelt gut besetzt. Von der Stadt, von auswärts waren sie gekommen, und es war ein liebliches Bild, der schönste Schmuck des Zeltes, diese lauschende Menge zu sehen, den verschiedensten Kreisen und Schichten angehorend. mit Verlangen das Wort zu hören. Dasselbe wird hier einfach, volkstümlich und anschaulich dargeboten; mehr oder weniger in einer salbungsvollen Art, damit der Kontakt mit der Seele des Hörers hergestellt wird, daß er zustimmen muß: „Ja, so ist es. das Wort hat recht!" Diese Erön- nungsversammlung mit ihren Begrüßungsansprachen von Herrn Stadtpsarrer Brecht für die evang. Kirchengemeinde, Herrn Hermann Raas für die Altpiet. Gemeinschaft und Herrn Ernst Alle iür die Möttlinger Gemeinschaft war ein verheißungsvoller Auftakt der wirklich erfolgreichen Wirksamkeit der Zeltmission, deren Aufgabe ist: der Welt den Gruß zu bringen vom oberen Heiligtum, ein Lied von ewigen Dingen zu seines Namens Ruhm. Die weiteren Volksvorträge dieser Woche von Herrn Pfarrer Eberl e-Eültstein werden immer mehr aufmerksam lauschende Zuhörer ins Zelt ziehen; ist doch gerade diesem Evangelisten die Gabe der einfachen und anschaulichen Rede in hohem Maße eigen. „Wen da dürstet, der kommt und trinke!" Lebendiges Wasser wird geboten in diesen Zelttagen. Möge Licht ewiger Sonne fallen auf unsere Zeit mit ihren starren Ziffern, auf ihre rastlosen Zeiger — Lickst aus der Ewigkeit —. Wir sind ein Volk vom Strom der Schuld, umspült und schier verschlungen; doch hat ein Lotse voller Huld dem Tod uns abgerungen. — „O, daß du erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient."
Der gestrige Sonntag war nun auch ein schünsr Mander- Ausflntzsianntan wenn auch am Morgen die Wolken nicht gerade besondere Hoffnungen auskommen lassen wollten. Der Schwarzwald-