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Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Montag, den 13. Juni 1931.

Flugzeugkatastrophen«T-i-

Saarbrücken, 13. 3«ni. Das Flugzeug Saar­brücken Köln O 1455 stürzte heute vormuckg über der alten Artilleriekaferne aus einer Höhe von 100 Meter brennend ab, wobei der Flugzeugführer, ein Bordmon­teur und zwei Passagiere ums Leben kamen.

lieber den Hergang des Flugzeugunglücks lasten sich vor­läufig nur Vermutungen anstellen. Man nimmt an, daß der Führer bald nach dem Aufsteigen das Anglück ist ia «ur wenige Meter vom Flugplatz entfernt geschehen ein unregelmäßiges Funktionieren des Apparates bemerkte und zurückkehren wollte. Dabei hat er offenbar die Kurve zu kurz genommen, so daß das Flugzeug wie ein Stein nach unten gedrückt wurde. Der linke Flügel berührte dabei den Boden. Der Propeller bohrte sich in die Erde und der ganze Apparat schlug auf. Die Leichen der vier Verun- glückten wurden in vollkommen verkohltem

Zustande geborgen. Ihre Namen sind: Flugzeug- führer Weichard, Bordmonkeur Kampfmeyer und die Pasta- giere Herr Weigel und Herr Fromm, beide aus Saarbrücken. Bei dem verunglückten Flugzeug handelt es sich um einen Dorniermerkurapparak. Es ist dasselbe Flugzeug, das am 1. ds. Mts. die Luftomnibuslinie KölnFrankfurt ein- geweihk hat. Es flog damals um 7.5g Ahr mit sechs Ver­tretern Kölnischer Blätter und Nachrichtenbüros von Köln ab.

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Dessau. 14. Juni. Gestern nachmittag ereignete sich hier ein schweres Flugzeugunglück. Das Schulflugzeug des- Anhaltischen Vereins für Luftfahrt Bölcke stürzte infolge eines Bedienungsfehlers in einer Kurve aus etwa 109 Meter ab. fiel auf die Erde und verbrannte. Offenbar ist der Benzintank explodiert. Der Führer Niemann, ein Jung­flieger und der Fluggast Barkels verbrannten.

ten als unbedenklich und angezeigt erscheinen ließen. 3n den letzten Tagen sind jedock die Anforderungen außer­ordentlich gestiegen. Hinzu kommt, daß auch eine stärkere Inanspruchnahme des Wechselkredits der Reichsbank eingesetzt hat. so daß die Reichsbank nunmehr gezwungen ist, deutliche Abwshrmaßnahmen zu ergreifen.

Die umfangreichen Kreditkündigungen und Wertpapicr- verkäufe, die seitens des Auslandes stattgefunden haben, gehen nicht auf wirtschaftliche Veränderungen innerhalb Deutschlands, sondern auf Ereignisse anderer Art zurück, unter denen die Vorgänge bei der Oesterreichischen Kredit- Anstalt ihre besondere Rolle spielen. Das Reichsbank­direktorium betont, daß ungeachtet der Fortdauer der all­gemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten die Lage der deut­schen Wirtschaft selbst und die deutschen Kreditverhältnisse keine Veranlassung für den eingetretenen Amschwung ge­ben. Gegenüber der tatsächlichen Entwicklung des Devisen' Marktes hält das Rejchsbankdirektorium eine Erhöhung des Diskontsatzes um 2 v. H. und zwar mit dem heutigen Tage in Kraft tretend, für geboten.

Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen unvermindert

Berlin. 13. Juni. Nach der Erhebung des Deutschen Städtetages betrug die Zahl der vom Arbeitsamt an­erkannten Wohlfahrtserwerbslosen in den Städten mit über 25 WO Einwohnern (die zusammen 25 Millionen Einwoh­ner haben) am 31. Mai 1931 722 000 gegen 717 000 Ende April. Dazu kommen 30 000 Unterstützte, deren Anerken­nung als Wohlfahrserwerdslose noch aussteht bzw. vom Arbeitsamt abgelehnt wird. Von den genannten Städten wurden somit am 31. Ma-i insgesamt 752 000 Erwerbslos« taufend unterstützt.

Von den Wahljahrtserwerbslosen Ende Mai erhielten

08 OOO Fürsovgeavbeit.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 15. Juni 1931.

Mancher trägt die Last des Lebens nur, weil er sie auf die leichte Schulter nimmt.

Ein sommerlicher Juni-Sonntag

wurde uns gestern geschenkt, ein einzig schöner Tag als würdiger Ankünder der kurz bevorstehenden Sommersonnen­wende. Im Mai lebten wir in der Hoffnung auf das Wer­den, schauten ahnend in die Welt, im Juni aber erleben wir die Erfüllung, den Höhepunkt sommerlicher Schönheit und reiche Fülle wird uns offenbart. Wirklich, der wolken­loseste Sommertag hätte uns mit Wärme nicht besser be­denken können, als es der vorletzte Frühlingssonntag tat die eigene Haut wollte einem schier manchmal zu viel werden. Wer es irgendwie machen konnte, suchte Abkühlung in den hiesigen oder benachbarten Bädern, oder aber die Täler wurden zu wilden Freibädern gemacht. Der Abend brachte dann ein abkühlendes Gewitter, leider mit Hagel­schlag. Um die Mitternachts stunde rumpelte es noch einmal. Der Fremdenbesuch bei uns selbst war an­nehmbar, die Wirte hätten ihn auf jeden Fall lieber etwas reger gesehen. Dafür war aber unsere Stadt im Laufe der letzten Woche verschiedentlich das Ausflugsziel oder eine Zwischenstation für eine Reihe Vereine.

Und weil wir nun einmal am Ausflugsverkehr sind, soll auch gesagt sein, daß die hiesigen Schulen zum Teil in den letzten Tagen ihre

Ausflüge

ausführten. Man hörte es schon am frühen Morgen ai fröhlichen Jauchzen und Singen, daß kein Schultag bevo: stand. Wenn sich sonst so Tag für Tag der blaue Himim über den Straßen wölbt, werden die Schritte immer kib zer, je näher sie der Schule kommen. Jetzt empfinden s das Lernenmüssen mehr denn je als lästigen Zwang un die Augen hängen an den Fenstern, hinter denen die Fre heit winkt. Der Lehrer hat einen schweren Stand mit seine Zöglingen, die dem täglichen Wachsen der Baumblätter ai dem Schulhofe mehr Interesse entgegenbringen als de kniffligen Rechenaufgaben. Aus irgend einem Winkel tauck dann plötzlich das Gerücht auf,wir machen einen Schn ausslug". Und sie täuschen sich nicht, die kleinen Hellsehe Wo konnte ihr Erzieher sie auch besser mit den Eehein nisten des Werdens und Wachsens bekannt machen, als i der Natur selbst. Die toten Modelle, alle Abbildunge können ja nie den lebendigen Lehrstoff ersetzen, und g vrochene Blumen und gesammelte Pflanzen wecken ii k.inde noch mehr den Wunsch nach der Wirklichkeit. Dur rnchts kann der Lehrer den Lerneifer der Kinder mehr ai « «EG als durch das Versprechen,wir machen einen Au! I^b^^Enn er dann die vor freudiger Wißbegierde heiße Eesichtchen vor sich steht, wird er doppelt entschädigt fi manche Enttäuschung, die ihm in der Schulstube widerfa!

Im Freien geben sich die Kinder ganz anders als i der Schule. Hier zeigt sich das Kinderherz viel zutrauliche offener und der geübte Blick der Lehrkräfte erkennt v gemildert, wo gefördert werden muß, um aus den Kinde- nicht eine mit Wissen vollgestopfte Maschine, sondern eiw

Charakter zu erziehen. Man muß den Kleinen wie den Großen Freude geben, damit sie die Kraft zum Wirken und Schassen nicht verlieren. So manch einer dieser kleinen Ge­sellen bekommt, wenn er die richtige und zartoerstehende Leitung hat, den ersten Anstoß zum

Beobachten in der Natur

und somit zum wirklichen Verstehen all des göttlichen Wal- tens. Was sehen wir nun im Juni?

Der Zeit des Werdens in der Natur beginnt nun all­gemach die Zeit der Reife zu folgen; das Korn wird bald seine Höhe haben, der Roggen blüht, Weizen, Hafer und Gerste setzen Aehren an, und auf den Wiesen duftet bereits die erste Heumahd. Die jungen, im Mai gesetzten Rehkitzchen lernen allmählich, neben der Muttermilch auch die feinen grünen Triebe der Pflanzen und Kräuter zu versuchen; doch manch braver Bock mußte sein stolzes Sechsergehörn dem Jäger als Trophäe überlasten.

Noch klingt zu Beginn des Monats überall im Wald, Feld und Flur der Gesang der Vögel; aber gegen das Ende des Monats wird es stiller in der Natur. Etwas wie som­merliche Ruhe senkt sich dann über die Erde, und nach dem Sturm und Drang, nach dem überquellenden Jauchzen und Jubeln des Sehnens und Liebens kommt nun die Zeit, da die Blüten Frucht ansetzen, da sie den Rausch des Augen­blicks in die Gewähr des Fortbestandes wandeln muß. Ach, es geht mit dem Ablauf der Jahreszeiten wie mit dem menschlichen Leben: auf Lust und Lachen in fröhlicher, un- bekümmerter, frühlingshafter Jugend fol­gen der Ernst sommerlicher Reife, die beschauliche Ruhe herbstlichen Alters, in der schon eine Vorahnung vor der Vergänglichkeit alles Irdischen mitschwingt, bis dann der Winter mit dem Schlaf des Todes allem Grübeln und Ringen ein Ende macht.

Noch aber lacht die Natur, lacht uns mit tausend Ge­sichtern auf jedem Spaziergang an, wenn wir den Sing­vögeln zuschauen, wie sie ihre drolligen kleinen Jungen auspäppeln, die noch weiter nichts verstehen, als den Schna­bel ungeheuerlich weit aufzureißen; wenn wir die jungen Störche, Rotkehlchen und Grünfinken ihre ersten Flugver­suche anstellen sehen, wenn der Specht aus dem Dunkel des Waldes sein lautes Kickern ertönen läßt; wenn wir so viele Lebewesen noch eifrig mit den unbewußten Sorgen um die Erhaltung ihrer Art beschäftigt finden. Jetzt ist die Zeit, da der Lachs seine Hochzeitsreise vom Meer her in die Flüsse antritt, um allen Hinternisten, Wehren, Schleusen, Wasser­fällen und Stromschnellen, zum Trotz weit droben im Quell­gebiet der Ströme seinen Laich abzusetzen und dann in völlig erschöpftem Zustand sich wieder ins Meer zurücktragen zu lasten. In den Teichen und Gräben wimmelts von Kaul­quappen der Frösche und Kröten; auch die Eidechsen haben Eier, und das ganze zahl- und gestaltungsreiche Heer der Insekten summt und brummt um den Wanderer. Die Bie­nen schwärmen. Käfer laben sich am Saft der Bäume, an den Brennesseln klettern die schwarzen Raupen des Tag­pfauenauges. In lauen Nächten gaukeln die Männchen der Leuchtkäfer über Wiesen und durchs lichte Gebüsch; die slugunfähigen Weibchen aber lasten alsJohanniswürm­chen" bescheiden im Grase od. Bodengestrüpp ihr Licht leuch­ten. Und eines Tages stellen sich auch die ersten Boten des Hochsommers ein: die silberglänzenden schwärmenden Li­bellen.

Generalversammlung des DerLehrsverbandes Württemberg-Hohenzollern in Maulbronn

So ganz abseits im Württemberger Ländle und im Uebergang zum badischen Nachbarland und zum Rheinland, liegt ein kleines Städtchen zwischen hügeligen Wäldern und fruchtbaren Feldern eingebettet, das durch seine Sauber­keit und Lieblichkeit gar sehr hervorsticht, dessen Kloster wohl das besterhaltene in deutschen Landen ist, wo ein alter Turm steht, wo Dr. Faust lebte, wo es fröhliche Men­schen gibt mit einem Wort, wo man sich heimisch fühlt. Das Städtchen heißt Maulbronn. Dort tagte am Samstag und Sonntag der Verkehrsverband Wüttemberg-Hohenzol- lern, dem der Verkehrsverein Nagold angeschlossen ist und zu dessen ordentlichen Generalversammlung der hiesige Ver­ein Vertreter entsandt hatte. Unter dem Vorsitz von Rechts­anwalt Schwab und unter Anwesenheit führender Per­sönlichkeiten Württembergs, wie Wirtschaftsminister Dr. Maier, Reichsbahnrat Schweizer, Oberpostrat Kipp, Landrat Röge r-Maulbronn u. a., nahm die arbeitsreiche Tagung nach herzl. Begrüßungsworten von Bürgermeister Kienzle einen schönen und ihrer Sache dienenden Verlauf lauf. Es wurde dabei betont, daß man in der heutigen schweren Zeit die Anstrengungen verdoppeln müsse, um diese Wirtschaftszweige, die Fremdenindustrie, zu fördern. In einer Reihe von Ansprachen wurde das Interesse be­kundet, das man dem Verband entgegenbringt. Der Direk­tor des Verbandes, Herr Höllwart, gab einen über­sichtlichen Jahresbericht, aus dem zu ersehen war. wie sehr durch die Bemühungen und die ,zielbewußte Arbeit des Verbandes die Fremdenindustrie in Württemberg in den letzten Jahren gehoben wurde.

In Anbetracht der allgemeinen schlechten Wirtschafts­lage, des ungünstigen Sommerwetters und der Beeinträch­tigung durch die Reichstagswahl kann unser Gebiet im großen und ganzen mit dem letztjährigen Fremdenverkehr zufrieden sein. Von 1900 wllrttembergischen Gemeinden ha­ben 175 eine Fremdenstatistik geführt, in welcher 1185 215 fremde mit 3 762 107 Aebernachtungen einschließlich Stutt­

gart gezählt wurden. Während in Stuttgart 11093 Gäste und 52 619 Aebernachtungen weniger gezählt wurden, ver- zeichneten die übrigen 174 Gemeinden zusammen eine Zu­nahme um 15 328 Gäste und 22 027 Aebernachtungen. In diesen 174 Gemeinden ohne Stuttgart hat die Zahl der sonstigen Deutschen um 25 454 und die der Ausländer um 9292 zugenommen, die Zahl der Aebernachtungen der In­länder um 1293 abgenommen, aber die der Ausländer um 23 280 gegenüber 1929 zugenommen. Dieser Bergleich zeigt, daß die Zunahme des Fremdenverkehrs seit 1926 in der Hauptsache im stärkeren Besuch der von außerhalb unserer Grenzen kommenden Fremden zuzuschreiben ist und daß Württemberg als Reiseland in der Welt immer mehr Freunde gefunden hat. Die Geschäftsstelle im Stuttgarter Hauptbahnhof hatte umfangreiche Arbeiten zu bewältigen. Der Post-Ein- und Auslaus betrug über 100 000 Sendun­gen. Die in der Auskunftshalle des Hauptbahnhofs be­findliche Auskunftsstelle des Verkehrsverbandes wurde von etwa 60 000 Auskunftssuchenden in Anspruch genommen. Dazu kommen die vielen schriftlichen Anfragen, unter denen sich solche aus Holland, England und Nordamerika in auf­fallender Weise gesteigert haben.

Erwähnenswert aus den weiter behandelten Fra­gen ist die Beobachtung, daß Kurorte, die kein Schwimm- und Luftbad aufzuweisen hätten, mit der Zeit aus der Reihe der Kurorte verschwinden würden und sich nicht halten könnten und die Werbung durch einen Schwa­bensilm und Werbeschriften, die in Deutsch, Französisch. Englisch, Holländisch und Spanisch abgefaßt wurden. In den geschäftsfllhrenden Ausschuß wurde Chefredakteur Günz- ler vom Stuttgarter Neuen Tagblatt und Bürgermeister Bätzne r-Wildbad gewählt. Als nächstjähriger Tagungsort wurde Heidenheim bestimmt. Verhandlungen mit der Reichsbahn haben ergeben, daß keine neuen Zugkilometer eingelegt werden, daß aber durch Umgestaltung des Fahrplanes günstigere Verbindungen noch geschaffen werden könnten. Wünsche und Anträge wurden behandelt und zur Weiterbehandlung übernommen. Wirtschaftsminister Dr. Maier versprach die Bestrebungen des Verbandes zu unterstützen, um damit die wertvollste Industrie, mit der er die Fremdenindustrie meinte, zu fördern und zu stärken. An eine weitere Elektrifizierung der Bahnen sei vorläufig nicht zu denken, da schon die vorgesehenen Strecken einen großen Aufwand erfordern. Durch die polit. Verhältnisse sei überhaupt zur Zeit alles storniert. Auch der Ausbau des Eutinger Bahnhofs könnte im Augenblick nicht voll­endet werden. Betont wurde bei den Aussprachen beson­ders. daß man sich in viel höherem Maße den veränderten Verhältnissen anpassen und die Preise niederer halten müsse. Pensionspreise mit 5 Mark und mehr könnten heute keinen Fremdenverkehr mehr bringen, die Preise müßten unbe­dingt um 4 Mark herum gehalten werden. Beanstandet wurde die allgemeine Ansitte der Plakatierung an den Landstraßen, besonders durch die Benzinfirmen, wodurch schöne Fahr- und Wanderstrecken verschandelt würden. In Freudenstadt sei man vorbildlich vorausgegangen und auch in Urach habe man alle unschönen Plakate entfernt. Gerügt wurden die vielen Auslandsreisen von uns Deutschen, die zum großen Teil ihre schöne Heimat noch nicht einmal rich­tig kennen. Statistik und Beobachtung haben ergeben, daß es insbesondere Lehrer und Lehrerinnen seien, die sehr zahl­reich sogar in den Hochsommermonaten nach Italien gingen und dort ihr Geld liegen lassen würden, wo doch wir Deut­sche es im eigenen Land so bitter notwendig brauchen könnten. Mussolini z. B. lege seinen Landsleuten einen Sondertribut auf, wenn sie ins Ausland gingen. Der Deut­sche müsse den Deutschen helfen. 100 000 Arbeitslose könnten beschäftigt werden, würden die Deutschen im eigenen Lande ihre Ferien verbringen. Es wurde angeregt, die Beamten offiziell darauf hinzuweisen. Eine rege Debatte über alle möglichen, aber lediglich interne und werbetechnische An­gelegenheiten betreffende Fragen schloß sich an.

Am Abend hatte die Stadtgemeinde die Gäste und Bürgerschaft zu einem Bierabend eingeladen, wo manig- faltige Aeberraschungen durch Reigen, Vorträge des Lie­derkranzes und Musikkapelle geboten wurden und der zwei ganz besonders erwähnenswerte Höhepunkte hatte: Zauber­künstler Willy Widmann-Stuttgart und eine Batterie Flaschen mit 1929 Elfinger Auslese! In reiner Fröhlich­keit bei würziger Rede und Gegenrede wurden einige un­vergeßlich schöne Stunden verbracht. Am Sonntag wurde das Kloster und der Mühlacker Sender besichtigt.

Fohrenbühl-Gediichtnisfeier des Wiirtt. Schwarzwaldvereins

Auf der Grenzscheide zwischen Württemberg und Ba­den, auf der Paßhöhe zwischen Schramberg und Hornberg, liegt der Weiler Fohrenbühl, und darüber der Mooswald­kops, wo das Gedächtnishaus steht, welches der Württem- bergische Schwarzwaldverein seinen im Weltkrieg gefallenen Mitgliedern errichtet hat. Hier versammeln sich zur Zeit der Sommersonnenwende viele Wandeifreunde bei dem lo­dernden Holzstoß, um den Gefallenen eine Weihestunde zu schenken. So soll es auch Heuer am 20. Juni sein. Die Orts­gruppe Sulz a. N. wird dieses Jahr als Vorort des Fohren­bühlgaues die Feier veranstalten und die Gedächtnisrede mit Kranzniederlegung übernehmen. Die Feier findet abends 9 Ahr bei jeder Witterung statt. Auch die Orts­gruppe Nagold ist hierzu eingeladen.

Speßhardt, 15. Juni. Kalter Blitzstrahl. Bei dem schweren Gewitter am vergangenen Dienstag schlug in Speßhardt der Blitz in das Wohnhaus des Landwirts I. G. Theurer. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen sogen, kalten Strahl, der ohne zu zünden auf der Westseite des Hauses niedersuhr und nicht unbeträchtlichen Materialschaden anrichtete. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.

Herrenberg, 15. Juni. Die Führer von Kleinkraft­rädern, sowie die Führer von Elektrokarren und Zugma­schinen, die von den Vorschriften über den Führerschein befreit sind, müssen, wie das Oberamt mitteilt, bei Be­nützung des Fahrzeugs aus öffentlichen Wegen gemäß 848 Ziffer 4 Abs. 2 und 8 40 Abs. 1 letzter Satz a. a. O. einen Personalausweis bei sich führen. Dieser kann, solange nicht besondere Vorschriften gegeben sind, beliebiger Art sein. Die Ortspolizeibehörden können erforderlichenfalls solche mit neuestem Lichtbild versehene Personalausweise aus­stellen. Das Unterlassen der Mitsührung von Personalaus­weisen ist strafbar.

Horb, 15. Juni. Postamtsvorsteheroersammlung Wie in

den Vorjahren, so fand auch am 9. Juni im Rathaussaal in Horb eine Postamtsvorsteherversammlung statt. Hierzu waren erschienen die Postamtsvorstände aller Aemter von Tuttlingen, Herrenberg, Tübingen, Sigmaringen und des

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