Seite 8 Nr. 111

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Freitag, den 15. Mai 1831.

Hecht im Gewicht von 31 Pfund. Der Riesenftsch wurde lebend an die Württ. Fischerei-Genossenschaft in Friedrichs- Hafen abgeliefert und wird Ende dieser Woche im Deutschen Bodensee-Aquarium in Hagnau, das den Hecht erworben hat, zur Besichtigung ausgestellt sein.

Don der bayerischen Grenze, 14. Mai. Der rote Hahn. InWittislingen brannte der Stadel, Stall und das Wohnhaus des Landwirts Fritz Beitinger ab. Die landwirtschaftlichen Maschinen wurden ebenfalls vernichtet.

Auch in S ch w e n n i n g e ist, vermutlich infolge Brand­stiftung, das Anwesen des Landwirts Sebastian Klopfer, bestehend aus Wohnhaus, Stallung und Scheuer, mit dem Mobiliar abgebrannt. In Thierhaupten ist in dem Anwesen des Landwirts Josef Pröll ein Brand aus­gebrochen. Zwei große Städel, ein Heustadel und ein Holz­schuppen und die landw. Maschinen wurden vernichtet. Auch hier wird Brandstiftung angenommen. In allen drei Fällen ist der Schaden sehr groß, meist aber durch Ver­sicherung gedeckt.

Vom bayrischen Allgäu, 14. Mai. Zuchthaus für ein Brandstiftertrio. Einbruch in Ski­hütten. Am 14. März brannte das Anwesen des Land­wirts Böck in Albris bei Kempten infolge Brandstiftung vollständig nieder. Nach einem falschen Verdacht, der sich gegen den Dienstknecht Fügenschuh gerichtet hatte, wurden die wirklichen Brandstifter festgenommen. ES waren dies Böck selbst, seine Frau Barbara und deren Schwester The­rese, die bei Böck als Dienstmagd beschäftigt war. Böck wollt« durch einen Brand das morsch gewordene Holzhaus I loswerden, um mit dem Versicherungsgeld einen Neubau i erstellen zu können. Die drei hatten di« Brandstiftung ! genau verabredet. Nun erhielt Böck vom Gericht in Kemp­ten 1 Jahr 6 Monate, seine Frau und seine Schwägerin je 1 Jahr Zuchthaus. In der Nacht wurde in den beiden Skihütten des Skiklubs und der/ Naturfveuntde in der Blöckenau bei Füssen eingebrochen. Die Lebensmittel wur­den restlos gestohlen und auch Wäsche mitgenommen.

Der Fremdenverkehr in Württemberg

Der Fremdenverkehr in Württemberg hat sich im Jahr 1930 laut Mitteilungen des Württ. Etat. Lanbesamts nicht weiterhin so günstig entwickelt wie im Boxjahr. Die Aus­wirkungen der verschlechterten Wirtschaftslage sind deuWch zu erkennen. Die Zahl der Gäste und Uebernachtungen ist nicht mehr in der gewohnten Weise angestiegen: inStutt- gart ist sogar ein empfindlicher Rückgang des Verkehrs zu verzeichnen. Bemerkenswert ist auch, daß sich das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Dauergästen (Kur­gästen) und Passanten, wie zwischen Württemckerger, son­stigen Deutschen und Ausländern stark verschoben hat. Der Einfluß von Oberammergau zeigt sich in einer erhöh-, ten Zahl ausländischer Passanten. In den 174 derichterwen Gemeinden wurden im Jahr 1930 rund 848 000 Fremde beherbergt gegen rund 832 700 im Vorjahr. Die Zahl der Kurgäste ist von 122 403 auf 108 831 gefallen, die der Pas­santen und Touristen allerdings von 710 281 auf 739181 gestiegen. Bei den Kurgästen waren im Berichtsjahr die Württemberg«! stärker vertreten als früher, während die sonstigen Reichsdeutschen diesmal ausgeblieben sind. Auch die ausländischen Kurgäste haben sich in etwas geringerer Zahl als früher eingesunden. Die meisten Ausländer stam­men aus Oesterreich und der Schweiz, dann kommen die Vereinigten Staaten von Amerika, England, Niederlande, Frankreich, Tschechoslowakei, Italien, Ungarn und Polen. Die meisten Ausländerübernachtungen weisen auf: Freuden- stwdt 37 02S (im Vorjahr 25 732), Wildbad 15 892 (22 705), Mergentheim, Friedrichshafen 13 26S (8334), Ulm, Hoil- b ronn mär Schömberg.

Handel und Verkehr

Inkrafttreten des Mlchgesetzes

Nach einem Beschluß des Reichsrats soll das Reichsmilch­gesetz mn 1. Januar 1932 in Kraft treten, mit Ausnahme des ij 38. Dieser Paragraph ermächtigt die obersten Landesbehörden, Er4 zeugerbetriebe und milchverärbeitende Betriebe zur 'Absatzregelung zusammensuschließen. Diese Ermächtigung soll schon am 15. Mai 1931 in Kraft treten.

Alle schon bestehenden Milchhandelsbetriebe sollen neu konzessioniert werden. Vom Nachweis einer bestimmten Umsatzmenge sollen sie nur befreit sein, wenn sie den Betrieb schon seit Verkündung des Noigesetzes am 8. August 1930 ausgeübt haben. Für die Uebergangszeit sind sowohl für Milch- Handelsbetriebe, wie für die Landwirte, die zur Milchabgabe einer Konzession bedürfen, Erleichterungen vr gesehen. Alle diese Milch- hünüler und Landwirte sind bis zum 1. April 1932 weiter zuge­lassen; die Frist kann verlängert werden. I» den Begriffsbestim­mungen sind folgende vier Milchsorten aufgefllhrt: Vollmilch, minder- oder fettarme Milch, Markenmilch, Vorzugsmilch. Auch zu bereitete Milch gilt nicht als Milch im Sinn des Ge­setzes, insbesondere die pasteurisierte Milch.

Die Schlachtungen in Württemberg

Im 1. Vierteljahr 1931 hat die Zahl der Schlachtungen in Württemberg in sämtlichen Viehgattungen ab genommen, ausgenommen Kühe und Ziegen. Die aus den gewerblichen Schlachtungen sich ergebend» Gesamtgewichtsmenge des 1. Viertel­jahrs 1931 berechnet sich zu 526 934 Zentner gegen 559157 Ztr. im 4. Vierteljahr 1030 und 520 327 Ztr. im Vierteljahrrdurchschnitt des Jahres 1939

Die Molkerei in Württemberg

Das Ergebnis der Molkereierhebung in den Monaten Januar und Februar 1931 war lt. Etat. Landesamt folgendes: Die an­gelieferte Milchmenze betrug im Januar 1931 11598 277 Liter und im Februar 10 604 038 Liter. Abgesetzt wurden als Frisch­milch im Januar 3 978 577 Liter und iin Februar 3 681 918 Liter, zu Butter und Käse verarbeitet wurden im Januar 7 629 700 Liter und im Februar 6 922120 Liter. Die Butterherstellung be­trug im Januar 288 387 und im Februar 260126 Kilogramm. Käse wurde erzeugt im Januar 150 065 Kg. Hartkäse, 221509 Kg. Weichkäse und 21680 Quarkkäse, und im Februar 141490 Kg. Hartkäse, 200 198 Kg. Weichkäse und 64 920 Kg. Quarkkäse.

Berliner Dollarkur,, 13. Mai. 4,194 G.. 4,202 B.

Dt. Abl.-Anl. 55.50.

Dt. Abl.-Arck. ohne Ausl. v.

Reichsbankdirkont 5, Lombard 6 Prozent.

p rivaldiskout 4,626 Proz. kurz und lang.

Dir Einzahlungen bei den württ. Sparkassen sind lt. Statist. Landesamt von rund 34,85 Mill. RM. im Januar auf 25,35 Mill. RM. im Februar zurückgegangen, im März aber wieder auf 34,45 Mill. RM. gestiegen. Die Auszahlungen zeigen die gleiche Bewegung wie die Einzahlungen, d. h. sie haben sich non 27,37 Millionen RM. im Januar auf 21,24 Mill. RM. im Februar ermäßigt und im März wieder auf 25,03 Mill. NM. erhöht. Der Einlagenüberschuß belief sich somit im Februar auf 7,43 und im März auf 11,61 gegen 10,18 Mill. RM. im Januar. Mit dem Einlagenüberschuß erhöhte sich der Spar- einlagenbestand bis Ende Februar auf 599,68 und bis Ende März auf 611,29 Mill. RM. Im Gegensatz dazu hat sich der Stand der Depositen-, Girr- und Kontokorrenteinlagen von 174,15 im Januar auf 173,23 im Februar und 166,83 Mill. RM. im März vermindert.

Die Allianz und Stuttgarter Verein Versicherung» AG. vertritt eine Dividende von 12 Proz.. die Allianz und Stuttaarter Lebens-

Rauft deutsche Ware!

versicherungsbank AG. eine solche von 18 Proz. und die nunmehr angeschlossene Neue Frankfurter Allgemeine Versickerungs AG. eine Dividende von 10 Prozent.

Maschinenfabrik Ehlingen trägt den Reingewinn von 131449 Mark (im Vorjahr 385 000 Mark) auf neue Rechnung vor, eine Dividende wird also nicht verteilt (i. V. 5 Proz.). Der Umsatz ist um etwa ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.

*

Neue Konkurse. Wilhelm Lutz, Mode- und Putzgefchäft in Ealw. Sägewerk Mühlacker, Friedrich Frey in Mühlacker.

Karl Ruoß, Schuhwarenhandlung in Pfullingen. Pauline Sie iss, Schreibgehilfin in Vaihingen a. E. Nachlaß des Ties- bauunternehmers Giovanni Zanettel in Schwenningen. Io- Hann Di quäl, Bauunternehmer in Waiblingen. Sigmund Storch, Schuhgeschäft in Heidenheim.

Vergleichsverfahren. Adolf Kleiner, Tuch- und Maß­geschäft in Gmünd und Heidenheim. Josef H i g i, Schuhmacher­meister in Sulz.

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Stuttgarter Börse, 13. Mai. Die heutige Börse eröffnete in etwas beruhigter Stimmung. Auch im Verlauf wurde es eine Kleinigkeit fester. Schluß behauptet. Rentenmarkt weiter ab­geschwächt.

Berliner Getreidepreise, 13. Mai. Weizen märk. 29.7029.80. Roggen 19.4019.60, Futter- und Jndustriegerste 2324.40 Haler

19.75 20.15. Weizenmehl 33.5039.50, Roggenmshl 070proz.

26.75- 28.50. Weizentteie 14.5015, Roggenkleie 14.7515.

Berliner Mekallmarkt, 13. Mai. Elektrolytkupfer cif Nordsee­häfen 88.75 d. 100 Kg. Das internationale Kupferkartell hat den Kupserpreis von 9,771s auf 9,551s Dollarcents herabgesetzt.

Märkte

Heilbronn, 13. Mai. Schlachtviehmarkt. Austrieb: 4 Bul- len, 45 Jungrinder, 15 Kühe, 82 Kälber, 240 Schweine. Preise: Bullen 1. 3335, 2. 3032, Jungrinder 1. 4547 2. 8941 Kühe 1. 2628, 2. 2022, Kälber 1. 7072, 2. 64-67, Schweine 1. 44 bis 46, 2. 4143 Marktverlauf: Großvieh, Kälber und Schweine alles verkauft.

Schweinepreise. Buchau a. A.: Milchschwein« 17 22 . Leonberg: Milchschweine 1424, Läufer 31. Mnrrhardt: Mjlchschweine 1120. Niederstetten: Saugschweine 1522. Tuttlingen: Milchschweine 1017. Teltnang: Ferkel 1222.

Waldsee: Milchschweine 1723 Mk.

Vaihingen a. d. E., 14. Mai. Der Vaihinger Viehmarkt verboten. Infolge erneuten Ausbruchs der Maul- und Klauen­seuche in Hochdorf wurde die Abhaltung des Mehmurkts ver- botcn. Die ganze Gemeinde Hochdorf wurde als Sperrbezirk er­klärt. Sämtliche Gemeinden des Bezirks Vaihingen und eine Reihe von Gemeinden der Nachbarbezirke fallen in den 15-Km.-Umkreis.

Gmünd, 13. Mai. Der Maimarkt wird vom 17. bis 20. Mai dieses Jahr abgehalten, trotzdem im Vorjahr die Auf­hebung des Marktes beschlossen worden war. Mit dem Kram«- markt ist wieder ein Viehmarkt verbunden.

Wetter

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