Seite k — Nr. 108
NagMer Tagblatt „Der Gesellschafter"
Montag, den 11. Mai 1931.
Darauf ließ sich der junge Defraudant nicht ein und zahlte r»em Chauffeur zum voraus 75 RM,, wenn er ihn nach Würzbnrg bringe. In Heidenheim legte er neue Kleider an. Dis jetzt konnte de'' Dieb, der in einem Würzburger Höret «Dge-fNegen Mn soll, noch ni-Nt abgefaßt wskt««.
Mit den durch die Untere Iller ausgeführten K analbauten im Gebiet der unteren Iller ist die Ausnutzung der Jllerwasferkrüfte noch nicht abgeschlossen. Bayern hat das Recht, die Wasserkraft der unteren Iller von Kellmünz bis zur Einmündung in die Donau auszunützen. Die Arbeiten der Unteren Iller AG. im Gebiet von Untereichen und Lu stellen daher keinen end- gülttgen Abschluß dar, vielmehr soll der Jllerkanal bis zur Donau weitergeführt werden. Wegen der hohen Baukosten bleibt die Fortführung der Arbeiten aber einem Mieren Zeitpunkt Vorbehalten.
Breiten. 10. Mai. Ein Opfer des Hochwasser». Als der Landwirt und Gemeinderat Georg Zonsius am Donnerstag sein Bieh vor dem Hochwasser in Sicherheit brachte, wurde er in der Wilhelmstrahe, die zu einem reißenden Strom geworden war, von den Wasser« gestürzt und in den Brih-lgrabon gerissen, wo er ertrank.
Aus aller Welt
Schweres Flugzeugunglück ln Karlsruhe. Am Samstag abend 6.30 Uhr stießen über dem Karlsruher Flugplatz zwet Flugzeuge der Akademischen Fliegergruppe und des Karlsruher L-uftfahrtvereins, die von je zwei Personen be» setzt waren, zusammen und stürzten in die Tiefe. Unter , den Trümmern zog man die vier Schwerverletzten hervor. Der Professor an der Technischen Hochschule, Steidin- g er, der das Fliegen erlernen wollte, ist seinen Verletzungen I im Krankenhaus erlegen. '
Besorgnis um Wegener. Bes -er Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft in Berlin ist von der Hilfsexped.tion für die Grönlandforscher der Gruppe Prof. Wegener die telegraphische Meldung eingetroffen, die Expedition habe mit Propellerschlitten und Hundeschlitten am 8. Mal die Begleiter Wegeners, Georgi, Löwe und Sorge wohlbehalten erreicht. Wegener und sein grönländischer Begleiter Rasmus seien am 1. November ab „Eismitte" nach Westen aufgebrochen und seitdem verschollen.
Aernaulobus Paris—Berlin—Warschau. Eine Gesellschaft, in der hauptsächlich deutsches Kapital vertreten ist, hat bei den betreffenden Regierungen die Genehmigung für eine neu zu errichtende Kraftomnibuslinie Paris—Berlin— Warschau für Personenverkehr nachgesucht. Reichsbahn und Reichspost werden gegen den Plan Einspruch erheben.
Sendefolge der Stuttgart Rundkuuks A G.
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5U», grltangab«, ««»»»bericht, MorgtitgqmnafiU. r«w, ««tirrbreicht. 10.00: Gchallplatt»nkonz«rt. 11.V0, Nachrichtendienst. 11.45 Funkwerdungs- conzert. 1».M: Schallplattenkonzert. 1S.M: Wetterbericht, Nachrichtendienst, Schallplattenkonzert. 15.45, Musik ab» Freudenbringsrin. 18.1dl Marschmusik. 17.00! Wiener Meisterschrammeln. 18.00, Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.1L: Vortrag: Naturdenkmiiler und ihre Er- Haltung. 18.45: Bortrag: Nolonie-Driindungen der evangel.-luther. Kirche in Ueberse«. 18.10: Zeitangabe. 10.15: Vortrag: Geistige Grundlagen unsere» Wirtschaft. 10.45: Schallplattenkonzert. L0.15: Di, Italienerin in Algier komisch« Oper von G. Rossini. 28.00: Nachrichtendienst, Wetterbericht. LL15: Der Schrei au« der Liese, »ine Srzithlung.
Mittwoch, 1». Mal,
d.dd, Zeitangabe, Wetterbericht, Morgengymnastik. 7.00, Wetterbericht. 10.00: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 11.45 Funkwerbungs- konzert. IS.L0: Konzert der Polizeikrpelle Karlsruhe. 12.55: Rauener Zeit, »eichen. 18.00: Schallplattenkonzert. 18.80: Nachrichtendienst, Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 15.80, Ktnderstund«. 18.80: Konzert. 17.80: Musik ans dem Allgitu. 18.08» Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschastsnachrichten. 18.15: Vortrag: Nauru, di« Phosphatmsel. 18.45: Esperantokurs. 18.10: tzeitangabe. 18.15: Flötenmusik. 18.45: Dir Lomedian-Harmonists singen. V.l», Dichter hvren Rust». SS. 15: Nachrichtendienst, Wetterbericht. SS.S5, tzitz»j»n»rmusik.
Die Marktlage
Da« Buttergeschäst stand in der abgelaufenen Woche wieder ganz unter dem Zeichen der schwachen Haltung der Auslandsmärkte. Dt« dringenden und billigen Auslandsangebot« hatten zur Folge, daß auch auf den Jntandsmürkten di» Preis« teilweise zurückgesetzt werden mußten, obwohl nach der Lage des Jn- landsmarkte» sonst kein Anlaß zu Preisermäßigungen gegeben war, vielmehr sind di« Jnlandszufuhren infolge der knapper werdenden Futtervorrät« und der erheblich stärkeren Frlschmilchverbrauchs zurückgegangen, während die Nachfrage am Monatsanfang «in« leicht« Besserung zeigt«. Kempten hat den Preis von 1,06 bis 1,12 Mark festgehalten, andere Börsen wie z. B. Berlin verzsichneten eben unter dom Druck des verstärkten Auslandsang»bot» rückläufige Preise für all« Qualitäten.
Das Käsegeschätt hat wiederum kaum ein« Veränderung erfahren. Boi Weichkäse ist insofern eine leicht« Besserung eingetreten, als dt» Nachfrage nach Limburger bet dem jetzigen niedrigen Preisstand zuletzt zugsnammeu hat. In Kempten konnte dadurch bei den Verkäufen zumeist di« Höchstnotierung durchgeführt werden. Di« Notierung selbst ist bei 18—21 Mk. für 20prozeniige grün« Ware stoben geblieben. Eine stützend« Wirkung dürft« in der letzten Zelt von den Einkäufen der Tchmelzkäsefabriken ausgegangen sein, die jetzt tn stärkerem Umfang Limburger bei der Fabrikation verwenden. Für Emmentaler hat di« freundliche Nachfrage insbesondere für mittelstichige Ware angehaiten. Di« Kemptener No- tierung ist für 1. Qualität mit SS—102 Mk. unverändert, während für 2. Qualität di« Preise um 8 Mt. aus SO—SS Mt. und für 8. Qualität um 2 Mk. auf 86—8S Mk. erhöht werden konnten.
Im internationalen wie tm deutschen Eiergeschäft konnte sich in den letzten Tagen «in« etwas stetiger« Marktentwicklung durchsetzen; di« immer noch verhältnismäßig großen Anlieferungen wurden zu unveränderten Preisen untsrgebracht. Di« wärmere Jahreszeit hat den Frischeiverbrauch im Zusammenhang mit dem stärkeren Verbrauch von Frischgemüs« gehoben, außerdem ist di« Nachfrage für das Konservieren noch ziemlich rege. Der Höhepunkt der diesjährigen Erzeugung dürfte bald erreicht sein.
Der Schweineauftrieb ist bei der MehrzaA der Märkte so weit zurückgsgangen, daß di« letzte Woch, der Preisabwärts- oewegung Einhalt getan hat. Vereinzelt wurde sogar di« Fünfzigmark-Grenze wieder erreicht oder leicht überschritten, nur Mannheim, Karlsruhe und Frankfurt verliefen unbefriedigend. Wenn indessen der Austrieb wieder zunimmt, was vei unserem großen Schweinebestand anzunehmen ist, werden sich diese Preise nicht zu halten vermögen. Im Rindergeschäft konnten sich die Märkte meist behaupten, es war aber entfernt nicht von der durchgängig günstigeren Art wie bei den Schweinen. Leidlich könnt« sich der Kälbermarkt entwickeln. Süddeutschland hatte fast durchweg bessere Preis« als der Norden und Olten. Die Schweinemärkte verliefen ausnahmslos ruhig.
Die Deutsche Agrar-Gesellschafr hat «inen neuen größeren Abschluß mit den Russen zur Lieferung von Zuchtschweinen gemacht. Es handelt sich wieder wie im vorigen Jahr um deutsche Edelschwein« und veredelt« Blattschwein« in der gleichen Qualität und Schwer« l200 Pfund). Auch für diese Schweinelieserung durch die Zuchtverbände tritt, wie bei den Jndustrielieterungen. di« 70vrozentige Reichs- und Staatsbürgschaft ein.
Das Angebot an Frischgemüse ist rasch im Steigen begriffen. Auch das Ausland ist mit größeren Zufuhren aufgetreten, besonders an Salat und Gurken, di« Nachfrage ist aber auch merklich belebt. Nach vorübergehenden Preisrückgängen konnten für einzelne Arten die Preis« wieder anziehen, so besonders für Treibkolrabi und Treibbohnen. Die Spargelernte hat sehr verspätet eingesetzt. Don Rhabarber kommt bereits Freilandware auf den Markt. Wintergemüse wird immer seltener bei behaupteten Preisen; reichlicher ist noch Winterspinat vorhanden. Die Versorgung mit O b st ist knapper geworden. Die Zufuhren australischer Aepfel ist noch nicht sehr umfangreich, die amerikanischen Angebote sind kleiner geworden.
Die Nachfrage nach Sämereien, besonders Grassaaten, hält unvermindert an. Die Preise ziehen weiter an. Schlimm sieht es dagegen auf dem Holzmarkt aus. Vom Ausland, vor all m Rußland wird ein starker Druck ausgeübt; auf jede Ermäßigung der deutschen Rundholzpreise folgte «in noch größerer Abstieg der Preise für Schnitthölzer und Fertigwaren. Die deutsche Forstwirtschaft weist mit Recht darauf hin, daß auch di« verarbeit-ade Industrie, deren Wirtschaftslage sich andauernd verschlechtert hat, hauptsächlich durch die übermäßige Einfuhr von Schnitthölzern der in Deutschland gewonnenen Art mit in die Katastrophe hin« gezogen wird durch künstliche Züchtung unsolider Möbelgeschäfte, die nur durch Schundpreise ihr Dasein fristen können.
Reichsbankausweis vom 7. Mai
Geringe Zunahme der Devissu
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Mck 1081 hak sich in der verflossenen Bankwoche di« gesamt« Kapital« anlage der Bank in Wechseln und Schecks-, Lombard» und Effekten um 283,7 auf 1986,7 MM. RM. vermindert. Der Umlauf der Reichsbanknoten hat sich um 268,4 auf 4076,7 MM. RM., derjenige an Rentenbanrschetnen um 81,0 ? auf 402,0 RM. verringert. Die fremden Gelder zÄgen mit ! 832,7 MM, RM. eine Abnahme um 22,7 Millionen RM. Di« i Goldbestände haben um 1,8 auf 2869,8 MM. RM. und die i Bestände an deckungsfähtgen Devisen um 12,0 auf i 169,8 Will. RM. zugenommen. Di« Deckung der Noten durch ! Gold allein erhöhte sich von 64,6 v. H. tn der Vorwoche auf 68,1 v. H., diejenige durch Gold und deckungsfähig« Devisen van 88,2 auf 62,3 v. H.
Boith-Schneider-Schifssantrieb
Kein Steuerruder mehr
- Auf der 10. Hauptversammlung der Gesellschaft der Freunds and Förderer der Hamburgischen Schtffsb au-B«rsuchsanstatt in Lindau, Frtedrichshason, Konstanz, Winterchur und Zürich vom 27. bis 29. Mai werden Mitteilungen über «in neues Schiffs- antriobjystem gemacht werden, be! dem kein Steuerruder mehr erforderlich ist. Das Schiss wird mit den an einer Kreisbahn angeordneten Antrieb sschaufsln, di« mefserarttg aus dem Hinteren Boden des Schiffs heraustreten, gesteuert, dt« Maschinenkraft wird also zum Steuern eingesetzt. Mit diesem „Votth-Dcknei- der-Antrieb" werden mehrere neue Personen-Motorschlffe der Deutschen Reichsbahn aus dem Bodens«« aus- gsstattet, von denen drei bereits fertiggestellt sind und von de« Reichsbahn auf der Tagung für Manövrierfahrten zur Verfügung gestellt werden. Die Provulslonsantagen aller dieser Schiffe, di« von einer der größten Wasserturbinenfwbrtken Europas, der St. Pöltener Maschinenfabrik M. Voith, ausgeführt wurden, sind patentamtlich geschützt. Nicht nur für die Binnenschiffahrt, sondern darüber hinaus auch kn Fährbetrieb der Seehäfen und wahr, scheinlich auch für die Seeschiffahrt -düiste der neu« Antrieb, der dag damit eingerichtete Schiff zu einer noch nicht dagewesenen Wendigkeit bei einem bisher unerreichten Stoppvermägsn befähigt, noch von großer Bedeutung werden, lieber setne hydraulischen und maschinenbaulichen Grundlagen werden die maßgebenden technischen Leiter der Maschinenfabrik Voith und der Deg - gendorfer Werft auf der Tagung die Hauptvorträge halten, während der technische Direktor des Bayerischen Lloyd, der ein solches Schleppschiff bereits erprobt hat, über die Bewährung und die Betriebsziffern eines so eingerichteten Schleppschiff», das dt« Kähne nicht zieht, sondern schiebt, berichten wird
! Reichsbankdlskonl 6, Lombard 6 v. H. z Privatdiskont 4,628 v. H. kurz und lang.
; Amerikas Goldvorrat. Der gesamt« Goldvorrat der Der. , Staaten hat sich im März ds. Js. laut Angaben des amerikanischen I Schatzamts um 81,9 Mill. Dollar erhöht und ist damit seit Jahres- i frist um 274 Mill. Dollar und Innerhalb der letzten zwei Jahre um 608,9 Mill. auf ein« Rekordhöhe von 46696,8 Mill. Dollar i gestiegen. Ende März 1914 belief sich der Goldbestand Amerikas auf nur 1920,8 Mill. Dollar.
Keine Russenaufträge für die Eisenindustrie. Die Verhandlungen der deutschen Eisenindustrie mit den Russen sind als gescheitert zu betrachten. Die Russen boten für deutsche Maschinen derart niedere Preise, daß sie nur mit Verlusten hätten ausgeführt werden können. Die deutschen Industriellen haben daher auf die russischen Aufträge verzichtet.
500 Millionen Mennige. Nach dem Märzbericht über dt« Münzprägung setzt der Mennig in Deutschland seinen Siegeszug fort. Wieder haben fast alle Münzstätten in großen Massen Einpfennigstücke prägen müssen, insgesamt für 133 666 RM also etwa 18>4 Millionen Stück. Der Umlauf dieser Kleinmünze betragt seht über 5 Millionen RM. oder rund 500 Millionen Stück, wozu eln Umlauf von 2-Pfennigstücken von ebenfalls rund 6 Millionen NM. oder 250 Millionen Stück kommt. Auf den Kopf der Bevölkerung entfällt nunmehr «in Betrag von rund 16 Pfennigen. Der gesamte deutsche Münzenumlauf betrug Ende März nahezu 1160 Millionen Reichsmark.
Verdreifachung der Bürgerst«»«. Wegen der schlecht«, y,. nanzlag, der Stadt Düsseldorf haben Regierungspräsident und Bezirksausschuß dt« Bürgersteuer auf «inen SOOprozentigen Zuschlag zum preußischen Landersatz festgesetzt, also verdreifacht.
Gründung der Berliner Kraft- und Licht-AG. Nachdem di« Berliner Stadtverordnetenversammlung den Verkauf der Bewaa (Städtisch« Berliner ElektriznStswerk» AG.) mtt 104 gegen M Stimm«, genehmigt hat, wird am 1. Mat von dem kaufenden Finanzkonsortium unter Führung der Preußischen Staatsbank (Deehandlung) und unter Beteiligung der Stadt «in« neu» Berliner Kraft- und Licht-AG. gegründet.
Besondere Lommerveraiinstigungen de» Deutschen Kalif«ndikat». Aus Bestellungen für Kalisalze zur unmittelbaren Verwendung als Kalidüngemittel in der deutschen Landwirtschaft di« dem Kali- syndtkat tn der Zett vom 1. Mai bis 15. Juni 1981 zur prompten Lieferung zugehen, wird «ine Barzahlungsvergütung von 3 Proz. und «in« Lagervergütungvonb Proz. gewährt. Bei Inanspruchnahme des Wechselrredtts wird ein zinsfreies Ziel bis zum 1. Dezember 1931 und ein« Lagervergütung von 8 Proz. «tn-. geräumt. Bei Einlösung der Wechsel nach 8 Monaten werden neben' dem zinsfreien Ziel 1)4 Proz. Vergütung auf den Warenpreis gewährt. Für di« dem Kalisnndikat in der Zeit vom 1. Mai bl» 20. Mai 1931 zugehenden Aufträge erhöht sich di« Lagervergiütung um 1 Proz. also auf 6 Prozent.
In der Zeit vom 16. Juni bis 81. Juli 1931 gewährt da» Kaki- syndtkat ein« Barzahlungsvergütung von 2)4 Proz. und eine Lagervergütung von 8 Proz. Bei Inanspruchnahme de» Wechselkredits wird «tn zinsfreies Ziel bi» zum 28. Dezember 1981 und eine Lagerveraütung von 8 Proz. «lngeräumt. Bei Einlösung der Wechsel nach 8 Monaten werden neben dem zinsfreien Zi«'» 1)4 Proz. Vergütung aus den Warenpreis gewährt. Für di« dem Kalisyndikat in der Zeit vom 16. Juni bis 10. Juli 1931 zugehenden Aufträge erhöht sich die Lagervergütung um 1 Proz., also auf 4 Proz.
Für die ab 1. August 1931 eingehenden Aufträge wird bei Barzahlung ein Skonto von 1)4 Prozent gewährt. Wird der Wechselkredit in Anspruch genommen, so wird ein solcher auf 8 Monat» eingeränmt. Die Diskontspesen (Reichsbankdiskont) gehen zu Lasten des Bestellers. ''
Die Aussichten für da« Vüngemittelgeschäft. Die IG. Farbenindustrie sagt in ihrem Jahresbericht, es lasse sich noch nicht übersehen, wie groß di« Minderung des Absatzes an Stickstoffdüngemitteln im Jahr 1931 gegenüber dem Vorjahr infolge der außerordentlich kritischen Lage der Landwirtschaft fein werde. Auf jeden Fall werde der diesjährtg« Absatz noch wesentlich geringer sein als der schon für sich verminderte Absatz im Vorjahr.
August Rieding«, Balloufabrik, Augsburg AG. schließt mit einem Verlust von 169 910 Mark.
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Der Ruhrzechenverband hat de» Schiedsspruch über den Rah- mentaris, der u. a. wieder die grundsätzliche Siebenstundenschicht Vorsicht, abgelchnt.
Streik im Berliner Juhrwerksgewerbe. 8n etwa 600 Berliner Fuhrwerksbetrieben sind am 9. Mai rund 2000 Kutscher, Begleiter und Hilfsarbeiter wegen Streits über Lohn- und Urlaubskürzung in den Ausstand getreten. Der Schltchtungsausschuß tritt am 11. Mai zusammen.
Der Druckerftreik bei der „Lvening News" beendet. Di« Londoner „Evening News" teilt mit, daß ihr Druckmaschinenpersonal, da» am Donnerstag in den Streik getreten war, auf Betreiben der Gewerkschaften bedingungslos die Arbeit wieder ausgenommen habe.
Zahlungseinstellung. Das Bankgeschäft Julius Adler in Rottweil hat sein« Zahlungen eingestellt und strebt eine« Vergleich an.
Vergleichsverfahren: Oskar Funk, Mützenmacher und Kürschner in Wildbao. — Ludwig Lu di, Inhaber eines Damenunterkleidung-, Mieder- und Strümpfspezialgeschästs in Ulm. — Guhl u. Co., Bankkommandite in Oberndorf-Neckar. — Tlektro- Automaten mtt beschränkter Haftung, Sitz Heilbronn. — Grau u. Locher, Kommanditgesellschaft, Chemische Fabrik in Gmünd. — Eugen Oesterle, Bäckermeister in Altdorf OA. Nürtingen. — Friedrich Freidling, Möbelwerkstätten in Ludwigsburg. — Süddeutsche Sportbekleidungsfabrik GmbH, in Reutlingen. — August Fischer, Kaufmann in Bühlsr- zell OA. Ellwangen. — Lina Graf, Inhaberin eines Textilwarengeschäfts in Göppingen. — Karl Lauser, »ff. Handelsges., Geschästsbücherfabrik in Stuttgart.
Stuttgarter Börse, 9. Mai. Die letzte Börse NÄer Woche eröffnet« zu festen Kursen. Im Verkauf änderte sich nicht viel. Schluß ffeu-ndlich. Rentenmarkt uneinheitlich.
Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, FMK« Stuttgart.
Berliner Gekreldepreise, 9. Mai. Weizen märk. 29,78, Roggen 19.80—19.60, Futter- und Jndustriegerst« 23—24.40, Hafer 19.86 bis 20 20, Weizenmehl 33.50—39.50, Roggenmehl 0—70prbz. 26,76 bis 28.50, Weizenkleie 14.25—14.50. Roggenklel« 14.75—15.
Der durchschnittliche Roggenpreis der Berliner Börse betrug in der Woche vom 20. bis 25. April 1981 19.68 »<l für den Doppelzentner ab märkischer Station.
Bremen, 9. Mai. Baumwolle Middl. U-niv. Stand, toeo 11.07.
Berliner Nlelallmarkk, 9. Mai. Elektrolytkupfer vromÄ Bvkb- seehäfen 90.26.
Fruchtschrauue Nagold.
Mark! am 9. Mai >93!
Verkauft:
58,37 Ztr. Weizen 2,18 , Roggen
6,50 . Gerste
17,50 , Haber
0,54 , Ackerbohnen
Preis pro Ztr. 15.00—16 25
- . . . 13.00
» » i» » 14.00
.... 10.60—11,00
Handel lebhaft. Bis auf einen kleinen Rest Weizen alles verkauft.
Nächster Fruchtmarkt am Samstag, den 16 Mai 1931.
Stuttgarter Obst- und Gemüsegrotzmarkt, ü. Mai. LassApfel
30—45; Kartoffeln 5—6; Kopfsalat 10—20; Blumenkohl 50—80; Gelbe Rüben 10—13; Karotten, runde 1 Bund 18—26; Zwiebel 12—14; Gurken, große 40-70; Rettiche 10—25; Monaterettiche 8—10; Schwarzwurzel 30—35; Spargel Untertürkh. IM—140, Schwetz. 1 Pfd. 60-80; Spinat 16—20; Rhabarber li^-12; Kohl- raben 1 Stück 15—25. ' ' ' "
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Der von Westen vorgedrungen« Hochdruck hat «4M Besserung gebracht. Es zeigen sich aber im Norden noch Tiefdruckgebiet». W Dienstagist zeitweilig aufheiterndes, aber noch nicht beständige» Wetter zu erwarten.
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