Sette 2 - Ne. 286
Naaolder Taablatt «Der Gesellschafter"
Freitag, 13. November 1S25
Reichspräsident v. Hindenburg in Stuttgart
Stukkgark, 12. November Besuch beim Tvehrkrciskommandeur Gestern nachmittag 5 Uhr begab sich Reichspräsident von Hindenburg nach dem Wehrkreiskommando in der Olgastraße, um dem Wehrkreiskommandeur, General Hasse, einen Besuch abzustatten. Er nahm dort in Gesellschaft von Vertretern der Generalität des alten Heers und der höheren Reichswehroffiziere den Tee ein. Schon lange vorher hatte sich vor dem Gebäude eine ungeheure Menschenmenge einaefunden, die in stürmische Hochrufe ausbrach, als der Kraftwagen mit der Reichspräsidentenflagge anfuhr. Vaterländische Lieder wurden qesunaen. „O Deutschland hoch in Ehren" erklang aus tausend Kehlen, als nach dem Tee Hindenburgs ehrfurchtgebietende, hochaufgerichtete Gestalt wieder vor dem Hause erschien und van brausendem Jubel begleitet zum Schloß fuhr.
Einladung der wurll. Regierung Am 6 Ahr folgke der Reichspräsident einer Einladung der würtkembergischen Regierung im Neuen Schloß. Dort wurde zu Ehren des Gastes ein Abendessen im kleinen Kreis gegeben, an dem auch die würkk. Gesandten in Berlin und München, der bäuerische und der sächsische Gesandte, Kirchenvräsidenk l). von Merz, Bischof Dr. v. Keppler, die Präsidenten des Landesfinanzamks. der Reichsbahndirek- Aon, der Oberpostdirektion u. a. tetlnahmen.
Der Zapfenstreich
Das Neue Schloß und der große Schloßhos sind festlich erleuchtet. Draußen vor dem Schloß und in den Straßen in weitem Amkreis wogten viele, viele Tausende von Menschen. Da hört man von ferne die Klänge eines Militär- Marsches, der „Zapfenstreich" kommt! Stramm marschieren die zu zwei Kompagnien gebildeten Reichswehrtruvpcn mit den Mnsikkorvs und Svielleuten des 1. und 2. Bataillons Inf.-Negts. 13. des 2. Bat. Inf.-Negk. 14 (Tübingens, des Reiterregiments 18. der 5. Nachrichtenabteiluna und der 5. Fahrabteilnng (Ludwigsburg), mit Fackeln 7.45 Ahr vom Hof der früheren Rokebühlkaserne zum Schloßhos. Auf dem Miktelbalkon des Schlosses erscheint Reichspräsident v. Hinke nburg mit Staatsvräsident Bazille und vielen Offizieren und Staatsmännern. Der Zapfenstreich geht in ö«r üblichen Weise vor sich. Rach dem Abzug der Truppen drängt das Publikum in'den Schloßhof. Immer neu schallen die Iubelrufe zum Balkone em"vr. Nachdem das ü utsch- landlied gesungen war, sprach Staatspräsident Bazilledie Worte:
.Liebe Mitbürger! Ehe sich der Reichspräsident zurück- ziehk, bitte ich Sie, Ihrer Berehrung für ihn Ausdruck zu geben, indem Sie mit mir einstimmen in den Ruf, unser verehrter Herr Reichspräsident, Generalfeidmarschall von Hindenburg, er lebe hoch."
Begeistert stimmte die Menge in die Hochrufe ein. Der Reichspräsident dankte mit lauter, über den ganzen Schloßhof deutlich vernehmlichen Stimme:
.Ich danke Ihnen für Ihre Anerkennung, die Sie mir am heutigen Tage bewiesen haben. Es ist mir ein Bedürf
nis, Ihnen zu sagen, wie sehr ich mich darüber gesreur habe. Jeder einzelne helfe seht mit. das alte Erbübel unseres Volkes, die Uneinigkeit, zu beseitigen, damit wir wieder als einiges Volk unser Vaterland zu neuer Herrlichkeit im Rate der Völker führen. Geloben Sie das, indem Sie mit mir einstimmen in den Ruf, u n s e r V a ter l a n d Hu r r a!"
Diese Worte fanden brausenden Widerhall und machtvoll wurde zur Bekräftigung der Vers „Einigkeit und Recht und Freiheit" gesungen. Der Reichspräsident zieht sich zurück, aber der fortdauernde Jubel der Bevölkerung nötigt ihn, 9.20 Ahr nochmals auf dem Balkon zu erscheinen und nochmals für die Huldigungen zu danken.
Der große Empfang
Nach dem Zapfenstreich fand großer Empfang im Neuen Schloß statt, zu dem vom Staatsminifterium über 500 Personen aller Kreise geladen waren. Die Gäste verkeilten sich auf den Weißen Saal, die Spiegelgalerie und den anstoßenden Saal. An dem blumengeschmückken großen runden Ehrenkisch an der Fensterwand des Meißen Saals hakten der Reichspräsident, Staatspräsident Bazille und die übrigen würkt. Minister, die Staatspräsidenten a. D. Blos und Hi<r- ber, Landkagspräsident Körner, Generalleutnant Hasse, K17" chenprästdenk O. von Merz, Bischof von Keppler, Staatssekretär Meißner u. a. Platz genommen. An kleinen Tischen wurde für die Gäste bei zwangloser Ankerhalkung ein kalter Imbiß gereicht. Reden wurden nicht gehalten. Die Reichswehrkapelle spielte und Windgassen und Moje Forbach vom Landeskheaker sangen einige Lieder: besonders schien dem Reichspräsidenten das ostpreußische Volkslied Aennchen von Tharau (Windgafsen) zu gefallen. Hindenburg war frisch und heiter und unterhielt sich lebhaft mit seiner Amgebung und den sonstigen Herren, die ihm vorgestellt wurden. Mehrere Damen in schwäbischer Tracht überreichten dem Reichspräsidenten einen prächtigen Chrysanthemenstrauß. Am 11 Ahr zog sich der Herr Reichspräsident zurück.
Die Abreise
Mit dem fahrplanmäßigen Zug am Donnerstag vormittag kurz nach 9 Ahr reiste Reichspräsident von Hindert- bürg nach Karlsruhe weiter.
Zur Verabschiedung hakten sich die Mitglieder der würtkembergischen Regierung, der Landkagspräsident, der Kommandeur des V. Wehrkreises, der Landeskommandant, der Chef des Stabes und der Kommandant von Stuttgart eingefunden. Außerdem waren der Präsident der Reichs- bahndirekkion und der Polizeipräsident von Stuttgart anwesend. Als der Reichspräsident, begleitet vom württ. Staatspräsidenten, Staatsrat Boßler und Oberregierungsrat Köstlin. mit den Herren seines Gefolges zum Bahnhof fuhr, war er wiederum Gegenstand begeisterter Huldigungen. Diese setzten sich auch am Bahnhof bis zur Abfahrt des Zugs fort. Nach herzlicher Verabschiedung von den würtkembergischen Herren bestieg der Reichspräsident seinen Salonwagen. Anker den brausenden Hochrufen der Zuschauermenge verließ der Zug den Bahnhof.
in dieser Zeit über das Vaterland stellte und den im Feld stehenden Volksgenossen die Waffen aus der Hand schlug, ehrlos handelte. Von den Uutergerichten feien Hunderte '"egen solcher Dinge abgcurteilt worden. Das Programm der sozialistischen Jugendorganisationen war nicht nur kriegs- ifeindlich, sondern auch auf den internationalen Klassen- lkampf gerichtet. Zwischen der Propaganda der Sozialdemokratie im ganzen und der radikalen Gruppen sei jedoch «in Uncerschied zu machen. -
Der Rechtsbeistand des Klägers Coßmann, RA. Pestalozza, legte eine Reihe von Flugblätrern jener Zeit vor, die die Aufforderung enthalten, den Gestellungsbefehlen keine Folge zu leisten und für den Frieden durch Streiks zu demonstrieren. Ferner verlas Graf Pestalozza einen Artikel der radikalen Zeitschrift „Die junge Garde", in dem u. a. als Dolchstoß bezeichnet wird, wenn die Jugend Flugblätter in die Schränke der Soldaten lege und wenn sie Geheimbefehle Hindenburgs und Ludendorsfs zur .Bekämpfung der revolutionären Propaganda in den Schreibstuben abschreibe und weitergebe. Der Zeuge Seeber bestätigt, daß auf vielen Flugblättern falsche Druckereien oder ar keine angegeben gewesen seien. Während des Kriegs atte er als Richter 31 Landesverratsprozesse beim Reichs- erickt zu behandeln.
Der nächste Zeuge, Volksschullehrer Ludwig von Rudolph in Nürnberg, der 27 Monate als Leutnant an der Front war, gibt an, nach dem Erstarren des Bewegungskriegs habe der Schützengrabenkrieg die schwersten Anforderungen an die Truppen gestellt. Von 1917 ab habe sich das Mißtrauen und die Unlust ins Heer eingeschlichen. Der Rückzug des Heers in Belgien erfüllte mit großer Besorgnis, und der Rücktritt Ludendorffs sei als das Eingeständnis der Niederlage angesehen worden. Er Härte seine Sache vollkommen zu Ende führen müssen. Es gebe wohl keinen Feldzugsteilnehmer, der den 11. November nicht als Erlösungstag empfand. Auch die Offiziere seien von dem Gedanken beseelt gewesen: „Heimat! Frieden!" Die Revolution habe auf die Wehrkraft keinen Einfluß gehabt, sondern nur auf das Gehorsamsverhältnis einaewirkt. An die Wiederaufnahme des Kampfes nach der Abreife Erzbergers zu den Waffenstillstandsverhandlungen sei nicht zu denken gewesen.
Welle» Sie vusm Zeit»»»!
Württemberg
Stuttgart. 12. Nov. Zusammentritt des Landtags. Wie wir erfahren, wird der Landtag am kommenden Mittwoch, den 18. November seine Beratungen wieder aufnehmen. Die bevorstehenden Verhandlungen sollen in erster Linie der dem Landtag noch vorliegenden und in den letzten Monaten von den verschiedenen zuständigen Ausschüssen vorberatenen Gesetzentwürfe dienen.
Der Abg. Bock und Gen. haben im Landtag folgende kleine Anfrage eingebracht: Nach zuverlässigen Mitteilungen sind Bestrebungen im Gange, die bisherige Selbständigkeit der Reichsbahndirektion Stuttgart einzuschränken bezw sie einer zentralen süddeutschen Gruppendirektion Frankfurt a. M. anzugliedern. Sind dem Staatsministerium diese Bestrebungen der Reichsbahnhauptverwaltung bekannt? Was gedenkt das Staatsministerium zu tun, um eine solche, die Interessen Württembergs schädigende Maßnahme zu verhindern.
Stuttgart. 12. Nov. Vom Landtag. Der Abg. Dr. Ströbel und die übrigen Mitglieder des Bauernbunds und der Bürgerpartei haben bezüglich der Lage der Landwirtschaft folgende große Anfrage an das Staatsministerium gerichtet: „Die Landwirtschaft ist infolge der Unverküuflich- keit ihrer Erzeugnisse, der drückenden öffentlichen Lasten und des schreienden Mißverhältnisse? zwischen den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und den Preisen für Bedarfsartikel in einer unerhörten Notlage. Was gedenkt das Staatsministerium zu tun, um die Landwirtschaft Württembergs vor dem Zusammenbruch zu bewahren?"
Von den Abg. Dr. Wider, Ströbel und Gen. (Bürgerp.) wurde folgende Anfrage eingebracht: Die Gemeinde Fell- bach plant nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt eine Straßenbahklverbindung nach Stuttgart- Diese Verbindung kann aber wegen des schienengleichen Bahnübergangs am Krankenhaus in Cannstatt nicht durchgeführt werden. Die Stadtverwaltung Stuttgart soll dem Vernehmen nach bereit sein, das Ihrige zu tun, um an geeigneter Stelle eine Straßenunterführung herzustellen. Die Reichsbahndirektion soll aber aus finanziellen Gründen Schwierigkeiten bereiten. Ist das Staatsministerium bereit, die entfvrechsnden Schritte zur Erzielung einer entgegenkommenden Haltung der Reichsbahndirektion einzuleiten?
Jur Sicherheit des Reichspräsidenten. Die württ. Regierung sandte dem Reichspräsidenten bis Crailsheim Oberregierungsrat Hemminger von der Eisenbahndirektion Stuttgart entgegen, der den Zug von dort ab übernabm. Zum persönlichen Schutz des Reichspräsidenten waren 4 Kriminalbeamte der politischen Polizei in Crailsheim eingetroffen, die ihm während seines Aufenthalts auf württ. Gebiet beigegeben waren.
Aenderung des Jagdgesetzes. Die Württ. Jägervereini- gung C. V. wird an die Regierung ein Gesuch um Abänderung des veralteten Jagdgesetzes einreichen, in dem u. a. die Forderung erhoben wird, die Mindestpachtdauer der Jagden auf 6 Jahre festzulegen: ferner wird die Freigabe der Sonntagseinzeljagd verlangt.
Der erste Schnee. Heute vormittag setzte im Stuttgarter Tal ein ziemlich starker Schneefall ein, der bis tief in den Nachmittag anhielt. Aber nur auf den umliegenden Höhen hinten sich die Spuren des anbrechenden Winters.
Aus dem Lande
Oberndorf a. R., 12. Nov. Schwerer Sturz. Der Mitinhaber der Firma Gebr. Zimmermann, Max Zimmermann, wurde mit seinem Motorrad auf der schlüpfrigen Schramberger Straße an einer Kurve aus der Fahrbahn geworfen und stürzte den Abhang hinunter in den Trichter des Wasserfalls. Er trug eins Gehirnerschütterung und andere schwere Verletzungen davon.
Buchau, 12. Nov. Moorbad. In einer vom Gemeinde- rat einberufenen, außerordentlich stark besuchten Vürger- versammlung wurde beschlossen, durch Schaffung eines Moorbads die Naturschätze des Rieds der Allgemeinheit dienstbar zu machen. Das Moorbad soll durch eine private Vereinigung unter Beteiligung der Stadt errichtet werden.
Brettach. OA. Neckarsulm, 12. Nov. Eine böse Be< fcherung. Zwei Rottweiler Hunde von hier brachen i« Schafpferch des Schafhalters Mahler von Neudeck ein und zerrisjen sieben Schafe vollständig.
Salach OA. Göppingen, 12. Nov. Zugsunfall. Der Personenzug 105 ist gestern abend auf der hiesigen Haltestelle beim Anfahren entzwei gerissen. Der Wagen mit beschädigter Kuppelung mußte in Süßen ausgewechselt werden.
(18. Fortsetzung)
„Pa, ich habe mich eben mit Maud Allen verlobt."
„Und der Alte?"
„Ist einverstanden."
Ein Schimmer auflohender Genugtuung flog über des Vaters , Gesicht.
„Gib die Verlobung sofort bekannt."
„Mister Allen will es nachher bei der Tafel tun."
„Tue es sofort. Es steht alles auf dem Spiel."
Will Baker kannte des Vaters Gesicht und winkte den Musikern:
„Einen Tusch."
Alles horchte aus, auch Mister Allen trat näher. Will Baker stand in der Mitte des Saales. Sein Gesicht war seltsam bleich, aber er sprach mit lauter Stimme:
„Myladies und Eentlemen! Liebe Freunde! Ich bin so glücklich, Ihnen die Mitteilung machen zu dürfen, daß ich mich ieoben mit Miß Maud Allen verlobt habe."
Ein Augenblick der Stille. Mister Allen war etwas konsterniert über den Vorgriff, dann rief einer von Mills Freunden:
„Hip, Hip, Hurra für Will Baker und seine Braut!"
„Hip, Hip, Hurra!"
Freilich waren viele darunter, die ihm das Glück nicht gönnten, viele auch, die es der kleinen koketten Maud wohl gönnten, aber nicht aus Liebe, sondern weil schon in den Sekunden etwas von dem durchgesickert war, was soeben geschehen. Mister Baker war zum Konsul Allen getreten.
„Mein verehrter Freund, ich freue mich aufrichtig über das Glück unserer Kinder."
Allen sah in Bakers Gesicht und wußte Bescheid. Wußte, daß diese Verlobung, die Baker im Augenblick deckte, die einzige Rettung war für die Milliarden, die auch er in das Unternehmen, das Woodrow Andersen hinterlistig gestürzt, gesteckt hatte. In diesem Augenblicke kamen der General und Dick Johnson nebeneinander die Treppe hinab. Ein scharfer Blick des Milliardenkönigs traf Baker und Allen, die noch zusammen standen. Der Konsul ging auf Johnson zu, ihn zu begrüßen, aber dieser grüßte kurz und ging zur Tür. - -
Auch Mister Wunderwood war herabgekommen und ihm lag daran, die Sensation noch zu vergrößern. Wieder fügte es sich, daß Johnson und der General nebeneinander standen. Er ries laut:
„Hip, Hip, Hurra für Mister Johnson und General Andersen."
Niemand wußte recht, was das bedeutete, aber jeder ahnte etwas; denn Mister Johnson tat nie etwas ohne Grund, und wenn er diesen Zuruf duldete, dann wußte er, warum. Zudem — der General war beliebt und allgemein bedauert.
„Hip, Hip, Hurra!"
Die beiden, denen der Ruf galt, waren aus der Tür gegangen. Allen und Baker sahen den beiden mit mißmutigen Blicken nach.
„Welch eine lächerliche Komödie hat der alte Johnson wieder gespielt?"
Baker lachte.
„Hat den Patrioten herausgekehrt und den General gedeckt. Glaubt wahrscheinlich an einen baldigen Krieg und bewirbt sich im voraus bei der Regierung in Washington um die Heereslieferungen."
Konsul Allen antwortete nicht. Immer mehr von den Dingen, die sich dort oben ereigneten, drang in den Saal, in dem sich schon Parteien gebildet hatten. Meist allerdings Berechnungen. Hie Andersen — der galt nicht mehr mit, aber hie Johnson? — hie Baker und Allen.
Allen war eine Geldmacht. Johnson auch. Waren Allen und Baker ihm gleich?
Allen, Andersen und Johnson wären stärker gewesen. Die Türen zu den Speisesälen wurden geöffnet, die Musik spielte drinnen zur Tafel. Man hatte europäische Sitte bei diesem Mahl angenommen, und Damen und Herren speisten zusammen, auch reichte man Wein zur Tafel. In Frisko war noch das Abstinenzgebot nicht wirksam geworden.
Will Baker saß neben seiner Braut, Mister Allen hielt sogar eine Tischrede auf das junge Paar, und wieder blies die Musik einen Tusch.
Mister Wunderwood war nicht der einzige, dem es aufsiel, daß dieses Brautpaar und die beiden Väter — sie waren beide Witwer, wie auch der General — noch seltsamer waren, als Milliardäre sich sonst bei solchen Gelegenheiten benehmen mögen. Will Baker hatte einen triumphierenden Zug um den Mund, der hart und scharf gepreßt war. Sydney Baker spielte den Glücklichen und scherzte nach allen Seiten. Konsul Allen waren die Worte seines Toastes nur trocken vom Munde gekommen, und er schien schlecht gelaunt, und Maud Allen hatte etwas Versonnenes. Elegisches im Gesicht und fuhr stets fast ärgerlich auf, wenn Will sie anredete. Daß ihre elegischen Gedanken nicht ihrem Bräutigam
galten, das wußte jeder aus ihren Augen zu lesen und — gönnte es im stillen ihnen beiden.
Draußen standen Johnson und Andersen noch einen Augenblick zusammen.
„Sie haben Ihr Auto hier, General?"
„Ich besitze kein Auto mehr."
„Ich darf Ihnen einen Platz in dem meinen anbieten?"
„Ich danke, Sir, der Abend ist zu schön, als daß ich nicht geben möchte." .
Johnson verstand. Auch das kleinste Ding, das einem Almosen gleich sehen konnte, und wenn es auch nur ein Platz im Auto war, widerstand der starren Natur des Generals.
„Noch eine Frage. Haben Sie Nachricht von Ihrem Sohne?
Des Generals Antlitz wurde betrübt.
„Noch immer nicht, ich begreife nicht."
Johnson überlegte kurz, dann machte er eine kurze Bewegung, als weise er einen Zweifel zurück.
General, wir sind Männer."
„Sir?"
„Ich habe Sorge um Ihren Sohn. Was wißen Sie von seiner Reise?"
„Er schrieb mir, daß er seinen Urlaub in den Bergen verbringen wolle, und auch sein Diener weiß nicht mehr. Allerdings, der Urlaub ist schon vierzehn Tage vorbei und auch die Behörde ohne Nachricht."
„Es ist bester, ich sage Jhnne, was ich gehört habe. Ich denke immer — selbst die schlimmste Gewißheit-"
Des Generals Stimme war tonlos.
„Was wissen Sie, Sir?" „
„Nichts. Vielleicht eine Torheit. Ein Geschwätz von AM Baker. Er hat erzählt, daß bei dem Sommerfest des Pacifickluvs Ihr Sohn um Maud Allen geworben habe." .,
„Das ist leider möglich: denn er liebte sie. Was wußte men. allzu harmloser Sohn von ihren Künsten." -j.
„Maud soll ihn hingezögert haben, soll ihm gesagt haben. -- wolle ihn erhören, wenn er eine Tat vollbrächte, von der «... Welt spräche."
„Ur '
nd diese Tat?"
„Die nochmalige des Colorado."
Der General zuckte zusammen.
„Der Canons des Colorado?"
„Er soll am nächsten Morgen nach gereist sein, um die Fahrt zu beginnen." - ,ate
Der General stand stumm und mit hartem Geübt, dann s er das Haupt.
(Fortsetzung folgt.)
und alleinige Durchschiffung der Canons
Green River City ab-