Sette 2 - Nr. 240

Württemberg

Stuttgart. 13. Okt. Aus dem Parteileben. Der Lai^esausschuß der Württ. Zentrumspartei hat in einer Versammlung am Sonntag nach Berichten der Abgg. Andre und Bock eine Entschließung angenommen, worin die Erhaltung der Bekenntnisschule als gleichberechtigt neben den andern Schulen gefordert wird. Die Errichtung und Erhaltung von Privatschulen müsse gesetzlich gesichert werden.

Die Einweihung des Erinnerungsmals für die Token des

247 war ursprünglich für den Herbst 1925 vor­gesehen, wird aber nach einer neueren Entschließung des Denkmalausfchuffss erst im Mai 1926 sein. Alle ehemaligen Angehörigen des Regiments werden gebeten, ihre Beiträge für das Erinnerungsmal, die Erlöse für die Bausteine und sonstige Spenden möglichst bald auf das Postscheckkonto der Vereinigung ehemaliger 247er in Ulm a. D., Stuttgart 30 909, oder auf das Postscheckkonto der Vereinigung ehe­maliger 247er e. V. in Stuttgart, Arminstr. 41, Stuttgart 30 998, zu überweisen. Die Kameraden Emil Entenmann, Stuttgart, Arminstr. 41, und Fr. Fischer, Ulm a. D-, Gäns- limde 2. geben gern jede erwünschte Auskunft.

Verwegener Einbrecher. Der 26 Jahre alte ledige Eisen­dreher Gdttlieb Schmid von Holzheim, OA. Göppingen, der erst am 9. Sept. ds. Js. nach Verbüßung einer fünf­jährigen Zuchthausstrafe wegen Einbruchsdiebstahls aus der Strafanstalt Insterburg entlasten wurde, ist in der Nacht zum 6. Okt. gegen 2 Uhr an der Dachrinne des Balkons einer in der oberen Gänsheide gelegenen Billa empor­geklettert und durch die offene Türe in die Wohnräume des 1. Stocks gelangt. Die erwachende Bwohnerin des Zimmers, eine 52 Jahre alte Dame, wurde von Schmid mit der Pistole zum Stillschweigen veranlaßt, worauf er aus dem Nachttisch wertvolle Schmucksachen an sich genommen hatte. Als weitere Personen wach wurden, flüchtete er mit einem Sprung über den Balkon. Schmid wurde noch am gleichen Tag gegen 12 Uhr mittags festgenommen. Die Schmucksachen sind wieder beigebracht.

Aus dem Lande

Hall. 13. Okt. Modeschau. Die hiesige Zwangsinnung für das Gewerbe der Damenschneiderinnen veranstaltete am Samstag und Sonntag eine Modejchau, die allseitig großes Jrneresse fand.

Heuchlingen OA. Aalen, 13. Okt. Durch den Strom getötet. Während ein auswärtiger Elektromonteur an einer Leitung arbeitete, wurde unvermutet der Strom ein­geschaltet, wodurch der Arbeiter sofort getötet wurde. Die Hauptschuld an dem Unglück dürfte den Kolonnenführer treffen, der sich schon zum zweiten Mal wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten hat. Er hatte die Leitung einge­schaltet.

Ellwangen. 13. Okt. DasFahren ohne Licht. Auf dem Heimweg fuhr abends der Schreiner Speck von Breiten­bach mit dem Rad auf der Steige nach Wört mit voller Wucht auf das ihm entgegenkommende Fuhrwerk des Hans Berner von Ellenberg. Der Radfahrer blieb schwer verletzt liegen. Radfahrer sowohl wie Fuhrwerk waren ohne Licht.

Mergelstetten OA. Heidenhcim, 13. Okt. TreuerMik- arbeiker. Fabrikmeister Hitzker ist gestern an seinem 70. Geburtstag nach über 51jähriger Tätigkeit bei der Firma Paul Hartmann AG. aus dieser ausgeschieden. Don der Firma wurde ihm eine Rente ausgesetzt.

Aich OA. Nürtingen, 13. Okt. Autobrand. Zwischen Aich und Neckartenzlingen geriet ein Kraftwagen der Auto- vermietung Walter in Reutlingen in Brand. Da das Feuer rasch um sich griff, waren Löschversuche umsonst, und der Wagen verbrannte bis auf die Eisenkeile.

Reutlinsen. 13. Okt. Regimentstag. Das Reserve- Inf.-Rgt. 122 veranstaltete am Samstag und Sonntag hier einen Regimentstag. Der frühere Regimentskommandeur General Wald hielt eine kernige Ansprache. Stadttierarzt Blümer sprach im Namen des Württ. Kriegerbundes. Am Sonntag wurde sodann im Volkspark der Gedenkstein ein­geweiht, wobei Herr Enzlin-Stuttgart die Begrüßungs­ansprache hielt. Pfarrer Binder aus Wangen und Stadt­pfarrer Keicher hielten die Gedenkreden. Sodann übergab General Sanier den Gedenkstein in die Obhut der Stadt.

Reutlingen, 13. Okt. Fabrikjubiläum. Die am 10. Oktober 1825 von dem damaligen Färber- und späteren Zunftmeister Georg Martin Eisenlohr gegründete Mecha­nische Baumwollspinnerei und Weberei G. M. Cisenlohr, Reutlingen-Dettingen a. Erms, die sich zu einem der größten Unternehmen dieser Art entwickelt bat es werden von ihr heute rund 900 Personen beschäftigt, feierte am Samstag abend im Hotel Sprandel in Metzingen mit ihren Angestellten in Reutlingen und Dettingen ihr lOOjähriges Jubiläum. Fabrikant Karl Eisenlohr hob in einer Begrü­ßungsansprache die Bedeutung des Tages hervor, indem er zugleich den Mitarbeitern dankte für ihre Treue und bekannt gab, daß die Firma zu dauerndem Gedenken an die Jabr- hrmdertfeier zugunsten ihrer Meister und Arbeiter ein? Jubi- säumsstiftunq von 100 000 -ll errichtet habe, zugleich als Ersatz der Johannes Eisenlohr-Stiftung, deren Kapital in derselben Höhe der Inflation zum Opfer gefallen ist. Pro- A»rist Julius Zwißler sprach namens der Angestellte«.

Aus Stadt uud Land

Nagold, 14. Oktober 1925.

In den Ozean schifft mit tausend Masten der Jüngling; still, auf gerettetem Boot, treibt in den Hafen der Greis.

Schiller, Erwartung und Erfüllung.

S«. Bürokratius. Der Bürokratismus der nach­revolutionären Zeit gibt seinem Vorgänger in der könig­lichen und kaiserlichen Zeit nichts nach. Bei der Beerdigung -es beim Absturz des Flugzeugs verunglückten Bregenzer Bahnhofrestaurateurs Bruch in Bregenz nahmen auch ver­schiedene Vereine von Lindau teil. Wie üblich wurden Kränze mitgenommen, um sie am Grab des Verstorbenen nieder- zulegen. An -er Grenze mußten diese Zeichen freundnach-, varlicher Anhänglichkeit mit sage und schrecke 13,30 ver­zollt werden, trotzdem sie keine Schleifen trugen. Solche Bestimmungen gehören endlich einmal abgeschafst. Ein Sterbekranz ist doch keine Luxusware.

Rohrdorf, l4. Okt. Tödlicher Unfall. Am Diontag abend ereignete sich bei der Kefselreinigung in der Schwarz­wälder Tuchfabrik ein trauriger Zwischenfall. Der mit der Kefselreinigung beschäftigte 18 Jahre alte Wilhelm Walz von Oberjettingen war zu dem oberen Mannsloch des Kessels heraus-

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

gestiegen, um ein Lichtleitungskabel emporzuziehen und an an­derer Stelle wieder herunterzulassen. Plötzlich hörten die in dem Dampfkessel arbeitenden Leute einen dumpfen Ton und als man nachsah, fand man den Walz, den Steckkontakt mit beiden Händen an die Brust pressend, auf dem Boden liegend. Die 2 Stunden dauernden Wiederbelebungsversuche des Herrn Dr. Sigel-Ebhausen blieben leider ohne Erfolg. Walz, der sehr herzleidend war, wird durch eine Berührung mit der Lichtleitung einen Herzschlag erlitten haben. Genaues konnte bisher nicht festgestellt werden, jedoch kann nur die unglückliche Verkettung verschiedener Umstände die Ursache gewesen sein.

Antertalheim, 13. Okt. Motorradunfall. Am Sonntag vorm, ereignete sich hier ein bedauerlicher Unglücksfall. Beim Nehmen einer Kurve ist Taver Klink von hier mit seinem Motorrad gestürzt, wobei die auf dem Soziussitz gesessene Th. Ade von Obertalheim durch Anschlag an eine Dunglege einen Oberschenkelbruch erlitt. Der Fahrer selbst kam mit leichteren Verletzungen davon.

Rohrau, 14. Okt. Brandstiftung. Der Taglöhner und Korbmacher Konrad Wörner von hier versuchte sein Wohn- häuschen in Brand zu stecken. Er legte zu diesem Zweck Feuer und verließ hierauf in eiligem Lauf das Haus. Durch den ausströmenden Rauch wurden die Nachbarn auf die Sache auf­merksam und dank dem sofortigen Eingreifen der Feuerwehr konnte das Feuer in seinem Entstehen gelöscht werden, ohne daß ein größerer Schaden verursacht wurde. Der Grund zur Tat ist in häuslichen Zwistigkeiten zu suchen.

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Hirsau, >3. Okt. Bezirksfeuerwehrtagung. Am letzten Sonntag fand in Hirsau die endgültige Konstituierung dös Bezirksfeuerwehrverbandes Calw statt. In der sich daran an­schließenden Delegiertenversammlung wurde u. a. der Bezirks­feuerwehrausschuß gewählt und zwar: Als ordentliche Ausschuß­mitglieder für die Waldseite die Komm. Hanselmann-Liebels- berg, Rall-Neuweiler, für das Tal die Kommandanten Stüber- Calw und Seeger-Unterreichenbach, für das Gäu die Komm. Mann-Stammheim und Flick-Althengstett. In der später stattgehabten Sondersitzung des Bezirksfeuerwehrausschusses wählte derselbe aus seiner Mitte zum 1. Vorsitzenden Bezirks- feuerlöschinfpektor Riderer-Calw, zuni stellvertretenden Vor­sitzenden Kommandant Mann-Stammheim, zum Schriftführer und Kassier Kommandant Stüber-Calw. Als Ort der nächsten Bezirksfeuerwehrversammlung wurde Calw und als Tag der 6. Juni 1926 festgesetzt, an welchem Termin zugleich das Fest der Verbandsgründung begangen werden soll.

Salmbach, 10. Okt. Amtseinführung. Der neue Orts­vorsteher, Schultheiß Ecker, dessen Wahl von der Ministerial- abteilung für Bezirks- und Körperschaftsabteilung am 1. Oktober bestätigt wurde, ist heute durch Oberamtmann Lempp in öffent­licher Gemeinderatssitzung in sein Amt eingesetzt worden.

Gräfenhausen, 12. Okt. Brand. Sonntag früh ^ 2 Uhr- brach in der dem Karl Fretz, Fässer und Christian Wolfinger, Bauer gehörigen Scheuer Feuer aus, welche vollständig nieder­brannte. Die darin untergebrachten Vorräte an Getreide, Heu usw. sowie Motor und Futterschneidmaschine wurden ein Raub der Flammen, hingegen konnte das Vieh gerettet werden. Den Feuerwehren von hier und Obernhausen gelang es in ange­strengter Tätigkeit, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Die Entstehungsursache ist unbekannt, doch wird Brandstiftung vermutet. Die Geschädigten sind versichert.

Aus aller Welt

Eine achtköpfige Falschmünzerbande wurde in Elberfeld festgenommen: junge Leute im Alter bis zu 25 Jahren, die fast durchweg noch bei ihren Eltern wohnen. Sie hatten 50-Pfennig-Stücke gefälscht und schon 2000 Stück davon in den Verkehr gebracht.

Ein wackerer Kapitän. Eine Heldentat des Kabitäns Raap vom Geestemünder FischdampferRegensburg" wird aus einer Verhandlung vor dem Hamburger Seeamt bekannt. Der Dampfer mit 12 Mann Besatzung an Bord befand sich in den Fischereigebieten vor Island, als er in­folge stürmischen und unsichtigen Wetters den Kurs verlor. Als das Schiff weit abgetrieben war, fuhr es bei Vestrahorn- Feuer auf die Island vorgelagerten Klippen aus, es legte sich auf die Seite und war nicht mehr flott zu machen. Es wurden Notsignale gegeben, Hilfe blieb aus. Schwere Bran­dungen stürzten während einer Stunde über Bord des Dampfers, es drohte der Untergang; entweder mußte das Schiff schleunigst verlassen werden, oder die Mannschaft war verloren. Der Kapitän forderte feine Leuts auf, den Ver­such zu machen, sich mit einer Leine durch die wildumwogten Klippen einen Weg an Land zu bahnen. Trotz dreimaliger Aufforderung meldete sich niemand zu dem Wagnis, da es den sicheren Tod bedeuten würde. Als die Lage unhaltbar wurde, band sich der Kapitän Raap die Rettungsleine um den Leib, verließ das Schiff, warf sich der ihn hoch über­schlagenden Brandung entgegen und gelangte im Kampf mit den aufgepeitschten Wellen glücklich an den rettenden Strand. An der zwischen Schiff und Strand gespannten Leine fand die Besatzung setzt einen sicheren Weg und einer nach dem anderen verließ das Schiff, das bald darauf zer­schellte. So rettete der wackere Kapitän durch seinen Wage­mut der ganzen Besatzung das Leben. Das Hamburger See­amt lobte in seinem Spruch die seltene, brave Seemannstat.

Ein Hellseher als Kriminalist. Als vor mehreren Jahren die näheren Vorgänge bei einem Mord durch die Angaben eines hellsehenden Mediums, des Lehrers August Drost in Bernburg (Anhalt), scheinbar aufgeklärt wurden, erregte die Kunde hievon viel Interesse. Auch Fachlute von Ruf be­schäftigten sich mit der Angelegenheit, und es kam zu einer Pressefehde für und gegen Drost. Seit dieser Zeit hat sich Drost in vielen Fällen damit beschäftigt, alle möglichen Verbrechen, in der Hauptsache Diebstähle, aber auch einige andere Mordsachen, mit Hilfe seiner hellsehenden Medien aufzuklären. Indessen hatten sich aber doch ernste Bedenken gegen die Drostsche Kunst erhoben, und schließlich erhob der Staatsanwalt Anklage wegen Betrugs. Drost, der behauptet, am Grab Jesu eine Vision gehabt zu haben, die ihn dazu bestimmt habe, sich dem Okkultismus zu widmen, versetzte seine Medien in den sogenannten Traumzustand und zwar unter Anrufung Gottes. Er behauptet weiter, daß feine Medien in diesem Zustand des Hellsehens fähig wären, Vorgänge, die sie nicht kannten, so wiederzugeben, wie sie sich tatsächlich ereignet haben. Da Drost sich für feine Tätig­keit bezahlen ließ, so erblickt die Anklage darin die Be­schaffung eines unberechtigten Bermögensvorteils, da Drost von der Minderwertigkeit feiner Leistung überzeugt sei. Zu dem Prozeß, der am letzten Montag vor dem Schöffen­gericht in Bernburg begann, sind 130 Zeugen aufgeboten, und man rechnet mit einer Dauer von 8 bis 10 Tagen. Als Sachverständiger ist vom Gericht der Potsdamer Land­gerichtsdirektor Dr. Hellmann berufen.

Mittwoch, 14. Oktober 1825

Letzte Nachrichten

Fortschritt in der Garantiesrage.

Der Grund der Reife Kempners.

Berlin, 14. Okt. Der Sonderberichterstatter der T U. meldet aus Locarno: In dem Kampfe um die deutschen Forderungen treten die Fragen des Art 16 und der Ga­rantie für den Osten ziemlich stark in den Vordergrund. Wenn das heutige amtliche Kommunique mitteilt, daß über den größeren Teil des erörterten Gebiets eine Einigunq erzielt worden sei, so bezieht sich das auf die Garantieftage, in der heute in der Tat eine Entwicklung eingetreten ist' die von unbeteiligter Seite als wesentlicher Fortschritt be­zeichnet wird. Man betrachtet diese Frage als gelöst, nach­dem es Dr. Gauß gelungen ist. eine Formulierung zu finden, die das Sonderrecht Frankreichs durch die Einschaltung einer englischen Garantie ausschließt. Die Erklärung, daß der deutsche Entschluß Freiheit im Falle des Art. 16 fesi- legt, wird in den nächsten Tagen von den Juristen ausge­arbeitet werden, um dann die Delegation zu beschäftigen. Mit dieser Frage hängt in erster Linie die Reise Dr. Kemp­ners zur Berichterstattung nach Berlin zusammen. Es war bei der deutschen Delegation gestern bekannt geworden, daß eine Havasmeldung über diesen Punkt zu erwarten sei und man hielt es sicherlich für richtiger, Kempner nach Berlin zu. schicken, damit man in deutschen politischen Kreisen nicht durch die französischen Darlegungen einseitig unterrichtet würde.

Optimistische Havasmeldung.

Paris, 14. Okt. Wie Hava? aus Locarno berichtet, hat die Konferenz gestern neue Fortschritte gemacht. Die Prüfung des Sicherheitspakts solle so gut wie beendet sein. Er stelle das ausdrückliche Recht zur Garantierung der Schiedsgerichtsverträge im Osten fest. Der ergänzende Schiedsgerichtsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich werde jedenfalls morgen fertig gestellt. Man brauche jetzt nur noch einen definitiven Schiedsgerichtsvertrag zwischen Deutschland u. Polen sowie der Tschechoslowakei abzuwssen.

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Verhandlungen über die Nebeufrage» in Locarno.

Berlin, 14. Okt. In Berliner politischen Kreisen wird darauf hingewiesen, daß die von verschiedenen Berliner Blättern gebrachten Krisenmeldungen nicht der tatsächlichen Sachlage entsprechen. Gegenwärtig scheinen in den Pakt­verhandlungen die sogenannten deutschen Nebcnsragen im Vordergrund zu stehen, auf deren Bedeutung von Deutsch­land' bereits von vornherein hingewiesen wurde. Von französischer Seite scheinen diesen Forderungen gegenüber gewisse Widerstände geltend gemacht zu werden. Die Reise des Staatssekretärs Kempner nach Berlin steht jedoch in keinem Zusammenhang mit diesen Verhandlungen und ist lediglich darauf zurückzuführen daß, über die prinzipiellen Fragen des Paktes Klarheit geschaffen, darauf eine Unterrichtung des Reichskabinetts zweckmäßig erscheine.

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Die Japan-Flieger in England eingetroffe«.

London, 14. Okt. Die zwei japanischen Flieger, die Montag abend ans Frankreich abflogen, gerieten über dem Kanal in dichten Nebel und hatten dadurch die Orientierung verloren. In der Dunkelheit landete ein Flugzeug in Farnbourough und überschlug sich dabei. Das andere konnte glatt landen.

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Schiedsspruch im Kulibergbau

Berlin, 13. Okt. Der im Reichsarb-eitsmimsterium gefAP Schiedsspruch für die Kalimdustrie sieht eine Erhöhung dich Schichtlohns um 30 Pfg. vor. Die beiderseitige Erklärm^P frist läuft bis 30. Oktober. Die Arbeitgeber hatten ei« Lohnerhöhung abgelehnt.

Spiel uud Sport.

S.B. N. A-Iugend - F.C. Calw A-3ngend 3:1 (0:1).

Bei prächtigem Fußballwetter standen sich im friedlichen Wettstreit am letzten Sonntag obige Jugendmannschasten gegen­über, um erneut die Kräfte zu messen. Die körperlich stärkere Elf der Gäste dominierte bis zur Halbzeit, ivas auch in einem von ihnen erzielten Führungstor zum Ausdruck kam. Aller­dings ist es nicht allein das Verdienst der Calwer Stürmer, das ihnen die Führung gab, sondern auch unglückliche, vielleicht auch etwas unüberlegte Fußabwehr des heimischen Torwächters. Nach Halbzeit jedoch gelang es dem Nag. Sturm, der infolge Zurücknahme des Mittelstürmers auf den Mittelläuferposten von hier aus immer wieder nach vorne geworfen wurde, durch weites, raumgreifendes Kombinationsspiel Erfolge zu erzielen.

S.B. N. I - F.C. Schellbronn I 4:1 (3 :0).

Anschließend an erstes Spiel trafen sich zum fälligen Ver­bandsspiel der hier nicht unbekannte F.C. Schellbronn mit unserer ersten Mannschaft.

Trotz des Sieges kann man nur der Hintermannschaft, besonders dem linken Verteidiger und dem vorzüglichen rechten Läufer, uneingeschränktes Lob zollen. Mittel-'und linker Läufer sowie der r. Verteidiger erfüllten ihre Aufgabe, doch müßte der Mittelläufer mehr Energie entwickeln. Schön war aber sein Kopfspiel. Stürmer lernt schießen! Gesiegt habt ihr, aber . . Von den Gästen war zweifellos der Torwart der beste Mann, der seine Mannschaft vor einer zweistelligen Torzahl bewahrte. Schiedsrichter. Herr Frey von Pforzheim, war sehr gut. -r-

Handel «ad Dolkswirlschast

Interessengemeinschaft in der optischen Industrie. Das unbe­friedigende geschäftliche Erg^nis trotz wesentlich gesteigerten Warenabsatzes haben die optische Anstalt C. P. Görz A.-G- Berlin-Zehlendors, die Ica A.-G. in Dresden und die Contessa- Nettel A.-G. in Stuttgart zu einem langjährigen gegenseitigen Jnteressengemeinschaftsvertrag veranlaßt, um die unerträglich ge­wordenen Herstellungskosten durch Betriebsvereinfachung usw. M vermindern. Das Gesamtaktienkapital soll von 7 auf 8,4 Millionen Mark erhöht und das neue Kapital in erster Linie zur Abtragung der Bankschulden verwendet werden, damit die hohen Bankzmien erspart werden können.

Kohlenhandel und Preissenkung. Die Beiräte des Trost- und Platzhandels im Kohlengeschäft haben beschlossen, die Preissenkung der Regierung zu unterstützen und die örtlichen Peremigungen a»l- zuforiun, gegen Mihstände im Kohlenhandel aufs schärfste voiz gehen. Solange jedoch im Kohlenwirtschaftsgesetz der Timmn preis und Einkaufsbedingungen gebunden feien, könne aus ei einheitlichen Verkaufspreis nicht verzichtet werden.

12 Prozent Dividende. Der Aussichtsrat des Schwabenver­lag Stuttgart A.-G. Stuttgart bat beschlossen, der aut den

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