Sette 2 — Nr. 1S8
Nagolbeo Larblatt »Der Gesellschafter-
Montag, 11. Mai 1925
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wurde, um dann im Bund mit dieser Westeuropa zu überschwemmen. Diese Annahme wurde non der Mehrzahl der Vertreter auf der Versailler Fripd-is^nferenz geteilt. Meiner Ueberzeugung nach war es ein ernster Fehler. Deutschland würde niemals in der Lage gewesen sein, Rußland zu verschlingen. Hätte es versucht, dieses weite Land zu organisieren, so würde es für lange Zeit vollauf beschäftigt gewesen sein. Die natürliche Feindschaft zwischen Teutonen und Slawen ist beinahe so groß wie die zw'"— Centonen und alliern. Nach meine Ueber.reiwuna würde es das Klüaste für Frankreich wie auch für Polen fein, wenn die Grenzfrage, die Europas Wohlergehen so »na berührt, durch eine Konferenz geregelt wird und nicht durch Gewalt.
Deutscher Reichstag
Berlin' 9. Mai-
56. Sitzung. Nachdem die Aufwertungsvorlage nach kurzer, bedeutungsloser Aussprache dem Ausschuß überwiesen war, trat das Haus heute wieder in die 2. Beratung der Reichswirtschaftsministeriums ein- Ueber die Ausschußanträge zur Handwerks- und Mittel st andsfragc berichtet Abg. Dr. Wienbeck <DN), die Regierung wll um baldigste Vorlegung des Gesetzentwurfs über die Berufsorganisation des Handwerks ersucht werden. Ferner sollen die Preist reibereiverordnun- gen auf ihre A u f h e b u n g s Möglichkeit überprüft werden- Weiter werden gefordert: Berücksichtigung des Handwerks bei der Vergebung von Arbeiten, steuerliche Maßnahmen zugunsten des gewerblichen Mittelstands, Schutz gegen das Rabattunwesen und den unlauteren Wettbewerb, Beteiligung des Handwerks an den Verhandlungen über die Sachlieferungen an den Handelsoertragsverhandlungen, usw.
Abg. Mentzel (DN.) spricht dem Minister das Vertrauen aus, daß er die Interessen des Handwerks und Gewerbes fördern werde. Die verlorenen Absatzgebiete im Ausland können wir nicht durch Massenartikel wieder erobern, sondern nur durch gute deutsche Qualitätsarbeit. Um Kiese zu fördern, brauchen wir die Aufrechterhaltung der Meisterlöhne, die in den letzten öahren leider förmlich untergraben worden ist- 3n Bayern und Württemberg sind die Fachausbildung und die Fachausstellungen mit staatlichen Mitteln wesentlich unterstützt worden. Das Reichsverdingungsweien bedürfe einer gründlichen Aenderung. Der Warenhandei auf den Straßen müsse beschränkt werden. Gewerbe und Landwirtschaft, der ganze Mittelstand, leiden schwer unter der Kreditnot und unter der Vielheit der Steuern- Die Steuerveranlagung müsse so einfach wie möglich sein. Der Genossenschaftsgodanke dürfe nicht so weit überspannt werden, daß die Genossenschaften dem mittelständifchen Gewerbe Konkurrenz machen.
Abg. Esser (Ztr.): Das Handwerk befinde sich im Vergleich zu der Zeit vor 25 Jahren in einer schweren Notlage. Es bahne sich aber allmählich wieder ein Aufstieg an. Der Redner warnt vor einer politischen Organisation des Mittelstands und des Handwerks. Die Hauptsache müsse immer die Selbsthilfe bleiben. Der Aufhebung der Preistreibereiderordnungen stimme das Zentrum zu. Der gelernte Kaufmann muß wieder zur Geltung kommen. Das besetzte Gebiet müsse besonders bedacht werden. Eine vernünftige Steuergesetzgebung sei notwendig.
Äbg. Bartschat (Dem.): Alle Parteien anerkennen die Rotwendigkeit der Förderung des Handwerks. Der für das Handwerk eingestellte Kredit von 30 Millionen Mark sei zu gering. Das Handwerk sei leider vielfach gezwungen, -auf iie Bezahlung seiner Arbeit lange zu warten.
Württemberg
Stuttgart, 10. Mai. Vom Landtag. Eine Kleim Anfrage ersucht die Regierung, dafür einzutreten, daß die Noten der Württ. Notenbank auch an den öffentlichen Kassen außerhalb Württembergs in Zahlung genommen werden.
Zusammentritt des Landtags. Der Landtag wird am wienstag, den 19. Mai. seine Beratungen wieder aufnehmen. Neben einer Reihe kleinerer Gegenstände sollen vor allem der Gesetzentwurf über die Verufsvertretung der Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker, der Entwurs einer dreizehnten Aenderung der Besoldungsverordnung stir Württemberg und der Staatshaushaltplan 1925 zur Behandlung kommen.
Deflaggung bei Hindenburgs Amtsantritt- Das Staats Ministerium hat angeordnet, daß am Tag der Vereidigung des neuen Reichspräsidenten, am Dienstag, die Staatsge- ibäude im ganzen Land in den Reichs- und Landesfarber «u beflaggen sind. Den Gemeindebehörden wird die Be- flaggung ebenfalls nahegelegt.
Aus Sem Lande
Lchkerdingen. 10. Mai. Autounsall. Am Freitag nachmittag begegnete das vollbesetzte, von Tübingen kommende Postauto zwischen Steinenbronn und Echterdingen nnem Personenauto, das nicht genügend auswich. Das Postauto war genötigt, sich dem Straßenrand zu stark zu nähern. Dabei stürzte es um. Architekt Zweigle aus Echterdingen, de» neben dem Führer des Postautos saß, wurde beim Um- st. czen schwer verletzt. Das einem belgischen Baron gehö- cende Privatauto hielt sofort an und sein Besitzer führte den verunglückten einem Echterdinger Arzt zu. der die Weiterbeförderung in ein Stuttgarter Krankenhaus veranlaßte. Die übrigen Insassen des Postautos kamen mit dem Schrecken >avon. Gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
Kornwestheim, 10. Mai. Ein Kind überfahren i^n d getötet. Am Freitag abend kam der 5!4 Jahre alte Sichn des Flaschnermeisters Otto Raufer in der Ludwigs- »urgerstraße unter ein beladenes Lastauto- Er war sofort ot. Den Führer trifft keine Schuld.
Vom Bodensee, 10. Mai. 1200 Jahre Kloster Reichenau. Das ehemalige Kloster Reichenau begeht in diesem Jahr das Fest des zwölfhundertjährigen Gründungstags. Die Feier soll in den Tagen vom 4. bis 6. Juni stattfinden. Am 6. Juni wird Erzbischof Dr. Fritz von Freiburg anwesend sein. Im alten Klostergarten wird ein Freilichtspiel aus der Geschichte des Klosters zur Aufführung gelangen.
Von der bayerischen Grenze. 10. Mai. Erfolgreiche Berufung. Der Kumpan des Gendarmenmördeks Köst- ter, Johann Wiedemann, geh. 1902 in Stuttgart, zurzeit in Memmingen in Strafhaft, der mit Urteil des Schöffengerichts Memmingen vom 2. April 1925 wegen verschiedener Ver
brechen zur Zuchthausstrafe von 11 Jahren verurteilt wurde, hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt mit dem Erfolg- daß das Urteil im Strafausmaß dahin abgeändert wird, daß er zu einer Gesamtstrafe von 9 Jahren Zuchthaus verurteilt wird. Die Kosten der Berufung wurden der Staatskasse auferleat.
Baden
Karlsruhe, 10. Mai. Geh. Regierungsrat Hochapfei ist zum Präsidenten des Badischen Frauenvereins ernannt worden. Hochapsel ist geborener Straßburger. Nach dem Krieg wurde er ausgewiesen und war dann in Karlsruhe beim Reichsentschädigungsamt tätig. Nach Abwickelung der Geschäfte dieses Amts wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Pforzheim, 9 Mai. Der Haushaltplan der Stadt für das Rechnungsjahr 1925 wurde in der Stadtratssitzung in Ausgaben mit 12 058 800 -4l, in Einnahmen ohne Gemeindesteuer mit 10 217 900 -4t und mit einem durch Gemeindesteuer zu deckenden Fehlbetrag von 1840 900 ,4t festgestellt. Die Gemeindesteuer wurde vorläufig auf 46 L aus je 100 -4t Steuerwert des Liegenschafts- und Betriebsvermögens nach dem Stand von 1924 festgesetzt.
Aus Stadt und Land
Nagold, dm .11 Mai 1925.
Nicht in der Blüte und Pmpurstaub ist heilige Kraft allein, es nährt das Leben vom Leide sich.
^ Hölderlin.
Der gestrige Sonntag. Nach einem heftigen Gewitter in der Nacht von Samstag auf Sonntag folgte wider Erwarten ein kühler, trüber Sonntag, ohne Sonne. Muttertag war der gestrige Sonntag zugleich und es ging uns allen innerlich dafür eine Sonne auf. Wir mögen in unserem Leben zurückgehen, so weit wir wollen, so können wir uns diese schönste Jugendzeit aber ohne unsere Murter nicht denken. Mit unseren kleinen Anliegen, Sorgen und Herzeleid sind wir als Kinder zur Mutter gekommen und sie war Balsam für unsere Wunden zu jeder Zeit, mit unseren großen Sorgen sind wir als Erwachsene zu ihr gekommen und sie hatte auch hier wieder Trost für uns bereit. Wenn du noch eine Mutter hast, so danke Gott und sei zufrieden! Mancherlei Gedanken mögen die vielen Menschen am gestrigen Tage bewegt haben. Vielleicht wurde auch manche Träne auf dem Grabe der Mutter geweint unter Selbstvorwürfen! Doch die Mutter hat vergeben! Hoffentlich haben wir die Predigt diese« TageS verstanden und beherzigen wir'«: Streut Blumen aus den Weg und nicht aufs Grab!
Ergebnis von Prüfungen im Hufbeschtag. Nachstehend oerzeichnete Hufschmiede haben die an den Lehrwerkstätten für Hufschmiede in Hetlbronn, Remlingen und Ulm vom 21. bi« 25. April dS. I«. abgehaltene Prüfung im Husbeschlag mit Erfolg bestanden und dadurch den vorgeschciebenen Nachweis der Befähigung zum Betrieb de« HubeschlaggewerbeS erbracht: Lehre Gottlieb au» Haiterbach OA. Nagold, Mock Karl au« Gündrtngen OA. Hocb.
Deflaggung am 12. Mai. Das Staatsministerium hat angeordnel, daß am 12. Mat, dem Tage der Vereidigung de« neuen Reichspräsidenten im ganzen Lande die StaatSgebäude in den Reichroder Landesfarben zu beflaggen sind. Den Gemeindebehörden wird die Beflaggung ebenfalls nahrgelegt.
Generalversammlung des Konsum» und Sparverein Nagold und Amgegend.
Daß der GenoffenschaftSgedanke unter den tranrigen Auswirkungen der Inflation leider immer mehr zurückgetreten war, erfreulicherweise wieder mehr und mehr durchdringt, zeigte die von hier und auswärts zahlreich besuchte Generalversammlung der K.- u. Sp.-V. N. u. U. am gestrigen Sonntag tn der Traube. Vorstand Jlg begrüßte die Genossenschafter und erteilte sodann Geschäftsführer Schnabel das Wort zum Geschäftsbericht.
Seit der letzten Generalversammlung war bet der allgemein schwierigen Geschäftslage manche Schwierigkeit zu überwinden aber dank der Unterstützung fetten« der Mitglieder ist da« JahreSergebniS ein. befriedigendes. Der nach Abbuchung des Verlust- u. Gewinnkonto verbleibende Saldo von 985 5l ^ wird dem Reservefonds überwiesen.
Auf dre Rabattmarken werden 5°/» Rabatt verteilt. Der dadurch fällige Betrag wird den jenigen Mitgliedern, die ihre Einzahlungen' auf den Stammantetl tn Höhe von 30 noch nicht geleistet haben, auf ihren Anteil gutgeschrieben. An di« übrigen Mitglieder kommt der Rabatt in den Monaten August-September zur Auszahlung.
Die Nju fwertungde» Konsumvereins ist in jeder Hinsicht überraschend und mustergiltig. Die Stammanteile wurden unter Zugrundelegung de» Dollarkurses om Tage der Einzahlung mit 100°/» aufgewertet. Die HauSanteile und Spareinlagen ebenfalls'mit 100°/o u rd clr rr Vtifisiuip von 50°/o für dir Zeit vom 1. 4. 24 bis 30.9.25. Für die ausgewerteten Geschäftsanteile besteht eine Sperrfrist bis zum Jahre 1930. Ausgeschlossen von dieser Sperrfrist sind Fälle von Wegzug und Todesfall. Die aufgewerteten Spareinlagen, die also per Saldo eine Aufwertung von 175°/» darstellen, stehen ab 1. Oktober dS. I». zur Verfügung der betreffenden Mitglieder.
Da« Eintrittsgeld wird von 2 auf 1 ermäßigt.
Die Wahlen brachten insofern Aenderungen, al» die beiden AufsichtSrotSmttglieder Jean Walz, Malermeister und Straßenmeister Bernhardt freiwillig aus dem AufstchtSrat auS- schieden und an ihrer Stelle durch geheime Wahl Oberbahn. Wärter Hafner gewählt wurde. Die nach den Statuten au«, scheidenden und wieder wählbaren Vorstands- und AufstchtS- ratSmitglteder, sowie Geschäftsführer Schnabel wurden mit großem Vertrauensvotum sämtlich durch Aklamatton wiedergewählt.
Die ganze Versammlung verlief sehr harmonisch und mau gewann den Eindruck, daß die Mitglieder mit der Geschäftsführung in jeder Hinsicht voll und ganz zufrieden sind. Im Verlauf der Diskussion sprach AusstchtSratSmitglted Schorpp Geschäftsführer Schnabel der mit sicherer, zielbewußler, energischer und Geschäftstüchtiger Hand den Verein aus dem Sumpf der Inflation herauSgerettet und auf die heutige Höhe geführt habe, den Dank der Mitglieder aus.
Mit einem warmen Appell auch weiterhin durch regelmäßigen Warenbezug tm Konsumverein die Leistungsfähigkeit de» Verein« zu erhöhen, fand die interessante Versammlung ihren Abschluß.
Tagung der körperschaftlichen Ruhestaudsbeamten.
Am 2. Mai fand in Stuttgart die Vollversammlung des Verein« der körperschaftlichen RuhestandSbeamten Württembergs statt, die sehr zahlreich besucht war. Der Vorstand. Stadtschultheiß a. D. Röder (KünzelSau), erstattete den Geschäfts- und Rechenschaftsbericht für das Rechnungsjahr 1924.
Der Verein mußte, da seine Finanzen infolge der Geldent- i Wertung völlig zerrüttet waren, zunächst wieder auf neue Füße gestellt werden. Deshalb sei der VereinSbettrag für 1924 und 1925 für alle Mitglieder (männliche und weibliche) auf 1 festgesetzt worden. Der Abschluß des Rechnungs- jahreS 1924 zeige, daß diese Maßnahme ausgereicht hat, nicht nur die Aufgaben des Vereins zu erfüllen, sondern dazu noch einen kleinen Ueberschuß zu erzielen. Die bei der letztjährigen Vollversammlung vorgebrachten Klagen über die verspätete Auszahlung der monatlichen RuhepehastSbeträge haben zu einer Eingabe des Ausschusses an die Pensionskaffe geführt, die den Erfolg hatte, daß jetzt die Zahlung pünktttch geschieht. Die Fragen der Besoldung und der Teuerungszulagen seien von den großen Beamtenvereintgungen, wie vom Zentraloerband wültt. Gemeinde- und Körperschaft«, beamten, dessen korporative« Mitglied der Verein ist, sowie vom Württ. und Deutschen Beamtenbund in recht wirksamer Weise ihrer Erledigung zugeführt worden. Zusammensaffend kann der Verein auf daS zurückliegende Jahr mit Befriedigung zurückblicken.
Der Rechner und Kassier, Stadtschultheiß a. D. Sulz- mann, gab den Kassenbericht für 1924. E« ist hervorzuheben, daß die um 151 zugenommene Zahl der Mitglieder 20IS beträgt und da« bei der Städt. Gtrokaffe und Sparkaffe Stuttgart angelegte Vermögen sich auf 960 beläuft.
AIS Ort der nächsten Vollversammlung, für den Verw.- Aktuar a. D. Heberle ganz besonder« Ulm empfahl, wurde wiederum Stuttgart mit starker Mehrheit gewählt. — Der Mitgltederbettrag für 1928 erfuhr insofern eine Aenderung, ! als der Beitrag der Frauen auf 50 ^ ermäßigt wurde. !
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ep. Gustav-Adolf-Stiftung. Die diesjährige Jahresfeier des Württembergischen Hauptvereins der Gustav-Adolf-Stis- tung wird vom 14. bis 16. Juni in Freuden st adt stattfinden. j
Angestelltenversicherung. Die Versicherungspflichtgrenze in der Angestelltenoersicherung beträgt vom 1. Mai 1925 an ^
jährlich 6000 Reichsmark statt bisher 4000 Reichsmark. Die s Beitragsklaffen und Beiträge sind nicht geändert. ^
Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, die aber 100 000 Mitglieder zählt, HM vom 9. bis 11. Mai ' den neunten Bundestag jn Görlitz ab.
Pflege von Skeiriodsiböumen. Steinobstbäume dürfen nur flach, bei weitem nicht so tief wie Kernovstbäume gepflanzt werden, denn sie entwickeln ihr Wurzelwerk hauptsächlich nur in den oberen Bodenschichten. Aus diesem Grunde ist aber auch beim Umgraben und Behacken des Steinobstes große Vorsicht geboten. Wird es zu tief aus- gesührt, so werden gar leicht Wurzeln beschädigt. Wo nun die Wurzel durch den Spaten eine Wunde erhält, treibt sie nach oben einen jungen Ausläufer. Wenn von letzteren ! viele an einem Baume sind, schädigen sie natürlich das Wachstum und den Fruchtertrag durch unnötigen Nahrungsoerbrauch ganz bedeutend. Solche Wurzelaustriebe sind deshalb schon in ganz jungem Stadium dicht unter der Erde mit scharfem Messer — ohne die Wurzel selber noch mehr zu verletzen — wegzuschneiden. Das gleiche gilt natürlich auch von Stammaustrieben. ^
So haben deutsche Soldaten gehandelt. Aus einem Brief der Frauen von Douai (Frankreich) an die Internationale Kinderhilfe in Genf (zugunsten der hungernden Kinder Deutschlands) teilen wir folgendes mit: „Wenige Bevölkerungen haben so sehr unter dem Krieg und der deutschen Besatzung gelitten wie die von Douai. Die Mütter, welche , hr Scherflein überbracht haben, haben Kinder, die selbst > einmal Hunger leiden mußten, und bei dem Gedanken, daß Mütter keine Milch für ihre Kinder haben — zitterte ihr Herz. Sie haben nicht vergessen, daß deutsche Krieger — der Fall hat sich in meinem eigenen Hause zugetragen und war weit häufiger, als man es zu verkünden wagt — die Leiden der Kinder zu lindern versuchten- indem sie ihnen , Nahrungsmittel, Spielzeug und Naschwerk zutrugen. Und sie haben mit Schmerz daran gedacht, daß die Kleinen dieser Leute vielleicht heute in den Armen ihrer Mutter sterben würden- Die Mütter von Douai sind dem Ausschuß dankbar, daß er ihnen ermöglicht hat, ein schönes Zeugnis der Dankbarkeit geben zu können "
Haiterbach. Bericht über die Sitzung des Gemeiude- rats vom 7. Mai 1S2S. Die Frage der Verteilung der ReichSsteuerantetle zwischen den Tetlgemeinden Haiterbach und Altnuifra, die den GR. Haiterbach m der letzten Sitzung und den Teilgemeinderat Altnuifra in einer Sitzung am 4. Mat dS. IS. beschäftigte, kommt heute zu ihrem Abschluß. ES ist eine Vereinbarung nunmehr zwischen den beteiligten Gemeinden getroffen worden, die dahingeht, daß für die Rechnungsjahre 1924 und 1925 die ReichSsteuerantetle für Rechnung der Gesamtgemeinde vereinnahmt werden und somit der Gemeinde Haiterbach, die sämtliche Ausgaben der Gesamtgemeinde bestreitet, verbleiben. An den Verzicht von Altnuifra wurde noch die Bedingung geknüpft, daß sie für dar Jahr 1924 aus Rechnung der Gesamtgemeinde dann entschädigt werden solle, wenn ihr der beantragte Zuschuß au» dem AnSgleichSstock in Höhe von 600 ^ nicht oder nicht voll zuflteßen sollte. Der bisher übliche Abfindungsbetrag mit jährlich 93 den die Teilgemeinde Alinutfca zur Gesamtgemeindekaffe leistet, fällt für daS Jahr 1925 weg. Für weiter hinan« eine Vereinbarung zu treffen, wurde nicht als zweckmäßig erachtet, da doch «inzunehmen ist, daß die tn Aussicht stehende neue Gemeindeordnung auch die Verhältnisse der Tetlgemeinden ändert und dadurch eine vollständige Neuregelung und dte Neuerrichtung der Satzung notwendig wird. — Zur Besprechung kommt da» Gutachten der Württ. KulturbauamtsjReutltngen, betr. die Wtesenbewässerung tm Hatterbachtal unterhalb der Sägmühle. Der Sachverständige empfiehlt der Gemeinde die Gründung einer Be- und Entwässerungs-Genossenschaft und die Durchführung einer Feldberetnigung in fraglichem Gelände. Der G. R. nimmt von dem Gutachten Kenntnis, bedauert aber mit Rücksicht auf die finanzielle Lage einem derartig großzügigen Unternehmen zur Zeit nicht nähertrelen zu können. In diesem Sinne soll Bericht an das Knlturbau- amt Reutlingen abgehen. — Die Sperre de« „Mühlgäßle", die in früherer Sitzung beschlossen worden ist, muß vorerst noch aufrecht erhalten bleiben, da die Begehung desselben in jetzigem Zustand gefährlich ist. Dte Gemeinde wird auf Wunsch verschiedener Bürger, die tn einer Eingabe an den GR. herangetreten sind, den Steg so bald al« möglich ausbeffern, und e« wird nach ordnungsmäßiger Instandsetzung dt« Sperre aufgehoben werden. — Jn einer leidigen WohnungSangele- genheit wurde zur Sprache gebracht, daß e« heute außerordentlich schwer ist, Wohnräume für Wohnungssuchende frei zu machen. Bedauerlich ist, daß verschiedene Hausbesitzer, dte früher HauSleute hatten, sich heute weigern, solche aufzunehmen. E» mag der vorgebrachte Grund, daß sich da« Vermieten nicht mehr „rentiere", einigermaßen stichhaltig sein,
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