L

M'

-ä»-

>i-

^Lc-

Bezugs-Preise

Monatl. einschl. Trägerlohn 1.60 Einzelnummer 10 L Erscheint an jeä. Werktage Verbreitetste Zeitung im OA.-Bez. Nagold.

In Fällen höh.Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieferung d. Zeitg. ober auf Rückzahlung des Bezugspreises. Telegramm - Adresse: Gesellschafter Nagold. Postscheck-Konto Stuttgart 5113.

Nr. 64

esellschasler

Amts- und Auzelgeblalk für deu OberamtsbeM Aagov

i;

mit äer Unterhaltungs-Beilage

^Unsere Heimat"

Nagoläer ^agblatt

Zchnftleitung, Druck unä Verlag von S. 1V. Aaiser (Karl Saiser) Nagolä

mit illustrierter Sonntags-Beilage

Zeierstunäen"

Anzeigenpreise Die einspaltige Zeile aus gewöhnt. Schrift od. deren Raum 12 ^ Familien-Anzg. 10 4 ) Reklame-Zeile 35^ Saminelanzeige»

50 °/e Ausschlao. Für das Erscheinen von Anzeigen in be­stimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für tele­phonische Aufträge u. Chiffreanzeigen kann keine Gewähr über­nommen werden.

Gegründet l82k.

Mittwoch den 18. März 1S25

Fernsprecher Nr. 29.

SS. Jahrgang

ieg e l

Die würtk. Eisenbahner haben den Schiedsspruch abge­lehnt.

In Kassel wurden SOSO Metallarbeiter, die den für ver­bindlich erklärten Schiedsspruch ablehnkeu, entlassen. Im Laus der Woche sollen weitere 4500 Arbeiter gekündigt werten.

Die Industrie in Schweden hak 130 000 streikende Arbei­ter ausgesperrt. Die Arbeiter haben die vorgeschlagene Her­absetzung der Löhne, die die höchsten der Welk seien und die schwedische Wettbewerbsfähigkeit lahmlegen sollen, abgelehnk. Auch der bisher streng durchgeführke Achtstundentag soll abaebaul werden.

Der amerikanische Senat hak die von Eoolidae vollzogene abermalige Ernennung Warrens zum Generalstaatsanwall wm zweiten Wal abaelehnk. Der Senat wird dieLlblehnung so lange forlsctzen, bis Csolidse nachzibt und einen Mann verschlägt.

Die der britischen Admirale in Sircha^'r

über die des Hafens ist beendet, lieber des Er­

lebnis rrk»b Slft.'v.'erzen lrwahxk.

Neue

richten

Schwierigkeiten in der preußischen Regierungsbildung Berlin, 17. März. Ministerpräsident Dr. Marx ver­handelte heute ergebnislos mit der Wirtschaftspartei, der Deutschen Völkspartei und den Deutschnationalen über die Regierungsbildung. Die Fraktionsvertreter lehnten die Unterstützung des Kabinetts Marx ab, da er Präsident­schaftskandidat sei. Dr. Marx bat die Fraktionen, ihm im Lauf des Nachmittags ihre endgültige Entscheidung mitzu­teilen. Die Fraktionen des Zentrums, der Demokraten und Sozialdemokraten hatten nachmittags eine gemeinsame Be­sprechung. Der Aeltestenrat des Landtags ist für 5 Uhr nachmittags einberufen. In Abgeordnetenkreisen hält man es für nicht unmöglich, daß Dr. Marx das Präsidium wieder abgibt.

Ein Antrag für den Völkerbnndseintrttk Berlin. 17. März. Die sozialdemokratische Rcichstags- fraktion wird in einer Großen Anfrage beantragen, daß Deutschland beim Völkerbundsrat sofort den Antrag auf Ausnahme in den Völkerbund stelle. In der Wahlagitation für die Präsidentenwahl soll der Völkerbundseintritt von der Sozialdemokratie besonders betont werden.

Der Eifenbahnerstreik

Berlin, 17. März. Nach amtlicher Mitteilung stehen j heute noch 10 404 Eifenbahnarbetter im Streik, 700 weniger ! als gestern. Langsam kommt die Rückkehr zur Arbeit in > Gong. Kein Eisenbahnzug hat ausfallen müssen. !

Die Betriebsräte der Groß-Berliner Verkehrsanstalten j machten einen Unterstützungsstreik davon abhängig, daß - auch die Beamtenschaft die weitere Lohnbewegung niit- i mache. z

Der Derwaltungsrat der Reichsbahngesellfchaft wird heute abend zu dem Schiedsspruch Stellung nehmen. Es gilt als sicher, daß der Spruch vom Reichsarbeitsminister für verbindlich erklärt wird. Satzungsgemäß müssen aber die beiden Parteien vorher noch einmal verhandeln. j

Reue Lohnkämpse in der Schwerindustrie? j

Berlin, 17. März. Die h?""chen Mekallarkeiteroerbünde s haben die Arbeitsverttchw o.r Hochofen- und Lwkereiarbeiter j a-l-ger-ch' s-ll 1. hchril gekündigt. Die Kündigungen werden j » raussichü Q- zu neuen und schweren Lohnkämpfen in der Schwerindustrie führen.

Der Varmatskandal

Berlin, 16- März. Vom Untersuchungsausschuß des preußischen Landtags wird Ministerialrat Eg bring, früher unter Hermes im Ernährungsmnisterium, vernom­men. Egbring sagt, Abg. Heilmann habe sich wieder­holt heftig beklagt, daß sein Freund Barmat, seit Hermes Ernährungsminister sei, von diesem Minister nicht empfangen werde und daß ihm die Geschäfte ganz abgeschnitten feien. Im Ministerium seien eben jetzt lauter Agrarier und Re­aktionäre,- die Reichsfettstelle wolle man abbauen, weil hier Sozialdemokraten und Juden die Leitung in der Hand haben. Da vorauszusehen gewesen sei, sagt Egbring, daß Heitmann: in seinen Blättern wieder einen scharfen Krieg gegen dev Lrnährungsminister betreiben werde, der die damalige pr» litrsche Spannung nach verschärfen würde, habe er (Eg­bring) dem Minister Hermes empfohlen, Heilmann zu emp­fangen. Die Angriffe gegen Hermes seien aber doch erfolgt Zeuge Aufhäuser erwidert auf eins Frage:Damals wurden wohl überhaupt keine Geschäfte abgewickelt, wo nicht irgendjemand etwas bekam".

AbZrlrchnke Haftentlassung

München. 17. März. Der bayerische Landtag hat den kommunistischen Antrag auf Haftentlassung der in Stuttgart verhafteten Abgeordneten Schlaffer und Götz abge­lehnt.

Zcitunasverbok

Mannheim. 17. März. Wie dis Poltteidirektion mitteilt, wurden laut Erlaß des Ministeriums des Innern gestern dieMannheimer Arbeiterzeitung", dieOberbadische Ar­beiterzeitung" und die .-Arbeiterzeitung für Pfalz und Rhein- bissen" (die beiden letzten sind Koosblättsr der Mannheimer Arbeiterzeitung) vom 17. März bis einschließlich 21. März 1925 verboten.

Benesch Generalsekretär des Völkerbunds?

Zürich, 17. März. Das Berliner Tageblatt meldet, der gegenwärtige Generalsekretär des Völkerbunds, Sir Eric Drummond, werde näckstes Jahr zurücktreten und durch den tschechoslowakischen Minister des Aeußeren, Benesch, er­setzt werden.

Die englisch-französischen Meinungsverschiedenheiten Paris, 17. März. Ueber die gestrige Besprechung Ebamberlains mit Herriot wurden keine zuver­lässigen Mitteilungen gemacht. Es scheint, daß von beiden Setten vermieden wurde, auf die Fragen der Militärüber­wachung und der Räumung des Kölner Gebiets einzugeh-m, woraus geschloffen wird, daß hierüber die beiderseitigen Meinungen noch weit auseinandergehen.

Die kriegerische Demokratie in Frankreich Paris, 17. März. Die Fraktionen der Republikanischen un> der Demokratischen Union der französischen Kammer nahmen eine Entschließung an, die gegen jede Aenderung der deutsch-polnischen Grenzen Einspruch erhebt und die Unterstützung des polnischen Widerstandes gegen dahin­gehende deutsche Forderungen nötigenfalls mit Waffen­gewalt verlangt. In einen Sicherheitsvertrag müssen auch Polen und die Tschechoslowakei eingeschlossen werden.

Was man in Paris zu erzählen weiß Paris, 17. März. Der .Petit Parisien" läßt sich von sei­nem Berliner Berichterstatter melden, die gegenwärtige deutsche Politik gehe darauf hinaus, eine Abänderun« der im Berkrag von Versailles gemachten Grenzen wo­möglich mit Hilfe Englands durchzusehen. Drei Mög­lichkeiten seien ins Auge gefaßt. Einmal würde Deutsch­land einen Sicherheiksvertrag mit Frankreich und Belgien abschließen und die Gebietsabtretungen gegen Westen aner­kennen, wogegen Danzig und der sogenannte polnische Korridor an Deutschland zurückgegeben werden müßten. Sollte dieser Plan scheitern, so würde Stresemann auch den Gebieksve,, st gegen Polen und die Tschechei an­erkennen, es müßte aber das Verbot des Anschlusses Oesterreichs aufgehoben werden. Wenn auch dies -nicht zu erlangen wäre, so würde Deutschland alle seine K o - lonien zurückverlangen. Deutschland stemme sich den Ar­tikeln 16 und 17 der Bölkerbundssahung (Zwangsbekeiligung an einem Bölkerbundskricg und Durchmarsch fremder Trup­pen) deshalb entgegen, weil geheime Abmachungen mit Rußland es ihm verbieten, an kriegerischen ttnlerneh- mungen der Mächte gegen Rußland sich zu beteiligen. Bis­her sei es Stresemann gelungen, das englische und das russische Eisen zugleich im Feuer zu halten, aber bald werde die Zeit kommen, wo er zwischen beiden wählen müsse. Die Strömungen in Deutschland, die für eine Annäherung an England seien, seien größer und mächtiger als die­jenigen, die für eine Verbindung mit Rußland seien.

Der schlaue Benesch

Baris, 17. März.Petit Journal" meldet, der tschechische Außenminister Benesch sei im Begriff, einenSchieds­gerichtsvertrag" mit Polen zu unterzeichnen, der eine Vor­stufe eines Militärbündnisses (gegen Deutschland) sein solle Andererseits werde die Tschechoslowakei mit verschiedenen anderen Staaten ..Friedens- und Frenndschwtsverträge" ab­schließen. namentlich mit Oesterreich. Wenn dann auch die großen Verbandsmächte sich mit Deutschland verstän­digten, so werde es in Eurooa z w e i G r n p p e n d-s gegen­seitigen Beistands geben, beide im Rahmen des Völkerbunds. Wenn diese beiden Gruppen sich später vereinigen würden so konnte man auf diesem Wege wieder zu dem Genfer P^o^koll gelangen, das der Völkerbundsrat verworfen babe Benesch möchte also aus dem hinterlistigen Umw-g über eine neue Einkreisung Deutschlands das Genfer Protokoll rvie^r Ehren bringen.

Benesch hatte eine längere Unterredung mit Herriot.

Deukschland und die Abrüstungskonferenz London, 17. März. DerDailn Telegravb" erfäbrt von amerikanischer Seite, die vom Präsidenten Coolidge einzube­rufende Abrüstungskonferenz werde mitreickend sein und auch die Abrüstung der Landbee'-e umfassen, denn viele kleine euroväilcke und die siidamerikcmilcken Staaten baden

"and käme für die hg oanz entwaff-

uno-'rbältnismctt'" L--?-. S

Konferenz ett-c'ttl-ch Bette ... ..

net iei, aus dipls'-'^h Gründen sei ober seine Mttwirkuno um so wichtiger. RuAand werde n'-cht eingeladen. Die Der- einioten Staattu würden sick auch dem Haager Sckieds- gerichtsbof anschließen, wenn dieser vollständig vom Völker- bundsrctt abgelöll würde. In Amerika und England wünsch« man, daft die Abhaltung ^er Konferenz möglichst beschleunig! werde. Keine deutsche Negierung wäre in Amerika und England so aenehm wie die gegenwärtige, aber man hat» k»'ne Sicherheit, wie lärme das Kabinett Dr. Luther d« Regierung innehabs, und auf die deutsche Mitwirkung komme es so sehr an.

Im Nariser Auswärtigen Amt will man aber die Ab­rüstungskonferenz wieder verschleppen und man er­klärt, die Konferenz könne schon d-ohAi» nicht so bald obqe- halten werden, well merst di? Vätterbundstagung im Sep­tember d. I. Beschäm k ffken mistO. Ggsjda? werde aber nach dem Wunsch des Senators Borah auch Rußland ein- laden müssen.

Boh-n-.-w-tt'--!, Ausnabmeaoft'ch London. 17. Mäw. Reuter verbreitet, die amsticsteü Kreffe in Enes-"- erockttp ?o eis uetwend'g. dak Deutsch- land bedingungslos um seine Aufnahme in den Völkerbund bitte.

Der neue spanische Angriff in Marokko Baris. 17. A»ärz. Aus Tanger wird gemeldet, daß di* spanischen Truppen am 13. Müm den Angriff gegen di* Kabglen zwischen Tetuan. Ain-Diedido und Laueien wieder ausgenommen haben, ohne bisher einen Erfolg zu erzielen. Abdel Krim, der kürzlich fälschlich totgesaat worden mar. bereite seinerseits einen Angriff zwischen Dttdida und Tas- fersit, im östlichen Teil des spanischen Gebiets, vor.

kämufe in Arabien

London. 17. März. König Ali, der Sohn des vertriebenen Königs Hussein vo- Hedscbas, bat nach einer Meldung aus Diedda die Wcchabittn in M'tta mit englischen Flugzeugen und Tanks angegriffen. Der Angriff sei jedoch vollkommen gescheitert.

WurLIemberq

Stuttgart. 17. März. Der Reichsblock in Würt- 'tembe rg. In einer aus dem ganzen Land stark besuchten Vertreterversammlung wurde die Bildung eines Reichs« blockes für die Kandidatur Jarres beschlossen. Der Reichsblock soll überparteilich sein. Zum Vorsitzenden wurde Landgcrichtspräsident Mayer und als zweiter Vorsitzender Kommerzienrat Cornelius Kauffman«» Präsident der Handelskammer Stuttgart, gewählt.

Reichsminister a. D. Jarres wird am Mittwoch, den 25. März in Stuttgart sprechen.

Brackenheim, 16. März. Tödlicher Sturz. Mon­tageinspektor Kreuzer, der mehr als 20 Jahre bei den Enz- gauwerken tätig war. stürzte am Fasttag so unglücklich die Treppe herunter, daß er einen Schädel-, sowie einen dop­pelten Armbruch erlitt. Obne das Bewußtsein wieder er­langt zu haben, ist er am Samstag mittag verschieden.

Reckarsulm, 17. März. Gesunkenes Schiff- Vo­rige Woche fuhr ein mit Salz beladenes Schiff vom Salzwerk Heilbronn talabwärts und bekam unterwegs ein Leck. Da das Wasser sehr stark eindrang, mußte der Schiffer hier ans Land fabren. Es dauerte nicht alttulange und die ganze Ladung mit 3000 Zentner war durch Wasser vernichtet.

Rottenburg, 17. März. Am F-eitaq nacht erschoß sich ein verheirateter Wachtmeister a. D. in seinem Bett. Er machte in früheren Jahren schon einen Selbstmordversuch. Nahrungssorgen dürften ihn in den To- getrieben haben.

Oberndorf. 17. März. Kraftpost verkehr. Der tpostverkehr auf der Strecke AlpirsbachOberndorf wird am 1. April d. I. wieder ausgenommen werden.

Rottweil. 17. März- Ausstellung für das Gas-, Wasser- und Elektrizitätsfach. Anläßlich der diesjährigen Hauptversammlung des Vereins teckn. Beamten der Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke Württembergs und Hohenzollern findet unter Mitwirkring führender Firme« in der Zeit vom 12.22. Juni d. I. hier eine interessante Ausstellung von Gebrauchs- und Anweitt"ngsapparate« des Gas-, Wasser- und Elektrizitütsfaches statt.

Trossingen. 17. März. Tot aufgefunden. Im Pfarrwald beim sogen. Herrenbad wurde ein 50jähriger Arbeiter tot aufgefunden. Er war Kriegsinoalide und litt cm einem unheilbaren Nervenleiden.

Schwenningen, 17. März. Erhaltung der Fach­schule. Am Samstag fand wegen der Fachschule für Fein­mechanik usw. eine Besprechung statt. Das Ergebnis dieser Besprechung war, daß die Fachschule als staatliche Anstalt Schwenningen erhalten bleibt- Die Lehrwerkstätten werden erweitert.

1

f, '.r

c" -

Hi Hi

U