Sette 2 - Nr. 62

durch den Sturz der damaligen Regierung die' Grunblag»' I gelegt haben für die heute bestehende Staatsform. Wird tiefe Ansicht vom Gericht geteilt, so ergeben sich für das Ge­richt Folgerungen, auf die ich im Augenblick nicht einzehen kann. Rechtsanwalt Lütgebrune: Wir wollen uns Kar ausdrllcken, der Staatsanwalt droht uns mit einem An­trag Ueberweisung der Sache an den Staatsgerichtshcst. Staatsanwalt Sorb sagt^ er behalte sich weitere Erklä­rungen vor. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück. Der frühere Vizekanzler Payer- Stuttgart sagt als Zeuge «us. Ebert sei ein durchaus vaterländisch gesinnter Mann ge­wesen.

Württemberg

Stuttgart. 13. März. Von den Straßenbahnen. Der Geschäftsbericht der Stuttgarter Straßenbahnen für das Iabr 1924 weist an Einnahmen aus Fulirgeldern 8 664 262 Mark auf gegen 4 769 339 Mark im Jahr 1913. Der Tiefstand der täglichen Frequenz zeigte sich am 21. No­vember 1923, an dem 23 000 barzahlende Gäste und 6236 Aeitkarteninhaber zu befördern waren. Im Dezember 1924 dagegen betrug die tägliche Beförderungszisfer 179 400 auf Fahrscheine und 17 517 Zeitkarteninhaber. Die Verwaltung wird eine Dividende von 5 Prozent verteilen. Angesichts Kiefer günstigen Entwicklung wäre es jetzt wohl an der Zeit, die Fahrpreise allmählich der der Vorkriegszeit anmpassen- Aeberall sind die Preise erheblich billiger als in Stuttgart.

Das Warenhaus Wertheim in Berlin beabsichtigt lmk Südd. Ztg." den Wilhelmsbau anzukaufen, um hier eine Zweigniederlassung einzurichken.

Dußlingen. 15. März. Bran d. Hier ist der Mosckinen- «nd Kesselraum der Jruswerke vollständig ausgebrannt. Der Schaden beträgt etwa 15 000 Mark.

Aalen, 13. März. Die Kurzstunde. Ein" Eltern­versammlung des Reformrealgnmnastnms und der Oberreal- fchüle sprach sich nach einem Bericht des Studiendirektors Fleischmann mit 75 gegen 25 (darunter 14 Auswä'rkiae) Stimmen gegen die von der Ministerialabkctlung beabsich­tigte probeweise Einführung der Kurzstunde in den Höberc-n Schulen aus. Vach dem Plan sollen den Schülern möglichst viele freie Nochmittage, durch die Einführung der kurzen Unterrichtsstunde und' die Verlängerung des Vormittags­unterrichts bis 12.20 Ilbr geschossen werden, was unstreitig namentlich für auswärtige Schüler von erheblichem Wert ! wäre. > f

Alm, 14. März. L andes sch a t s rbau. Nom ist bis § 12. März ds. Js. veranstaltete die Württ. Landwirtsrbofts- ! kammer in den städt-Ausstellungsbaracken auf der Gäns- s wiese die vierte Landesschafschau. Die Schau wurde vom ! Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer, Eutspächter ! Hornung- Schaubeck, in Gegenwart vieler amtlicher Ver- ! treter sowie zahlreicher Besucher aus dem aanzen Reich und > aus Lothringen durch eine Ansprache eröffnet. Die Aus- j stellung war mit 389 Schafen und Böcken die größte bisber I im Lande abgehaltene Landschaf-Schau. Die ausgestellten Tiere waren mit wenigen Ausnahmen von hervorragender Qualität. Mit der Ausstellung war noch eine Zuchtbockver- fteigerunq verbunden. Zur Versteigerung gelangten 180 Böcke. Die Nachfrage nach guten Zuchttieren war eine reae bei lebbaftem Umsaß. Die erzielten Preise befriedigtes. Die » große Geldknappheit in der Landwirtschaft machte sich je- j doch auch hier bemerkbar. Die meisten Käufe wurden von ' auswärtigen Käufern aus Baden, Bayern, Hessen, Lotb­ringen und Tbürinqen getätigt. Die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen lag in der .siand von Landwirtschastsrat Scherer von der Württ. Landwirt­kammer.

- Waldsee, 14. März. Hsxrnglauben. Vergangenes Jahr wurde einem Landwirt im Bezirk u- a. einige Pfund Rmtthfleisch gestohlen. Ein Teil der Diebesbeute wurde in einer Scheune ausgefunden, diesaftigen" Braten aber blie­ben verschwunden, da vom Dieb bis heute noch keine Spur entdeckt werden konnte. Um die Sache aber dochheraus- znbringen", übergab der Bestohlene die Angelegenheit einem

Dü5 prosejahr der Dolores Renoldi.

do , R o m a n von Fr. L e h n e.

Gern, Fräulein Berthchen, nach Tisch Hab ich Zeit, und dann können Sie es heute abend holen!"

Die Kleine war sehr verlegen. Dolores beobachtete sie lächelnd. Wie war sie bildhübsch in der blonden Frische ihrer achtzehn Jahre und in ihrer Verschämtheit, mit der sie Richard verstohlen ansah'

Der junge Soldat beachtete sie gar nicht iveiter, was sic schmerzlich genug empfand. Und Richard dachte erregt vielleicht hat Fräulein Dolly recht, daß man zu diesem Mittel gegriffen, um ihn an sich zu fesseln der Riesen­töter hat gestern abend gar zu verschmust gelächelt!"

Ich muß jetzt wieder gehen!" Berthchen sprang aut. Sonst zankt die Tante! Also heute abend hole ich mir denn das Muster, und schönen Dank schon immer!"

Mit einem sehnsüchtig zärtlichen Blick streifte sie den jungen Westermann, ehe sie den Laden verließ.

So ein liebes, hübsches Töchterchen hätt' ich wohl gern!" meinte Frau Westermann.

Und ich nehme sie doch nicht!" sagte Richard trotzig,

nach seiner Mütze greifend, um ebenfalls zu gehen.-

23.

Am nächsten Mittag kam Herbert Bruckhofs ins Ge- schüft von Westermann, um Dolores zu sehen. Sie merkte ihm sofort an, daß ihm etwas Unangenehmes widerfahren sein mußte.

Was ist dir. Liebster?" besorgt schaute sie ihm in das ernste Gesicht.

Hier, lies bitte!" er gab ihr einen Brief,meine Be­fürchtungen sind in Erfüllung gegangen. Willibald hat verkauft. Es ist unwiderruflich."

Sic schien sehr erschrocken.

«Es geht dir nahe?"

1

Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

Montag, 16. Mürz 1S2S

Hexenmeister" uno Heilkundigen in B. Di.ffr verstand es. den abergäubischen Mann so lange zuverhexen", bis dieser ohne näheren Anhalt angesehene Bewohner des Orts ver­dächtigte. Als nun wirklich die Entdeckung der Täter er­folgen sollre, versagten die Künste desHellsehers". Nun hat der Bestohlene neben dem Spott auch noch namhaften Schaden, denn die Verdächtigten haben die ganze Sache dem Gericht übergeben, so daß sich der Bestohlene noch wegen Beleidigung zu verantworten hat. Auch der Mesner des Ortes soll wie der Bauer am Hexenwahn gelitten haben- und bsflndrt sich ebenfalls in gerichtlicher Kur und dürfte gründ­lich geheilt werden.

Alkkann, OA. Waldsee, 14. März. Kapellen bau. Die ep--ng. Gemeinde Alttann baut in diesem Jahr eine Kapelle mit Schule, da sich die bisherigen Räume als unzulänglich erwiesen haben.

Tettnang, 14. Mürz. Hexenprozeß. Ein Hexenprozefz beschäftigte das hiesiW Amtsgericht, und zwar war die Landwirtsfrau Schuhmacher von Ellenweilcr, Gde. Etten­kirch, angeklagt, ihre Nachbarin, die Witwe Geßler, durch die wiederholt geäußerten Wortealte Hexe" ufw. beleidigt zu haben. Frau Schuhmacher glaubte steif und fest, daß Frau Geßler schon seit sieben Jahren ihren Stall und ihre Familie verhexe. Das Vieh gedeihe nicht, gebe wenig Milch und diese tauge nicht viel.Sie selbst will unter dem bösen Blick der Geßler gelitten haben. 'Man habe alles mögliche versucht, um den bösen Geist zu r staunen, schließlick sei dikHex" vonjemand" so verprügelt worden, daß sie drei Wochen krank war, und diesesweltliche Mittel" habe dann geholfen. Die Beklagte trug diesen Unsinn mit größter Ueber- zeugung, aber auch mit unheimlicher Zungenfertigkeit vor- Ihrem Anwalt blieb nichts anderes übrig, als Unzurechs nungsfähigkeit (8 51) geltend zu machen, wogegen aber die Angeklagte selbst protestierte. Das. Gericht vertagte den Prozeß, um die Angeklagte auf ihren Geisteszustand be­obachten zu lassen.

Friedrichshofen, 14 März. Gemein d e Haus. Die evang- Gemeinde wird einem längst gefühlen Bedürfnis ab- helsen und ein eigenes Gemeindehaus bauen.

Aus Stadt und Land.

Naßvld» den 16. März 1925.

Kunst

Die höchste Liebe, wie die höchste Kunst,

Ist Andacht. Dem zerstreuten Gerüst Erscheint die Wahrheit und die Schönheit nie.

Herder.

Der gestrige Sonntag. Nch einem Schneefall in der Nacht von Samstag auf Sonntag folgte im Laufe de« gest­rigen Tag»S Tauwetter mit ziemlich unfreundlichem R?gen. Gegen Abend sitzte nocheinmak starkes Schneetreiben ei-,. D?r gestrige Sw mag war ziemlich reichhaltig in unserer hie­sigen Sladi. Nach dem VormtltagSwtierdlenst fand die Ein­führung und Ve pfl chiui g de» > unmehrtgeri evang. Kircher:- g-meinderms stark. Um ll Uirr erfreute unS Kramers schwä b sche L'edergruppe mit pcäch igen i i einer so warmen und herzlichen Weise vorg-krogenen Volksliedern. Nachmit­tags um 2 Uhr fand d e E.öffnung der H tmatausstellung mit einem Füh.rungsvoi1iaft oo > Herrn Professor Schuster- Siutlgait statt, die in jeder Hinsicht re chhaltrg ist. Daß ,«n große» Jntensse vorhanden, ze ate der zahlreiche Be­such. Um 4 Uhr hielt P.ostffor Dr. Sckwerckel Stuttgart e'nen Lichtbilderoortrag über Naturschutz im Seminarzeichrn- saal D r ReickSkund der K iegsbeschädigren hatte ebenfalls lür gestern nachmittag seine Miigliedrr zu einer außerordent­lichen Generalversammlung emverufen. Nähere» über (die einzelnen Veranstaltungen weiden wir noch besonder» berichten.

weit über besten Grenzen hinan« in gutem Rvf steht, gab gestern im Seminars» stiaal unter Karl Kramer» persönlichen Leitung ein volkItümlicheS Lieterkonzert, da» selbst die kühn-, sten Ei Wartungen in jeder Hinsicht übertraf. Gleich die zu Alfang von dem gemischten Chor vorgetragenen Lieder: K»m t ihr da» Land" und ,O Schwarzwaid, o Heimat' laßen jedem da» Herz aufpeh-n und halten etwa» so Warme», Anipnchende» und Tiefempfundenes in ihrer Art. Mit den Darbietungen de» g»mt chten Chore» wechselten Solostück-» und Duette von Lenz und Lchbe usw. ab. Es war ein seltener Genuß, diesen einzigartigen Darbietungen mit einer so spHstgen Mimik verbunden zu laujchen. Lang anhaltend,r Verfall w> rde den Kür stlern von der zahlreichen Zuhörerschaft gezollt und allseit» g wünscht, doch recht bald wieder von unseren tchönen Volksliedern in emer so vollkommenen h rzlichen Werse hören zu dürfe». Darum, Herr Kromer mit Ihrer Gruppe, auf baldiges Wiedeihöreu!

*

AeberspUngen von Grundschulklaffen im Frühjahr 192 S.

u ler H r we r auf die Anzeige rer LMetn- und R atschuie Nagold wird darauf aufme>!!am gewacht, daß Heuer Schüler­in« en) der derzeitigen 3. Vocksschulklaste ber hervorragender Begabung, einwandfreiem Fle ß und Gesundheitszustand und guten bis sehr guten Kenntnissen auf Antra« ohne Prüfung probeweise in die Klaffe I der La'-stn uns R.alschule ausge­nommen werden können. Für Scküler(tr neu) der derzesiige« 2. Votksschulkaffe, die im üneri ächsten Schuljahr 1926/27 unter den gleichen Vorauts-tz ngen schon nach 3-jähctgem VolkLschuIbesuch in Kl. I der Latein- vris Reailchute über­treten wollen, ist jetzt schon bis 20 März 25 bei ihrem der zeit'gen Klaffenlrhrer der Antrag zu stelle,», daß sie Heuer «m April unter Uetnrsp ingen der 3. Volksschulktaffe gleich in die 4 VolkSschulkllffe versetzt werden.

Die Lage des ArLeitsmarkkes in Württemberg. Irr de« meisten Bezirken des Landes hat sick die Lage des Arbeits­marktes weiterhin gebessert. Eine Verschlechterung melden nur Tuttlingen und Heidenheim. Die Zahl der unterstützte« Erwerbslosen ist von 3300 am 15. Febr. ans 2700 »nr 1. März zurückgegangen. Die Erwerbslosen sind zumeist ältere Hilfsarbeiter; Frauen sind nur 100 darunter. Auf­fallend hoch ist der Anteil der Kaufleute; allein in Stuttgart sind es zur Zeit gegen 150; das ist mehr als 50 Prozent der Gesamtzahl der unterstützten Erwerbslosen in Stutt­gart. In vielen Berufen am meisten aber ehen wieder im kaufmännischen macht sich das sicher nicht gerechtfertigte, vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus sehr zu bedauernde Bestreben bemerkbar, nur jüngere Kräfte einzustellHn; be­sonders jüngere weibliche Kräfte werden lebhaft gesucht.

«

Auswanderung nach den VrrsinWen Skaten von Ame­rika. Zur Erlangung des Sichtvermerks für die Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika ist unter anderem ein amtsärztliches Gesundheits-Zeugnis beizubringen. Trotz Bcsitz dieses Zeugnisses werden oft Einwanderer bei der Un­ter uchung durch die amerikanischen Aerzte in Ellis Island wegen chronischer Herzklappensehler beanstandet. Dies de- '?t nach der Ansicht der zuständigen amerikanischen Ein­um: erungsbehörde darauf hin. daß die Auswanderer m der Heimat vor Ausstellung des Gesundheitszeugnisses manch­mal nicht sorgfältig genug aus Herzstörungen untersucht worden sind. Die genannte Behörde weist darauf hin, daß Len Einwanderern viel Schaden erspart bleiben könnte, werm die ärztliche Untersuchuna vollständige wäre.

Altensteig» l3. z. Ein Millionenzimmer. Um dis

Erinnerung un tue I fla tons-sn uns ihre übte Begleit­erscheinung festzuhalten, yc» A mbruster z.Schwanen" hier ein Gastz mmer mit allen Sorten P Piergeld der I flation»- zetl tapezieren lassen. Wer also S-Hnsucht nach Stelen schö­nen Schemen mit ihren hohen Neu» werten hat, der kann diese imMillionenzimmer" de« Gasthos» z.Schwanen" be­friedigen und sich vollend» daran satlsehen, wenn die» noch

Karl Kromers schwäbische Ltedergrappe, die durch ihre drei Am lila Rundreise-, n.chl nur m Deutschland, sondern ! nicht geschehen sein sollte.

Ja, mein Lieb! Nun ich vor der vollendeten Tat- ^ sache stehe uyv es keinZurück" mehr gibt, fühle ich erst ^ sy recht, was die Heimat mir war, obwohl ich in jedem Jahr nur einige Tage dort weilen konnte aber es war ! der Begriff! Mein Bruder hat nur Schweres zugcsügt!"

Mitfühlend streichelte sie seine Hand, und sie sah ihn » zärtlich an.

lKönnt' ich dir doch Helsen, mein Geliebter.'" i

Er drückte ihr die Hand, daß es ihr wehe tat. !

!Du mußt es! Du mußt mir darüber hiuweghelfen! ^ j Dollv. wenn du den Best*' meiner Väter kennen würdest : I das Gut mit den Feldern, den Wiesen, dem kleinen i Wäldchen und sich seichten Herzens davon trennen zu ! können, un: äußerer Vorteile willen o ich bin so ver- § bittert! Er schreibt ja, daß er einen sehr hohen, nie ge- ! ahnten Kaufpreis erzielt habe und er mich infolgedessen > reichlich entschädigen könne, trotzdem das Gut vom Vater > her reichlich verschuldet ist und der Schulden auch nicht ! weniger geworden sind!" !

Er schreibt, er erwartet dich umgehend, da die Ueber- ! gäbe an den neuen Besitzer sofort erfolgen soll", sie j blickte von dem Vriefblatt aufdu wirst reisen" ^

Am liebsten nicht! Wozu die unnütze Qual! Aber i doch reißt es mich hin mit tausend Banden noch ein­mal das Haus zu sehen,.in dem ich geboren und in dem ich meine Kindertage verlebt"

Folge deinem Gefühl, Herbert, reise! Auch mir würde es so gehen" Sie regele ihm zu.Warum bat eigentlich dein Bruder nicht geheiratet?" fragte sie", sicher hätte er dann nickst c. . einen Verkauf gedacht."

Ja, warum nicht! Willibald wollte erst sein ! Leben aenicßen: die Frauen.haben ihn sehr verwöhnt, uno dann hat ihm das freie ungebundene Leben den Ge­schmack an einem ruhigen Familienleben verdorben! Nun'fragt er sich mit seinen zweiundvierzig Jahren

für wen soll ich mich noch plagen: Frau und Kind Hab'' ich nicht, die Gesundheit sehr wacklig! und der Leid­tragende bin nun ich."

Sie strich leise, zärtlich mit der Hand über die seine. Er neigte sich und drückte einen Kuß daraus. -

Nein, ich will nicht undankbar sein! Ich habe ja dich, meine Dolly!" sagte er in tiefer Zärtlichkeit.

Wann fährst du?" fragte sie.

Ich denke, übermorgen früh. Auf jeden Fall komme -ich morgen nochmal mit vor! Und dann, Dolly, gedenke deines Versprechens, daß du mit einer sofortigen Heirat einverstanden bist. Sorge für deine Papiere zum Auf­gebot! Wir beide haben Loch nur uns!"

Liebevoll sah sie ihn an.

Wie du bestimmst, füge ich mich! Mich verlangt jetzt selbst danach, bald bei dir zu sein, mein Herbert, um dir über deinen Kummer hinwegzubetsen! Da, die Falten auf deiner Stirn die gefallen mir gar nicht du bist so ernst und traurig" Mit ihrer weichen, kühlen Hand strich sie leicht über seine Stirn. Er hielt die schlanken Finger fest und hauchte einen Kuß darauf.

Es geht mir das alles so nach! Könntest du mit mir, meine Dolly! Konnte ich dir zeigen, wo meines Lebens Freude war meine Heimat, die väterliche Scholle war mir alles! Ganz neidlos habe ich dem Bru­der, dem Aeltesten, seinen Besitz gegönnt weil er in meinen Gedanken, in meinem Herzen auch mir gehörte! Und jetzt sollen mit einem Male fremde Menschen darauf schalten und walten Menschen, für die sich keine Er­innerungen daran knüpfen, während mir jeder Fußbreit Boden heilig ist! Es empört mich unsagbar, daß mein Bruder lediglich um äußerer Vorteile willen! nein, das durfte er mir nicht antun" Seine Stimme bebte, und zornig leuchtete es in seinen Augen auf.

sFortsetzung folgt.)