Sehnsucht

Das höchste Streben und Verlangen eines D'naey. das tbm zuerst von der Natur eingcprägl. ist die Heimkehr zu seinem Ursprung; und weil Gott der Ursprung ist unserer Seele, so verlangt sie vornehmlich heimzukehren zu ihm.

Dante.

Abend im Advent

Winterstürme brausen-

heimlich ein Grausen

Wandert vom nahen Wald herein. ^

Aber mit warmem Schein Leuchten im Dorf die Fensterlein.

Äch, wie ist uns traut zmnut.

Wir sitzen um die Herdesglut,

Wenn draußen die Schluchten und Berge nachten. Und reden von fernen blutigen Schlachten.

Von Moick und Brand und der Menschheitsschmerz Zittert uns brennend um Auge und Herz.

Da erschüttert ein Schall, den der Wind zerweht Die Glocke läutet zum Abendgebet.

Und wir sitzen stumm und lauschen bang Wie über die Dächer wandert der Klang,

Und falten die Hände und schauen uns an.

Und einer spricht wie träumend dann:

Wann wird es endlich zur Wahrheit werden Friede, Friede den Menschen auf Erden!

Dochenvorlragsfolgs der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Sonntag, 21. Dcz: 11.3812.30 Uhr: Advent-Morgenfeier (Marie ,lnne- Weegmann-Schinitt, Äopran, Hilda Kocher-Klein, Klavier, Adolf Morlang, Vio­line, Ernst Slockinger, Sprecher; 4 Uhr: Zcitstgnal; 48 Uhr: Nachmittags- lvnzert; 8 Uhr: Sportnachrichten: 7.38 Uhr: Vortrag von Eberhard Herrigel, gnsfenhausen, überPhotographische Optik"; 88 Uhr: Spanischer Abend (Erich Fleischhauer, Violine, Alfred Junten, Klavier); 8.1518.1b Uhr: Nacht- lonzert (Rundfunkorchester, Hans Werder, Humorist, Gerda Hanst); 18.15 Uhr: Sportnachrichten.

Montag, 22. Dez.: 7.388 Uhr: Vortrag von Hermann Radestock über ^agd-, Sport- und Jägerlatein"; 88 Uhr: Opernabend der Opernschule der Hochschule für Musik (Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni); 8.1518.15 Uhr: Die besten Feuilletons der Zeit (Rundfunkorchester, Dir. Th. Brandt).

Dienstag, 23. Dez.: 7.388 Uhr: Vortrag von Pfarrer Griesbach Uber .Deutsche Weihnachten i» aller Welt"; 88 Uhr: Einfonie-Konzert (Philharm. Orchester, Leitung: H. Seeber-van der Floe); 8.1518.15 Uhr: Altes u. Neues aus der süddeutschen Heimat (Rundfunkorchester, Georg Ott, Dir. Th. Brandt),

Kleine 5^§^ma'' ? ? ;

Misfieussnss;.'L-n--: rn 2er". Am Court-' wird der Vapst die große Milsions-A -s ssi'ur" 2 'L'<? n crössr.

Die Ausst-'lf'ng gib:'cinen 2'-re-bli^ dir kc.rhc.ii.l,en Mis­sionstätigkeit in der ganzen Weit.

Eine Lnftfahrksgesellschask in Darrusiadk. Unter Beteili­gung des Freistaates Hessen, sämtlicher hessischen Städte, Provinzen und Kreise, der Technischen Hochschule, der Aka­demischen Fliegcrgruvpe, der Industrie und des Handels wurde eine Gesellschaft gegründet mit dem Zweck, in Darm­stadt eine Fliegerschule und einen Flughafen als Zubringer- Pation für die großen deutschen Luftschiffahrtslinicn ins Leben zu rufen.

Eine Neuerung amLos Angeles". Wenn die Winter­stürme es erlauben, wird das LuftschiffLos Angeles" (L. Z. 126) am nächsten Samstag einen Flug unternehmen, bei dem die neue Wafsergewinnungsanlage erprobt werden soll. Es handelt sich dabei um ein Herfahren, mittels dessen aus den Auspuffgasen Wasser gewonnen werden wird, so daß der im Laufe der Fahrt durch den Brennstoffverbrauch ein­tretende Gewichtsverlust wieder ausgeglichen wird und es nicht nötig wird, das kostbare Heliumgas zu opfern, wenn der Auftrieb des Luftschiffs zu stark wird.

Rückbenennung. Der Gemeinderat in Bergedorf bei Hamburg bat die nach der Revolution Bebelstraße genannte Straße in Bismarckstraße, die Reestraße in Moltkestraße und die Schloßstraße in Kaiser-Wilhelm-Straße zurückbenannt.

Schließung einer Loge. Nack dem Bericht des Pariser Journal" ist' das Gebäude der Großen Orientloge in Spa­nien auf Anordnung des Direktoriums geschlossen worden.

Schneestürme. Äm Gebiet der großen Seen in den Ver­einigten Staaten herrschen gewaltige Schneestürme, so daß die Schiffahrt eingestellt werden mußte. Viele Schiffe sind gescheitert.

Schrecken in Paris. In Paris ging das Gerückt, daß die Kommunisten am Donnerstag einen Handstreich planen.

Viele vorsichtige Leute hoben ihre Hinterlagen det Den Dan­ken ab und verließen die Stadt. Es blieb aber ruhig. Es fanden wohl fünf kommunistische Versammlungen statt, die aber wegen des dichten Nebels nur sckwach besucht waren. Nun soll ein Putsch auf den Heiligen Abend geplant sein.

Verunglückt. Auf dem Babnbof in Günzburg a. D. wurde der Oberpostschaffner Josef Laible vom Ulmer Schnellzug eriaßt und tödlich verletzt. Zwei weitere Schaffner erlitten erhebliche Verletzungen.

Verzweiflungstat. Am Grab ihres Töchterleins auf dem Friedhof in München haben sich der Arzt Oskar von Ley und seine iunae Frau vergiftet. Ley war von den Fran­zosen aus Düsseldorf ausgewiesen worden und lebte seither in ärmlichen Verhältnissen in München.

Der Bubikopf. Bei der Berliner Polizei liefen in letzter Zeit ausfallend viele Anzeigen ein, daß Mädchen auf der Straße von Unbekannten die Zöpfe abgeschnitten worden seien. Die Polizei hat aber festgestellt, daß in allen Fällen die Mädchen sich die Zöpfe selbst abgeschnitten haben, weil sie einen Bubikopf haben wollten und die Eltern es nicht er­laubten.

Bankraub. In der Zweigstelle Halstenbek der Pinne- beraer Bank (Holstein) raubten zwei bewaffnete Räuber 3600 -tt. Die Räuber wurden durch Gendarmen nach kur- zem Kampf festgenommen.

Richter Lynch. In Charleston (Staat Missouri) wurde ein Neger, der ein weißes Mädchen vergewaltigt hatte, von einer wütenden Volksmenge der Polizei entrissen, aufge­knüpft und mit Schüssen getötet. Dann wurde die Leiche mit einem Kraftwagen durch das Negerviertel geschleift.

Geldstrafen statt Freiheitsstrafen. In 8er Umbildung der Strafrechtspflege in Preußen ist den Gerichten die Befugnis erteilt, statt der bisher zwingend vorgeschriebenen Freiheits­strafen, z. B. beim Diebstahl, künftig auf Geldstrafen zu er­kennen, wenn die an sich verwirkte Freiheitsstrafe weniger als drei Monate beträgt und anzunehmen ist, daß der Sträfzweck durch eine Geldstrafe erreicht werden kann.

Eine Seltenheit. Der Schafhalter Friedr. Höfer in Schlierbach OA. Göppingen erhielt von einem Mutterschaf fünf lebende, voll entwickelte Junge.

Grotzfeucr. Die Spinnereien und das Kesselhaus von W. Blütchen und Söhne in Betschau (Niederlausitz) wurden durch ein Großseuer vernichtet. 230 Arbeiter sind beschäftigungs­los geworden.

Letzte Nachrichten.

Zum Abba« der Regie.

Koblenz, 20. Dezbr. Der Abbau der Regie ist soweit durchgefühlt, daß die letzten Beamten Ende d«. Mt«. Koblenz verlassen. Man nimmt an, daß die Abwick.ungSarbetten der Zollbehörden Mitte Januar beendet sein werden.

Die deutsche Note an den Völkerbund überreicht.

Paris, 20. Dezbr. HivaS meldet au« Genf, daß der deulsche Konlul Aschmann heute nachmittag dem General- sekielär des Völkerbundes die Note der deutschen Regierung überreicht hat.

Grundsätzliche Einigung in den deutsch-italienischen Wirtschaft» Verhandlungen.

Rom, 20. Dez. I folge der WethnachtSunterbrechung der Verhandlungen ist die deutsche WinschastSdelegation heute nach Berlin zurückgekehri. In unter? ichlelen Kreisen wird erklärt, daß eine grundsätzliche Verständigung mir Jialien er­reicht weiden konnte, wonach beide Länder sich gegenseitig das MetstbegüustigungSrecht gewähren.

Die Annahme des Konkordats iM Landtag gesichert.

München, 20. Dez. In der heutigen Entscheidungs- Sitzung dek VerfaffuniSausschusseS des Landtag-- unterzog der sozialistische Abg. Högner da- Konkordat nochmals einer eingehenden Kritik. Nach der Annahme der Vertiäge durch die evangelische Landessynode ist kaum mehr daran zu zweifeln, daß die Ktrchenoerträge im Landtage eine Mehrheit staden werden.

Rückkehr Gilberts nach Berlin.

Entscheidung über die 26proz Abgabe erst im Januar.

Paris, 20. Dez. Der Generalagent für die Reparations­zahlungen, Gilbert, reist beute Abend nach Berlm ab. Eine

Entscheidung über die Erhebung der 26 '/» Recovery Abgabe und ihre Anrechnung auf die Jahresleistungen des DaweS- vertrage» wird dem.TempS* zufolge die Konferenz der inter­alliierten Finanzmtntsterpresse Men, die im Januar in Paris zusammentreten wird.

Kurzmeldungen«

Gemäß Beschluß des bayerischen Obersten Landgerichts erhalten Hitler und Kriebel Bewährungsfristen.

Die noch der AnSeinündersetzung mit Kemal Pascha ge­bildete türkische Oppositionspartei hat einen beachtenswerten Wahleifolg errungen.

Die englische Luftverkehrsgesellschaft wird gemäß den Be­stimmungen de» Versailler Vertrags die Strecke London-Berlin ab 1. Januar mit kleinen Flugzeugen befliegen.

Der neu gemähte preußische Landtag wird am 5. Januar erstmals zusammentreten.

Handelsna ch r i A t en

Dollarkurs Berlin, 19. Dez. 4,21 Bill. Mk. Neuyork 1 Dollck 4.20, London 1 Pfd. St. 19,70, Amsterdam 1 Gulden 1,668. Zürich 1 Franken 0,813 Bill Mk.

Dollarschatzscheine 89.10.

Kriegsanleihe 0,805.

Franz. Franken 87,65 zu 1 Pfd. St-

Französische Handelsabordnung nach Japan. Eine große fran­zösische Abordnung, bestehend aus Industriellen aller Zweige, Kauf- leuien, Bauunternehmern, Weinerzeugern und Händlern, wird in den nächsten Tagen nach Japan abreisen, um dort grobe Aufträge zu sammeln.

Preisermäßigung sür Kupferblech. Der Kupferblechverband Hai den Preis für Kupferbleche von 195 RM. auf 188 RM. ermäßigt. Der Kupserrohrvecband hat seine Preise auf 93 -t( je Doppelzentner

Stuttgarter Börse, 19. Dez. Die Grundstimmung war heute wiederum gut. Lebhafteres Geschäft hat sich aber mit Rücksicht aus das Wochenende nicht entwickeln können, und die Kurse bleiben teilweise etwas höher, teilweise gut behauptet. Der Renten-- markt war ebenfalls etwas fester. Zprozentiae Reichsanleihe 0,815, äprozentige alte Württemberger 1,25.

Würtk. Vereinsbank.

Berliner Getreidepreise, 19. Dez. Weizen mark. 22.1022.70, Roggen 2222.30, Sommergerste 24.6027.10, Hafer 17.70 bi- 18.90, Weizenmehl 30.2533.25, Roggenmshl 30.25-33.25, Wei- zenkteie 14.7014.80, Roggenkleie 13.40 bis 13.50, Raps 400, Leinsaat 420425.

Marke

Frachtmarkt Winnenden. 18. Dez. Die Zufuhr zum Fruchtmark! betrug 189 Ztr. Weizen, 205 Ztr. Haber, 21 Ztr. Dinkel, 13 Ztr. Roggen und 10 Ztr. Gerste. Preis für Weizen 1011,50 -4t, für Haber 79,50 -4t, für Dinkel 89 °4t, für Roggen 10 und, Gerste 1011 -4( je Zentner.

Rotkenburg, 18. Dez. Hopfen. Im Hopfengeschäft geht der Handel immer langsam. Zwei Einkäufer bieten hier und auf den Lande für Prima-Ware 230250 -4t, für gelbe 150170 und rot» 70120 -4l per Zentner. Wegen Geldmangel ist mancher gezwun­gen, zu verkaufen, obwohl der Produzent besser steht, der im Ja­nuar 1925 verkauft, da er dann Steuervergünstigung hat.

Devisenkurse in Billionen

Berlin

Holland 100 Tuld

Belg-eu 100 Fr.

Rorwege« 100 Kr.

Dänemark 100 Kr.

Schwede» 100 Kr.

Mallen 100 Lira

London 1 Pfd. Sterl. Neuyork 1 Dollar

Daris ' 100 Fr.

Schweiz 100 Fr.

Spanien 100 Peseta D-Oester. 100000 Kr. Prag 100 Kr.

Ungarn 100 000 Kr Argentinien 1 Peso

Avkto 1 Zen

Danzig 100 D, Gull

18. Dezember

Geld

Brief

169.24 20 65 63,47 73,81 113,04 17.95 19,675 4.195 22,41 81.20 58,33 5,907 12,72 5,705 1,623 1,608 78.05

169.66

20,71

63,63

73.99 113.32

17.99 19,725

4.205

22.47 81.40

68.47 5,927

12,76

5,725

1,627

1.612

78,25

Das Wetter

19. Dezember

Geld

Briest

169.44 20 79

63.52 74.41

113,05

17.89

19.745

4,195

22,55

81.26

58.53 5,907

12,72

5.725

1,629

1,608

78.30

169,86 20,85 63.68 715S 113,33 17.93 19,795 4,205 22.61 81.46 58,67 6,927 12,76 5,748 1,633 1,612 28,50

Der Hochdruck übey dem Koniinent behauptet sich. Für Somr- tag und Montag ist trockenes, nur wenig bedecktes und mäßig frostiges Wetter zu erwarten.

LvirrnHsr

^IIv irgendwo angekünckgien oäer durcb Reisende angeborenen

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>vonn niojit vorrätig, rsebnvNslen» nnä^rn OrLNinsIprvisvii, okno Mon auf Aunseli Z-o^sn

katsnra.tünnZ'on, dssorsst von

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