Das Licht als Hrankheitsfeind

Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß das Lickst: jawohl das Sonnenlicht als auch das elektrische, zu einer'unse­rer stärksten Hilfen im Kampf gegen alle möglichen Krank ^rten geworden ist. Bekanntlich besteht das weiße Licht aus Rrrem Gemenge verschiedener Strahlen von verschiedener Wellenlänge und Brechbarkeit. Vermittels eines Elaspris- Das kann man diese Strahlen von einander trennen, und kn dem so erzeugten farbigen Band, dem sogenannten Spek­trum, unterscheidet man nun sechs verschiedene, ineinander übergehende sichtbare Teile: Rot, Orange, Gelb, Grün, Hell-, Dunkelblau, Violett; außerdem lassen sich aber noch für unser Auge sticht wahrnehmbare Strahlen vor dem Rot, die soge­nannten-Jnfra-Roteg (infra, latein. diesseits) und nach dem Violett, die Ultra-Violetten (ultra, latein. jenseits) Nachweisen. D'e schwächer gebrochenen, langwelligen infra­roten Strahlen sind hauptsächlich Wärme strahlen, während die stärker gebrochenen Brechung bedeutet so viel wie Ab­lenkung von der geradest Lichtstrahllinie, kurzwelligen «ttravioletten Strahlen wesentlich chemische Wirkungen «-zeugen. Sie sind es auch, durch die vorwiegend die photo­graphische Platte geschwärzt wird.

Zum Verhüten und Bekämpfen von Krankheiten kommen; wie der prakt. Arzt. H. Ferres in den Leipz. N. Nachr. ßieichermaßen alle Strahlen in Frage. Bor allem möchte ich auch auf eine Verwendung deselektrischenLichts Hin­wegen: die Endskopie. Man versteht darunter die Un­tersuchung des Körperinnern mittels gerader Röhren, durch hie ein elektrisches Glühlämpchen von etwa Erbsengroße hin- durchgefiihrt wird. So ist z. V. ein großer Teil des Darms durch die Endoskopie der unmittelbaren Betrachtung zugäng­lich genwrden, und ganz gewiß wird manch bösartige Ge­schwulst durch eine derartige Untersuchung so früh entdeckt, daß eine hellende Operation noch möglich ist.

Neben der einfache«, gemischtstrahligen Glühlampe kom­men eine Reihe von Lampen in Frage, die mehr oder weni­ger an bestimmten Strahlen reiches Licht aussenden. Zunächst ist da an die eVrwendung desroten Lichts bei den verschie­denen Formen der zur Schweißerzeugung dienend«» Bäder zu erinnern. Wie erwähnt, ist rotes Licht vor allem eeiech an Wärmestrahlen. In China hat man schon seit alte« Zeiten pockenkranke in rote Decken gehüllt und dadurch eine geringere Vereiterung der Bockenpustrln und weniger ent- penllende Narben erzielt. Auch bei Erkrankung an S cha r- ba ch und Masern läßt sich, wie sorgfältige Beobachtungen ergebest haben, der ganze Prozeß abkürzen und erleichtern, wenn die Fnster mit roten Vorhängen ver­hängt werden. Allerdings ist die immer noch geübte Unsitte; den Pattenten das Zimmer weitmöglichst zu verdunkeln, aufs schärfste zu verurteilen! Das Sonnenlicht, dem eine beträcht­liche vakterientötende Kraft zukommt, muß, je reichlicher, desto bester, in Krankenzimmer bineinscheinen können. Wie de, Kopenhagen«: Forscher Zinsen gezeigt hat, werden durch.di« roten Vorhänge diejenigen Strahlen ferngehalten, die auf di« st> der Haut sich abspielenden Vorgänge reizend einwirken nämlich hauptsächlich die ultra-violetten. Die wichtigste Ver­wendung aber hat die sogenanntekünstliche Höhen- ^onne" bei der Behandlung der Tuberkulose jeder Drt gefunden. Die Grundlegung dieser so segensreichen An­wendung verdanken wir gleichfalls Zinsen. Er hat die ßhstmmste Form der Hauttuberkulose, den Lupus, eine ent­stellende, früher nur durch ätzende Salben und durch Aus- sthneiden behandelte Erkrankung durch das Licht einer be- stmders konstruierten Bogenlampe behandelt und ganz her­vorragende Erfolge erzielt. Das Wesentliche an der Finsen- kamps ist, daß die Linsen, die das Licht auf eine etwa mark­stückgroße Hauptsläche sammeln, nicht aus Mas bestehen, sondern aus Quarz, der für diese Strahlen durchgängig ist Durch Wasserkühlung werden die Wärmestrahlen äusgefchal- tet. Die wirksamen Strahlen bewirken erstens ein Absterben der Tuberkulosebazillen, dann aber, schaffen sie durch An­regung einer Lichtentzündung, die sich durch Rötung, Schwel­lung und Blasenbildung kundgibt, eine für die Krankheits- "regrr ungünstige, für eine Aufsaugung der Kr an khestsp ro­ckte überaus günstige Lage.

Rach Finsens Borbild ist dann von dem Berliner Haut- ezralisten Prof. Kromayrr die Quecksilber-Quarz- ampe, das Urbild der künstlichen Höhensonne, konstruiert worden. In ihr wird auf elektrischem Wege Quecksilber zum Berdampsen und dieser Dampf zum Glichen gebracht; die ^Vorgänge spielen sich in einer Ouarzröhre ab, dig ja für die hier entstehenden viel ultra-violettes Lick-t Strah­

len SurchkäMg ist. Auch die' sogenannte Uviollampe ist ««e-Form der künflKchen Höhni-sonne, di" sich rvesenGch für fiKWestrastlung eignet. Außer der Veh : I: 7 des Llqsms. Haarausfall, von Blutgefstßmalen und allerlei HauErcmk- heiten ist neuerdings mit vorzüglichem Erfolg die englische Krankheit mit Höhensonne bestrahlt worden; auch jau­chige, schlecht hellende Wunden sind mit ihr behandelt worden. Letzteres geht mit zurück auf die Tatsache, daß Eitererreger durch ultraviolette Strahlen abgetötet werden: auch hat man bn großen Wasser keimfrei dadurch gemacht!

Die einzige natürliche Lichtquelle der Erde, die Sonne, auch der Mond strahlt bekanntlich Sonnenlicht zurück, ist einer unserer Haupthelfer im Kampf gegen die Tuberkulose. Nach­dem Dr. Rollier in der französischen Schweiz, in Lepsin, in eine Höhe von 1500 Metern, ihre Heilwirkung bei allen Formen der Tuberkulose, besonders den chirurgischen, sozu­sagenentdeckt" hatte, wurden unter anderen auch an reich besonnten Plätzen unserer deutschen Mittelgebirge zahlreiche Lungenheilstätten errichtet. Ueberall ist der Kernpunkt der

Schnee die Sonnenstrahlen zurückwirft. Die Kranken sind nur mit einer Badehose, bei kühler Witterung mit einem Flanellumhang bekleidet, auch im Winter! Außerdem tragen Ke einen Augen- und Kopfschutz. Rollier hat auch offene mborkulose Wunden, wie Gelenkeiterungen usw., nicht wie sonst üblich verbunden, sondern nur durch ein weitmaschiges Drahtnetz geschützt, Licht und Luft nreisgegeben und, wenn auch mitunter erst nach langer Zeii, wunderbare Erfolge erzielt.

Die gefährliche Mundhöhle

In der letzten Zeit ist den Aerzten ausgefallen, daß sich die Zahl der Entzündungen des Rachenraumes und der Tonsillen (Mandeln) außerordentlich vermehrt hat. Diese Mandelentzündungen sind sogar sehr bösartig mit Eiterun­gen, Geschwürbildungen usw. aufgetreten und haben auch be­nachbarte Gegenden in Mitleidenschaft gezogen. Wenn es jemand im Halse hat, so denkt er immer zuerst anErkäl­tung".Ich weiß gar nicht, wo ich mich erkältet haben könnte", ist die ständige Redensart. Daß auch andere Ur­sachen vorliegen können, davon wissen die wenigsten, abge­sehen davon, daß man sich meist untereErkältung" nichts denken kann. Ein klares Bild über den jetzigen Stand der Erkältung" gibt uns in derUmschau" Prof. Dr. Schade. Die Erkältung ist die Schädigung des Körpers durch Ab- kühlungswirkungen. Die Abkühlungsgröße, die eine Wetter­wirkung hervorzubringen vermag, hat ihr physikalisches Maß in dem Zusammenwirken von Temperatur, Luftbewegung, Nässe und Besonnung. Der Einfluß der drei letzgenannten Einwirkungen ist dabei ein so großer, Laß die Temperatur allein nicht entfernt als die Hauptursache angesehen werden kann.

Schade stellt drei Arten der Abkühlungsschädigung für den menschlichen Körper fest. Die unmittelbare örtliche Schädigung bei Einwirkung der Kälte auf die Haut und die Schleimhäute (auch -der Nase und des Rachens) besteht näm­lich in der Veränderung der Gewerbskolloide in der Richtung einer Ausfüllung (Gelbildung). Diese Schädigungen wer­den am besten kurz als Erkästungsgelosen bezeichnet. Zu­nächst wird durch die Kälte die Haut spröde, die Elastizität der obersten Hautschicht wird verringert, und es entstehen bei den üblichen mechanischen Dehnungen der Haut Risse. Dis tieferen kolloiden Abkühlungsschädigungen der Haut werden als Gefäßlähmungen und als Frostbeulen kenntlich. Schade schiebt den Schleimhäuten des Rachens und der Nase einen hohen Prozentsatz des Käkteschutzes zu, der Nase mit ihren Schwellorganen allein fünf Neuntel der gesamten Kältrab- wehr der Atemschleimhäute. Bei eintretender KWegelose können sogar Geschwürsbildungen bis zum Knorpel Ein­treten und beim Atmen mit offenem Mund schwere Erschei­nungen der tieferen Teile der Atmungswege. -

Die zweite Art der Kältewirkung ist eins Fernwirkung, die wissenschaftlich längst anerkannt ist. Mit Hilfe des vege­tativen Nervensystems werden Kältereize an irgend einer Stelle des Körpers fortgeleitet. Die Wirkungen bestehen in Störungen der Blutversorgung, in krankhafter Schleimab- sonderung und in Muskelzusammenziehungen. Wir kennen den Schnupfen beim Naßwerden -der Füße, bei Zugluft, die Blassnkatarrhe (Reizung der Harnblase) als Folge der Nässe (Namentlich im Krieg) usw. Die dritte Art der Er- ' -bAüsun a besteht in einer Herabsetzung der chenn-

schen Abmehrkräfte des menschlichen Körpers MgenMer An­steckung der verschiedensten Art.

Uns interessiert namentlich die erste Art der Abküki, lungsschädigung. Durch Risse in den Schleimhäuten ist Eni. lich für viele von den in unserer Mundhöhle hausenden Bazil­len Tür und Tor geöffnet, so Laß sie ungehindert in den Kör, per erndringen können. Mit Recht wird daher die Mandel, gegen- als recht gefährlich für den Menschen angesehen: Vielfach halten die lymphartigen Gebilde die Insekt!cmskeinre zurück, was sich, grob schematisch ausgedrückt, in Mandel, entzündungen geringerer oder schwererer Art (Eiterungen Geschwüre usw.) äußert. Manchmal gelingt das aber nichE dann geraten die Keime (Eitererreger, DiphtheriebaMeN Erreger der Lungenentzündung, Typhusbazillen usw.) in Blutbahnen. Namentlich die Eitererreger sind sehr gefähr­lich, es tritt eine Allgemeinverseuchung durch sie ein. Ueber- all bilden sich Eiterherde, ein langsames qualvolles Siechtum- bei dem der Tod der Erlöser ist, ist die Folge. Daher mehr Pflege der Mundhöhle, mehr Achtung auf kariöse Zähne, -ft j Brutstätten der Infektion und rechtzeitiges Aussuchen des ! Arztes auch bei scheinbar harmlosen Halsentzündunasn.

- Dr. W. K. -

Die Hygiene des Vstts

Die erste Aufgabe, dis das Bett hat, ist der Wärmeschutz; da während des Schloss die beiden hauptsächlichsten Wärme­quellen des menschlichen Körpers, die Drüsen und Muskel­arbeit, ruhen, drohen äußerst leicht Störungen des Wohlbe­findens durch eine abnorme Abkühlung. Das Bett muß daher zunächst einen ausreichenden Wärmeschutz gewährleisten; so­dann muß es den Ausdünstungen des inenschlichen Körpers möglichst freien Laus gewähren und einfach und leicht zu reinigen sein- Für die Erößenverhältnisse der Bettstellen muß als Regel gelten, daß Las Bett einer erwachsenen Per­son eine Längs von zwei Bietern und eine Breite von einem Meter hat.

Der Beitboden sollte elastisch sein, diesem Anspruch ge­nügen in der vollkommensten Weise die modernen metallenen Beitbödsn. Auf dem Bettboden ruht die eigentliche Matratze; das beste Füllmaterial hierfür ist das Roßhaar. Die Gestalt der Matratze muß so sein, daß sie in ihrem mittelsten Teil, der naturgemäß am meisten in Anspruch genommen ist, dicker ist als nach den Seiten hin, daß die Oberfläche also keine Ebene, sondern eine leicht konvexe Fläche darstellt; sehr emp­fehlenswert sind auch die dreiteiligen Matratzen. Eine ein­fache Roßhaarmatratze, mit einem Laken bedeckt, genüg! voll­kommen als Unterchge. Die vielfach beliebten Unterbetten sinh geradezu schädlich. Der Durchgang der mit den Körper­ausdünstung beladenen Bettluft wird dadurch erschwert, i"ch es tritt die Gefahr hinzu, daß der im Bett Liegende die verdorbene Luft einatmet.

Aus denselben Gründen nt auch für die Oberbetten die Federfüllung zu verwerfen. Federbetten sind nur für Blut­arme, Schwache und bei besonders starker Kälte anzuwenden; sonst find immer zum Zudecken eine oder nötigenfalls zwei leichte wollene Decken vorzuziehen. Nur für die Kopfkissen find Federn als Füllmaterial zuzulassen: jedoch achte man daraus, daß solche Federkissen prall und vollgestopft sind, da­mit der Kopf nicht zu tief einsinkt; sonst wird der Zutritt frischer Luft vom Schlafenden abgehaltsn.

Usber die zweckmäßige Körperlage im Bett, ob horizontal mit leichterhöhtem Kopf oder mit erhöhten Füßen, entscheidet die Gewohnheit des Einzelnen. Schwächliche und Blutarme pflegen mit tiefliegendem Kopf, oft sogar mit erhöhten Füßen zu schlafen; dev Schlaf in dieser Lage ist niemals recht er­quickend, oft sogar durch schwere Träume beunruhigt.

Zum Schluß seien für dis Hausfrauen noch einige kurze Bemerkngen über dasBettmachen" hinzugefügt. Nicht so­fort nach dem Verlassen sollen die Betten gemacht werden, sondern zunächst bei offenen Fenstern längere Zeit ausgedeckt lüsten. Kissen, Matratze und überhaupt alle beweglichen Bettstücke sind aus dem Bsttgestell heraus,zvnshmsn, einige- male durchzuschütteln, mit der flachen Hand tüchtig auszu­klopfen, um die in ihnen befindliche schlechte Lust berauszu- treiben, und sodann möglichst lcmae der frischen Luft auszu­setzen; erst dann sind sie, wo es angeht, umgekehrt wieder an OA und Stelle zu legen. Die Bettdecke bleibe noch möglichst lange zurückgeschlagen.

Diese Nummer umfaßt 8 Zeitru.

s Hiezu die stluftr. Beilagen:Feierstunden" nudUnsere Heimat."

Emmingen.

Am Montag den 10. November 1824, nachm. 4 Ahr kommen auf dem Rathaus aus Ab!. 7 und 8 de«

Gemeindewaldes

ca 32 Nftm. Langholz

im SubmisstonSweg zum Verkauf.

II. Klaffe 1.94 Fest«.

III. 10.0«

IV. 10.63

V. 5.0S

Sägholz II. Klaffe 3.76 Fest«.

Bedingungen werden auf dem Rathaus bekannt gegeben. 1334

Gemeinderat.

AuMer TMensahrKn

vorrätig bei

k. «. LL 18 L«. SüMsMg.. »LKVIV.

muß vor allem Nie. Laug« richtig bereitst, also auch Nie richtige Weng» Perfil genommen werNen. 2m Durchschnitt rechnet man I Paket »nf reichlich 2S Liter Wasser; bet sehr schmutziger Wasche etms» mehr.

ist SM ergiebigsten» wenn es kalt »üfgelsst wirN. Da es einen sehr h > -S.-Ha'.r an bester Kernseife Hst,

ts- seNe w-itrre WitosrwenNl-ng von Leise unnviig. Wenn Sie sparsam waschen wollen, so nehmen Sie nur Persil

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