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In der zweiten Hälfte findet sich Nagold besser zusamm en und drängt. ES wird auch geschaffen, aber all» daneben und darüber. Endlich, nach etwa 35 Minuten wird di« Spannung durch einen schönen Torschuß der Nagolder Mittelläufers gelöst. Nagold behält seine Ueberlegenheit bet, -er Sturm spielt aber zu zerfahren und versiebt dfe schönsten Sachen. Kurz vor Schluß gelingt Uaterreichenbach ein Durchbruch, Nagold Verteidigung nimmt die Sache zu leicht und schon fitzt das auSgletchende Tor. Bei diesem Stand trennen sich die Mannschaften. Der Spielstärke nach mußte das Ergebnis 3:1 für Nagold lauten. Schiedsrichter Spadt vom l. F C. Pforzheim war dem Spiel ein strenger, aber gerechter Leiter, den wir immer gern hier sehen werden. G.K.
F. C, Calw — Tiesenbronn 2:2 (2:0.)
Die Stuttgarter Kickers verloren gegen V. f. R. Heilbronn 0:1.
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Der Sportkl. uttgart spielte gegen F. C. Mühlburg 3:2.
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Freiburger F. C. und 1. F. C. Pforzheim trennten sich 0:0 unentschieden.
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Ebhausen. 25jähr. Jubiläum der Toang. Jung inännerveretn ». Die Gedenkfeier, die der hies. Verein aus Anlaß seines 25jährigen Bestehen« gestern feiern durfte, gestaltete sich zu einem Fest nicht nur für unsre Gemeinde sondern auch für den ganzen Bezirk. Und war neu — aber dennoch zielbewußt — in Erscheinung trat, dar war die öffentliche Kundgebung, welche nachm. V-2 Uhr auf der belebten Dorfstraße abgebalten wurde. Was diese wohl wollen? fragte sich mancher. Jetzt tritt auch schon ein treuer Freund und Be- rufSarbeitsr, H. Generalsekr. Elfäßer-Stuttgart, aus dem Kreis und mit frischer freier Stimm« kündet er den lauschenden Zuhörern, nachdem vorher ein Loblied angestimmt wurde, wer wir sind und was wir wollen. Er erinnert an die Glanzleistung deutscher Wissenschaft und Technik in den letzten Tagen. Ein hl. Ahnen geht durch unser Herz. Gefüllt mit dem hl. Geiste, der" unsre Sinne noch oben zieht, sollten auch wir unS über, die Kleinlichkeiten des alltägl. Lebens schwingen. Denn wir brauchen Männer, die an ihrem Gewissen Gottes reinigende und erneuernde Kraft erfahren haben und deren Leben ein Zeugnis dieser Kraft ist. Wir brauchen eine Jugend, die au» tiefster Seele hungert und dürstet nach Gerechtigkeit; denn dann nimmt ein Menschenleben etne-Wendung und der Flug von der Alten in die „neue Welt" ist geglückt. Wettere ernst« Worte wurden noch gesprochen vonzwei Jüngeren und aufmerksam lauscht alles den Rednern. So etwas hat Mancher noch nicht erlebt — von lauter jungen frohen Menschen! Feierliche Stille herrschte und aller war ergriffen. Mit dem Gesang des LutherliedS schloß diese Veranstaltung. Die Vereine bewegten sich in geschlossenem Zuge, voran die Posaunenchöre Gültlingen und Spielberg-Egenhausen, zum Gemeindehaus wo die eigentliche Feier stattfand, besonder» durch die Ansprachen von Pfarrer Götz und Gen. Sekr. Elsäß.er ihre grundlegende Wethe erhielt und ihr da» Zeichen aufdrückte welche» da» Merkmal der ganzen Vereinfache ist und bleiben wird: der innere Zusammenhang mit der Kirche und Religion. Nachdem die Feier mit Gesang und Gebet eröffnet war, berichtete der Vorstand, Gottfr. Völker, über die BereinSge- schichte, welche das Bild eine» im Stillen und Kleinen emporwachsenden Vereinslebens entrollte. 25 Jahre VereinSleben — wer vermißt die Fülle von Freud u. Leid, Sorg u. Müh, Gelingen u. Mißlingen, die in der Geschichte dieser Jahre enthalten ist? Wer wollte die Geschichte nicht zu sich reden lassen u. nicht fröhlich Weiterarbeiten? Traf doch damit da« Wort vom Ortsgeistlichen den rechten Ton: „Die auf den Herrn harren, stiegen neue Kraft ..." In gewählten Worten zur Feier sprachen noch der Bezirksvorstand der Jungmännervereine, Oberlehrer Ko pp Walddorf und für den Nagolder Bruder- oerein Stadtpf. Dr. Schairer. — Verlesen wurden noch
eingegangene Glückwünsche von auswärtigen Mitgliedern und Vereinen. Die eigenartige, schöne, erfrischende und belebende Arbeit an der Jugend einerseits, wie auch den Kampf um die Jugend in demselben andererseits wußte auch Pfarrer PauluS-Dußlingen in warmen und begeisternden Worten oorzuführen. Der überaus zahlreiche Besuch durch die hiesige Einwohnerschaft bezeugte, daß der Verein unter derselben reges Interesse gefunden hat. — Gegen 6'Uhr traten die auswärtigen Vereine den Heimweg an, nicht übermüdet von den Genüssen, an denen die meisten heutigen Feste kranken, sondern erfrischt und grkläftigt von den Eindrücken einer echt fröhlichen Jugendfeter.
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Herrenberg» 20. Okt. Besuch der LandwtrtschaftS- lchule. Zum Besuch der hiesigen Landwirtschaftsschule haben sich für den kommenden Winter insgesamt 78 Schüler gemeldet und zwar 44 für den Unter- und 34 für den Oberkurs. Unsere Landwirtschaftsschule wird demnach auch in diesem Jahre sehr stark besucht sein.
Anterjettinge», 20. Okt. Erntearbeiten. Die für unS so wertvolle gute Witterung hilft kräftig beim Einbringen der Herbstgewächse. Die Kartoffelernte ist fast beendet. Der Ertrag wäre gut, wenn nicht zahlreiche Knollen erkrankt wären. Besser ist eS bei den Runkelrüben und Zuckerrüben, die zur Zeit geerntet werden, diesen hat das nasse Wetter weniger geschadet. Die Obsternte fiel gut au». Der Ertrag de« Getreides ist im Durchschnitt gut. Nur der Weizen, der schon bald gefallen war, hat ganz spärlich Körner. Die anderen Getretdearten dagegen find befriedigend. An Hopfen sind nur noch wenige Posten am Ort.
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Wildbad» 15. Okt. Der Frau des Sattlers W. Fahrbach in der Rennbachstraße fielen beim Holzhinaufziehen einige Holzscheitchen auf den Kopf und verletzten sie derart, daß sie bewußtlos zusammenbrach. — In der Papierfabrik kamen zwei jüngere Arbeiter an einem Rost, der mit einer starken Feder und einem Triebe! in Verbindung steht, dadurch zu Schaden, daß die zu stark gespannte Feder plötzlich den Triebe! in rasche Bewegung versetzte, der die beiden Arbeiter erheblich verletzte.
Handelsnack richten
Dollarkurs. Berlin. 18. Sept. 4,2105. ^
Kriegsanleihe 570—580.
Die Lnkschädigungsanlelhe ist in England 13 mal überzeichnet worden.
Der schwedische Anteil, 16 Millionen schwed. Kronen, wurde in einer halben Stunde voll gezeichnet.
Die spanischen Bankiers haben das Ersuchen der belgischen Ban- kiers, einen Teil des belgischen Anteils an der Entjchädigungs- anleihe zu übernehmen, abgelehnt.
Die Umstellung der Reichsbank aus Reichsmark. Der .Deutsche Handelsdienst' erfährt über die Umstellung der Reichsbank auf die seit kurzem gesetzlich in Kraft getretene Reichsmark: 3m Kasten- verkehr der Reichsbank werden fortan die auf Reichsmark (Ab- Kürzung: RM.), auf Billionen Mark und auf Renkenmark (Abkürzung: Rent.M.) lautenden Zahlungsmittel sowohl bei Einzahlungen wie bei Auszahlungen gleichwertig behandelt. Auf Renkenmark lautende Wechsel und Schecks wird die Reichsbank einstweilen noch ankaufen und den Erlös auf Reichsmarkgirokonto gukschreiben. Für neu auszuskellende Wechsel empfiehlt sich, soweit nicht Sonderfälle vorliegen, die Ausstellung in Reichsmark. In Zukunft wird die Reichsbank im Kreditverkehr von der Forderung der E nt-w ertungsklausel absehe n.
Die Tabaksteuer lm 2. Vierteljahr 1924. Der Steuerwerk betrug im 2. Viertel des Recknunasiabrs 1924 an verkauften Tabak.
steuerzeichen in Goldmark für Zigarren 33,88 Millionen, für Zigaretten 75,74 Millionen, für Rauchtabake 11,57 Millionen, für Kautabak 0,426 Millionen, für Schnupftabak 0,3 Millionen und für Zigarettenhüllen 0,074 Millionen, insgesamt also rund 122 Millionen Goldmark. Aus dem Steuerwert ergibt sich für Zigarren eine Menge von 1212 Millionen Stück, für Zigaretten 5112 Millionen Stück, für Rauchtabake 6 480 000 Kilogramm, für Kautabak 55 Will. Stück und für Schnupftabak 541838 Kilogramm.
Ermäßigung des Weingeistpreises. Vom 18. Oktober ab beträgt der allgemein ermäßigte Verkaufspreis für Weingeist, der von der Neichsmonopolverwaltung für Antriebszwecke abgegeben wird, 13,50 Mk. für 1 Hektoliter.
Deutsch-amerikanisches Kabel. Di« deutsch« Atlantische Telegra- phen-Gesellschaft hat mit der Handelskabelgesellschaft Mackay in Neuyork die Legung eines direkten deutsch-amerikanischen Kabels über die Azoren vereinbart. Das Kabel, an das Spanien Anschluß erhalten wird, wird das bestausgestattet« der Welt sein. Es soll am 1. Januar in Betrieb genommen werden.
Deutsch-englischer Handelslufkdiensl. Gegenwärtig sind Verhandlungen im Gang für die Einrichtung eines regelmäßigen Handelsluftdienstes zwischen Berlin und London.
Märkte
Berliner Gekreidepreise, 18. Okt. Weizen märk. 22.30—22.90, Roggen 22.20—22.90, Sommergerste 24—27, Hafer 18.60—19.30, Weizenmehl 32—35.25, Roggenmehl 31.50—35.25, Weizenkleie 13.80—14, Roggenkleie 13, Raps 390—400.
Eiermarki. Berliner 10—19, Sächsischer 10—16, Oldenburger
11— 16, Schlesischer 10—16, Süddeutscher 10—15, Westdeutsch«
12— 20 (Großpreise).
Stuttgart, 18. Okt. Großmarkt. Der Markt ist heute mit schöner einheimischer Ware reich beschickt, die raschen Absatz fand. Aepfel 8—20, Birnen 10—30, Quitten 20, Rüste 50, Brombeeren/ 50—70, Pfirsiche 25—40, ausländ. Trauben 22—27 (Kleinverkauf 40—55). — Spinat 10—20, Kraut 5, Rotkraut 6—8, Köhl 5—8, Gelbe Rüben 6—8, Zwiebeln 9—12, Kartoffeln 5—5.5, Tomaten 5-10 d. Pfd. Sellerie 10-20, Rosenkohl 15—30, Blumenkohl 20—80, Kopfsalat 3—10, Endivien 6—12 d. St.
Butter 2.10—2.20, Zentrifugendukter 2.20—2.30, Molkerei- butter 2.30—2.40, Süßrahmbutter 2.50, amerik. Schmalz 98—1.00, dänisches 1.05—1.10, Kokosfett 63—68, Speck 150, Speiseöl 1.50, Backsteinkäse 1.25-1.30, Rahmkäse 1.60-1.80, Eier 12-17», Honig 1.40 d. Pfd.
Stuttgarter kartofselgrotzmarkt (Leonhardsplatz). Zufuhr 2000 Zentner. Preis 5 -K für 1 Ztr. — Filderkraulmarkt (Leonhardsplatz). Zufuhr 300 Ztr. Preis 5 -1t für 1 Ztr.
Stuttgarter Mostobstmarkt (Wilhelmsplatz). Zufuhr 3000 Ztr. Preis 5.50—6.50 -K für 1 Ztr.
Nürnberger Hopfenmarkt. Markthopfen prima 300—320, Mittel 250—290, geringe 190—240, Gebirgshopfen 300—330, Spalter Landhopfen 300—350, Hallertauer 300—330, 250—290, 200—240. Hallertauer Siegel 300—330, 250—290, Württemberger 290 bi« 320, 250—280 GM.
Das Wetter
Eine Depression im Norden beginnt auf die Wetterlage in Süddeutschland einzuwirken, so daß für Dienstag zeitweise bedecktes, aber vorwiegend trockenes, ziemlich Kühles Wetter za erwarten ist.
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bei Husten, Heiserkeit, Katarrh
Tabletten
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Tilo Brand und seine Zeit !
tts Roman von Charlotte Niese
(Nachdruck verdaten.)
Sven lächelte. „Wir haben Len Dänen viel genommen. Sollten lhsen zwar untertan sein, aber Erich ist nie mein Freund gewesen, mü> die Alheid —", er hielt inne und ein Ausdruck des Hasses trat in seine Augen.
„Was hast du mit ihr gemacht?" erkundigte sich Tilo, aber der! andre schüttelte den Kopf.
„Frag mich nicht, ich rede nicht über sie!"
„Aber sie war doch die Frau deines Großvaters!"
„Sie vergiftete ihn!"
„Sie wollte es nicht; den Becher sollte Margarete haben!"
„Du redest für sie, und du warst es doch, der fast zertreten würde von ihrer Beschuldigung'."
„Ich weih!" Tilo fuhr mit der Hand über seine Brust. Hier empfand er immer noch Schmerz, wenn er an die Tritte und Stiche dachte, die damals ihn fast töteten. „Lebt sie noch?" fragte er.
„Ja!"
„Im Gefängnis?"
„Ja!" ^
„Du hättest sie töten sollen!"
„Das wäre eine zu milde Strafe gewesen! Sie sitzt in einem finstern Loch, sieht die Sonne nicht und auch nicht den Mond; — hat Zeit zum Nachdenken. Kann das Elend denken, das sie mit Erich über das Land brachte; auch über deine Insel. Sie weint oft und bittet um Gnade; dann lache ich und laste sie einen Tag hungern!"
Tilo erhob sich. „Sven, sei nicht so grausam! Tote das arme Weib, damit ihre Leiden aufhören. Me ist eine große Sünderin, aber sind denn wir ganz rein?"
Auch Men hatte sich erhoben. „Mein Herz ist hart geworden!" sagte er finster. „Ich hatte ein Mädchen lieb. Sie lebte an der Schlei, wo Erich die Burgen bekannte. Die Burg, wo sie, die ich freien wollte, wohnte, fiel in seine Hände und Alheid warf die reine Jungfrau ihren polnischen Reitern vor. Ich erzähle ihr manchmal die Geschichte. Dann weint sie. Meine Jungfrau ist elend gestorben; und ich sollte diesem Weibe Gnade erzeigen?"
Er war gegangen und Tilo hielt ihn nicht zurück. Die Zeiten waren hart, und wer sich rächen konnte, der rächte sich. i
Eines Tages schritt Tilo wieder über seine HeimatinsA. Me!
> Dänen waren vertrieben und die Holsten die Herren der Insel. I j Herzog Adolf regierte jetzt und suchte die Insel wieder zu besiedeln, s
> Versprach jedem, der hier ein Haus bauen, ein Land übernehmen wollte, besondre Gerechtsame.' Aber bis jetzt kamen die Siedler nur spärlich. Der Wald war verwüstet, die Dörfer verbrannt, die meisten vom Erdboden verschwunden, Trümmer überall. Tilo ging m dem Platz vorüber, wo einst das Kloster Bannesdorp stand. Von ihm war nichts mehr zu sehen. Nur die kleine Einsiedelei stand etwa eine halbe Stunde davon, und hier saß ein alter Mann in
! zerlumpter Kutte, der beim Anblick von Mo einen Schrei ausstieß, sich dann aber vorsichtig näherte.
„Ich bin ein Bischof gewesen!" flüsterte er. „Jetzt bin ich ein Eremit. Hinnerk Brand gibt mir manchmal zu essen. Ich bin ein Eremit. Ehemals war ich ein Bischof. Es ist lange Herl"
Er lief noch eine Welle hinter Tilo her, dann verschwand er tm Gestrüpp und Tilo stand vor dem Platz, auf dem sich einst seine elterliche Hütte erhob. Ein Bretterhäuschen stand unweit davon, und hier sah Hinnerk Brand, der gleichmütig seinem Sohn ent- gegenjah. Er hatte schneeweißes Haar und ein so verwittertes Gesicht bekommen, daß es wie aus Holz geschnitzt erschien. Tilo faßte seine Hand und sagte einige freundliche Worte, die der Alle gleichmütig anhörte.
„Es ist gut hier!" sagte er dann. „In Wagrien möchte ich nicht sei». Ich bin von der Insel und will hier sterben!" Tilo erzählte ihm von seinen Kindern und auch davon, daß er ein hohes Amt beim Herzog bekleidete. Hinnerk Brand hörte ernsthaft zu, dann zeigte er auf die See, deren funkelndes Blau vom Strand her schimmerte.
„Es ist sehr gut hier," sagte er. Als wollte er damit sagen, daß ihn ein anderes Leben als dies an der See nicht reizte. Da ließ ihn TUo auch dort, wo er glücklich war. Denn auch er hatte lange gelernt, daß vieles, das einst begehrenswert erschien, doch eitel ge- worden war.
*
Es kam eine Zeit, in der König Erich von seinen Staatsräten ab- gesetzt wurde. Zu lange hatte er seiner Kriegslust die Zügel schie- ßen lasten, zu lange hatte er die nordischen Reiche durch ewigen Krieg unglücklich gemacht. Er hatte Schätze gesammelt, mit denen er nach Gotland entfloh, aber dann wurden ihm viele Kostbarkeiten gestohlen; einsam und verarmt ging er nach seiner alten Heimat, nach Rügenwalde. Ein Leben, das im Glanz begann, ver- Vjckst« m Vergessenheit. Philipp« war gestorben; nur ein alter Die-
I ner hielt bei ihm aus. Mit ihm ging er eines Tages am StrmM von Rügenwalde, ats ein alter Mann plötzlich vor ihm stand.
„Nun, Erich von Pommern, siehst du ein, daß du auf Sand bautest? Daß das Leben eitel war, daß du deine Macht mißbrauchtest?"
„Ich kenne dich nicht!" sagte der König finster, „was willst du von mir?"
„Ich wollte dir sagen, daß du die Holsten nie besiegt hast und daß sie deiner mit Fluchen gedenken. Dreißig Jahre hast du mit ihnen Krieg geführt; bald werden die aus Schauenburger Stamm deine Krone tragen!"
Erich sah den Sprecher an. „Ich habe dich nie gesehen!"
,Ach dich sehr oft. Margarete hat meine Stimme gehört; sie wollte nicht aus ihr lernen. Du weiht, wie sie starb!"
Der König sah sich unruhig um. „Ich tat es nicht!"
„Du tatest es nicht; du wolltest es aber, und deine Buhle—"
Erich unterbrach ihn. „Nenne ihren Namen nicht! Ich verfluch« sie!"
„Du darfst niemanden verfluchen, König! Zu viele Flüche hängen an dir!"
Der Mann wandte sich ab und eine elend gekleidete Frau hinkte auf Erich zu. Sie war abschreckend häßlich, hatte keine Haare mehr, keine Zähne. Entsetzt sah Erich sie an. Dann stieß er sie vor die Brust» daß sie umfiel. „Hinweg, alte Vettel! Ich kenne dich nicht!"
Da hob der alte Prophet die Frau aus und ging mit ihr davon. Es wurde später berichtet, daß er sie halb verhungert aus der Straße gefunden habe und sie nun in ihre alte Heimat brachte. Aber niemand wollte von ihr misten. Einst ging Alheid von Pommern siegesgewiß und schön dem Leben entgegen; ihre letzten Tage verbrachte sie in einem Siechenhause von Greifswald. Sie war vergessen, als sie noch lange lebte. Erich hingegen ist als bluti- ger, rachsüchtiger und falscher König in Schleswig-Holstein nicht vergessen worden. Er hatte zu arg gehaust, besonders auf der ganzen Ostküste des Landes, von Hadersleben bis zum Land Oldenburg und der Insel Fehmarn. Ueberall war man müde des Kampfes geworden, und die Zähigkeit der Holsten, ihr feste» Zu- sammenhalten bewirkten, daß der Nachfolger Erichs, Christoph von Bayern, den Schauenburger Herzog Adolf mit ganz Schleswig b«. lehnte. Weder Haders!eben, noch Flensburg, noch Asten blieb in dänischer Hand, Schleswig-Holstern hatte gezeigt, daß es seinen Willen, zufammenzubleiben kotz allen Elend«, durchgejetzt batte.
Kvrtietnm« iolati