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k-t'ecktiaten beteiligen und zwei Drittel der abgegebenen ! Kimmen für das Verbot sind. Ferner soll durch Reichs- - aelek eine Verpflichtung der Landesbehörden zur allgemeinen Nachprüfung der Bedürfnisfrage hinsichtlich der Likör- » stuben und Branntweinausschankstellen festgesetzt, das Schutz- ^ glter der Jugendlichen gegen die Verabreichung geistiger s Getränke entsprechend den Forderungen der Jugendorgani- : lationen auf 18 Jahre hinaufgerückt, die Erlaubnis für Schankstätten nicht auf Lebenszeit, sondern auf eine Zeit von 10 Jahren erteilt und nur erneuert werden, wenn das Bedürfnis als fortdauernd und der bisherige Betrieb als einwandfrei anerkannt wird. Die Vedürfnisfrage soll ausdrücklich unter den Gesichtspunkt des öffentlichen Interesses gerückt und der Begriff des Bedürfnisses durch Reichs- oder wenigstens durch Landesgesetz umschrieben werden.
Der letzte Zsppelr'rr
Graf Zeppelin Hot dem deutschen Volk noch ein anderes Vermächtnis hinterlassen. In weiser Voraussicht der wachsenden Bedeutung des Flugzeugs neben dem Luftschiff betraute er seinen genialen Mitarbeiter Dornier schon vor vielen Jahren mit der Konstruktion von Ganzmetallflugzeugen und wurde damit ein Pionier des deutschen Metallflugzeugbaus. So bauen denn die Dornier-Metallbauten am' Bodensee in enger Verbindung mit dem Zeppelin-Konzern Banzmetallverkehrsflugzeuge, von denen der bekannte Typ pKomet" fast zwei Jahre schon durch den Deutschen Aero Lloyd zur internationalen Personen- und Frachtbeförderung gebraücht worden ist.
Im Gedenken an die wunderbare Voraussicht und Tatkraft des Grafen Zeppelin soll eine größere Anzahl Ganz- mstall-Verkehrsflug,zeuge Typ „Komet" gebaut werden. Im Interesse der Förderung des deutschen Flugwesens wird jedem Deutschen, allein oder mit einem Freundeskreise, Gelegenheit gegeben, an diesem Plan tätig mitzuarbeiten, und zwar durch Geldzeichnungen, für die er Zeppelin-Flugscheine erhält, deren Reinerlös für den Bau von größeren und verbesserten Dornier-Ganzmetall-Verkehrsflugzeugen Typ „Komet" verwandt wird, die dem Deutschen Reich als Geschenk mgeboten werden. Zur Verwirklichung dieses Gedankens Mt, im Einverständnis mit dem Zeppelin-Konzern, der Deutsche Aero Lloyd als Treuhänder seine über ganz Deutschland verbreitete Organisation zur Verfügung. Jeder Zeichner erhält als Gegenleistung für die Hergabe des Geldes einen besonderen Flugschein „Zeppelin", der je nach der höhe seiner Zeichnung ihm neben der Unterstützung des deutschen Flugwesens die Möglichkeit gibt, sich auch persönlich fliegerisch zu betätigen. Die Zeichnungen können in Höhe von 25 Mk., 50 Mk. und 100 Mk. und einem Vielfachen hiervon erfolgen.
Deutscher Aero Lloyd
Zeppelinhafen Staaken
Handelsnachrichten
Dollonkurs Berlin, 18. Okt. 4,2105 Bill. Mk. Neuyork 1 Dollar 4,202 London 1 Pfd. St. 18,88. Amsterdam 1 Gulden 1,520 Bill. Mk.
Dollarschatzscheine 87.50,
Kriegsanleihe 625—630,
Franz. Franken 86 zu 1 Pfd. St., 19.15 zu 1 Dollar.
Von der Reichshaupkkasse. Einnahmen vom 1. bis 10. Oktober 116 335 633 -1t, Ausgaben 195 Millionen. Die Rentenmarkschuld ist um rund 24 Millionen gestiegen.
Die Enlschödrgungsanleihe ist an der Neuyorker Börse alleiv um über 500 Millionen Dollar überzeichnet worden.
Was Europa an Amerika schuldet. In der Schrift .Inflation und Deflation" von Dr. Radin, die Josef Penizek aus dem Tschechischen ins Deutsche überseht hat, findet sich eine genaue Aufstellung dessen, was Europa an Amerika schuldet. Die Gesamt- ichuldenlait der eurovällchen Staaken Amerika gegenüber, beträgt
Letzte Knrzmeldnugeu.
Präsident Coolidge hat au Dr. Eckener ««mittelbar nach Bergung des Z. R. 3 i« der Flughalle ein sehr herzliches Glückwunschtelegramm gerichtet.
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Die deutschdemokratische Reichstagssraktion beharrt bei ihrer Gegnerschaft gegen eine Regierungsumbildung und ist vor allem gegen eine einseitige Rechtserwetterung des Kabinetts.
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Der Reichsvorstand der Deutschen demokratischen Partei tritt am 21. Oktober in Berlin zu einer Tagung zusammen.
Die Londoner Protokolle werden in den nächsten Tagen
gleichzeitig in Part», London und Brüssel veröffentlicht werden.
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Die deutsch-französischen WirtschaftSoerhandlungen werden am 5. November wieder ausgenommen werden.
über 10 Milliarden Dollar. Der größte Schuldner Ost Englanv um 4 Milliarden und 166 Millionen, dann folgt Frankreich mit 3 Milliarden und 350 Millionen, Italien mit 1 Milliarde und 600 Mil- lionen. Der kleinste Schuldner ist Oesterreich mit 48 Millionen. Ilm diese Schuldenlast zu verzinsen und mit zwei Prozent zu tilgen, ist jährlich eine Goldmilliarde erforderlich. Von den Goldvorräten, die sich in amerikanischen Händen befinden, ist nur etwa der zehnte Teil gemünzt, während der Rest aus Goldbarren besteht.
Neue Bedingungen des Mhgarnsyndikaks ab 13. Okt. Zweifach Untergarn Sekunda (Konfektionsgarn Nr. 70) kostet z. B. in 1000 Meter Kreuzwickel 39 -1t, zweifach Untergarn Nr. 70 44 -1t die 100 Stück. Die Preise zahlbar innerhalb 30 Tagen ab Rschnungs- datum. Die Verzugs- und Vorzinsen stellen sich zurzeit auf OL v. T. für den Tag.
Vermittlungsstelle für Meinversieigerungen. Der Verband landw. Genossenschaften in Württemberg E. V., Stuttgart, Iohan- nesstraße 86, hat im Einvernehmen mit dem Württ, Weinbauverein E. V. eine Vermittlungsstelle für Weinversteigerungen eingerichtet.
Die französische Ernke wird um 9 Millionen Zentner geringer geschätzt als fernd.
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Skuikgarler Börse, 15, Okt. Die Gesamkstimmüng war heute entschieden freundlich, doch das Geschäft verhältnismäßig still. Im allgemeinen waren die Kurse ziemlich unverändert, nur für einige Werte bestand größere Nachfrage bei steigenden Kursen. Der Rentenmarkl war ebenfalls befestigt. Fünfprozenkige Reichs», anleihe 630 gegen 535 gestern. Württ. Vereinsbank.
Berliner Gekreidepreise, 15. Okt. Weizen mark. 22.90—23.70, Noogen 23—23.70, Sommergerste 24—27, Hafer 18.70—19.40, Weizenmehl 32—35,50, Roggenmehl 31.50—35,50, Weizenkleie 1WÄ. Roggenkieie 13, Naps '385—395.
Berliner Buklernokisrung, 14. Okt. 1. Sorte 2 -11. 2. Sorte l.80 -11, abfallende 1.45 -11.
Allgäuer Butter- und Käsebörse. Kempten. 15. Okt. Die Preise sind bei grünem Weichkäse und ausgeheizter Rundkäse Erzeugerpreise, bei Butter, konsumreifer Weich- und Rundkäse Groß-
Jeden TU
kann die Bestellung auf den „Gesellschafter" mit seinen beliebten Gratis-Beilagen „Unsere Heimat" und „Feierstunden" nachgeholt werden.
Verkaufspreise, also Erzeugerpreise zuzüglich aller Handelszuicyläge ab Station des Börsengebiets ohne Verpackung. Marktlage: Butter 1.78—1.92 gut, Weichkäse grüne 75—80 gut, konsumreire 80—98 gut, Rundkäse ausaeheizte 1.10—1.30 ruhig, konjumreife 1.25—1.50 ruhig.
Märkte
Almer Schlachkviehmarkt, 14. Okt. Zufuhr: 3 Ochsen, 16 Far» ren, 35 Kühe, 15 Rinder, 140 Kälber, 122 Schweine. Es kostete das Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 40—14, Farren 1. 38—42, 2. 32—36, Kühe 2. 20—25, 3. 12—18, Rinder 1. 44—48, 2. 38—44, Kälber 1. 68—72, 2. 62—66, Schweine 1. 78 bis 82, 2. 72—76. Marktverlauf: Mäßig belebt, Handel in allen Gattungen flau. Großvieh erhebliche Ueberstände.
Stuttgart, 15. Okt. Marktbericht. Dem Mostobstmarkt waren 4000 Zentner zugeführt. Preis 6.40—7 -H der Zentner; dem Kartoffelgroßmarkt waren 2000 Zentner zugeführt, Preis 4.60—5 -H d. Ztr.; dem Filderkrautmarkt waren 300 Zentner zugeführt, Preis 4.20—5 -11 der Zentner.
Hopfen. In Obernau wurden Hopfen verkauft zu 300 -1t der Zentner. — In Wurmlingen ist im Hopfengeschäsi groß« Ruhe. Es ist noch kein Verkauf abgeschlossen worden.
Nürnberger hopfenmarkk. Markthopfen 332, Hallertauer bis 820, Württemberger bis 300 GM. d. Ztr.
Herbstberichte. Be! der in Heilbronn statkgefundenen Herbstoersammlung der Weingärkner Heilbronns und Umgebung wurds dafür eingetreten, die Lese möglichst weit hinauszuschieben. Zwischen! den Gemeinden Erlenbach, Heilbronn, Sontheim und Weinsberg» wurde auch Einigkeit dahin getroffen, den Herbst erst auf Mon». tag, 20. Oktober, gemeinsam auszuschreiben. — Erlenbach. Dis Trauben sino sehr schön und gesund. Ertrag ist gering. — Flein. Der Ertrag des Rokgewächses ist sehr gering, der des Meitz- gewächses teilweise noch recht befriedigend. — In Nordheim» wird das Erzeugnis zu 1600 Hl. geschätzt. — In Dürrenzim-. mein wird der Wein gut. Noch kein fester Preis. — InClee- dronn ist die Qualität des Weins über Erwarten gut. Vieles ist verkauft um 200 -11 der Eimer. — In Stockheim wird ein Mein? erzielt, der dem vorjährigen an Qualität nicht nachstehen wird^ Das Erzeugnis wird ans nur 300 Hl. geschützt. — In Eßlingen! wird von einem Fehlherbst berichtet. Mit der Weinlese wird dem-! nächst begonnen.
Berliner Häuke-Versteigerung. Die 74. Versteigerung des Allgemeinen Häuteverwertungsverbandes G. m. b. H. zu Berlin begann am 14. Oktober. Es kamen an zwei Versteigerungstagen insgesamt 68 230 Stück Häute und Felle zum Angebot, etwa 800 Stück mehr gegen die Vorversteigerung. Für das Berliner Gefälle wurden erzielt: Leichte Großviehhäute von 21—29 Pfund Ochsen 79, Bullen 76—80, Kühe 66,25, Färsen 78—80; Fresserselle bis 20 Pfund 104,75—106,75, dto. über 9 Pfund ohne Kops! i14, dto. 9,1—15 Pfund ohne Kopf 106,75, dto. mit Kopf 105,7N vis 108, dto. 15,1—22 Pfund ohne Kopf 113, dto. mit Kopf 100 bis 100,25, dto. 22,1 und mehr Pfund ohne Kopf 113, dto. mik- Kopf 99—100. Die Preise verstehen sich je Pfund in Goldpfennig für unbeschädigte Ware.
Das Wetter
Die Wetterlage in Süddeutschland wird vom Hochdruck lm Osten beeinflußt. Eine bei Island ausgetretene Depression bleibt vorerst ohne Wirkung, sodaß für Freitag und Samstag zunächst Fortdauer des bestehenden trockenen und heiteren Wetters zu erwarten ist.
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Tilo Brand und seine Zeit
Os Roman von Charlotte Niese
(Nachdruck verboten.)
Hier standen die zwei Geistlichen, die Beginen, und die andern Einwohner, mit Frauen und Kindern. Neben Erich lies ein großer, abscheulich in Rot gekleideter Mann. Sein tierisches Gesicht glühte vor Blutdurst und Gemeinheit. Mit einem scharfen Schwert schlug er um sich; wen er traf, der fiel hm. Alheid trug eia grünes Seidenkleid, mit Gold gestickt, ihre Haare leuchteten, ihre Augen höhnten. Sie ritt an Mutter Agnes heran, die in ihrer vertragenen Kutte vor ihren Beginen stand.
.Kennst du mich wieder, Hexe? Küsse mir den Fuß und ich übe Äelleichk Gnade!"
Sie streckte ihren Fuß vor und Mutter Agnes betrachtete ihn ' einen Augenblick. Dann spie sie auf den zierlichen Schuh.
.Gottverfluchte Mörderin! rief sie mit lauter Stimme.
Alheid schrie auf. Dann winkle st« dem Henker und der Kopf der Begine rollte in den Sand. Me andern Beginen erlitten dasselbe Schicksal, ebenso die Geistlichen. — Ms die Polen einen Tag gemordet hatten, begannen sie zu brennen. Ueberall flammten die Häuser auf, die Vorräte, alles, was dereinst fleißigen Menschen gchörte. König Erich sah den Greueln zwischen seinen Söldnern zu und ermunterte die Soldaten. Ebenso Alheid, die laut lachte, als eine Schar von jungen Mädchen zum König vordrang, um Gnade zu erlangen. Sie wollten einen Reigen vor ihm tanzen, um sein Herz zu rühren — er wandte sich ab und der rote Henker waltete seines Amtes. Dann saßen Alheid und Erich im Pfarr- Hans zu Burg, waren müde und gesättigt von ihrer Rache. Ueberall lagen Leichen, die Erde roch nach Blut; es war heiß, und eine sonderbare Schwüle lag in der Luft. Da stürzte einer der Offiziere zum König.
.Di« Knechte werden unruhig; es geht ein Gerücht, daß die Muttergottes tu Landkirchen blutige Tränen weint!"
.Unfug!" Der König fuhr auf und Alheid lachte gellend. Aber schon kam ein anderer Bote.
.Die Muttergottes weint Blut und die Leute wollen nicht mehr morden und brennen!"
Erich und Alheid ritten zu der kleinen Kapelle, in der das Muktergoltesbild hing. Es war ein mühsamer Weg. Der Wald brannte, tote Menschen lagen überall umher, hin und wieder ein Klageruf, dann wieder schmälende Hütten und Menschen. Vor der
> kleinen Kapelle in Landklrchen standen die KriegÄeuke abgessssen ! und starrten in das Gotteshaus. Es war gedrängt voll von Kriegs- »knechten und Reitern, alle wollten das Wunder sehen, und wer es sah, der bekreuzigte sich. Ja, man hatte gemordet, geschändet, ge brannt. Der König hatte es befohlen, aber, wenn die heilige Gottesmutter weinte, wenn sie Blut weinte? Es war gut, Beute zu holen, aber wie war es mit der ewigen Seligkeit? Der König stieg » vom Pferd und seine Offiziere machten ihm Platz, daß er durch die » nur unwillig zurückweichende Menge gehen konnte. Dann stand er »vor dem kleinen, aus Holz geschnitzten Bilde, das oben an der i Decke des Kirchleins hing und mit großen traurigen Augen auf die »sah, die zu ihm aufschanken. lind aus diesen traurigen Augen i tropfte ein Blutstropfen nach dem andern. Und eine Helle Stimme ^ sagte: .So weint die Gottesmutter um dich, König Erich, und deine ; Mannen. Seid ihr doch alle verflucht eurer großen Sünden wegen!"
Der König wollte sein Schwert ziehen und den Mönch, der da ! stand, töten, aber es erklang ein wildes Stimmengewirr, zornige ' Rufe von allen Seiten. Sollte man verdammt sein, nur dieser kleinen Insel wegen, von der die meisten Knechte kaum den Namen kannten? Sie drängten sich um den König, riesen, daß sie weg wollten, um das traurige Wunder zu sehen. Dann lachte jemand schrill auf.
.Gottesgericht! Die Hölle kommt, das ewige Feuer brennt! Ei, wie schmerzt es!"
Ein alter Mann mit zerrissener Kutte schrie diese Worte. Er lachte gellend und die Knechte wichen vor ihm zurück. Er hatte ein großes Messer in der Hand und sah plötzlich vor sich ein Weib in grünseidenem Kleide. Sie war im Gedränge und schlug wild mit der Reitpeitsche um sich. .Verfluchte!" schrie er, bohrte ihr daS Messer in die Brust und zog die Stöhnende mit sich. Dies sah der König nicht. Finster stand er jetzt vor der Kapelle und seine Führer stellten sich um ihn. Denn der Geist der Meutere! ging um. Was bedeutete ein irdischer König, wenn der himmlische zürnte? Erich gab jetzt Befehl, daß das Morden aufhören sollte. Es hakte bereits aufgehörk. Allerdings blieb nichts nach zum Morden. Es war gute Arbeit geleistet worden: als Erich mit einem plötzlichen Erinnern den Weg zum Kloster Bannesdorp einschlug, fand er eS nicht mehr. Nur verbrannte Ueberreske und einige Erschlagene. Dann erst sah er sich nach Alheid um. Sie war ihm beim Muttergottesbild aus den Allgen gekommen und er hatte sie ein« Zettlang vergessen. Sie kvar nicht da. Würde wohl in Burg im Pfarrhause sein und konnte sich an den toten Beginen freuen. Aber sie war auch dort nicht.
Nun wurde der König besorgt und lieh nach der edlen Frau Iarlin suchen. Aber es suchte sich schwer auf einer zerstörten, noch immer brennenden Insel. Besonders wenn die Landsknechte eS eilig hakten, anderswo hinzugehen. Zwischen Laaland und Fehmarn schwamm die Seeschlange. Sie war es in der Tat. Ein kleiner Kopf mit funkelnden Augen hob sich auf langem Hals auS der See, und ein riesiger Schwanz peitschte das Wasser, daß es hoch ank- schäumke.
Erich zog mit seinem Heer über Holstein davon. Tr hatte seine Rache befriedigt, die einst blühende, waldige Insel war ein wüster, kahler Trümmerhaufen geworden. Die meisten Einwohner waren erschlagen. Nur Wenige hatten sich in den alten Höhlen der Hünen- gröber gerettet, andere waren über den Sund nach Holsten geflohen.
Finster war Erich nach Fehmarn gezogen, noch finsterer kehrte er zurück. Er ärgerte sich, daß er Alheid verloren hatte. Sie war ihm eine gute Gesellschaft gewesen. Königin Philipp«, >tü« von dem spurlosen Verschwinden der wilden Iarlin hörte, lächelte ein wenig.
.Ich wünschte ihr nichts Ucbles!" sagte sie zu ihrem Beichtvater, .weil dies unchristlich gewesen wäre. Aber, da sie verschwunden ist, darf ich mich doch freuen!"
.Ihr dürft es!" erwiderte Pater Patrick ernsthaft. .Und wir wollen den Allmächtigen bitten, daß ihr Ende ein christliches gewesen sein möge!"
Aber der Pater war bekümmert, und wie Philipp« von dem weinenden Marienbilde hörte, weinte auch sie, stiftete Geld für die Armen und ließ Messen lesen für die armen Bewohner der zerstörten Insel. Sie war sehr beruhigt nnd ihr Beichtvater mit ihr.
Beide hatten Grund zur Unruhe. Die.gänzliche Zerstörung der Insel Fehmarn und das Hinschlachten.fas? aller Einwohner machte in der nordischen Welt großen Eindruck. Die Bänkelsänger sangen ein Lied auf den Straßen, das von dem grausamen König und seiner Untat handelte. Jürgen Eggeling, der in Wismar zu tun hatte, hörte es dort singen, ehe er von der Uebellak wußte. Er war älter und behäbig geworden; daß er keine Regierungssorgen mehr hatte, bekam ihm gut. Aber jetzt wurde er sehr traurig. Hatte er nicht geholfen, daß Margarete ihr Reich immer vergrößerte? Und was tat ihr Nachfolger? War es nicht, als pb der Äöse in die Regenten fuhr, da sie lauter Torheiten begingen? Margarete mußte das Ende ihrer Regierung mit den Morden in Flensburg beflecken; und Erich sorgte dafür, daß sein Name ein Abscheu wurde.
(Fortsetzung folgt.)