onat geltend zu «. oder, je «ach Mieter, Pächter) oder Grundstück jedem nicht aus lassen und zwar >ung de« ganzen 4 b. Die Hauz- <hr Doch, und stücken (Gebäude »hauen und die offen zu halten, oesen mit Sand n.
ich am Gebirgz. »merklich. Da» g, die Kartoffeln anhaltende Hjtz, entgegen. Wir s Frühjahr vn- S Kirschen- und item keine halbe Der Oberamtß- lg durch unser, bet einer Punkten recht schöne fallen war den Hang wlrd die d Rüden leiden chten immer we- r in den letzten auSfichten eiöff-
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? a n st a l t. Der der württ. Reden Absicht, die diese soll oiel- enen.
die ersten deut> :aten. Der dach wie Deutschließ sie in dm ansiedeln. Ni io Velho (Betz, denen aus dn en gefürchtete« l. Jetzt wohn! im 100jährige« ichtig ragender rankenhaus er- usstellung statt- rischen Deutsch- imat sind dies« i vergessen und kirchlicher Le- protestantischen von Dr. Boß- und in Verbin- Deutschen Ev. g mit Kirchen, und damit der ifgehen im ro- Jetzt besteht in rche, die in ZOO Pfarrern um- f steht, sich dm rotz der Deui- i Brasilien oon Brasilier dort : gebildet: man » staatliche Zu- rch die Heimat uß zu ihrem
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mhausen wur-- utter Gift -V
Der Mount Everest. Die diesjährige Expedition zur Besteigung des Mount Everest (Himalaja) ist auf dem Heimweg. Sie hat ihr Ziel nicht erreicht. Der Gipfel ist unbe- awungen. Ob die beiden Bergsteiger, der erprobte Mallory, die „Seele des Angriffs", und der junge, tatendurstige Irwine, die am 8. Juni dieses Jahrs bei dem Versuch, die Spitze tzu erreichen, ihr Leben ließen, tatsächlich den Gipfel betreten haben und erst auf dem Rückmarsch umkamen, wird wohl nie aufgeklärt werden. Jedenfalls haben sie die Höchstleistung des Jahrs 1922, die 8225 Meter betrug, erheblich überschritten. Denn die Höhe des letzten Punkts, an dem sie gesehen wurden, betrug nach Messungen mit dem Theodolit 28 227 englische Fuß, das sind rund 259 Meter unter dem höchsten Punkt mit 8840 Meter. Der letzte, der die beiden beobachten konnte, war der Teilnehmer an der Expedition, Odell, der zwischen dem Lager 5 und dem Lager 6 — dieses liegt 27 000 Fuß hoch'— geologische Studien machte und die ersten Versteinerungen auf dem Berg gerade an diesem Tag fand. Er sah um 12 Uhr 50 Minuten, als sich plötzlich der Gipfel des Bergs ganz klar zeigte, zwei schwarze Punkte dem Gipfel zustreben. Kurz darauf war der Gipfel wieder von Wolken umhüllt. Trotz der beträchtlichen Entfernung konnte Odell feststellen, daß die beiden Bergsteiger verhältnismäßig schnell vorankamen. Nach seiner Meinung hätten sie den Gipfel gegen 4 Uhr erreichen müssen, vorausgesetzt, daß sich kein Hindernis vor der Endpyramids, nn deren Fuß sie standen, einstellte. „Das schien jedoch sehr unwahrscheinlich," schreibt Odell, „denn wir hatten die letzten Abhänge mit Fernrohren erforscht und gesehen, daß das Klettern nach der technischen Seite hin leicht war." Als wahrscheinliche Todesart nimm! Odell an, daß die beiden, weil sie das Lager nicht vor Einbruch der Dunkelheit erreichten, in einer Felsnische Schutz suchten, dort in Schlaf fielen und infolge der eisigen Kälte in Viesen Höhen einen schmerzlosen Tod fanden. Das Ausfallende ist die Tatsache, daß der Kampf um den Gipfel des Mount Everest mehr atmosphärischer als alpiner Natur ist. Nicht der nackte Fels, sondern die geheimnisvollen, bisher noch immer nicht genügend ergründeten Luftströmungen und Wetterstürze sind es, die dem 8840 Meter hohen Gipfel den schützenden Panzer umlegen. Rein als Fels betrachtet, ist der Mount Everest kein schwer besteigbarer Berg.
Änker den Pranken des Tigers. --Eine aufregende Szene spielte sich in Augsburg bei einer Vorführung von Tigern.ab. Schon den ganzest Tag zeigte die Tiqergruppe des Bändigers Vendix eine ganz besondere Wildheit, so daß Bendix Mühe hatte, die Tiere in feinen Bann zu zwingen. Aeußerst bösartig war eine Tigerin. Bei Ausführung des Reifensprunges Mang sie dem Mann an den Kopf und verletzte ihn durch einen wuchtigen Prankenhieb. Nur der Kaltblütigkeit des Bändigers war es zu verdanken, daß eine Katastrophe verhindert wurde und durch Eingreifen der Feuerwehr gelang es dem Bändiger, zu entkommen.
Handelsnachrichien
Dollarkurs Berlin. 23. Juli 4,2105 Bill. Mk Neuyork 1 Dok- ar 4,183. London 1 Pfd. Sterl. 18,50. Amsterdam 1 .Gulden l,666. Zürich 1 Franken 0.775 Bill. Mk.
Dollarschahscheine 18.60.
Kriegsanleihe 271.
Der sranz. Franken notierte 85,125 zu 1 Pfd. Sterl. und 19,25 zu 1 Dollar.
Antrag ans Senkung der Zuckersteuer. Die Zuckersteuer, die mehr als die Halste des Fabrikpreises beträgt, hat sich mehr und mehr als eine Unmöglichkeit gezeigt: sie schädigt die ändustrie au^s schwerste. Der Verein der deutschen Zuckerindustrie verlangt m einer Eingabe an das Reichsfinanzministerium usw. angemesst re Senkung der Steuer, Aufhebung der Beweglichkeit her ot^uer, Wiedereinführung der sechsmonatigen Steuerstmrdung für oie Verbrauchszuckerfabriken, Freigabe der Ausfuhr und Einführung eines Schutzzolls von 20 auf 100 Kg.
* Stillegung der Höchster Farbwerke. Me Farbwerke vorm.
Letzte Knrzmelduuge«.
Die Londoner Konferenz trat gestern nachmittag zur zweiten Dollfitznng zusammen.
»
Die englischen Dominions find in der englischen Delegation durch den kanadischen Senator Beleurt vertreten.
»
3n Paris ist man über das Borgehe« der Fiuauzlente in der Sauklionsfrage sehr ungehalten.
*
Die Reichstagsverhaudlungen dürsten im Falle einer Einladung Dentschtauds nach London bis zur Rückkehr der deutschen Delegierten vertagt «erden.
»
Der Reichspräsident empfing heute Vertreter verschiedener Organisationen au Rhein und Ruhr, die ihm die Notlage der Bertriedeuen bet der Rückkehr in ihre Heimat anseinandersetzlen.
Meister, Lucius u. Brüning in Hockst a. M. sehen stcy oura- ^»e trostlose Lage auf dem Farbenmarkt gezwungen, ihre Betriebe zum größten Teil stillzulegen. Der größte Teil der Arbeiter muß entlassen werden.
Der Wettbewerb holländischer Blumen. Die Blumenzüchter der Hamburger Vierlande haben beim Reichsverkehrsministe nun durch den Landbund gegen die Beförderung frischer Schnittblu- men durch Flugzeuge aus Holland nach Deutschland Einspruch erhoben. Der Hamburger Blumenmarkt werde mit Blumen von Holland überschwemmt und die Preise gedrückt, daß die Bierländer Blumenzucht in Frage gestellt werde. Das Berkehrsrnim- sterium hak die Eingabe an das Reichsfinanzministerium werter- gegeben.
Stuttgarter Börse, 23. Juli. Die Stimmung am Aktienmarkt war heute wieder zuversichtlich und das Geschäft verhältnismLß.g lebhaft. Das Material war knapp. Der Markt der Festverzinslichen lag ruhig und vernachlässigt. — Bankaktien: Bereins- bank 1,95, Hypothekenbank 0,95 rat., Notenbank 42,25. — Brauereiwerte: Aettenmeyer 11,3, Hohenzollern 7, Wune 5,25. Die übrigen ohne Veränderung. — M eta l lak l: e n: Feinmechanik 11,5, Hohner 15,9, öunghans 6,25 (6), Koch 5 (4,5). Mekallwaren Geislingen 32,5 <31ch>. - Ma s ch in e n- u A u l o- werte: Daimler 2, Laupheimer 11,5, Magirus 1,4 (1-3A Eh- linqen 3,9 (3,7), Hetzer 2,75 (2,65), Weingarten 9 (8,5), Neckar- lulmer 3,6. — Texkilaktien: Erlangen 8b, Bietigheim 37. Kolb-Schüle 6,6, Filz 16,5, Eßlingen 22. Die übrigen blieben un- verändert. — Berlagsaktien: Union 8, Stuttgarter Be: cm 0 3 Bester 1,65, Berlagsanstalt 2,4. — Nahrungsmittel, a'k tien: Kaiser-Otto 0,74 (0,72), Knorr 2.2, Krumm 0D5 rat.. B. ckermühle 2 (1.8), Stuktg. Zucker 2.6. - Ueb r. ge W - r k e: Anilin 13 (12,25). Heidelberger Zement 8,25. Bremen-Bestgyanner 1->5 Germania 8,9, Köln-Roltweil 5.7. Salzwerk 41, Strafen- dal - 11,1, Ziegelwerke 4,35. Württ. Vereinsbann.
Berliner Getreidepreise, 23. Juli. Weizen märk. 17-10 bis 17.80, Roggen 12.70—13.40, Sommergerste 15.30-16.30, Hafer 1^0—14 40, Weizenmehl 24—27.50, Roggenmehl 20.25 22.75, Kleie 9.50-9.60, Raps 270—280.
» <Ni» Kiimmiino ist wieder lreund-
Ae Londoner Konserenz
wird entscheidend über das Schicksal Deutschlands und Europas sein. Jeder Deutsche muß wissen, was drüben im Inselreich vor sich geht. Linen guten Dienst leistet dir hiebei »Der Gesellschafter". Bestelle ihn sofort! Von morgen ab verlangt die Post noch eine besondere Bestellgebühr!
licher. Bezahlt werden durchschnittlich für Markthopfen bis 210, für Hallertauer bis 240 GM. der Zentner.
* Allgäuer Butler- und Käfebörfe. Kempten, 23. Juli. Marktlage: Die Preise sind bei grünem Weichkäse und ausgebeiztem Rundkäse Erzeugerpreise, bei Butter, konsumreifer Weichi und Rundkäse Großverkausspreise, also Erzeugerpreise zuzüglich aller Handelszuschläge ab Station des Börsengebiets ohne Verpackung. Butter im Großverkauf zu 1,65—1,82 bei festem^Markt. Weichkäse: grüne Ware zu 45—50 gut unterzubringen, konsumreife zu 55—65, ausgebeizte Rundkäse zu 1,10—1Z0 bei tzutsh Nachfrage, desgleichen konsumreife zu 1,15—1,50.
Märkte
Biehmärkte. Gaildorf: Zufuhr 89 Ochsen und Stiere, 64 Kühe, 187 Rinder und Jungvieh. Verkauft wurden 27 Ochse» und Stiere zum Preis von 190 bis 500, 31 Kühe zu 123—360? 187 Rinder und Jungvieh zu 50—300 d. St. — Herren- b - r g: Es kosteten d. Paar Ochsen 880—1000, eine trächtige Kuh 400—465, eine Milchkuh 340—450, eine Schlachtkuh 75—150, ein« Kalbin 320—450, ein öungrind oder Stier 90—400 <^t.
Schweinemärkte. Herrenberg: Milchschweine 35—58. Lö:?er 65—110 d. P. Verkauf ziemlich gut. — Laich in gen: W .chschweine 17—25, Niederstetten: 15—22, Schwenningen 15—23 , Tuttlingen: 12—21 ,4t d. St.
Devisenkurse in Billionen
Berlin
Holland 100 Tuld.. Belgien 100 Fr?
No:wegen 100 Kr.;
Dänemark 100 Kr?
Schweden 100 Kr?
äialiea 100 Lira
London 1 Pfd. Sterl. j Neuyork 1 Dollar!
Paris 100 Fr. >
Schweiz 100 Fr. ^
Spanien 100 Peseta D-Oester. 100 000 Kr. ! Prag. 100 Kr. '
Ungarn 100 000 Kr. Argentinien , 1 Peso
Tokio 1 Pen
Danzig 100 D. Guld.
22. I>:> 23. Just
Geld
Brief
Gel»
Brlsk
160,45
161,25
160,40
161^0
19 35
19.45
19.35
19,45
56.06
56,34
56,06
56,34
67,73
68 07
67,73
68 07
111,57
112.13
111,57
112,13
18,125
18,225
18.15
18,25
18.425
18.515
18,45
18,54
4,1!»
4,21
4,19
4,21
21.65
21,75
21 625
21,728
77,26
71.64
77,11
77,49
55,46
55,74
55,96
56,24.
5,915
5.935
5,915
5,935
12.47
12,63
12,45
12L1
5.165
5.185
5,165
6,185
1,345
1.355
1,345
1,358
1,705
1,715
1,705
1,7«
73.70
74 06
73,79
74,18
Das Wetter
Me Luftdruckverkeilung hat sich noch nicht ausgeglichen, sö daß auch für Freitag und Samstag noch zeuweise bewölktes u» zu vorübergehenden Niederschlägen geneigtes, etux^ abgekühürL Wetter zu erwarten ist.
Konkurseröffnungen.
Amtsgericht Heilbronn: Friedrich Kloh. seith. Inhaber der Tabakwarengroßhandlung Friedrich Kloh.
Amtsgericht Stuttgart I: Marc-Metallwarenfabrik m. b. H. Stuttgart-Gai»bürg. — Kaufmann Gottlob Röckle, Feuerbach, und Kaufmann Philipp Spilger, Feuerbach, beide Inhaber der nicht eingetragenen Firma Röckle L Spilger, Wä- schefobrtk Roka in Stuttgart-Galsburg. — Kaufmann Fr. C. Ntelschke. Inhaber einer Texttlgroßhandlung, Stuttgart. — Kaufmann Rudolf Unperer, Stuttgart, Inhaber der Firma Kalkwerk Frittltngen, Sitz Stuttgart.
*
Unter Veschästsaufsicht wurden gestellt:
Amtsgericht Nagold: Schwarzwälder Baugesellschaft m. b. H. in Nsgold.
Amtsgericht Brackenheim : Georg Löchner, Schuhfabrik in Nordheim.
Amtsgericht Eßlingen: „Likra" Motoren- und Apparatebau A.-G. in Eßlingen.
Amtsgericht Ludwigsburg: Weber L Co. A.-G. in Lud- wigSburg.
Der Tanz um das goldene Kalb
bH Von Erica Grupe-Lörcher
(Nachdruck verboten.)
Eine kurze Pause kam. Frank Barry bekrachkeke seinen Hut, den er bereits in der Zand hielt. Jetzt kam er zu seiner Hauptfrage. „Wissen Sie, was Zyria zu kun gedenkt, wenn Fraulein Werner nicht mehr lebt?"
Dr. Forgitz zuckte die Achseln. Die Vermutung stieg in ihm auf, daß Frank jetzt wahrscheinlich reumütig zu'Zyria zurückkehren wolle. Und er wußte bestimmt, Zyria würde ihm ohne Zögern einen Korb geben- Das würde er dem einst so kühl berechnenden jungen Arzte gönnen, oh, wie gönnte er ihm diese Abweisung!
«3ch weiß es nicht! Ich meine, Zyria äußerte neulich, sie habe die Absicht, sich wieder mehr der Musik zu widmen. Vielleicht wird sie zu diesem Zwecke eine Reise ins Ausland machen!"
„InS Ausland?"
«3a! Sie ist jetzt in der Lage, sich leicht derartige Wünsche erlauben zu können. Fräulein Werner hat sie in sehr angemessener Weise in ihrem Testament bedacht!"
Frank Barry hob den Kopf. Ein Laut entfuhr ihm. Man wußte nicht, war es Ueberraschung, Freude oder Erstaunen. „Fräulein hak ihr etwas vermacht?"
«3a. Eine sehr stattliche Summe. Nun, Zyria hak sie wahrlich verdient! Fräulein Werner wäre vollständig ver- urjsen, wenn Zyria ihr nicht seit dem Tode des Geheimrates zur Seite gestanden wäre.
Der junge Arzt antwortete nicht. Er war ganz in Ge- oanken versunken. Mechanisch drehte er seinen Huk zwischen
Händen. In dem eingetrekenen Schweigen betrachtete W.A-vargiß. In seinen Augen lag kein Funken Wärme. Amtlich beschäftigte den Arzt diese Mitteilung sehr. Das weis, der Besitz, der Reichtum schien doch einen ungeheuren Eindruck, Einfluß auf Frank Barry zu besitzen. Und der --.ag wurde auch für jenen kommen, da er mit tiefer Reue «eine Ileberwertung des Mammons einsah!
Trotz der gepolsterten Doppeltüren drang aus dem neben-
Sekretärs. Er schien mit irgendeinem wartenden anderen Klienten eine Meinungsverschiedenheit zu haben. Das weckte Frank Barry aus seinen Gedanken auf. Ihm fiel ein, daß er den vielbeschäftigten Anwalt nicht noch länger in Anspruch nehmen dürfe. So empfahl er sich, nicht, ohne nochmals Dr, Forgiß emzuschärfen, seine Angelegenheit möglichst bald mit Virginia „ins reine zu bringend
Auf dem ganzen Rückwege drehten sich feine Gedanken mit Zyria.
„Zu dumm waltet doch oft das Schicksall Hätte sie schon vor einem Jahre das Geld besessen, das sie jetzt aus dem Wernerschen Testament bekommt, dann hätte ich sie glatt geheiratet! Hätte nicht an Virginia gedacht! Zu dumm! Und niemals wäre ich so bei Zyria hereingefallen, wie jetzt durch Virginia! Nun kann ich auch noch die Blamage in der Stadt hsrunterschlucken!"
Die Blamage, die das Meßmersche Haus in doppelter Hinsicht getroffen, erfuhr Zyria durch Zufall durch den Prinzen Habichtstein. Er machte einen Besuch im Wernerschen Hause. Fräulein Amanda war auf das angenehmste überrascht, als der jüngere Diener die Visitenkarte von Seiner Durchlaucht herelntrug! Wie schade, daß sie Durchlaucht nicht selbst annehmen konnte! Aber selbstverständlich würde Zyria den lieben und geschätzten Besuch annehmen, nicht wahr? Und ihr dann hinterher ganz genau berichten, was alles Seine Durchlaucht gesagt habe!
Seitdem die gute Gesellschaft in so schmählicher Weise Fräulein Werner vernachlässigte und in sichtlicher Undankbarkeit gegen all die früher so reichlich genossene Gastfreundschaft die kranke Dame ihrem Schicksal überließ, hatte Zyria es sich angewöhnt, jeden der wenigen Besuche, welche sich noch einfanden, auf seine Beweggründe hin zu beobachten. Warum kam heute Prinz Habichtstein, trotzdem weder er noch seine ^Frau seit Wochen Notiz von Fräulein Werner genommen, trotzdem sie von ibrer Rückkehr und Erkrankung erfahren hatten? Und bald fühlte Zyria ans der Art seiner Fragen beraus. er wollte wissen, ob der Zustand von Fräulein Werner wirklich hoffnungslos sei und welche Frist ihr noch der Arzt zum Leben gab!
Als er — nach seiner eigenen Ueberzeugung geschickt und
.. Zyria erhalten, begann^- .
er abzulenken und herablassend und fast kollegial allerlei Neuigkeiten aus der Gesellschaft zu erzählen. Sicher würde dieses und jenes Fräulein Werner interessieren, da sie beide ja doch fast völlig vom Verkehr durch die schwere Erkrankung der alten Dame abgeschnitten seien . Das Interessanteste des Stadtklatsches erfuhr man ja doch nicht durch die Zeitungen, sondern von Mund zu Mund. Ja, also das Haus Mehmer, das sich so glänzend gegeben hatte, war vollkommen zusammengebrochen! Ahnungslos, ohne zu wissen, wie sehr Zyria an diesem Vorfall teilnehmen mußte, erzählte Seine Durchlaucht die Geschichte. Fräulein Werner würde es besonders interessieren, vielleicht mit Genugtuung begrüßen. Denn, so viel er sich zu erinnern wisse, war Fräulein Virginia Meßmer nie der besondere Liebling von Fräulein Werner gewesen, wegen ihrer Extravaganz, wegen «ihrer unaufhörlichen Flicks, wegen ihrer hypermodemen Art!
Zu seiner Ueberraschung nahm Fräulein Engelhardt sein« Erzählung auffallend still und ruhig auf. Du liebe Zeit, das war doch endlich einmal wieder eine pikante Sensation! Eine junge Frau, die ihrem Gatten schon nach wenigen Monaten wieder durchbrannte und ihrem einstigen Liebhaber nachreiste, der — ausgerechnet — ein Bonvivant war! Ein« junge Dame aus der besten Gesellschaft von Checkberg!
Zyria stand und würgte. Ihr erstes Gefühl war, sich nichts merken zu lassen. Eiserne Selbstbeherrschung! Und dann breitete sich ein neues Gefühl über sie aus, ein Gefühl der Beruhigung der Genugtuung, sie war gerächt! Ihre Schmach, daß Frank einst mit ihr gespielt und sie bewußt enttäuscht hatte, war nun durch seine eigen« Frau gerächt!
Vergeltung! Vergeltung vom Schicksal war das für stet Endlich erhob sich Seine Durchlaucht, als er glaubte, die schickliche Zeit zu einem Besuche sei abgelaufen. Es lag ihm heute etwas daran, einen guten Eindruck zu erwecken. War er doch nicht ohne Absicht hergekommenl Aber jetzt, als er an die Ausführung dieser Absicht ging, war es ihm doch'ein wenig peinlich. Ein wenig peinlich, weil er die Klugheit von Fräulein Zyria Engelhardt kannte, weil er sich ei« bißchen schämt^ so« ihr durchschaut zu werden.
(Fortsetzung folgte