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«e,ng»pretS tm Juni 1.60 tinjchl. TrSaerlohn, Gn^-Nr. 10 »oldpfge., Grundpreis f. Anzeigen: Die einspaltige Zeile aus gewöhnlicherTihrift oder deren Raum IS Told- pfenniae, Reklamen SK Goldpftnntge, Famllien- «q.10 Aoldpsennige. Bei -Mchtl. Beitreibung und Konkursen ist der Rabatt hinfällig.

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Amks- Md LyelgsdlM für den vberamlsbezirk Aaz

mir cker Leilage

Unsere Heimat"

Gegründet 1826 .

Nagoläer tlagblatt

mit illustrierter Zonntagsbeilage

Zeierstunäen"

SchNftUtrung, Druck und Verlag von I». w. Lalltr iNarl Latierl Ätagol».

Donnerstag den 18. 3uni 1824 Fernsprecher Nr 29 .

verbreitetst« Zeitung»« Oberau tSbeztrk. Nu» zeigen fivd daher oo« beste« Erfolg.

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88. Jahrgang

Der Fall MaLteoLLi

Die Schuld des Faschismus.

Ein Kenner der politischen Verhältnisse im neuen Italien schreibt mir: Seit der Verhaftung des toskanischen Faschisten Dumini kann man es wohl als feststehend ansehen, daß der unge sozialistische Abgeordnete Matteotti von Faschisten er- nordet wurde und daß ihn nicht die eigenen Parteigenossen zeseitigt haben, etwa in der Absicht, die Tat den politischen Zegnern zuzuschieben, wie noch kurz nach dem Attentat ein« lecntsgerichtete römische Zeitung argwöhnte. Man kann es ruch begreiflich finden, daß Mussolini seit dem Verschwinden Matteottis keine Nacht mehr geschlafen haben soll. Denn neier allzuglücklich regierende Minister-Diktator fühlt, das -s «in unsicherer vulkanischer Boden ist, auf dem er das Liegesgeböude der Aprilwahlen: 355 faschistische Abgeord­nete in der neuen Kammer errichtete. Der Turm de« Faschismus ist aus den rohen Blöcken der Gewalt gezim- nert. Seine ursprüngliche Idee war der innenpolitische Kamps mit allen blutigen Mitteln, Revolver, Dolch Hand nanaten und Maschinengewehren gegen Sozialismus, Mar­xismus, Bolschewismus. Die Schwarzhemden begründeten len Terror der Straße, zündeten die feindlichen Arbsits- ,'ammern und Druckereien an, holten die politischen Gegner ms den Betten, um sie zu lynchen, und hielten peinliches Bericht über ganze Gemeinden, wo Sozialisten (oder auch Katholiken) regierten. Man hat diesen Aufstieg vom Terroi pir Gesetzlichkeit vielfach vergessen. Ist es aber zu ver- »undern, wenn auf solchem Boden von Zeit zu Zeit ein« seue Gewalttat auszüngelt und ein politischer Mord vieler mir als notwendige Fehme erscheint? Es war ja auch in de« ungeheuer großen Anhängerschaft Mussolinis keinen Tao Kühe. Es brodelt im eigenen Lager, je umfangreicher di« Partei geworden ist, umso stärker und bedrohlicher. Als Mussolini sich für einige Zeit von Rom entfernte er reist« m Sizilien, entbrannte im faschistischen Lager sofort hef­tiger Streit und zwar in schärfster Form, der erst mit-Musso­linis Rückkehr mit Ausschließung der Wiedersacher aus dei Partei und anderen Maßnahmen vorläufig beendet wurde. Man hatte Sturm gelaufen gegen Mussolinis Finanzminister Stefani. Mussolini deckte den Kollegen. Aber die Unzu­friedenheit ist damit nicht aus der Welt geschafft. Die faschi­stischen Gegner werfen ihm vor, daß er mit den Spesen füi die nationale Sache zu sparsam sei, die Demokraten, das leine Finanzpolitik Unberufenen Einfluß auf die Kontrolle des Wirtschaftslebens einräume, die Linksparteien, daß er. !tatt den besitzenden Klassen direkte Steuern auszuerlegen, di« Lebenshaltung des Volkes durch Vermehrung der indirekten steuern verteure. Was hatte der ermordete Abgeordnete Natteotti gewollt? Die einen sagen, er wollte in der Kam­mer gegen das Abkommen sprechen, das Italien mit de: amerikanischen Gesellschaft Sinclair geschlossen hat. Alst an geplanter Sturm gegen die Petroleumverträge, die der faschistischen Regierung sehr am Herzen liegen. Die anderen behaupten, Matteotti habe eine Rede über die Spielhöllen mit Material gegen den Unterstaatssekretär des Innern Finzi vorbereitet. Matteotti soll auch im Besitze von Dokumen­ten über schwere finanzielle Unterschleife einer politischen Persönlichkei gewesen sein. Der vermutliche Hauptattentäter Dumini soll bis vor kurzem im Ministerium des Innern ün- und ausgegangen sein. Das Auto, mit dem Matteotti verschleppt wurde, war mit einer Empfehlun-gskarte des Direktors der faschistischenCorriere Jtaliano" abgeholl morden. Matteotti hatte di' Absicht, eine große antifaschi­stische Organisation im Ausland einzurichten und war bei einer Rührigkeit und seinem Temperament der eigentliche Führer seiner Partei. Die alten Sozialdemokraten hatten ich vom Kampfe zurückgezogen. Der junge Matteotti zeigte >en höchsten Angriffsgeist gegenüber den Faschisten. Er batte sich auch durch seine Ausfälle gegen die Großgrund- »esitzer sehr verhaßt gemacht und besaß viele Feinde. Faßt man alle diese Momente zusammen, so ergibt sich ein krimi­nalistisches Bild, das den Faschismus und die regierende Partei Italiens belastet, und es ist begreiflich, wenn Musso­lini alle Schleusen seiner Beredsamkeit öffnet, um diesen politischen Mord von den Rockschößen seiner Partei abzu- Hiitteln. Der Fall Matteotti kann leicht zum Wendepunkt ^ der Innenpolitik Italiens werden.er.

Neue Nachrichten

Die Verhandlungen über die Zukunft der Reichsbahn Derufsbeamle und Angestellte?

, Berlin, 18. Juni. Die Reichsgewerkschaft deut­ln» er Ei s e nb a hMbe amt e r und der Deutsch« ^'lenbahnervesHand haben der Reichsregierung lieben Forderungen unterbreitet, um eine Sicherung ves Berufsbeamtentums bei den Verhandlungen mit der En- .säu erlangen, nämlich: 1. Die Beamten der deutschen (^chbbahn bleiben auch nach der Uebernahme in den Dienst : II, ^beHschaft unmittelbare Beamte des Reichs. Alle Ein- n uungen, Beförderungen usw. erfolgen daher auch in Zu­

kunft im Ramen"des"Relchs. 2. Sie sind für die Däner ver llebertrogung der Verwaltung der deutschen Bahnen aus die Gesellschaft zum Dienst in der Gesellschaft verpflichtet. Dafür leistet die Gesellschaft für die Dürrer der Uebernahme dt« Zahlung der Besoldung, des Wartegeldes, des Ruhegehaltes und der Hinterbliebenenbezüge vor jeder anderen Verbind­lichkeit. 3. Dis im Dienst der Gesellschaft beschäftigten Be­amten des Reichs dürfen durch die Dienst- und Personalvor- schristen der Gesellschaft hinsichtlich ihrer rechtlich-sozialen Be- stldungs-, Dienstzeit und Urlaubsverhältnisse nicht ungünsti­ger gestellt werden, als die Reichsbeamten, nach den für die Reichsbeamten geltenden Gesetzen und Verordnungen. 4. Dic Gesellschaft übernimmt die Verpflichtung, den übernommenen Leamtenkörper durch Bildungseinrichtungen auf seiner fach­lichen Höhe zu erhalten und den zu seiner fortlaufenden Er­gänzung erforderlichen Nachwuchs durch planmäßige Aus­bildung sicherzustellen. Den in die Gesellschaft übertretenden Diätaren und Anwärtern bleiben ihre Anwartschaften aus Anstellung als Reichsbeamte gewahrt. Der übernommen« Leamtenkörper darf hinsichtlich seiner Zahl nicht unter den Stand vom Tage der Uebernahme herabstnken. 5. Die Ge­sellschaft gewährt den ihr überlassenen Beamten das ihnen nach dem Veamtenräteerlaß bei der deutschen Reichsbahn zustehende Vertretungsrecht. 6. Wird das Gesetz hinsichtlich seinen Bestimmungen für die Beamtenschaft von der Gesell­schaft nicht eingehalten, so tritt das Reich für die aus dem Beamtenverhältnis sich ergebenden und nach dem Gesetz von der Gesellschaft übernommenen Verpflichtungen in jeder Hin­sicht ein. 7. Die Gesellschaft übernimmt die im Dienste der deutschen Reichsbahn vorhandenen Angestellten und An­wärter mit den bestehenden Rechten. Sie dürfen durch d« Dienst- und Personalvorschriften der Gesellschaft in ihrer rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen, ihrer Vsfchäftigungsbedingungen und ihrer Betriebsvertretung nicht ungünstiger gestellt werden, als die Angestellten und Arbeiter des Reichs. . -

Kommunistische UnterWagungr» im Deutschen Mrlall- aroeikerverband

Berlin, 18. Juni. In der Ortsgruppe Essen des Deutscher Melallarbeiterverbandes ist es gelungen, schwere Verfehlun­gen der beiden kommunistischen Hauptkassierer aufzudecken. Während des Streiks der westdeutschen Me­tallarbeiter waren der Kasse des Metallarbeiterverbandes von anderen'Verbänden und Gewerkschaften größere Sum­men zur geldlichen Unterstützung zugeführt worden für die Unterverbände in der Umgegend Essens. Schon während des Streiks wurde Beschwerde darüber erhoben, daß kommuni­stisch eingestellte Organisationen nicht nur die ihnen zustehen­den Unterstützungen erhielten, sondern darüber hinaus Be­träge, die nicht ordnungsmäßig belegt wurden, während Streikende, die der S. P.D. angehörten, nichts erhielten. Eine Revision ergab, daß die beiden Kassierer nicht nur für sich selbst erhebliche Summen verbraucht haben, die geschickt verbucht wurden, sondern daß sie ihren politischen Freund«: auch namhafte Summen zugewendet hatten. Diese Gelder sollten den Generalstreik in den westdeutschen Industriebezir­ken finanzieren.

Das Ende der Ausreiseverordnung

Bersin, 18. Juni. Die Verordnung des Reichspräsident«» über Ausreisegebühren vom 3. April 1924 tritt mit Wirkung vom 18. Juni 1924 außer Kraft.

Großes Straßenbahnunglück

Krefeld, 18. Juni. Das furchtbare StraßenvahmmglSck in Iserlohn ereignete sich kurz nach 7 Uhr abends. Ein schwerer, vollbesetzter vierachsiger Wagen der Straßenbahn geriet, vermutlich infolge Versagens der Bremsvorrichtung, aus der abschüssigen Stelle vor Obergrüne in ein rasendes Lempo und wurde bet der Kurve an der Strecke Iserlohn- Obergrüne aus den Schienen geschleudert. Mit der Sttrnseit« fuhr der Wagen gegen eine den Garten vor dem Hause ab­schließende Mauer, zertrümmerte diese und wurde durch ein« unter dem Anprall zusammenbrechende alte Buche selbst vollkommen zertrümmert. Sofort an die Unglücksstelle eilend« Feuerwehr und Sanitätspersonal konnten aus dem Trüm­merhaufen nur noch Tote und furchtbar Verletzte bergen Bis jetzt find 20 Tote und ungefähr 40, zum Teil schwer Ver­letzte, zu beklagen. Die Toten wurden in Iserlohn aufge­bahrt. Die Verletzten sind in Krankenhäusern von Iserlohn, Letmathe und Hohenlimburg unteraebracht. Die meisten To­ten stammen aus den Landkreisen Iserlohn und Hagen, eine, aus Barmen. Es handelt sich um Arbeiter, die in ihre Woh­nungen zurückkehrten. Me Hilfe war in kurzer Zeit aus Iserlohn zur Stelle.

Me Direktion der Straßenbahnen äußert sich zu de» Unglück folgendermaßen:

Der verhängnisvolle Unfall hat sich auf der von Iserloh« zur GrubeLetinalf" führende» Landstraße an der Stell« ereignet, an der das Gleis m der stark abschüssigen Streck« eine Kurve macht. Der Wagenführer muß nach seiner Bon . schrift schon über 500 Meter vor dieser Stelle bremsen uni dann noch vor der Unfallstelle halten. Ob der Straßenbahn- sichrer seiner Anweisung entsprechend gehandelt hat und in» Unglück infolge Versagens der Bremse eingetreten ist. ist iw Auaenblick now vickt mit Bestimmtheit zu lauen.

Die Lage in Frankreich.

Herrioks Regierungserklärung in der Lämmer Paris, 18. Juni. Die gestrige Kammersitzung chatte ein zahlreiches Publikum angezogen. Die Sitzung wurde um 3.30 Uhr von dem Kammerpräsidenten Painleoe eröff­net. Als Ministerpräsident Herriotin Begleitung der an­deren Minister den Sitzungssaal betrat, wurde er von den Parteien der Linken mit Händeklatschen begrüßt. Der Mi-' nisterpräsident verlas zuerst die Botschaft des Präsidenten der Republik, die mit Beifall ausgenommen wurde. Nur die Mehrzahl der Sozialisten und Kommunisten beteiligte sich nicht an der Kundgebung. Darauf verlas Ministerpräsident Herriot die Regierungserklärung. Die Linke nahm die An­kündigung, daß die Botschaft beim Vatikan be­seitigt werde, mit starkem Beifall auf, während ein Abgeordneter der Rechten rief: Sie arbeiten für die Boches!. Ministerpräsident Herriot antwortete: Wir gehen in dieser Frage nicht untolerant vor. Im weiteren Verlauf der Ver­lesung wurde vor allen Dingen bemerkt, daß der ehemalige llriegsminister bei den Stellen ebenfalls klatschte, die sich mit der Heeresfrage beschäftigten. Herriot unterstrich die Stelle über den EintrittDeutschlandsindenVöl- kerb und. (Demonstrativer Beifall links, während Rechts­abgeordnete ironische Zurufe machen.) Als der Minister­präsident mit der Verlesung der Regierungserklärung bei­nahe zu Ende war, stellte ein Abgeordneter der Rechten cm ihn die Frage: Wer wird in Berlin General Rollet vertre­ten? Herriot antwortete nicht. Als der Ministerpräsident die Rednerbühne verlassen hatte, erklärte der Kammerpräsi­dent, daß ihm eine Reihe von Anfragen zugegangen sei, und er richte an die Regierung die Frage, wann sie für die Aus­sprache bereit sei. Der Ministerpräsident antwortete: Sofort! Nachdem Abgeordneter Leon Bourgeois eine namens der Sozialisten eingebrachte Anfrage zurückgezogen hatte, ergriff als erster Interpellant der kommunistische Abgeordnete Mar­ke l C a ch i n das Wort, um über die Wiederaufnahme der Beziehungen zu den Sowjets zu interpellie­ren. Er zog zunächst einen Trennungsstrich zwischen seiner Partei und der Regierung, die sich auf das kapitalistische Re­gime stütze, das die Kommunisten zerstören wollten. Bezüg­lich des S a ch v e r st ä n d i g e ng u t a ch t e n s ist er der An­sicht, daß mit diesem das Reparationsproblem auch nicht zu lösen sei. Man habe das Unrecht begangen, die Mitarbeit der deutschen Arbeiter beim Wiederaufbau abzulehnen. Die Besetzung des Ruhrgebietes sei auf das Treiben des Comitee des Forges zurückzuführen. Jetzt kündige man die Räumung des Ruhrgebietes unter gewissen Bedingungen an. Warten wir die Entwicklung ab, sagte Cachin, nach dessen Ansicht die,wirkliche Bedeutung des Expertenberichtes darin besteht, daß sich Frankreich unter die Herrschaft der angelsächsischen Plutokratie begebe, die einzige Lösung des Reparationsproblems sei die Enteignung der französischen und der deutschen Kapitalisten. Nachdem der Redner noch für die Wiederherstellung der Beziehungen mit Rußland ein­getreten war, ergriff der rechtsstehende Abgeordnete von Paris. Rollin, das Wort, um über die allgemeine Politik der neuen Regierung zu interpellieren. Er verlangte Auf­klärung darüber, wie weit die Amnestie gehen solle, und besprach alsdann die Frage der Gehaltserhöhung der Beamten und des ihnen zu gewährenden Rechtes zu gewerk- fchaftlichem Zusammenschluß. Bezüglich der Aufhebung der Botschaft beim Vatikan beschwor er Herriot, diese ernste Frage im Geiste weitgehender Toleranz zu regeln. Ange­sichts der Reise Herriots nach London frage er ihn, unter welchen Bedingungen er am Friedensvertrag von Versailles rütteln lassen wolle. Herriot müsse klar zum Ausdruck brin­gen, daß die Regierung nicht im entferntesten auf die wich­tigsten Friedensgarantien, auf die Wacht am linken Rhein» ufer, verzichte. Herriot müsse seine ganze Kraft darauf ver­wenden, die Rechte und die Sicherheit Frankreichs zu ver­teidigen. Um 6 Uhr abends wurde die Sitzung unterbro­chen, nach deren Wiederaufnahme der ehemalige Vorsitzende der Reparationskommission, Louis Dubois, Las Wort ergriff, um einige Bemerkungen zur Reparationsfrage zu machen. Er wies darauf hin, daß Mißverständnisse entstehen könnten, weil der Sachverständigenbericht Pauschalzahlungen auch für den Ausgleich und die Besotzungskosten, sowie die Reparationen vorsehe. Deutschland könne bezahlen, denn nach dem Sachverständigenbericht habe es für mehr als 8 oder 9 Milliarden ausgeführt. Briand verlangte von Dubois Aufklärung über seine Behauptungen, die dieser nicht geben zu können erklärte, da er auf eine Rede nicht vorbereitet ge­wesen sei. Briand erinnerte Dubois daran, daß unter seiner, Briands, Regierung, das Wiesbadener Abkommen geschlossen worden sei. Das Reparationsproblem sei delikat, man müsse es objektiv behandeln. Es sei unglücklicherweise wahr, daß seit dem Waffenstillstand Deutschland nur sehr geringeSum.en bezahlt habe. Cs sei auch i wahr, daß interalliierte Konferenzen stattgefunden hätten, auf denen die Alliierten sich nicht immer hätten einigen kön­nen.^ Man hätte die Interessen ausgleichen müssen. Dubois erklärte, daß er im Jahre 1921 in London den Zahlungsplan Lloyd Georges nicht angenommen habe und daß auf Be­treiben Briands die Reparationskommission schließlich ent«