erfolgen soll, besten Vorlegung im Winter zu erwarten sein dürfte.

Bei der dann fortgesetzten Besprechung der Regie­rungserklärung betonte Abg. Bock (Ztr.), seine Par­tei hätte es gerne gesehen, wenn auch die Demokratie sich an der Regierungsbildung beteiligt hätte. Die Koalition mit des Rechten sei nicht durch Preisgabe wesentlicher Grundsatz« der politischen Grundauffassung erkauft. Der Redner bil­ligte die Regierungserklärung und wünschte Kredit sür Landwirtschaft und Gewerbe, soziale Gerechtigkeit bei der Beamtenbesoldung, Unterstützung der Landwirtschaft, Ret­tung des Unterbaus der sozialen Gesetzgebung und des Ar­beiterrechts, ^baldige Inangriffnahme des Reichsschulgesetzes und Unterstützung der Reichsaußenpolitik durch die württ. Regierung.

Abg. Müller (Komm.) wandte sich scharf gegen d>e Rechte und nannte das Zentrum ein Anhängsel von Bürger­partei und Bauernbund. Die Zentrumspolitik stütze sich aas Glmrmiknüppel und Zuchthauszelle. Das Unglück für Europa seien nicht die Friedensverträge, sondern die kapitalistisch« Wirtschaft. Wenn Bolz und Beyerle tausendfältigen Haß in die Arbeiterseele säen, dann könne die Geschichte einmal schlimm ausgehen. Er drohe nicht, aber er warne. Der Red­ner zog sich wiederholt Rügen des Präsidenten zu.

Morgen: Gesetzentwurf betreffend Staatskassenscherne und Fortsetzung der Besprechung.

Württemberg.

Stuttgart. 5. Juni. Kinderspeisung. Dieser Tage wurden die Kinderspeisungen in Württemberg vom Quäker- Hilfswerk (General Allen) durch den mit der Ueberwachung beauftragten Herrn Evis-Neuyork und dem Leiter des deut­schen Hauptausschusses für Auslandshilfe, Herrn Gramm, besichtigt. In Württemberg werden in diesem Sommer in 131 Gemeinden und 113 Anstalten und Heimen rund 30 000 Kinder täglich gespeist, wozu noch 8000 bis 8500 Speisungen in Erholungsheimen kommen.

Proiestversanimlung. Am Freitag findet im Festsaal der Liederhalle eine Proiestversanimlung der Beamtenschaft gegen die von der Reichsregierung vorgenommene Besol­dungsregelung statt.

Vom Tage. In der Ludwigstraße verübte ein 40 Jahre alter lediger Handschuhmacher Selbstmord durch Erhängen. Bei einem Zusammenstoß eines Lastautos mit einem Personenkraftivagen in der Landhausstraße wurde ein In­sasse leicht verletzt.

Aus dem Lande

Hohenheim, 5. Juni. Von der Landwirtschaft­lichen Hochschule. An der Landw. Hochschule sind im Sommerhalbjahr 1924 712 Studierende, darunter 12 weib­liche eingeschrieben. Außerdem nehmen 9 Gasthörer und 2 Gasthörerinnen am Unterricht teil. Unter den 712 Studie­renden befinden sich 326 Württemberger. Von den 386 Nicht- württembergern sind 317 Reichsangehörige, 31 deutschstäm­mige Ausländer, 12 Deutsch-Oesterreicher und 26 sonstige Ausländer.

Sirchheim a. 1k., 5. Juni. Aus Verzweiflung. Der langjährige Polizeidiener Fr. Weingärtner hat sich auf dem Friedhof mit seiner Dienstwaffe erschossen. Der Grund zu der unseligen Tat liegt zweifellos darin, daß seine Frau von einem unheilbaren Leiden befallen wurde, und er sich außer­stande sah, die hohen Behandlungskosten zu tragen.

Vom Mainhardker Wald, 5. Juni. Kraftpost ver­kehr. Eine erfreuliche Verkehrsverbesserung hat uns der 1. Juni gebracht, indem der Kraftpostverkehr eine ganz be­deutende Erweiterung erfahren hat. Auf den Strecken Main­hardtWillsbach, Mainhardt-Sulzbach a. M. und Sulz­bachLöwenstein finden jetzt täglich zweimalige Fahrten statt, während auf der Schecke MainhardtSchwäb. Hall täglich eine und Sonntags ebenfalls zwei Fahrten bis­her wöchentlich drei Fahrten ausgeführt werden. Da die seitherigen Kurszeiten sich teilweise stark verschoben haben, jeder Reisende, der auf den Mainhardter Wald will, gut, vorher den Fahrplan genau cmzufehen. Es ist nun reich- Gelegercheit geboten, auf bequeme Weise die SchöosMen »es Mainhordter Waldes kenne« zu lerne«.

kann aüf denGesellschafter" abonniert «erden.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 6. Juni 1924.

Prüfung. Auf Grund der am 19. Mai d». I». und den folgenden Tagen abgehaltenen Prüfung sind 82 Lehrer und Lehrerinnen zur ständigen Anstellung an evangelischen Boikischulen für befähigt erklärt worden u. a.: vühler, Georg von Rotfelden OA. Nagold, Fegert, Wilhelm von Nagold, Stempfle, Georg von Ebhausen OA. Nagold, Gihr,Emma z. Zt. Ebhausen.

Etwas vom Gewitter. Mag es sein, wie eS will, ein Gewitter zählt nicht zu den angenehmsten Dingen. Die Un­wetterkatastrophen der letzten Tag« haben uns ja so recht deut­lich vor Augen geführt, welche Gewalt diese Naturerscheinungen haben. Der Mensch ist wehrlos gegen diese düsteren Mächte, er ruft andere Mächte herbei. Der Volksglaube treibt hier die üppigsten Blüten, insbesondere ist da» HimmelfahrtSfest hier eng mit dem Gewitterglauben verknüpft. Eine besondere Wettergesahr besteht an diesem Tag weil sich der Himmel an diesem Tag für die Auffahrt Christi öffnet und, wer an Himmel­fahrt arbeitet, bei dem schlägt der Blitz ein. Doch ist bet unS Himmelfahrt schon vorbei und jetzt kommt der Gesellschafter mit seiner Weisheit, so denkt vielleicht mancher Leser. Aber wir wollen nun auch einige Mittel gegen da» Gewitter ver­raten. So schnell wie möglich mußt du ein Storchenpaar auf deinem Haus wohnhaft machen, denn dann schlägt der Blitz nicht ein, ebenso nicht, wenn ein Kind unter 1 Jahr im Hause ist. Also richte dich darnach. Dana ja nicht fluchen, wenn ein Gewitter heraufzieht, denn die Strafe folgt auf dem Fuße. Hat der Blitz in einen Baum geschlagen, so kaufe dieses Holz nicht oder verwende es nicht zum Bauen, denn diese» zieht den Blitz herab. Ist ein Gewitter, so nicht, denn die Donnergetster können dar nicht leiden. Doch noch etwas: Leute, die vom Blitzschlag getroffen werden, kommen direkt in den Himmel, denn der Blitz tötet auch alle» Schlechte in ihnen und ebenso winkt einem Toten, der unter Donner und Blitz begraben wird, die ewige Seligkeit

Erlauschtes. Steht da so ein ganz gewiegter Schweine­händler auf dem gestrigen Schweinemast. Mit Etegermtenen und Kennerblick überschaut er seine Liebling« im Korb, ver­achtend blickt er auf die herumstehenden Käufer. Doch er will ihnen helfen, nur zu ihrem Nutzen will er ihnen etwas Grunzender in ihr Heim bringen. Da, er hat «inen entdeckt I Auf, Jakob, da guck sie mal an, diese Tierchen! Sind sie nicht.wundersckön?"Buitl"Was witt?"46 Markl" .Oh. was denkscht au?" Noch eine Weile geht es fort, sie kommen auf 44 Der Händler verliert die Geduld, mit dem Krastsatz brtchlk'er die Beziehungen ab:Jakob, du hosch ha it gar kei Kurasche, bring no a andersmol bei Weib mit." Der Laie staunt und der Fachmann stellt? sich auf den Kopf. (Aber er hat sie doch noch mit, der Jakob, um 42 >^k)

Die Dollarnokgeldscheine der Reichseifenbah« werden vielfach von den Geschäftsleuten zurückgewlesen, da dieses Notgeled bereits ausgerusen und daher ungültig sei. Da die Beamten und Angestellten der Reichsbahn ihre Bezüge zum großen Teil mit diesen Geldscheinen bezahlt erhalten, sv entstehen durch die Verweigerung der Annahme für diese Personen wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Ansicht, daß der Aufruf des Reichsministers der Finanzen vom 14. Mai 1924 sich auf sämtliches Notgeld der Reichsbahn beziehe, ist unzutreffend. Aufgerufen ist nur das auf Papiermark lautende Notgeld der Reichsbahn; big auf Dollar lautenden Rokscheine der Reichsbahn sind dagegen noch jetzt in Gültig­keit und müssen daher im Zahlungsverkehr angenommen werden.

Saugenwald, 3. Juni. (Amtsjubiläum.) 25 Jahre stad es nun, daß H. Schultheiß Dürr seine» Amte« teilweise tn schwerster Zeit und unter schwierigsten Verhältnissen waltet. Wenn er auch nicht im Sinne de» stets bescheidenen Jubilar» war, hievon viel Aufhebens zu machen, hielt der Gemeiude- rat es doch für eine Ehrensache, dieses Anlasses in einer kleinen Feier zu gedenken. Und so fanden sich heute im fest­lich geschmückten Rathaussaal die Einwohnerschaft und die Vertreter der verschiedenen Behörden zu einer Festsitzung zu­sammen. In den Ansprachen seiten» des Gemeinderats, deS H. OberamtSoorstandS und der übrigen erschienenen Gäste wurden die zahlreichen Verdienste deS Jubilar» um da» Wohl der Gemeinde wie der Bürger gewürdigt und Dank und Anerkennung gezollt für die jederzeit sachliche und uneigen­nützige Amtsführung unter Hervorhebung deS stet« harmo­nischen Zusammenarbeiten» überallhin. Verschönt wurde die Feier durch Vortrag eine» von dem früheren Lehrer Hummel hier verfaßten Gedichts und umrahmt durch GesangSvorträge

I deS hiesigen Mädchenchor«. AIS äußere» Zeichen der Sner- ! kennung überreichte die Gemeinde ihrem Jubilar eine Ehren­urkunde und einen Ruheseffel.

Handels Nachrichten

Dollarkurs. Berlin, 5. Juni: 4,2105 Bill. ML. NeuyorH 1 Dollar 4/1. London 1 Pst». Sterl. 18. Amsterdam 1 Guldeq 1F7. Zürich 1 Franken 0,741 All. Mk.

Dollarschahscheine 73.80, Geldanleihe 4.20.

Der französische Franken notierte 87 zu I Psti. Steril, null! 20.30 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt. TSzl. Geld 1 bis 1,25 vom Tausend. Die Seehandlung hat'größere Aufträge gekündigt und fördert für Aev, längerrrng schwer« Bedingung«! und höhere Zinssätze.

Erhöhung der Druckpapierpreise. Der Verband deutscher Druck. Papierfabriken GmbH, hat ab 5. 2um den DrnckpavierpreiS um 2 «H für die 100 Kilo auf 31.50 /t erhöht.

Nagold. Fruchtschranne. Markt am 5. Juni. Zu­geführt waren:

62.44 Ztr. Wetzen, Preis pro Ztr. 9.4010.00 1.65 . Dinkel . , , 7.80

1.17 Roggen , . . 9.20

15.06 . Gerste 9.009 30

17 98 Hafer . 8.00-8.20

Alles verkauft. Rege Nachfrage nach Hafer. Nächster Fruchtmarkt am 14. Juni 1924.

Nagold. Marktbericht der Stadtgemeinde, Nagold vom 5. Juni.

Zugeführt waren: Verkauft wurden:

3 Ochsen

12 Stiere 1 Stier

31 Kühe 6 Kühe

28 Rinder u. trächt.Kalbinnen 13 Rinder u. trächt.Kalbin. 23 Stück Schmaloieh 15 Stück Schmalvteh

185 Stück MNchschweine 36 Milchjchweine

81 Läuferschweine 44 Läuferschweine

Erlös für 1 Stück: Stiere 125 Kühe 80500 Rinder

328-500 ^e, 1 Stück Schmalvieh 80178 1 Paar Milch-

schweine 2337 ^l, 1 Paar Läuferschwetne 35100 Han­del infolge Geldknappheit gedrückt.

Stuttgarter Schlachkviehmarkt. Zufuhr: 110 Ochsen, 45 Bullen. 300 Zungbullsn, 398 Iungrinüer. 120 Kühe, 737 Kälber. 797 Schweine, 49 Schafe und 2 Kegen. Davon blieben unverkauft: 20 Ochsen, 10 Bullen, 50 Iungbulten. 100 Oungrinder und 20 Kühe. Verlauf des Marktes: langsam, großer Ueberstand bei Großvieh. Erlöst wurde aus 1 Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. Sorte 364k (3740), 2. Sorte 2532 (2632), Bullen <F.) 1. Sorte 29-32 (3134), 2. Sorte 2328 (2430). Aungrinder 1. Sorte 4114 (4345). 2. Sorte 3339 (3240), S. Sorte 2429 (2530k Kühe 1. Sorte 2633 (2633), 2. Sorte 1723 (1824), 3. Sorte 1116 (1116), Kälber 1. Sorte 5355 (5054), 2. Sorte 4649 (45-48), 3. Sorte 3844 (3542). Schweine 1. Sorte 5355 (5254), 2. Sorte 4750 (4750), 3. Sorte 40-45 (40-45).

Viehmärkke. Zerrender g. Zufuhr 7 Ochsen, 95 Kühe und Kalbinnen und 166 Stück Iungvich. Der Verkauf ging infolge der Geldknappheit schleppend bei sinkenden Preisen. Erlöst wurden: für einen Ochsen 620 »k, eine trächtige Kuh 250380 -K, ein« Milchkuh 250350 eine Schlachtkuh 120250, eine Kalbiu 320450, ein Stück Jungvieh 110360 -ll. Wasseralfin­gen. 1 Paar Ochsen 3839 der Ztr. Lebendgewicht, für Kühe das Stück 200350, Kalbeln 150270. Handel flau/ später regen,

Schwememärkie. Herrenberg. Zufuhr 242 Milchschweine: 95 Läufer, verkauft 160 bzw. 48. PrerS 3545 bzw. 6090 d. P. Weil der Stadt. Zutrieb: 54 Stück Mklschschweine. Ge­fordert wurde für 1. Sorte 42 «k. 2. Sorte 3638 daS Paar- Handel leblos, abwartend.

Stuttgart, 5. Juni. Großmaekt. Die Zufuhr an Kirschen und Prestlingen wächst von Markt zu Markt. Kirschen waren zu 2035 ü. Pst», angeboten (Kleinverkauf 3555), Prestlinge 70t (11.20). Rhabarber 6-10 (1020) d.. Kopfsalat 515 (3 bis 2V), Spargel 11.30, Rettiche 8-15 (12-20) d. Bd.. Karotten und Gelbe Rüben 1535 (20-40), Gurken 60-1.50 (80-1.80X Kohlraben 10-30 (1545), ital. Frühkartoffeln 15 (2025) L. Pfd. Spinat und Schniktkohl 2535.

Landbutter 1.601.70, Zentrifugenbutter 1.80, Molkereibrltter 1.902.20, Emmentalerkäse ILO2. Schweizer 1.45, Rrhmküh.

11.30, Limburger 5070. Landeier 1112. Italiener 12.

Lausten a. 5. Juni. Kirschen ernte. Die Frühkirschen« «ernte hat begönne««. Die aufkaufenden Händler bieten 1520 Pfg für das Dfund, ein Preis, der mit den Verkaufspreisen in der. größeren StÄüeu doch in einem zu großen Mißverhältnis llehk.

Das Wetter

Me atlantischen Tiefdruckgebiete machen sich stärker geftmSä Für Samstag und Sonntag ist mehrfach bedecktes und zu We d gtz »schlügen geneigtes Wetter zu erwarten.

gesucht.

Wirbteten redegewandten Herren und Damen die denkbar beste Verdienst- Möglichkeit. Näheres zu «fragen am Samstag dm 7. 6. 24 von 912 llhr im Gasth. z. Rofe Nagold. 2024

Gültting«».

Habe einen neue»

Letter-

_ wage«,

mit ea 35 Ztr. Tragkraft, sowie einen neuen zwet- riidrigen 201tz

Handkarren

pr verkaufen.

Karl Widmaier, Echmtedmeistrr.

I

«I

Lrgsrren

INS

2igsre11en 1" a b s k e

in vo» früher her bekannten guten SnaliMen empfehlen in reichhaltigster An,mahl

SvrM L SvIriniÄ. ---

ZS»

""..M

Reisende«

sMcki

K.Köböis, ttagoll!

kernspr. 126.

für dev dortigen Bezirk znm Besold du Land- kvvdfchaft für Mgkorev. eivgefiihrien Artikel legen hohe Prooifio» gefacht. 20 ,?

Friedrich Hieber,

Fruchtsaftfabrik,

Mm a. D.

Nagold. 2003

Neve

Kartoffel

empfiehlt

kr. 8ektttei»li»e1ii».

20zv Ztr. gutes

SAulM-

Slltier

verbaust

Wer? sagt die Geschäfts­stelle d«. Bl. 2015

f

empfiehlt

LüMsmNWS Lsker