Allerlei
Unfall des Prinz« von Wales. Kronprinz Eduard Altert von England nahm mit seinem Bruder an einem Pferderennen in Alderschot teil. Beim Rennen stürzte er. bestieg bas Pferd wieder und stürzt« ein zweites Mal, wobei er von dem Pferd einen Hufschlag ins Gesicht bekam. Di« Verletzungen sind ernst. Der Prinz konnte noch nicht nach London verbracht werden. Der Prinz war schon vor kurzer Heit bei einem Rennen gestürzt.
Der Fernsprecher in Amerika. Der neueste Bericht der Fernspreckqesellschaft in Washington enthalt u. a. eine vergleichende Zusammenstellung der Fernsprecher in den vcr- khiedenen Ländern der Erde. Darnach wurden am 1. Jan. 1922 21984 960 Fernsprechapparate gezählt, von denen 13 875 219 also 63 Prozent auf die Vereinigten Staaten entfallen, obgleich ihre Bevölkerung nur etwa den 16. Teil der Erdbevölkerung ausmacht. Europa hat trotz seiner vierfach größeren Menschenzahl nur 25 Prozent der Drähte in Gebrauch und der Rest der Länder nur 12 Prozent. Von den Fernsprechdrähten der Welt befinden sich nur 29 Prozent in Regierungsbetrieb, 71 Prozent sind Privatunternehmungen. In den Vereinigten Stacnen bat jeder achte Amerikaner einen Fernsprecher. Auch in Kanada und Dänemark sind die Fernsprecher zum größten Teil Privatunternehmungen, daher stehen diese beiden Länder in der Häufigkeit an zweiter und dritter Stelle. In Kanada zählte man ,m 1. Januar 1922 auf je 100 Einwohner 10,2 Fernsprecher, in Dänemark 8,2 in Deutschland 3,3, in England 2,1, in Frankreich 1,3. in ganz Europa im Durchschnitt 1,2. In fast ollen anderen Ländern beschränkt sich der Fernsprechverkehr in der Hauptsache auf die großen Städte. In England z. B. ist ein Drittel des gesamten Drahtnetzes in London und in Frankreich ebenfalls ein Drittel in Paris. 7-n Amerika dagegen nimmt der Landdraht einen großen Prozentsatz ein.
Eine nette Dank. In der Kasse des Pleite gegangenen ^Bankhauses" C. Haab u. Co. in München wurden 5 Rentenpfennig gefunden. Der Herr Bankier Haab ist flüchtig gegangen, der Teilhaber G. Oppenheim wurde, wie bereits be- r.chtet. in Stuttgart gelegentlich eines Betrugs .um Schaden eurer dortigen Bank verhaftet.
Fabrikbrand. In Lodz (Polen) ist die Spinnerei und Weberei der Firma Angerstein abgebrannt. Beim Löschen wurden drei Feuerwehrleute getötet. Der Schaden beträgt 300 000 Dollar. 600 Arbeiter sind erwerbslos.
7V WO Pfund Sterling hat das englische Unterhaus bewlll gt fkr Freireisen der Unterhausmitglieder auf den Eisenbahnen. Die Dahnen Englands befinden sich bekanntlich in Privatbesitz.
Die Bienen als Verbündete der Deutschen. Ein zehn Jahre altes Geheimnis von einer Kriegslist, die die Deutschen gegen die englischen Truppen im ostafrikanischen Feldzuge anwandten, wird nach den Meldungen Londoner Blätter durch Aufzeichnungen enthüllt, die man im Nachlaß des vor kurzem verstorbenen Brigade-Generals Arthur E. Aitken gefunden hat. Im November 1914 rüstete sich Aitken. mit einem englischen Regiment, das durch indische Truppen verstärkt war, einen Angriff auf Tanga zu unternehmen. Die englischen Truppen mußten dabei einen dichten Urwald durchqueren. Die Deutschen, die von diesem Angriffsplan Kunde erhalten hatten, wandten nun die folgende Kriegslist an: Sie verbargen zahlreiche Bienenstöcke in dem Wald, und brachten an den Verschlußvorrlchtungen der Bienenstöcke Stahldraht an, der dann an den Bäumen befestigt wurde. Wenn die Drähte berührt wurden, mußten dadurch die Bienenstöcke geöffnet werden. Die List glückte auch vollständig. Als die englischen Soldaten sich den Weg durch den Urwald bahnten, verwickelten sie sich in die Drähte, durch die die verbündeten Bienen gum Angriff aufgerufen wurden. Große Schwärme wütender Bienen griffen die Engländer an, die dadurch zum großen Teil höchst schmerzhafte Wunden erlitten, die sie außer Gefecht Letzten. — Hm!
»Der Mensch und die Maschine im Zukunfkskrieg laute! das Thema einer Abhandlun-g von General d. Inf. von Kühl, die das Aprilheft von Velhagen «. Klasings Monatsheften veröffentlicht. Er bespricht darin u. a. die Gruppe in der Stärke von etwa acht Mann als den eigentlichen Träger des Kampfes und äußert sich: In Frankreich ist dei Vorschlag gemacht worden, in der Kampfform der Jnftmteri« nnch einen Schritt weiterzugehen, als in Deutschland. Während die Gruppen, in die sich die Kompagnie hei «ns im 0 sechl auflöst, nur zum Teil aus Maschinengewchcgruppe« j mit je einein leichten Maschinengewehr, zum Teil aber auch j aus Schützengruppen bestehe», ist in Frankreich erwogen j worden, die Schützengruppen ganz wegsallen zu lassen. Dann ! würde der Gewehrkämpser ganz ausscheiden und die Infanterie nur mit leichten Maschinengewehren in kleinen Gruppen zu vier Manu fechten. Es wäre dies ein weiterer Schritt in dem Ersatz der Menschen durch Maschinen. Di« äußerste Folgerung dieses Gedankens würde darin bestehen, baß man die Gruppen auf 2—3 Mann verringerte und si« M t einem leichten Maschinengewehr zusammen unter einem klein« Panzer verdeckte, so daß sie sich wie die Schildkröten porbewegten. Der Vorschlag ist allen Ernstes in Frankreich gemacht worden. Kein einzelner Kämpfer würde daun offen auf dem GefechtsftL» mehr erscheinen.
Erdbeben. Die Erschütterungen in Costarrca dauern fort. Im Gebirge zwischen Punta, Arena und San Jose ist ei» neuer feuerspeiender Berg entstanden.
Deutsche Dampfer in Seenot. Nach den Mitteilungen eines in Geestemünde eingetroffenen Lübecker Fischdampfers ist eine Anzahl deutscher Fischdampfer in den isländischen Gewässern in furchtbare Stürme geraten. Mehrere Dampfer wurden vom Sturm und der Brandung vollkommen in die Höhe gehoben und kieloben ins Meer geschleudert. Alles, was sich auf den Schiffen befand, fand den Tod in den Wellen, die Schiffe sind verloren. Auch ein Geestemünder Dampfer kam in große Gefahr, nur der Kaltblütigkeit des Kapitäns, der fünf Tage und Nächte auf der Kommandobrücke stand, und den fast übermenschlichen Anstrengungen der Mannschaft gelang es. der Gefahr zu entrinnen. Eine Anzahl weiterer Dampfer sind vor Island gestrandet und haben schwere Schäden erlitten.
, Der Untergang» der „Lusitania"
^ ' Vom -out-schen Abmiralstabswerk .Der Krieg zur
See 1914—1918', -as unter Leitung -es Vizeadmirals Dr. v. Maukey vom Marins-Archiv heraus- gegeben wir-, erscheint in -en nächsten Tagen -er siebente Ban- .Der Krieg in -er Nordsee, 4. Teil", , bearbeitet von Korvettenkapitän O. Groos. Dieser ^ neue Ban- umfaßt die Zeit (Februar bis Dezember ' .! 1915), in welcher Admiral v. Polst Chef der Hoch.
. seestreitkräfte war. Wir sind durch -as Entgegen- - kommen des Berlages E. S. Mittler u. Sohn in , .. Berlin in -er Lage, unseren Lesern ichon heute daraus nachstehenden Abschnitt dazubieten.
Auch vor der irischen Westküste traf „U 20". das zur Versenkung feindlicher Truppentransportdampfer ausgelaufen war, am 4. und 5. Mai mehrfach bewaffnete Flschdampfer. Dagegen wurde selbst auf den Hauptverkehrsstraßen kein einziger Dampfer gesichtet. Der weitere Vormarsch um die Südwestküste von Irland mußte auf 22 Meter Tiefe erfolgen, um bei dem zunehmenden Nebel nicht von anderen Schiffen plötzlich gerammt zu werden. . . . Während der Nacht fuhr „U 20" bei starkem Nebel unter Wasser und am andern Morgen (7. 5.) wurde weitab von den Feuerschiffen der irischen Südküste die Batterie aufgeladen. Schon war der Kommandant entschlossen, weil der Nebel auch an diesem Tag nicht nachzulassen schien, sofort den Rückmarsch anzutreten, um bei gutem Wetter vielleicht doch noch von außen in den Nord-Kanal einzudringen, als es gegen Mittag plötzlich sehr sichtig wurde. Von Land her kam ein Fischdampfer und drückte das Boot von neuem unter Wasser, dann lief ein
Der Tanz um das goldene Halb
131 Von Erica Dr»pe-Lirch«r
(Nachdruck verboten.)
Dr. Forgiß ankwvrtete nicht gleich. Seine Gedanken stimmten jedoch Fräulein Amanda zu. ähr Vorschlag deckte sich ganz mtt dem guten Herzen, das man ihr nachrühmte. Sicherlich war st« tm Grunde viel sozialer, praktischer und klarer angelegt als lhr Bruder. Line Markthalle? Das ließ sich hören! War es doch schon lange «ine erkannte Notwendigkeit in der sonst so modernen Großstadt.
Aber der Gehelmrat, der die Schweigsamkeit des Rechtsanwaltes kannte, schien gar nicht gleich auf eine Antwort gewartet zu haben, sondern fuhr mit steigender Lebhaftigkeit fort: ,3ch würde etwas als Stiftung bevorzugen, das zugleich meine» Namen als Spender verewigt —.
.Das kann ich mir denken!' wäre Dr. Forgiß beinahe heransaevlatzk. So unwillkürlich kam ihm der Gedanke. Die Eitelkeit des Geheimrates war unermeßlich. 3hm war bei der ganzen Spenderei die Hauptsache die Ehrei Er wollte geehrt werden. Und noch bei Lebzeiten. Lorbeeren auf Vorschuß!
.Bei einer Markthalle denkt man kaum noch ao d« Spender. And Fremde, welche unsere Stadt besuchen, werden doch kaum je erfahren, daß ich di» Markthalle gestiftet habe. Nein, also der Plan sagt mir nicht zu! — Aber, Herr Doktor, was meinen Eie za einem sogenannte» »Werner-Haus'. Za, zu einem .Werner Haus*?'
.Und welchem Zwecke sollte das dienen? An Krankenhäusern hat die Stadt neue Bauten genug.'
.Rein, das .Werner-Haus' sollte etwa» Schöngeistiges sein. Weil sowohl meine Schwester wie ich immer als Mäzen der Kunst und der Knnstpflege b^eichnet werden. 3m Erdgeschoß sollten «in oder zwei große Säle gebaut werden. hauptsächlich zu Konzertzweckeu. vielleicht auch zu Vorträgen. Also festliche Räume. 3m oberen Geschoß einerseits di« hauptsächllchfi« Einrichtung unseres Hauses, wenn wir beide nicht mehr leben. 3ch meine, die Zimmer und alle Möbel sollten ko aufgestellt und erhalten werden« wie st« »ns gedient haben -- damit die kommenden Generationen
wißen, m welchen Nahmen sie sich mich an- meine Schwester zu denken haben — —!'
Der Rechtsanwalt stieß einen leichten Seufzer ans. .Selbstbeweihräucherung!' dachte er in wachsendem Unbehagen. .Ganz der große, unsterbliche Mann, der sedes Stuhlbein seiner Umgebung für alle kommenden Geschlechter verewigen muh! 3ch habe nie gehört, daß Koryphäen, wie Goethe oder Schiller, eine solche Absicht ausgesprochen hätten! Du liebe Zelt, in was für einer schlichten Umgebung haben diese Geisteshelden gelebr!'
Aber der alte Herr hielt diesen kleinen Stoßseufzer für eine Aeußerung über die Hitze im Saal.
.3n dem andern Teil des Obergeschosses könnte man meine naturhistorische Sammlung unteroringen — die Sammlung ausgestopfier Tiere — die von meiner Znsel stammen. Ueberhaupt aus unserer heimatlichen Tierwelt herrühren.'
Die Züge von Dr. Forgiß glätteten sich um etwas. Das ließ sich hören! Er selbst machte den allgemeinen Kotau vor dem Reichtum des GeheimraL Werner nie mit- Das einzige. was ihm an dem alten Herrn gefiel, war seine große Liebe zur Natur und die Beobachtung der heimatlichen Tierwelt, der eine wertvolle Sammlung ausgestopfier, besonders schöner Exemplare zu verdanken war.
.Das ließe sich hören!' Dr. Forgiß riß sich zu dieser kurzen Aeußerung auf, als der alte Herr ihn erwartungsvoll ansah. Aber da er die Wortkargheit des Rechtsanwaltes gewohnt war und ihm daran lag, ihn zu einer Besprechung am nächsten Tage freizubekommen, svrach er weiter:
.3a, es ist höchste Zeit, die Angelegenheit ins Auge zu fassen, da ich durchaus möchte, daß sie zu meinem Geburtstage selbst spruchreif wird! Es ist bereits dieses und jenes von meinen Plänen durchgesickert!'
.Er wird sich nicht haben enthalten können, seinen Freunden Andeutungen zu machen, damit er rechtzeitig gefeiert werden kann.'
Wie, um ihm recht zu geben in seiner Vermutung, fuhr der G-Heimral fort, indem er ferne Stimme um etwas senkte: .3a. man plant allerlei, große Geschichten. 3ch bin sa Ehrenmitglied und tm Vorstand von allen möglichen Vereinen und ähnlichen Geschichten. Einen Lampionzug will man mir bringen. Diverse Vereine schicken Delegierte zum
vayrMlg mn anscheinend sehr kräftigen Maschinen über „U 20" hinweg. Wie ein Blick durch das Sehrohr gleich darauf ergab, war es ein älterer britischer Kreuzer („Pest. kus"-Klasse) mit zwei Masten und zwei Schornsteinen. Eg. fort nahm Kapitänleutnant Schwieger die Verfolgung auf. um den Kreuzer bei Kursänderungen anzugreifen, jedoch kam dieser ällmählich in Richtung auf Queenstvwn auz Sicht. Kaum war aber der Kurs nach Westen wieder aus- -xouommen, als rechts voraus 2.20 Uhr nm. 4 Schornstein« und zwei Masten eines großen Reisedampfers ausgemachi vurdcn, der, von Südsüdwest kommend, Galley-Head au- sttuerte. Noch war es unsicher, ob es gelingen würde, ih» dei seiner überlegenen Geschwindigkeit zu stellen. Aber was '»er U-Bootskornmandant im Stillen gehofft, trat gleich darauf ein, der Dampfer änderte alsbald seinen Kurs nach Steuerbord, um an der irischen Küste entlang den Weg nach Liverpool fortzusetzen, und drehte dem U-Boot um 3.10 Uh« »achm. in die Schußlinie. Aus 700 Meter Entfernung fiel »us dem Bugrohr ein Stahltorpedo zum Ziel und traf den t.unpfer an Steuerbord dicht hinter der Kommandobrücke.
ährend in den Tagen vorher mehnach zwei Torpedos nötig gewesen waren, um viel kleinere Dampfer zum Sinken )u bringen, übertraf die Wirkung des einen Torpedos in »üstm Falle alle Erwartungen. Kapitänleutnant Schwieger schildert sie im Kriegstagebuch folgendermaßen:
„Es erfolgte eine außergewöhnliche Detonation mit einer sehr starken Sprengwolke (weit über den vorderen Schornstein hinaus). Es muß zur Explosion des n orpedos noch eine z w e i t e ,hin,zugskommen sein (Kessel oder Kohle oder Pulver?). Die Aufbauten über dem reffpunkt und die Brücke werden auseinandergerissen, es "n steht Feuer, der Qualm hüllt die hohe Brücke ein. Dar i biff stoppt sofort und bekommt sehr schnell große Schlag- fr re nach Steuerbord, gleichzeitg vorn tiefer tauchend. Es yat den Anschein, als wollte es in kurzer Zeit kentern. Aus l-em Schiff entsteht große Verwirrung: die Boote werden !-!,rr gemacht und zum Teil zu Wasser gelassen. Hierbei muH : .stach Kopflosigkeit geherrscht haben, manche Boote voll t efetzt. rauschen von oben, kommen mit dem Bug oder mit ein Heck zuerst ins Wasser und schlagen sofort voll. An der .ziackbordseite kommen wegen der Schräglage weniger Boote klar, als auf der Steuerbordseite. Das Schiff bläst (Dampf) >-a: vorn wird der Name „Lusitania" in goldenen Buchstaben sichtbar. Die Schornsteine waren schwarz gemalt, ffeckflagge nicht gesetzt. Der Dampfer lief beim Angriff 20 Seemeilen. Ag es den Anschein hat, als wenn er sich nur roch kurze Zeit über Wasser yä.ffrll kan.n, auf 24 Meilen gerangen und nach See zu gelaufen. Auch hätte ich einen weiten Torpedo in dies Gedränge von sich rettenden Meuchen nicht schießen können."
Was lange geleugnet wurde, ist heute durch die Verös- entltchung des verantwortlichen Berichtes des damaligen Zollinspektors des Neuyorker Hafens, Oudley Field Nalone, erwiesen. Nach diesem Bericht hatte das Schiss mf seiner Unglücksreise zum mindesten 5450 Kisten M u- » tion an Bord (4200 Kisten Metallkartuschen, 3 Kisten Lranaten (Rohguß), 18 Kisten Zünder, 125 Kisten Schrapnells und 1 Kiste mit einem ungefüllten, in der Mitte durch- chnitkenen Explosivgeschoß). Es ist damit vor der Welt ein >ür allemal ffestgestellt, wen die Verantwortung für den tragischen Untergang des Schiffes und den Verlust vieler Men- chenleben Nichtkämpfender trifft. Weder gehört im Kriege Nunirion an Bord eines „friedlichen" Reisedampfers, noch gehört dieser selbst in ein Gebiet, in welchem Truppentransporte in größerer Zahl zum Kriegsschauplatz befördert murren. Um diese zu schädigen, war das U-Boot ausgesandt, 'eineswegs aber, wie ein amerikanisches Gericht behauptet«, r,n planmäßig der „Lusitania" aufzulausrn. Alle Welt war vr den Gefahren gewarnt, denen sich Reisende auf den echtsten Großbritanniens oder seiner Verbündeten im Iriegsgebiet rings um England aussttzen würden, und wichem wagte man es auf englischer Seite, Nichtkämpfer, trauen und Kinder, diesen Gefahren auf einem mit Mum- >on beladenen Dampfer preiszugeben, um später den Feind ür tür Schicksal verantwortlich zu machen. . . .
Gratulieren mit Adressen. Ständchen sollen gebracht werden. — Wenn ich nun rechtzeitig meine beabsichtigte Spendung an die Stadt Checkberg in Form eines Wernerhauses bekanntaäbe, würde sich wahrscheinlich der Oberbürgermeister ein finden und mich zum Ehrenbürger der Stadt ernennen.'
Und wieder wartete er einen Moment auf eine zustimmend« Antwort. Umsonst. Dem Rechtsanwalt wurde ob dieser elften Pläne immer schwüler. Geheimrat Werner ärgerte sich ein wenig. Du liebe Zeit, was für Ausbrüche der Bewunderung über seine sozialen Pläne, was für einen Schwall von Schmeicheleien wurden ihm zuteil, wenn er andern gegenüber von seinen Absichten sprach. Schließlich brauchte ihm ja an dem Beifall des Rechtsanwalts selbst ja ittchtS gelegen zu sein. Die Hauptsache war, daß er ihm die juristische Form gab und versuchte, seine Spenden rechtskräftig zu machen. —
»Wir können ja das Nähere noch zusammen in 3hrem Büro besprechen, Herr Doktor! Also — hätten Sie morgen Zeit? ES wäre mtt wirklich außerordentlich lieb! Zugleich setzen wir mein Testament auf, um diese Angelegenheit fest- Meaen —' Er hielt einen Augenblick inne und ließ seinen Blick über den Saal schweifen. Rings um ihn ein Meer von Farben und Licht, von Musik und Festesfreude! Unzählige hm und her wogende, festlich gekleidete, fröhlich gestimmte Menschen, die alle seine Gäste waren! Er war der Spender dieses großzügigen Festes! Alle waren sie gekommen, um tm Grunde seinem Ansehen, seinem Reichtum zu huldigen!
Das Leben war doch sehr schön, wenn man durch seinen Reichtum eine so angesehene Stellung einnahm! Deswegen dachte er auch noch gar nicht daran, bald ins Gras beißen zu wollen. Du liebe Zeit, sechzig 3ahre sind noch kein Alter, um von der Welt Abschied zu nehmen. Bis jetzt hatte er deswegen den Plan eines Testamentes immer weit von sich gewiesen, in der eigenen dunklen Furcht vor dem Tode, der Reichen eigen ist. Aber jetzt ließ sich die regelrechte Fassung eines Testamentes nicht mehr umgehen, wo er endgültig über die Einteilung seines Nachlasses — auch nach dem Tode seiner Schwester — Entschlüsse gefaßt hatte, um der Nachwelt zu imponieren. —
(Fortsetzung folgk^