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Führerhauptquartler, 14. ssuni. Vas Gberkommanüo der Wehrmacht gibt bekannt:

Oer Zweite Abschnitt des gewaltigen Feld­zuges im Westen ist siegreich beendet. Oie Widerstandskraft der französifchen Nordfront ist zusammengebrochen. Die Seine abwärts Paris ist in breiter Front überschritten. Le Havre genommen, stuf der ganzen Front von Paris bis an die Maginot-Linie bei Sedan ist der Feind im vollen Rückzug.

An mehreren Stellen haben unsere Pan­zer- und motorisierten Divisionen die Rück- marschbewegungen durchstoßen und überholt. Dort floh der Feind unter Preisgabe seiner ganzen Ausrüstung, von Infanteriedivisio­nen wurde die Schuhstellung von Paris durchbrochen. Oie feindlichen Kräfte reichten zum Schuh der französischen Hauptstadt nicht mehr aus. Unsere siegreichen Truppen mar­schieren seit heute vormittag in Paris ein.

Gestllch der Marne ist vitrp-le-Francois genommen, der Süörand des Argonner- waldes erreicht. Der Höhenrücken 304 (Toter Mann) nordwestlich von Verdun wurde gestern abend gestürmt. Montmcdp, der starke Eckpfeiler der Maginot-Linie, ist erobert.

Der dritte Abschnitt der Verfolgung des Feindes bis zur endgültigen Vernichtung hat nunmehr begonnen. Heute früh sind un­sere Truppen an der Saarfront auch zum Frontalangriff gegen die Maginot-Linie an­getreten.

Trotz Behinderung durch die Wetterlage griffen auch am 13. Zuni unsere Kampf-, Sturzkampf- und> Zerstörerverbände zur Unterstützung des Heeres an vielen Stellen der Front in den Erdkampf ein. Truppen- ansammlungen, Marsch- und Transport­kolonnen km Rücken des Gegners wurden erfolgreich mit Bomben und Maschinen- gewehrfeuer belegt, umfangreiche Zerstörun­gen auf Flugplätzen, Bahnhöfen und Bahn­linien besonders im Raume ostwärts der Marne üurchgefübrt.

Om Küstengebiet von Le Havre gelang es, zwei Transportdampfcr zu versenken, drei weisere erlitten Beschädigungen, darunter ein Scbiff von 10 000 Tonnen. Flakartillerie versenkte nördlich Le Havre sechs feindliche Transportschiffe, beschädigte drei weitere er­heblich und zwang einen englischen Zerstörer zum Abürehen.

Die Verluste des Gegners kn der Luft betrugen gestern ly Flugzeuge. 3 wurden im Luftkampf, 3 durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. 2 eigene Flug­zeuge werden vermißt.

Ein U-Boot versenkte am 13. ^uni den britischen HilfskreuzerScotstown" von >7 000 BRT., einem anderen U-Boot ge­lang es, nördlich der Hebriden aus einem Deleitzllg mit schärfster Sicherung einen ,2 000 Tonnen großen Transporter heraus- zuschießcn und zu versenken.

Wo stehen unsere Truppen?

Orte, die der OKW.-Bericht erwähnt

Le Havre: Befestigter Atlantikhafen und Hauptstadt des Arrondissements Seine Jn- ferieure, an der Mündung der Seine, mit 165 000 Einwohnern. Le Havre ist Eingangs­und Ausgangspforte des ganzen nördlichen französischen Wirtschaftsverkehrs. Von un­mittelbarer kriegswirtschaftlicher Bedeutung ist, daß über Le Havre (und Rouen) die ganze Erdölversorgung Nordfrankreichs ging. Frank­reich führt überwiegend Rohöl ein, besten Raf­finade hauptsächlich in Le Havre und Mar­seille erfolgte. Heute sind bereits zwei Drittel der französischen Erzeugungsleistung für die Raffinierung von Rohöl in deutschem Bereich. Le Havre hat außerdem große Bedeutung als Markt für Baumwolle, Kaffee und andere Kolonialprodukte. Der Kriegs- und Handels­hafen (Schleusenhafen) umfaßt eine Fläche von 142 Hektar. Le Havre wurde durch König Franz I. seit 1517 als Bollwerk gegen die Eng­länder geschaffen. Im Weltkrieg war die Stadt von 19i4 bis 1918 Sitz der geflüchteten belgischen Negierung.

Bitrh-le-Francois: Französisches Landstädt­chen im Departement Marne (ehemalige Land­schaft Champpouileuse), 160 Kilometer östlich von Paris. Hier mündet der Rhein-Marne- Kanal in die Marne. Vitry-le-Francois war der südlichste Punkt, den die große deutsche Offensive im September 1914 erreichte. Jedoch bereits nach wenigen Tagen kam der Befehl zum Rückzug.

Montmödh: Stark befestigte französische Stadt an der belgischen Grenze, südöstlich von Sedan, mit etwa 2000 Einwohnern. Mont- msdy gehörte bis zum Jahre 1659 zum Deut­schen Reich und wurde von Ludwig XIV. ge­raubt. In den Jahren 1815, 1870 und 1914 wurde die Stadt von den Deutschen erobert, aber jedesmal wieder geräumt.

Toter Mann (Höhe 3N4): Dieser allen Ver- Nln-Kämpfern des Weltkrieges wohlbekannte Berg liegt nordwestlich von der Festung Ver­dun, und zwar dort, wo die Maas nach dem Ort Cnmiöres zu einen Halbkreis macht. 1916 spielten sich äußerst heftige und blutige Kampfe um den Besitz des Toten Mann ab; am 7 Marz wurden der Nabenwald-nördlich und der Cumiörcs-Wald südlich des Berges von den Deutschen erobert, am 14. März der Tote Mann selbst und am 8. Mai der nörd­liche Teil der Höhe 304 (am Wald von Malan- court) gestürmt. Im August 1917 ging jedoch alles wieder an den Feind verloren, und da­mit auch jede Hoffnung die Festung Verdun in unsere Hände zu bekommen.

Hakenkreuz auf Maginoibunkern

Oer kraorose wurdeweick" - Oeber Hliuen und Straßensperren vorwärts

LC. ..., 15. Juni.Ma Chöre!", so beginnt ein Brief, den ein französischer Colonel der Elitetruppen der Maginot-Besatzungen, der Festnngsbrigade Montmödh", am Mittwoch­abend begonnen, dann aber halbfertig unter sein Kopfkiffen gesteckt hatte. Und heute, kaum 24 Stunden später, streckt ein Meldefahrer eines deutschen Regimentsstabes seine müden Glieder im gleichen Bett aus. Auf dem Tisch des französischen Bürgerhauses in Montmödy stehen noch Marmelade und frisches Weißbrot dom morgendlichen französischen Frühstück, deutsche Landser schmieren sich bereits ihr Vesperbrot davon.

Langsam kehren die vielgestaltigen Bilder der letzten 24 Stunden wieder. Langsam kommt zum Bewußtsein, daß mairchier bereits mehrere Kilometer hinter den oe- fürchteten, aber keineswegs uneinnehmbaren Pa n z e r w e r k e n der Maginotlinie liegt, gegen die gestern noch Stoßtrupps unter Einsatz schwerster Artillerie anstürmten.

Panzerwerke sturmreif geschossen

Mittwochabend. Schweres Mörserfeuer schlägt auf Maginot-Panzerwcrk 395, einen vorspringenden Eckpfeiler zwischen dem be­reits eroberten Panzerwerk 505 und dem Boll­werk Montmsdh. Auch einzelne Nachbarwerke liegen unter deutschem Artillcriefeuer. 18 Ilbr: Die deutschen Infanterie st- trupps springen vor. Es gelingt, einzelne Panzerwerke durch schnelles Zufassen zu neh­men. Der Widerstand war nicht allzu heftig, während andere Panzerwerke mit ihren Schnellfeuerkanonen und ihren MG.s unent­wegt aus ihren Stahlkuppeln jeden Ansturm zu brechen suchen. Ein schwerer Wolkenbruch hemmt die weiteren Operationen. Die Nacht bricht herein. Immerhin hat der Ansturm auf breiter Front gezeigt, daß der Franzose auch in seinen Panzcrwerken sichtlichweich" ge­worden ist.

Tonncrstagmorgen. Einzelne Werke sind ohne feindliche Gegenangriffe in deutscher Hand. Zwischen anderen Werken liegt unsere Vorhut auf gefährlichem Posten. Die Ver­mutung wird zur Gewißheit, daß der Fran­zose sich aus seinen Positionen zurückge­zogen hat.

Ein Regiment erhält den' Befehl, durch einen starken Stoßtrupp seststcllen zu lassen, wie weit der Feind geräumt hat. Der Stoßtrupp soll versuchen, bis Montmedy vor­zugehen. Dem Stoßtrupp folgen vorsichtig einige Kompanien, ein Bataillon und am Abend sitzt der Negimentsstab bereits in Montmödy, links die Vorhut schon viele Kilometer vor der Stadt, sind die Kolonnen an Panzerwerk auf Panzerwerk vorüberge­rollt, stehen auf über 20 Panzerwerken neben der Reichskriegsflagge die deutschen Posten.

Eine überragend strategische Leistung eines Regiments, das gestern noch in vorderster Front vor der Kette der Panzerwerke lag. Plötzlich und unerwartet hieß cs, aus dem Stellungskampf übergehen in einen sehr schwierigen Marsch, mußte doch zunächst aus der bisherigen Front heraus eine Schwen­kung von 90 Grad um die äußerste Pan­zerwerkgruppe durchgeführt werden, dann ein sieben Kilometer langer Durchstoß durch die Maginotlinie in schwer vermintem Gelände und über zahlreiche Straßensperren und Brückcnspcrrungen hinweg. Und schließlich eine zweite Schwenkung, der sich ein 2 5 Kilo- meter langer Marsch hinter der Maginotlinie anschloß. Unter großen Schwierigkeiten mußten nicht nur gewaltige Marschleistungen vollbracht werden, auch die Befehlsüüermittlnng war nicht immer leicht. Daß nicht einen Augenblick der Ueberblick ver­loren ging, ist in erster Linie der hervor­ragenden Nachrichtentechnik unserer Wehr­macht zu verdanken.

liricgzbericbtsi- Ileiox Dieter Pilgram

Im Banne des deutschen Einmarsches

Oetrersll stärkster Dindruck des stolrea DriolZes unserer V^ekrruackt

5o»ckerbericbt unrerer Xorre;poncken<en

In Athen schlug die Nachricht von der Einnahme der französischen Hauptstadt durch die deutschen Truppen wie eine Bombe ein. DaS Ansehen von England und Frankreich hat in Griechenland eine weitere starke Ein­buße erlitten. Die Bewunderung für die deut­schen Waffentaten, der das griechische Volk schon von Anfang an Ausdruck gab, erfuhr eine weitere Steigerung.

ü. Berlin. 14. Juni. Die Meldung von dem Einzug deutscher Truppen in Paris hat überall in der Welt ungeheuren Eindruck ge­macht. Die Wucht Ser deutschen militärischen Aktionen zieht jedermann in den Bann. In den Kommentaren der Blätter kommt immer wieder zum Ausdruck, daß durch den Fall von Paris der Krieg in Frankreich im wesentlichen entschieden ist.

InNom hat diese Nachricht die allergrößte Freude und den tiefsten Eindruck hintcrlassen. Jubel und Begeisterung erfaßte die Bevölke­rung der Millionenstadt, denn jeder deutsche Sieg ist auch ein Sieg Italiens.Tribnna" schreibt: Der deutsche Sieg sei gewaltig. Man müsse sich darüber im klaren sein, was für ein Land wie Frankreich der Verlust seiner Haupt­stadt bedeute, die als Mittelpunkt des fran­zösischen Imperiums nicht ersetzt werden könne. Die Hauptstadt bilde das wichtig st e Pfand in den Händen des Siegers.

In Moskau sieht man in der Einnahme von Paris die Krönung der bisherigen deut­schen Waffenerfolge und einen entscheidenden Wendepunkt des Krieges. Die von den Deut­schen am 5. Juni eingeleitete Offensive habe immer gewaltigere Ausmaße angenommen.

In Politischen tschechischen Kreisen wird allgemein die Neberzeugung ausgedrückt, daß damit der Krieg in Frankreich im wesent­lichen entschieden ist. Angesichts der bösen Erfahrungen, die man in Prag mit der Hetze der Westmächte gemacht hat, findet das Schick­sal Frankreichs auch in den breiten tschechi­schen Massen kein Bedauern. In Belgrad und Agram waren die Telephonleitungen 20 Mi­nuten lang nach der Sendung des deutschen Rundfunks, die von zahlreichen Politikern in Jugoslawien mitgehört wurde, über­lastet, da jeder dem andern diese Meldung Mit­teilen wollte.

In Oslo betont man, die Welt müsse diese Entscheidung der Waffen zur Kenntnis nehmen und feststellen, daß es ein zwei­tes Marne-Wunder nicht gebe. Frankreichs Widerstandskraft ist gebrochen, das ist der allgemeine Eindruck, den der Fall von Paris auf die holländische Öffentlichkeit gemacht hat. Der Fall von Paris bedeute den Stoß in Frankreichs Herz. >

In Brasilien drückt man allgemein die Ansicht aus, daß Reynauds letzte Notschreie nur die Neberzeugung bestärken könne, daß Frankreich einer endgültigen Niederlage zu­treibe.

Der überwältigende Eindruck, den der Fall von Paris auf die japanische Öffentlich­keit gemacht hat, ergibt sich bereits aus dem Bild der Presse, die mit Extrablättern heraus­kam. Die Leistungen der deutschen Führung und der deutschen Truppen finden allgemein Worte höchster Anerkennung und Bewunde­rung: .Hotschi Schimbun" schreibtBei einem Rückblick auf Deutschlands Aufstieg unter seinem weitschauenden Führer können wir uns nur bedingungslos verneigen. Wir gratulieren Deutschland von ganzem Herzen!" Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen erklärt das Blatt, es könne kein Zweifel be­stehen, daß England Frankreichs Schicksal teilen werde. Volk und Ne­gierung in Japan müßten klar ersasseii, daß die alte Ordnung der Welt zusammenbricht.

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Paris, die Hauptstadt, aber auch der Kopf, die Seele und das Herz Frankreichs sah im letzten Jahrhundert viermal deutsche Trup­pen. Zweimal zogen die Verbündeten in ihrem Kampf gegen den korsischen Eroberer ein, ein­mal nahm das geeinte Deutschland unter Moltkes strategischer Führung die Stadt in Besitz und während des Weltkrieges wurde zwar keine Besetzung durchgeführt, doch spra­chen sowohl deutsche Bomben wie auch deutsche Ferngeschütze eine ernste Sprache. Die Seine­stadt zählt heute Herz der Landschaft Ile France 2,8 Millionen Einwohner, Groß- Paris (mit Vororten) etwa 5 Millionen. Hier laufen alle Fäden der Wirtschaft und Politik, alle Straßen des Verkehrs und des militäri­

schen Nachschubes zusammen. Das Stadtbild hat manches Mittelalterliche bewahrt, ist aber im Laufe der Zeit einschneidend verändert worden, besonders unter Napoleon III. Dabei hat jedoch meist eine auf Einheitlichkeit und beherrschende Zielpunkte ausgehende Planung großartige städtebauliche Wirkungen erzielt. An Stelle der alten Festungswälle umgeben jetzt breite, verkehrsreiche Boulevards in meh­reren Ringen die innere Stadt. Paris ist Mittelpunkt des gesamten französischen Eisen­bahnnetzes, hat mehrere Häfen an der Seine, Marne, Oise und dem Ourq-Kanal sowie drei Flughäfen. Die Umgebung von Paris ist reich an Naturschönheiten, geschichtlichen Erinne­rungen, Baudenkmälern und Kunstschätzen.

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-A- In den Straßen von Paris erklingt der Marschtritt der deutschen Truppen. Kolonne um Kolonne, Kompanie um Kompanie ergreift von der französischen Hauptstadt Besitz. Un­sere kühnsten Hoffnungen sind Wirklichkeit ge­worden. viel schneller als irgend jemand dachte. Wieder sind zum Zeichen des Sieges die stolzen Fahnen des Reiches an den Masten einporgezogen worden. In den.ungeheuren Freudensturm, der ganz Deutschland durch­braust, mischt sich der Klang der Glocken, die jedem Deutschen noch einmal ins Herz häm­mern, was Großes geschehen ist und welcher Tank unseren tapferen Truppen gebührt. Fast unfaßbar sind die Geschehnisse, die heute verkündet wurden und die mit der Meldung vom Einmarsch deutscher Truppen in Paris ihren Höhepunkt finden. Jeder Traum, jede Hoffnung der Franzosen wurde zunichte, jeder deutsche Plan aber ging in Erfüllung. Ein deutsches Wunder ist Wirklichkeit geworden, weil es erkäiiipft wurde durch Soldaten, wie sie die Weltgeschichte bisher noch nie gesehen hat, durch eine geniale Führung, von der allmählich Freund und Gegner glei­chermaßen sprechen.

Wenige Wochen sind es her. seit der große Schlag im Westen begonnen hat. Kaum ein Monat aber ist verflossen, seit dem Marsch ins Herz Frankreichs, der nunmehr in sein ent­scheidendes Stadium eingetreten ist. Schönere Augenblicke waren einem Volk fürwahr noch nie beschieden. Tag für Tag. Stunde für Stunde fast bringen die Berichte von der Front jedem einzelnen Volksgenossen zum Be­wußtsein, welche Krönllug die Arbeit findet, die ganz Deutschland seit der Macht­übernahme durch Adolf Hitler geleistet hat. Aus diesem Volk hat der Fühxer Heer und Waffen geschaffen, die die besten schlecht­hin sind. Selbst die französische Armee erzit­tert unter ihren Schlägen, schreitet von Nie­derlage zu Niederlage, von Aussichtslosigkeit in Vernichtung. Wenige Wochen umschließen ein Geschehen, das ungeheuer groß vor unS steht. Fast unfaßbar durch die Schnslligkeit, mit der es sich abspieltc, für ewige Zeiten aber ein Heldenlied und ein Ruhmesblatt deutschen Soldatentums und genialster Trnppenfüh- rung.

Die Siegesfahnen wehen, sie künden vom beispiellosen Siegeszug dieser Tage, sie lauen koimmmde Ereignisse ahnen, wie sic in der Kriegsgeschichte aller Zeiten und Völker ohne Beispiel dastehcn. Denn schon wieder marschieren neue deutsche Divi­sion c n. Bis vor kurzem noch unvorstellbare Möglichkeiten rücken in den Bereich der Wirk­lichkeit. Schon beginnt dieMagino t-L i n i e, jenes Betonbollwerk, auf das Engländer und Franzosen seit Jahren ihre größten Hoff- , nungcn gesetzt haben, unter den deutschen Schlägen zu zcrbröckelu.

Herr Rehuaud, der alte Börsenschieber, der in der Stunde der höchsten Gefahr seines Vaterlandes als trauriger Handlanger Eng­lands die Zügel der Regierung ergriff, ist, wie seine neueste Rundfunkansprache von irgendwo in Frankreich" beweist, so erschüt­tert, daß'lrr nur noch stammelnd und stöhnend Hilferufe in alle Welt schicken kann. Die Haupt­stadt verloren, das ist der Schreckensruf, der heute ganz Frankreich durchzittert! Vernich-- tet und geschlagen sind Frankreichs beste Ar­meen, jeder Aussicht und Hoffnung beraubt, die Millionen der Flüchtlinge, dessen Strom, sich heute auf deu französischen Straßen er­gießt, alles deutet darauf hin, daß die to­tale Niederlage Frankreichs nur noch eine Frage kürzester Zeit ist.

Beispiellos und unerhört, mit diesen Worten muß man die militärischen Operationen der vergangenen Wochen und Tage beschreiben. Nur ein Gefühl durchströmt in diesem großen Augenblick deutscher Geschichte Dörfer und Städte Großdeutschlands und ihren Men­schen: das Gefühl unermeßlichen Dankes an den Führer und seine Soldaten, die Gewaltiges geleistet haben, daß fast die Worte fehlen, um diesen Dank gebührend zum Aus­druck zu bringen. Seit Jahren wären wir Großes gewöhnt. Noch Größeres ist in diesen Wochen an unseren Augen vorbeigezogen. Das Größte aber ist die Freiheit und die Zukunft unseres Volkes. Für sie marschieren deutsche Soldaten aller Waffengattungen. Ihnen gilt auch der dritte Angriffs­abschnitt, der jetzt im Westen emgeleitet wurde und an dessen Ende ein -herrlicher Sieg über Frankreich stehen wird.

Weygand brüllte Churchill an

Weil er keine Truppen schicken will

Mailand, 14. Juni.Popolo d'Jtalia" schildert ergänzend die dramatische Zusam­menkunft, die sich zwischen den leitenden französischen und englischen Persönlichkeiten am Mittwoch in einer kleinen Stadt Frank­reichs abgespielt hat. General Weygand habe in großer Erregung die Entsendung von wenigstens 300 000 englischen Sol­daten und vor allem Kriegsmaterial gefor­dert. Er erklärte, daß sich'Frankreich im ent­gegengesetzten Falle absolut außerstande sehen würde, einem giganti,chcn Angriff Wwder- stand entgcgenznsetzen den der fraiizosrsche Generalstab zwischen Acrmelkanal und Mit- telmecr für die nächsten Tage befürchtet. Das Blatt meldet weiter, daß verschiedene poli­tische Kreise Frankreichs Reynand am Mon­tag vor Augen hielten, daß die fast vollstän? dige Abwesenheit der Engländer von den Schlachtfeldern Frankreichs in. einer für die Nation tragischen Stunde im Lande eine wahrhafte Hatzwelle hervorgerufen habe, in die auch die Person des französischen Ministerpräsidenten einbezogcn woroen sei. Die berühmte Marneschlacht des Jahres 1914. so heißt es abschließend, werde sich Nicht wiederholen, weil das gesamte Schlachtfeld der Marne bereits überschritten sei.

Die Tagung des Kulturamts der Ncichs- jugcndführung in Weimar wurde am Freitag mit einer Rede des Ncichsdramatnrgen und Obergcbietsführers Dr. Schlösser eräm»«. ,