xj. Juli angetreten haben, für Reisestrecken, dis sie nach uem Z. Juli nachts 12 Uhr zurücklegen, den Fahrpreisunterschied Machzahlen. Dieser Fahrpreisunterschied ist grundsätzlich vor Antritt der Reise oder Weiterreise bei einer Ausgabe! des Mitteleuropäischen Reisebüros oder einer größeren Fahrkartenausgabe nachzuholen. In besonderen Fällen wird die Nachzahlung ausnahmsweise auch in den Zügen zuge­lassen. Ueber die Nachzahlung wird ein Ergänzungssätze schein ausgestellt. ^ .

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, den 2S. Juni 1923.

Dom Rathaus. Gemeinderatssitzung vom 27. csunt. Vor Eintritt in die Tagesordnung dankte der Vor- ßtzkiide süc die vielen freundlichen Glückwünsche, die ihm an» Glich seiner Wiederwahl zum Ausdruck gebracht wurden. Aetn Wunsch und seine Hoffnung sei, daß dar Zusammen­arbeiten zwischen Bürgerschaft, Gemetnderal und Ousoorsteher wie in den letzten 10 Jahren so auch künftig ein ersprießli­ches sein möge. Bet allem war nn» heute trenne, solle man nie vergessen, daß wir alle Glreder einer Gemeinschaft sind, die auf Ged-ih und Verderb auf einander angewiesen sind. Bei allen Meinungsverschiedenheiten dürfe man nie daS Ge- samiwohl aus dem Auge lasten. Einige Armeufiille wur­den hieraus erledigt. In einem Fall war ein Dienstmädchen einige Tage über ein Jahr in Nagold in Diensten, es wurde geisteskrank und anstalltbedürsttg, für die Kosten muß nun die Armenpflege Nagold aufkommen, soweit sie nicht von unterhaltspflichtigen Angchöiigen bestritten werden. In der anschließenden GemeinveralSsttzuna wurde zunächst der sehr interrst n ie Uebersichtsberrcht der Latein» und Realschule für das Schuljahr 1922/23 bekanntgegeben. Dt- Zahl der Schüler in Klasse VI beträgt 13 und der Gesamtschülerstand I2l gegen 102 im Vorjahr. Das Schulgeld an der VI. jflafst wurde mit Rücksicht auf den ganz wesentlich gesteiger­ten Mehraufwand um 100°/o erhöht, die die Eltern, nachdem sie ihre Kind«! am Platze haben, gewiß anstandslos bezahlen.

- Dis Waggebühren für die Fuhrwerkswage und die Bieh- Mge sind mn sotorttger Wirkung um ISO"/» erhöht worden

- Der Elektrizitätspreis beträgt für den Monat J»ni wie bereits bekannt g-gedei, für die Licht Kwst. 1000 ^ und für die Kcasr Kwst. 800 Ltchtzählecnsiere 20 pro Monat. Kiastzählei miete 30 Für den Monat Jult kommt noch Mitteilung des Etekirizilätswerks ein Preis von 2000 sür die Licht Kwst. und von 1500 sür die Kraft-Kwst tu Frage. Dieser P ei« ist nur unter Vorbehalt angegeben; es muß aber vom Standpunkt der Verbraucher als notwendig bszeich net werden, daß der feste P eis schon bei Beginn des Monats bekannt ist. Auch die Löhne und Gehälter sind ver­doppelt worden. Der Milchpreis mußte vom 26. ab ab Stall auf 1000 ^ und ab Ausgabestelle auf 1260 und ab 1 Jult ob Stall aus 1400 und ab Ausgabestelle auf 1800 erhöht werden. Die Uri kosten steigerten sich z. T erhebbch mehr über 100°/», z. B. bet der F-acht um 200°/». Dte Zuschüsse an die Klein» und Sozialrentner müssen unter solchen Umständen eberfill« entsprechend erhöht werben. Die Zenttall-itung für Wohltätigkeit bemüht sich sür Kleinrentner und Frauen des Mittelstands Heimarbeit zu verschaffen. Nun hat sich die Firma Kraußhaar, K ffee- und Teehandlung in Stuttgart bereit erk äct, jedes Quantum gesammelter Brom- bekrblätrer zu übernehmen und zahlt für den Zentner grüne Möller derzeit 25 000 »ad kür den Zentner getrocknete Bäilier 55000 ab Siatton. Soweit für die Sache Jtte- nffe vorhanden ist möge man sich anS Stadtschulihetßenamt wenden. Von Louis Rentschler, Obermonteur in Jaffa, ist für die Ruhrspende 1 Dollar eingetroffen. Unserem Lands­mann w>rd hiefür wärmstenS gedankt. Frau Tafel und Herr Schweizer aus Amerika haben 2 Kisten mit 48 Büchsen lumdenfierter Milch geschickt, die demnächst an ältere not i leibende Angehörige des Mittelstands verteilt werden sollen. Weiterhin hat Herr Lhristia« Beutler in Genf je 100000 ^ik sür zwei hiesige Blinde und 500000 zur Unterstützung r

W Wichte M TM unserer Keimt NiPid

von Hermann Kiefner.

(Fortsetzung.)

Hirschau, in der Nähe der Grenze zwischen Franken und Alemanien gelegen, gehörte wie dte Burg Calw politisch noch ! i» Franken, kirchlich zum Bistum Speier. Einen bedeuten- s den Machrzuwach» hatte der Graf als Lehensoberherr des - alten und reichen Klosters Lorsch an der Bergstraße, von dem er 7 Haupllehen besaß. Lorsch hatte auch wie dte über dem neu zu erbauenden Kloster gelegene Anböhe, eine seinem ! Heiligen, Nazarius, geweihte Kapelle. Dte NazariusGrün- i düng auf dem r. Ufer der Nagold war also das erste. Von dem frommen Eifer des Grafen war in noch höherem Grade seine Gemahlin Wiltrud beseelt. Beide Ehegatten standen in nahen Verrvandtschaftsbeziehungen zu zweien der deutschen Päpste (von Kaiser Heinrich III eingesetzt!), die wesentlich an der Reformbewegung jener Periode beteiligt waren. Graf Adalbert nämlich war ein Neffe des Papstes Leo IX., dessen Schwester, eine Gräfin v. Egishetm, Gemahlin des Grafen Adalbert I von Calw gewesen war; Wiltrud aber war eine Achte des Papstes Stephan IX, früheren AbtrS Friedrich v. Manie Cassino, der ein Bruder ihres VaterS, de« Herzogs Boitfrted v. Lothringen war. Die Begeisterung diese» Ehe­paare» für die Sache der Kirche war übrigens mit der Grün­dung des Htrsauer Klosters noch nicht erschöpft; sie stifteten doch ein zweites Benedikttnerkloster in Sindelfingen; doch versetzten sie bald darauf die Mönche nach Hirsau und errich­teten an Stelle ihrer Stndetfinger Burg, die sie abtragen U'ßen, ein Chorherren stift mit einer dem heiligen Martin Sewethten Küche. (1090)

Im Dez. 1064 trafen dte ersten l2 Klosterbrüder mit ihrem Abt Friedrich in der Aureltus-Zelle (Oella 8. äurelii) A aus Ktoster Etnstedeln in der Schweiz. Auch aus andern wostern kam Zuzug, so daß es schließlich ihrer 6080 rva- "n, die da im Kloster der Regel des Hl. Benedikt in Armut, «ehorsam und Keuschheit folgten und daneben ihre gelehrten Studien betrieben. Der Besuch des Papstes Leo IX, der mit ven Grafen o. Calw verwandt war, im Jahr l049 läßt sich »rschtchtlich nicht einwandfrei Nachweisen. Jedenfalls hat aber

IX, der Elsäßer war, das Kloster, das bereits durch Sttten-

alter bedürftiger Nagolder Bürger geschickt. Allen den freund­lichen Wohltätern herzlicher Dank. Die Eisenbahnverwaltung hat auf Grund einer irrtümlichen Ermächtigung deS Stadt- vauamts die Abwässer aus ihrem Wohnusasueuba« iu die Privatdohle von Fra« Regierungsrat Walz eiugeleitet. Zwischen den Beteiligten uno der Stadl ist nun neuerdings eine Vereinbarung getroffen worden auf der Grundlage der llebernahme der UnterhaltungSIast durch dte Stadt und der Bezahlung eines jährlichen Dohlenbeitrags durch die Eisen­bahn. Der Gemetnderal stimmt dieser Vereinbarung zu. Zum Abschluß der Hauptbücher und zur Unterstüßung des Stadtpflegers wird ein Berwallungspraktikant angestellt. Zur Erweiterung de« Güterschuppens hat die Sradtgemeinde schon vor einigen Jahren die Bereitstellung des Bauholzes zu mäßigen Preisen in Aussicht gestellt, inzwischen aber haben sich dte Verhältnisse wesentlich verändert, auch ist geeignetes Bauholz im Stadtwald derzeit nicht verfügbar, so daß die Stadt für ihre eigenen Neubauten das Bauholz kaufen mußte Der Etsknbahiroerwaltung wird deshalb an Stelle de» Bau Holzer ein Barbeitraa verwilligt. Sodann wurde noch n die Beratung des Borauschlags für das Rechnungsjahr 1922 eingetceten. Der Abschluß der Voranschläge hat sich deshalb so verzögert, weil die Steueraufkommen, besonders soweit eS sich um die Gemeindeantetle an RetchSsteuern han­delt, erst jetzt bekannt und daS Gewerbekataster erst neuer­dings angelegt wurde. Der Erat der Feuerlöschkafse steht an Einnahmen 2810000, an Ausgaben 4640000 vor, so daß sich ein Abmangel von 1830 MO ^ ergibt. Bekannt­lich ist im letzten Jahre das gesamte Feuerlöschwesen durch die Weckerlinte und dis Autosptttze neu ausgestaltet worden. Infolge der rapiden Geldentwertung ist der Abmangel heute ke-n besonders nennenswerter Aehnlich verhält eS sich bet der Wafferlettungtkaffe, wo durch den Bau deS neuen Wasser» werk« im Schwaudorfer Tal und die sonst gen Nekenar- detteu ein Aufwand von annähernd 29000 000 entstanden ist. Auch dieser Abmangel ist in den Etat der Stadipflsge einglstellt. DaS Leitungsnetz innerhalb der Stadt ist nun 33 Jahre alt und es zeigten stch allmählich manche Defekte, die einen wesentlich erhöhten UnlerhaltungSaufwand erfordern. Der Wafferzin» steht zu diesem Aufwand in keinerlei Ver­hältnis mevr und es wird beschlossen, denselben auf l. Juli erstmals in einer Höhe des lOOOfachen Beirags deS FriedenS- wafferzinsek zu erheben. Das bedeutet für ein Zimmer einen Jahresauiwand von 1000 und süc eine Küche einen sol­chen von 2M0 Es soll künftig darauf gesehen werden, daß der Wafferztns rechtzeitig eingezogen wird. WohnungS» sachen und Dekreturen bildeten den Schluß der Satzung.

Industrie- und Handelstarif für 3uni. Die Tarifge- üäller der Angestellten süc Juni werden um 165 °/o gegen Mai erhöht. Die Verheiratei zulage beträgt 100000.

Allerlei

Das schwedische üönigspaar weilt seit einigen Tagen im Schloß Mainau zum Besuch des badischen Großherzogpaars«

Dis Königin hat sämtliche frühere Angestellte ihrer ver­storbenen Mutter, vom Küchenpersonal bis zum Kammer­herrn, etwa 30 Personen, zu einem achtwöchigen Ferienauf­enthalt aus der Mainau eingeladen. Diejenigen, die dep Einladung aus besonderen Gründen nicht Folge leisten kön­nen, werden anderweitig entschädigt.

Ein Mozarlandcnken gestohlen. Aus der Staatssamin- lung von Musikinstrumenten in Brüssel wurde die Flöte (Holz mit einem Schlüssel aus Elfenbein) gestohlen, auf der Mozart als Kind gespielt hak.

Vorschlag zur Güte. In Künzelsau streitet man sich feit Wochen um den Platz für ein Kriegerdenkmal. Die eins Partei möchte es hier, die andere dort haben; der verspricht sich viel für sein Haus, wenn davor Las Ehrenmal auf­gepflanzt würde, jener möchte es vor seinem Haus oder in seiner Gasse haben. Da der Streit nicht zur Ruhe kom­men will, so wird imKocher- und Jagstboten" geschrieben, um den Frieden in der Bürgerschaft wiederherzustellen und

iostgkeit, Pest und andere Umstände in Verfall geraten war, wieder hergestellt und außerdem dte Brück,n geschlagen hinü­ber nach Lothringen und Burgund. Im Jahr« 1032 vcreingte König Konrad II Burgund mit Deutschland. Mit diesem Schritt bepann der Einfluß der hochentwickelten mittelfran- zöstichen (aquitaiu8cken) Klosterkultur und ihrer Kunst in Deutschland zu wirken. ES war ja überhaupt eine glänzende Zeit: die beiden großen Frankenkaiser Konrad II und Hein­rich III konnten in ihrer leider nur kurzen Regierungszeit noch einmal den Glanz der alten Kaiserkrone erneuen und auch den Gedanken der Weltstellung des römisch-deutschen Kaisertums wieder festigen. 4 deutsche Päpste hat Heinrich III ernannt, und als er, noch nicht 40 Jahre alt, starb, schien das Reich. daS er neugeschaffen hatte, unerschütterlich gefestigt. Aus diesem Kulturboden erblühte die Bauschule deS Hirsauer Klosters. So kommt eS auch, daß wir in beiden zu jener Zeit gebauten Hirsauer Kirchen die Elemente wiederfinden, dte stch schon in der romanischen Baukunst des Elsaße» fin­den (St. Leodegar in Gebweiler, Sl. Georg in Hagenau, Mamsmünster, Murbach): die ungemein schweren, befange­nen Formen und Verhältnisse und ein dem allemannischen Volkscharakter entsprechendes bizarres ikonischeS Element, (vgl. dte Bildwerke am Hirsauer Eulenturm) dazu dte glanz­voll ausgebildet? Fassade mit Blendenschmuck (dieser weist nach Burgund). Freilich läßt stch im Einzelnen nicht sagen, ob die Bauelemente aus Burgund stammen oder elsässtsch sind, oder ob sie endlich aus Cluny stammen und über daS Elsaß weg zu uns gekommen sind. Auch italienische Ein­flüsse sind gerade bei der päpstlichen Neugründung nicht aus­geschlossen (des. bei der 2. Htrsauer Kirche). Jedenfalls wurde das alicalwische Kloster Hirsau bald der Vorort von Cluny im südlichen Deutschland. 1158l 171 wurde hier als Er­satz einer einschiffigen Kirche des 9. Jahrhunderts dte 3schtffige Aurelius-Ktrche errichtet, eine frühromanische Säulen- bastltka in Kreuzform, mit 3 halbkreisförmigen Apsiden (2 am Querschiff) und Westtürmen. Der westliche Teil des Lang­hauses dieser auf dem rechten Ufer der Nagold stehenden Kirche ist noch teilweise erhalten mit seinen plumpen typisch schwäbischen Rundsäulen, die schwere Würfelkapitelle tragen. Sie hatte auch bereits eine Vorhalle, sür dte Laienbrüder (krstres dsrbsli Bärtltnge) bestimmt, dte in Hirsau erst­mals in Deutschland auftreten. Dte Mitteldecke war flach und aus bemaltem Holz, alles in edlem, frühromantschem

Die Denkmalsetzung in erlebbare Zeit zu rucren, oer nnpnr-, keusche Vorschlag gemacht, ein fahrbares Denkmal zu schaffen, mit dem man allen Wünschen und Interessen ge­recht werden könnte. Der Vorschlag darf sich dem Ulme« Spatzen und dem Ei des Kolumbus kühnlich zur Seit« stellen.

Englisch statt Französisch. "Der älteste deutsche Schuk- verein Südamerikas, die Germania-Schule in Buenos Aires, beschloß, als dritte Sprache nach Deutsch und Spa« nisch nicht mehr Französisch, sondern Englisch zu lehren.

Schifssunlergang. Der frühere deutsche Frachtdampfe« Trevesa" (5000 Tonnen) ist aus der Fahrt von Ostasien nach Antwerpen im Indischen Meer gesunken. Der Kapitän, de, Oberingenieur und 16 Mann sind auf der Insel Rodrigue, (östlich Mauritius) gelandet, von dey übrigen IS Seeleute« liegen keine Nachrichten vor.

H a n d e! s n a ch r i ch t e n

Dollarkurs am 28. Juni: 150 378 (153183).

1 Pfund Sterling 688 275, 1 holl. Gulden 58 652, 1 Schw. Fr. 26 683.50, 1 franz. Fr. 9226.50, 1 belg. Fr. 7855, 1 ltal. Lira 4117.50, 1 österr. Kr. 2.18, 1 tschech. Kr. 4538.50, 1 poln. Mark.

Nähgarnpreise. Die Berkriebsgesellschafk deutscher. Baumwoll- nähfadenfabriken in München hat, wie die .Textilwoche' erfährt, den Aufschlag auf die Preisliste vom 12. März 1923 mit Wirkung vom 27. 2uni ab wieder von 10 500 auf 11500 v. H. erhöht.

Mannheimer Produktenbörse, 28. 3uni. Die Börse verkehrte in fester Haltung. Verlangt wurden für die 100 Kg. waggonfret Mannheim (alles in 1000 ttt): Weizen 65, Roggen 400 bis 425, Gerste 400 bis 450, inländ. Hafer 350 bis 400, neues Wiesenheu 65 bis 70, Kleeheu 70 bis 75, Prehstroh 90, Weizenmehl, Richt­preis der Mühlen 900 bis 950, Kleie 190 bis 200.

Markte

Stuttgart, 28. 3unl. Weitere Preissteigerung am Schlachtviehmarkt. Dem Donnerslagmarkt am Vieh- uni Schlachthof waren zugeführk: 79 Ochsen, 43 Bullen, 240 Zungbullen, 228 3ungrinder, 208 Kühe, 388 Kälber, 945 Schweine, 31 Schafe, 3 Ziegen. Alles wurde verkauft. Erlös aus je 1 Pfund Lebend­gewicht: Ochsen 1.: 9200 bis 9500 (letzter Markt: 8800 bis 9200), 2.: 7600 bis 8700 (7500 bis 8500), Bullen 1.: 8800 bis 9100 (850V bis 8700), 2.: 7600 bis 8400 (7600 bis 8300), Zungrinder 1.: 930V bis 9600 (8900 bis 9200), 2.: 8600 bis 9000 (8100 bis 8700), 3.: 750V bis 8300 (7200 bis 7900), Kühe 1.: 7600 bis 8400 (7500 bis 8200)

2. : 60M bis 7200 (5600 bis 7000), 3.: 4200 bis 5500 (4000 bis 5200), Kälber 1.: 9200 bis 9400 (8800 bis 9000), 2.: 8800 bis 9000 (840V bis 8700), 3.: 8400 bis 8700 (79008200), Schweine 1.: 11 000 btt 12 500 (11 000 bis 11 500), 2.: 10 200 bis 10 800 (10 000 bis 10 500),

3. : 9200 bis 10 000 (8500 bis 9500). Verlauf des Marktes: lebhaft

Mannheimer Klelnviehmarkk, 28. 3uni. Dem Kleinviehmarki waren zugeführk und für die 50 Kilo Lebendgewicht gehandell (alles in 1000 ttl): 50 Kälber 850 bis 1100, 10 Schafe 400 bis 450 150 Schweine 900 bis 1400 und 643 Ferkel und Läufer, für bat Stück 190 bis 375.

Teure Kirschen. Bel einer Versteigerung der städtischen Kirsch, bäume in Müllheim wurden für zirka 90 Bäume über 1 Million Mark erlöst. Schnapskirschen wurden durchschnittlich mit 10 00(1 bis 15 000 ttt, die übrigen Bäume bis zu 65 000 ttl bezahlt. Privatversteigerungen sind für einzelne Bäume 80 000 erzieh worden. Noch höher waren jedoch die Angebote bei der Versteige­rung des Kirschenerkrägnisses der Gemeinde Grunern, Amt Stau, fen. Es wurden hier Gebote bis zu 200 000 <4t für den Baum ab, gegeben. Das Pfund Kirschen käme demnach schon am Baum ans 12P0 bis 1800 Mark zu stehen.

Das Wetter

Die Störungen lösen stch langsam auf. Dte Bildung von Hoch'/ druck im Süden und Osten macht ebenfalls nur zögernde Fortschritts Am Samstag und Sonntag ist daher immer noch teilweise bedeck tes, etwas kühles, aber ln der Hauptsache trockenes Wetter zu er« warten-

! Stil. Zehn Jahre später wurde der Mönch Wilhelm von j St. Emmeram in Regensburg nach Hirsau berufen und mit der Leitung des Klosters betraut (1071 wurde er Abt). Auf die Aureltutkirche hatte er keinen Einfluß mehr (1071 voll­endet) und der nächste Bau, ausgeführt in dem Jahrzehnt zwischen 1670 und 1080, St. Martin in Sindelfingen, ist mit St. Emmeram nahe verwandt. Aber während dieser Bau entstand, wurde Wilhelm durch Abt Bernhard von Marseille, der ein ganzes Jahr in Hirsau blieb (1077/1078), ganz für dt« cluniazensische Reform gewonnen. Er ließ sich durch einen Freund, Ulrich, einen Senior von Cluny, eine schrift­liche Darstellung der cluntozenstsch. gottesdienstlichen Gebräuche geben und sandte dann noch dreimal je 2 Mönche zum Studium nach Cluny, um dessenconLuetuckines" möglichst gründlich auf Hirsau übertragen zu lassen. DteHirsauer Regel" betonte besonders das Schweigen und dte Beschäftigung mit der Wissenschaft. Auch eine neue Ordenstracht wurde ein­geführt: weißes statt schwarzes Gewand. In seiner Blüte­zeit faßte das Kloster ISO Mönche, 60 Laienbrüder (barbati) und SO Oblaten oder ckonsü, also 2300 Insassen. Diese Laienbrüder waren außerhalb des eigentlichen Klosters in der sogen. Pletschenau angefiedelt mit eigener, dem hl. Äartolo- mäuS geweihter Kirche. Gegen Ende seines Lebens unter­nahm Abt Wilhelm noch das große Werk, ein neues Kloster zu gründen, nachdem er in Reichenbach (im Murgtale), Al- pirSbach, Comburg, St. Georgen (an der Donauquelle), Blau­beuren, Lorch, Wetlhetm u. Teck, Zwiefalten, Nereshetm und Sindelfingen Proben seiner Baukunst gegeben hatte. Dt« alte Aureltuskirche samt dem Kloster litt unter den häufigen Ueberschwemmungen der Nagold und war überdies zu klein. So entschloß man stch zur Neugründung auf dem linken Nagoldufer. Der Neubau, St. Peter und Paul, entstan­den 10821091, wurde in allen Fragen des zweckdienlichen Bauprogramm« eine Uebertragung der Majolusktrche von Cluny nach Deutschland. Dte burgundischen Klosterkirchen galten als ideale Lösungen sür dte Kunst des Nordens. Dte römische Wölbkunst Südfrankreichs berührte stch hier mit den germanischen Gedanken des Nordens: Der vieltürmtgen, kreuzförmigen Basilika mit reichgegliederter Hauptfaffade. Da die Erfahrung in der Wölbekunst noch mangelte, verwendeten die Htrsauer flache Holzdecken. Etn Merkmal der frühen Clunyazenser Kunst auf der die Hirsauer Schule fußt, ist die von kräftigen Türmen eingefaßte Westfront. (Forts, folgt.)