kSßcheir und Narzissen, das Osterfest, das Sinnvrw sroyer Auferstehung.

Warnung vor Preis Rechnung nach dem Dollar. Das württ. Landeswucheramt, dem viele Klagen aus Kreisen des Groß- und Kleinhandels darüber zugegangen sind, daß von seiten der Industrie die Berechnung der Warenkosten mehr und mehr nach dem jeweiligen Dollarstand aufgemacht werde, warnt die Industrie vor diesem Vorgehen. Bei dem starken Anziehen des Dollarwerks ergeben sich Kleinverkaufs­preise, mit denen die Kaufkraft der Bevölkerung nicht mehr Schritt halten könne. Für Waren, die nicht ausschließ­lich oder zum überwiegenden Teil aus überseeischen Roh­stoffen bestehen, fei die Dollarberechnung unzulässig und werde als Preistreiberei bestraft werden. Der Han­del habe alle Beranlassung, sich solche Preise nicht gefallen zu lassen.

Zur Erhaltung der Trachten. In München fanden sich letzter Tage Vertreter aller deutschen Trachtenverbände vom Schwarzwald bis nach Salzburg, und von der Ruhr bis nach Schlesien zusammen. Die Trachtenverbände Oberbayerns als des Ursprungsgebiets der Trachtenpflege wurden mit der Aufgabe betraut, im Verein mit Pfarrer Senati.nger- Oonaueschingen, dem geistigen Nachfolger des unvergeßlichen Pfarrers Hansjakob, Richtlinien für ein künftiges planmäßi­ges Zusammenarbeiten aller deutschen Trachtenverbände auf­zustellen. Der Verband soll namentlich auch den Auswüchsen im Trachtenwesen durch sogenannteSalontiroler" u. dergl. entgegenwirken.

ep. Bon den würkkembergischen Gemeinschaften. Die Zahl der altpietistischen Gemeinschaften, die seit 180 Jahren eine bezeichnende Erscheinung im religiösen Leben der rvang. Kirche Württembergs bilden, ist i. 3. 1922 auf nahezu 600 gegenüber 538 i. I. 1920 gestiegen. In ihrem Dienst stehen 33 Gemeinschafkspfleger, 4 Schwestern und 5 Evangelisten. Im Berichtsjahr wurden in 88 Orken Evan­gelisationen veranstaltest außerdem in dem Erholungsheim Schönblick bei Gmünd 6 größere Bibelkurse mit über 700 Teilnehmern und an andern Orten 14 kleinere Bibelkurse. Reben ihren regelmäßigen Zusammenkünften betätigen sich die Mitglieder der Gemeinschaften vielfach in Sonntags­schulen, Iugendvereinsarbeik, Liebestätigkeit und Unter­stützung der Inneren und Aeußeren Mission. Eine ganze Reihe von Gemeinschaftshäusern wurde neu in Gebrauch genommen.

Württemdergischer Landtag

Stuttgart. 2. Februar

In der heutigen 170. Sitzung befaßte sich der Landtag mit dem Haushalt des Innern. In der allgemeinen Aus­sprache hiezu schickte Dr. Mülberger (Dem.) das Be­dauern voraus, daß Minister Graf durch Krankheit ver­hindert sei, seinen Etat selbst zu vertreten. Der Redner be­grüßte im übrigen das Einkollegialfystem in den Gemeinden, sprach sich für Vornahme der Wahlen an Samstagen aus und betonte, daß die Regierung bei der Verstaatlichung der Polizei etwas sachlicher und höflicher hätte vorgehsn sollen. Er be­dauerte insbesondere die plötzliche Einstellung der Arbeiten am Neckarkanal. Fxau Abg. Klotz (Bürgerp.) wandte sich scharf gegen die Schlemmerei und forderte eine Einschränkung der Wirtschaftskonzesstonen, sowie die allgemeine Vorver­legung der Polizeistunde auf 11 Uhr. Der Abgeordnete Göhring (Soz.) äußerte Bedenken wegen der Haltung der Regierung gegenüber den Nationalsozialisten. An die lei­tenden Stellen der Polizei müßten Leute gesetzt werden, die zuverlässig auf dem Boden der Verfassung stehen. Die Schnapsbrennereien sollte man alle verbieten. Abg. Taxis (B.B.) bezweifelte, daß durch die Zusammenlegung von Ober­ämtern viel Ersparmsse gemacht werden könnten. Trostlos sei die Lage der Amtskörperschaften wegen der Unsummen, die die Stvaßenunterhaltung erfordere. Nachdem dann noch der Abg. Schneck (Komm.) dem Minister des Innern schärf­sten Kampf angesagt hatte, erklärte Präsident v. Haag HP Vertretung des Ministers, die Einstellung der Arbeiten am Neckarkanal mache auch der Regierung große Sorgen. Dring­licher als die Frage der Entziehung von Wirtschaftskonzes­sionen sei das Tanzverbot. Die 12-Uhr-Polizeiftunde bestehe nur in wenigen Gemeinden, wo sie durch örtliche Verhältnisse begründet ist. Die leitenden Beamten der Polizei stehen durchaus auf dem Boden der Verfassung. Das Ministerium halte sich streng an das Reichsmietengesetz. Nicht der Haus­besitz, sondern das Haus werde geschützt. Hieraus wurden die Kap. 13 bis 17 genehmigt. Bei Kap. 18 (Wohnungsaufsicht­fürsorge) gab es wiederum eine längere Aussprache, in der besonders betont wurde, daß die Hundertsätze des Reichsmie­tengesetzes von den Mietern als zu hoch empfunden würden. Das Kapitel wurde gegen die Stimmen der Rechten geneh­migt. Samstag vorm. 9 Uhr wird die Etatsberatung fort­gesetzt.

Allerlei

Schweizerisches Hilfsrvsrk. Für die Konstanzer Not- keidenden, die Kleinrentner und andere Bedürftige steht eiy großes Hilfswerk bevor. Auf Anregung des Arbeit­geberverbands Kreuzlingen (Schweiz) haben sich alle in der benachbarten Schweiz beschäftigten Angestellten und Arbei­ter bereit erklärt, sich auf die Dauer von 100 Tagen 10 Pro­zent ihres Einkommens zugunsten der Konstanzer Notleiden­den abziehen zu lassen. Der schweizerische Arbeitgeberverband Kreuzlingen hat sich verpflichtet, den gleichen Betrag, den die Angestellten und Arbeiter jeder Firma abgeben, dazu zu legen. Man rechnet mit einer Summe von 60 bis 70 000 Franken gleich 600 Millionen Mark, die zur Speisung der Konstanzer Bedürftigen verwendet werden. Es sind in "Konstanz bereits mehrere Lokale gemietet worden, in denen das Mittags- und Abendessen verabreicht wird. Aus der Schweiz wird dazu unter anderm Vollmilch und Schweizer Brot geliefert. In der Konstanzer Bevölkerung herrscht große Freude über die edelmütige Absicht unserer Schweizer Nachbarn.

Geheimrat Dr. Ernst v. Troltsch, Professor der Theologie an der Berliner Universität, ist im Alter von 56 Jahren gestorben.

Schweres Grubenunglück. Auf dem Römhildschacht der Heinißgrube bei Birkenhain (Beuchen in Oberschlesien) er­eignete sich, wie berichtet, dieser Tage eine Explosion. Nach ^eueren. Meldungen sind die Folgen furchtbar gewesen. Ich

dem Schacht befanden sich etwa 200 Bergleute. Davon sind 106 als Tote geborgen, etwa 70 werden noch vermißt. Auch sie dürften den Tod gefunden haben, denn die Unglücksstellen find mit giftigen Gasen erfüllt, die ein Vordringen zum Brandherd unmöglich machen. Verunglückt sind u. a. zwei volle Steigerabteilungen. Reichspräsident Ebert hat zur Linderung der ersten Not 2 Millionen Mark gesandt.

Kirchenfrevel. In der Neuen Kirche am GendarmenmarS nr Berlin wurden sämtliche Opferstöcke erbrochen. Die Ein­brecher tranken den Abendmahlswein aus und stellten di« leeren Flaschen auf den Altar. Die Abendmahlsoblaten wur­den in der Kirche umhergestreut, das Christusbild am Altar schwer beschädigt und sonstiger Unfug verübt.

Verzweiflung. Die Frau eines Äahnarbeiters in Guben (Niederlausitz) warf ihre drei Kinder in die hochgehend« Lubis und sprang dann selbst ins Master. Das ältest« 10jährige Mädchen konnte sich durch Schwimmen retten, di« übrigen sind ertrunken.

S Stunden Segelflug. Der französische Flieger Man eh­re l hat sich in Cherbourg mit einem Segelflieger 8 Stunden 2 Minuten und 34 Sekunden in der Lust gehalten. Das W bis jetzt die längste Zeitleistung.

Borbildliche Opferbereitschaft. Um sich durch eine Spende an der Hilfsaktion für die Ruhrbewohner beteiligen zu können, hat ein pensionierter Offizier, der durch ein körperliches Leiden hart betroffene Oberst a. D. v. Sütz- milch in Chemnitz, sich einiger Erbstücke entäußert. Den daraus erlösten Betrag von 100 000 -K zahlte er mit fol­gendem Begleitschreiben an die Auhrhilfe: .Als alter Offi­zier möchte ich mit meiner Frau die notleidenden und stand­haltenden Arbeiter im Auhrgebiet unterstützen heften» die gewiß auch im Weltkriege zu vielen mikkämpften. Ein Mansfelder Taler sowie Porzellanteller (Meißen) aus der Zeit von 1816, die als Gehalt damals ausgezahlt wurden, sind dabei verwendet worden."

Die Gaben für den Berliner Tiergarten sind so ergiebig eingegangeu, daß er im Frühjahr wieder eröffnet werden kann.

Verurteilte Landesverräter. Das Reichsgericht hat den 30jährigen Kaufmann Wilhelm Buddenberg aus Osnabrück und den Gefreiten der Reichswehrartillerie Heinrich Becker aus Kassel wegen Verrats von Militärgeheimnissen an di« Franzosen bezw. an die Belgier zu je 2 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, letzteren auch zur Ausstoßung aus dem Heer ver­urteilt.

Vicht übÄ. Durch das Urteil des Reichsgerichts ist fest­gestellt worden, daß durch das städt. Milchamt Berlin seil dem 26. Mai 1921 auf dm Verkaufspreis der Milch an städt Gebühren 185 MillionenMark zu viel erhoben worden sind. Da das Geld damals noch einen viel höheren Wert hatte, würde der Betrag nach heutigem Kurs eine Mil­liarde weit übersteigen. Das Milchamt hat seinerzeit von sich aus Höchstverkaufspreise festgesetzt und die Molkereien uni Milchwirtschaftsbetriebe zum Teil durch Drohungen zu Zah­lungen an das Milchamt veranlaßt, deren Verwendung den Meiereien nicht bekannt aegeben und über die auch der Oef- fentlichkeit gegenüber niemals Rechnung abgelegt wurde, Das Reichsgericht hat das Milchamt verurteilt, alle über die eigenen Unkosten hinaus von den Milchlieserern erhobenen Beiträge zurückzuzahlen: sie belaufen sich, wie bemerkt, aus 185 Millionen Mark. Es ist nun die Frage, an wen diese Gelder zurückzuzahlen sind. Die Meiereien sind unmittelbar nicht geschädigt, denn sie haben jene Beträge wieder von den Verbrauchern erhoben, die also die Geschädigten sind. Das Milchamt wird nun wohl die 185 Millionen zur Verbilligung der allgemeinen Milchabgabe bereitstellen müssen. Der Milch­preis beträgt derzeit in Berlin 388 M ark.

Die ansteckendste Krankheit _

Die sogmannte Erkältung ist eine Fieberkrankheit, viel­leicht die ansteckendste von allen Krankheiten. Der Zeit­punkt des Ausbruchs ist wie bei anderen Fieberkrankheiten stets durch die Empfindung des Fröstelns gekennzeichnet, das sich bis zum Schüttelfrost oder Schauer steigern kann. Wie leicht zu verstehen, hält das arme Opfer dies Frösteln nicht für ein Anzeichen, sondern für den Anfang und gerade für die Ursache der Krankheit. Daher der irreführende, ja ernst­lichen Schaden stiftende AusdruckErkältung": er hat die Menschen dazu gebracht, sich schützen zu wollen, indem sie den Körper mit Kleidern über und über bepackten und die Wohnräume überheizten, also gerade das taten, was die Ansteckung begünstigt. Der Beweis, daß dieErkältung" auf Ansteckung beruht, ist als einwandfrei geführt anzusehen. Man hat Mikroorganismen (kleinste Lebewesen), darunter denMikrococcus catarrhalis", gezüchtet, und seine Ver­pflanzung in die Nasengänge hat die bekannten Erschei­nungen auch bei solchen Personen hervorgerusen, die man aufs sorgfältigste vor Temperaturwechsel in acht nahm. Aus der anderen Seite können sich Leute, die im Freien in reiner Luft leben, noch so sehr der Kälte aussrtzen, ohne sich zu er­kälten. Reisende in den Polarländern und Bergbewohner mögen ihre Gliedmaßen durch Frost einbüßen, aber sie be­kommen keine Erkältung, solange sie nicht wiedm zu den Wohnungen der anderen Menschen zurückkehren und hier Leute mitErkältungen" antreffen. Während einer der Expeditionen Shackletonserkältete sich" die ganze Mann­schaft, als sie ein aus London stammendes Paket mit Klei­dungsstücken öffnete. Auf St. Kilda, der einsamen Insel westlich von den Hebriden, die nur wähxend der drei Som­mermonate Berührung mit der Außenwelt hat, vskommen alle Einwohner dieFremdenkrankheit", wie sie genanni wird, sobald die Boote vom Festland ankommen. Die land­läufige Erkältung ist in der Tat ein mit der Zivilisation oder wenigstens mit der gegenwärtig erreichten Stufe der Zivilisation aufs engste zusammenhängendes Leiden.

Es trifft nun allerdings zu, daß sehr kalte Luft auf die Nasenschleimhaut einen Reiz ausübt und vorübergehend einen leichten Schutzkatarrh Hervorrufen kann, der mit den Erscheinungen der Erkältung oberflächliche Aehnlichksit be­sitzt: dies hat der allgemeinen Ansicht, daß dieErkältungen" von der Kälte kommen, natürlich Vorschub geleistet. Wenn dem so ist, welche Ursachen hat es aber dann, daß die Er- kältungskrankheiten im Winter soviel häufiger sind als im Sommer? Die Antwort ist einfach. Unsere unnatürliche Lebensweise hat die Wirksamkeit der uns angeborenen Fähigkeit des Temperaturausgleichs geschwächt. Im Som­mer nähern wir uns einer natürlichen Lebensweise

mehr an. Wer tragen weniger Meinung und halten unsere Fenster offen, auch atmen wir die von unseren Nebenmen­schen ausgeatmete Luft in geringerem Maß ein.

Viele Leute wollen, obgleich sie wohl missen, daß die Er­kältungen ihre eigentliche Ursache in Bakterien haben, nicht von dem Glauben lassen, daß Temperaturwechsel, Zug und Feuchtigkeit bei der Erwerbung der Krankheit wenigstens eine begünstigende Rolle spielen. Die Frage ist in den letzten Jahren durch Untersuchungen geklärt worden, um die sich besonders der Engländer Prof. Leonard Hill ein Verdienst erworben hat. Hill hat gezeigt, daß unser gewöhnliches Thermometer nur ein ganz unzureichendes Hilfsmittel ist, um die Wirkung der umgebenden Atmosphäre auf dev menschlichen Körper festzustellen. Man geht auch mehr und mehr dazu über, Kranke nach Möglichkeit in freier Luft zu behandeln, und die Architekten der Zukunft mögön uns an Stelle der Schlafzimmer offene Veranden baueck. Nur aus diese Weise können wir unsere Empfänglichkeit für Er­kältungen und die auf Erkrankungen der Atmung -organe beruhende Sterblichkeit herabmindern.

Trutzlied aus dem Ruhrrevier

Mir fahren in der Frühe Schein, >

Glückauf! zur finsteren Grube ein.

Sie Seilfahrk surrt, die Pumpe stöhnt,

2m Berg der Hall von Schüssen dröhnt./

Wir gehen still und stumm vor Ort,

2m Herzen Haß, doch karg von Mort.^

Wir graben, wir graben.

Ilnd droben lauert Mord!

Dort oben steht mit Kriegsgeschütz Der Feinde Schar, für niemand nütz. ^

Da rast mit Rattern und Gestank Durch stille Stadt der Panzertank. ^

Bom Bajonett fliegt wilder Schein 2n unser müdes Herz hinein.

Wir graben, wir graben,

Sol! dies der Friede sein?

Der Friede, den man uns versprach? lind den man frech in Stücke brach?

O hätten nimmer wir geglaubt Dem Trugwort, das uns jetzt beraubt!

Fest krampst die Hand den Schlegelstiel /- Und was zuviel ist, ist zuviel.

Mir graben, wir graben

Treibt ihr nur euer Spiel!

Wir warfen einst die Waffen hin.

Uns stand nach Frieden nur der Sinn.

Die ganze Welt ein Baterland,

Bon Mensch zu Mensch der Liebe Band Getäuscht, betrogen, sehen wir ^Rur Feinde rings und Räubergier.

Wir graben, wir graben

Der Krieg steht vor der Tür!

Doch ist des Feindes Macht auch groß,

And stehn wir heut auch waffenlos: .

Wir wehren uns auf unsre Art.

Westfalensinn ist zäh und hart.

Trotz Waffenlärm und Kriegsgeflampfr'

Mir Kämpfen ohne Pulverdampf.

Wir graben, wir graben

Glückauf zum letzten Kampf!

Martin seit.

Letzte Drahtnachrichten.

Der Reichskanzler zu äußerster Abwehr entschlossen

Berlin, 2. Febr. In einer Unterredung mit einem Ver­treter desNeuen Rotterdamschen Courant" erklärte Reichs­kanzler Cuno, wie das Blatt berichtet: Wir werden uns nicht dazu verleiten lassen, durch gewaltsamen Widerstand, wozu uns die Waffen fehlen, dem Gegner einen Anlaß zur Entfesse­lung seiner letzten militärischen Machtmittel zu geben. Ebenso­wenig werden wir den stillen Widerstand aufgeben. Dabei werden wir aber keinen Schritt weiter geben, als für die Ab- n ehr der französischen Uebergriffe notwendig ist. Den völligen Abbruch der diplomatischen "Beziehungen, den weite Volks­kreise wünschen, halte ich nicht für unbedingt notwendig. Es ag nicht in unserer Absicht, von dem Mittel des General- lkreiks Gebrauch zu machen. Das Weitere hängt von den Ab- üchten der Gegner ab und unsere Abwehr wird nichtver­lag e n. Unsere Politik ergibt sich aus der einfachen Tatsache, daß die schlimmsten Folgen der Besetzung nicht schlim- n e r sein können, als die Folgen eines Nachgebens. Des­halb ist dem deutschen Volk vollkommen klar, daß wir mit un­srem stillen Widerstand bis zum Ende durchhalten müssen, wodieGewaltzumUnsinn geführt werden kann. Wir werden niemand herausfordern, wir werden aber Herrn Voincare nicht die goldene Brücke eines Scheinsiegs dauen dürfen. ^

Der Brandenburgische Landbnnd hak den gesamten 2ah- .esbeitrag in Höhe von 9000 Zentner Roggen für die Ruhr- )ilfe zur Beifügung gestellt. Bei einem mittleren Aoggen- sreis von 56 000 für den Zentner ergibt sich ein Gesamk- verk von etwa 500 Millionen Mark.

Die Deutschen in Schweden und Schweden selber ver- instalken Sammlungen für das Auhrgebiet.

Vereitelung des französischen Schachzugs

Im Ruhrgebiet stehen zurzeit etwa 100 000 beladene Koh­lenwagen, die die Franzosen über die Nuhrtalbahn und di« strecke DüsseldorfDuisburgOberhausenLünen nach Sem besetzten Rheinland und von da über die Grenze zu dringen versuchen werden. Sollten die Franzosen versuchen, Kohlen für Zwecke Frankreichs zu verwenden, so wird di« Vergarbeiterschaft bestrebt sein, aus besondere Weise den Kohlenraub zu vereiteln. Es besteht daher Hoffnung, daß der schachzug der Kohlensperre nicht zum Erfolg führen wird.

Erklärung des Papstes

Rom, 2. Febr. In einem an den Kardinalvikar Pompili gerichteten Schreiben sagt der Papst unter Bezugnahme aus sie von ihm zu Weihnachten ausgesprochene Bitte um Fris­ten, die gegenwärtige Lage sei der Borläufer neuer Schmer­zen, neuen Unglücks und neuer Aengste der Menschheit. DU«