schaft privater Kreise für die wirtschaftlich am meisten ve- j Srängten Schichten in Deutschland wächst mit der zunehmen- ^ )en Not. Der holländische Privatmann kauft deutsche , Mark und schickt sie deutschen Familien und Anstalten, die i hm persönlich bekannt sind. Da aber mit der deutschen Geld- s mtwertung diese Summen dem Empfänger in der Hand f zerschmelzen, ist der holländische Privatmann Charlc: j 8 oon im Haag auf einen anderen Gedanken gekommen ! >en er in Verbindung mit dem holländischen Ministerium s )es Auswärtigen und der Amsterdamer Bank zugunsten dei ^ Notleidenden in Deutschland und Oesterreich durchführen vill: Wer immer in Holland einem Verwandten oder Bekannten innerhalb des deutschen oder österreichischen Staatsgebiets oder auch einer Anstalt, Berufskreis (Studenten Zentner usw.). deren Notlage sein Interesse erregt hat, Zuwendungen machen will, sendet di: Summ? mit dem Kennwort „Liebesgaben" und unter Beifügung der Anschrist des- en, dem er sie zugewandt wissen will, an die Amsterdamei 8ank. S:lbst Beiträge von einem „Zilverbon" (2i4 Gulden', werden freudig angenommen. Die Amsterdamer Bank im Haag überweist die Summe an die Deutsche Bank in Bonn ind zwar ohne jede Eebührenberechnung. Die Deutsch! 8ank übermittelt diese Summe ebenfalls ohne jede Es- lührenberechnung den Adressaten. Eine erste Weihnachtsendung ist bereits am 13. Dezember in Bonn eingetrofsen md weitergeleitet worden. Die Adressaten erhalten das Zeld in 2^-Guldenscheinen und sind so in der Lage, die Zuldenscheine nach und nach, wie «hr Bedarf es verlangt rach dem jeweiligen Kursstand einzuwechseln. Sie kön- irn also die volle Kaufkraft des Guldens in Deutschland msnützen. Diese erste übersandte Hilfe stellt >§ne hoh« Mark- und Kronensumme für deutsche und österreichische ildressaten dar. Die holländische Zeitung „Het Vaderland" »eröffentlicht einen Aufruf, noch vor Weihnachten weitere .Zilverbons" aus ganz Holland an die Amsterdamer Bani zu senden. Gleichzeitig sind die niederländischen Gefandt- chaften in Berlin und Wien vom holländischen Ministerium >es Aeußern angewiesen, Listen solcher Anstalten, Bcrufs- .entralen usw. Deutschlands und Oesterreichs aufzustellen, die ! ür solche Unterstützungen in Betracht kommen. Diese Listen ! oerden in Holland veröffentlicht. j
Neue 2 a chrich te ^ z
Sie wissen u ff, wohin mit dem Geld!
Paris, 21. Dez. Na. den Zwischenfällen von Jngolstad - md Passau bezahlte Deutschland bekanntlich auf Verlangen - ler Botfchafterkonferenz eine Million Goldmark. Dieser Be- j rag traf in Paris ein, aber bisher wurde nicht entschieden ! was damit zu geschehen hätte. Der Entschädigungskommissior i wird er jedenfalls nicht überwiesen werden, und auch di« i angeblich angegriffenen englischen und französischen Offizier« ! rer Militärkommission werden davon nichts erhalten. Ir - ranzösischen amtlichen Kreisen weiß man noch nicht, was man ! nit dem Belrag ansongen soll, nimmt aber an, daß er zwi- i chen England und Frankreich ausgeteilt werden würde. !
Bezeichnend genug ist diese Verlegenheit der Verbündeten! i krst wird die zu den „Fällen" in keinem Verhältnis stehende ! .Sühne"-Summe dem verarmten Deutschland abgepreßt, und - >ann liegt das Geld in Paris, tagelang, wochenlang! Viel- ! eicht fällt gar noch in diesem Jahre eine Entscheidung über - >ie Verwendung? !
Die „Amerikahilse" '
London, 21. Dez. Die Blätter melden, Präsident Har- - > ing habe Pressevertretern in Washington erklärt, er beab- ! ic'-ige nur, den Verbündeten einen guten Dienst zur i n gültigen Lösung der Entschädigungsfrage zu leisten. Wenn ! -ie Verbündeten einverstanden seien, würde sich Amerika an ! einem Sachverständigenausschuß beteiligen, der die deutsche ! Zahlungsfähigkeit an Ort und Stelle zu prüfen hätte. (Aehn- l Lche Nachrichten bringen die Pariser Zeitungen, die behaup- ^ ten, die von Harding ausgehenden Vorschläge seien in der > amerikanischen Presse stark übertrieben worden). !
Die Vorverhandlungen für die Pariser Konferenz werden > zwischen der englischen und der französischen Regierung fort- ! gesetzt. Man spricht bereits von einer Verständigung, ! der zufolge die staatlichen Wälder, Bergwerke und Zölle im besetzten Deutschland beschlagnahmt und die bekannte Ueber- wachung des Reichshaushalts mit den enttvrechenden „Reformen" durchgeführt werden sollen. Die Besetzung des Ruhrgebiets soll als wirtschaftliche Zwangsmaßnahme gegen die deutschen Industriellen Vorbehalten bleiben, wenn die Bedingungen der Aahlungsfristverlängerung nicht eingehalten werden. Belgien und Italien sollen mit dem Plan einverstanden sein.
Sparmaßnahmen Mussolinis
Rom, 21. Dez. 100 Millionen Lire, die für öffentliche Arbeiten vorgesehen waren, sind von der Regierung mit der Begründung gestrichen worden, daß diese Arbeiten im Augenblick nicht unbedingt erforderlich seien.
Aaszisten taten
Turin, 21. Dez. Bei einem Zusammenstoß mit den Kommunisten steckten die Faszisten das Gebäude des kommunistischen Blatts „Oedine Nuowo" sowie mehrere kommunistisch' Vereinshäuser in Brand.
Württemberg
Stuttgart, 21. Dez. Die gesetzliche Miete. Au! zahlreiche Anfragen teilt das Stadt. Nachrichtenamt mit, daß gegen die von der Bauabteilung des Gemeinderats beschlösse- nen Hundertfätze von den beteiligten Hausbesitzer- und Mieteroertretern Beschwerde an das Ministerium des Innern eingereicht worden ist und daß die Entscheidung über dies« Beschwerde immer noch aussteht. Aus diesem Grund können näh'---: Anhaltspunkt: für kn: Berechnung der gesetzlicher A:' '? n-'ch V-lst c^eebrn norden.
Stuttgart, 21. Dez- Neue Fleischprelse. InfolK Erhöhung bezw. Ermäßigung der Viehpreise auf den beiden letzten Schlachtviehmärkten hat die Metzgerinnung folgend« Flrischpreisänderung vorgenommen: Es kostet 1 Pfd. Ochsen- und Rindfleisch 1. Sorte 500 (bisher 520) Mark, 2. Sort« 110—420 (420—440) Mark, Kuhfleisch 1. Sorte 330—346 (345—358) Mark, 2. Sorte 280—300 (275—295) Mark. Kalb- fleisch 550-560 (450—460) Mark, Schweinefleisch 660 (700)
Mark, Hcmmrelfleisch 550—560 (420—430) Mark, Schaf- fleisch 480—500 (365—385) Mark.
Ludwigsburg, 21. Dez. Zopfabschneider. Dienstag nachmittag wurde einem zehnjährigen Mädchen in der Nähe »es allen Friedhofs der Zopf abgeschnitten.
E.nuffiatt, 21. Dez. AuflösungdesOberamts.Jr )er letzten Amtsversammlung kam dis Auflösung des Ober- imts zur Sprache, mit der sich die kommenden Amtsver- ammlungen eingehender zu beschäftigen haben werden- Um rllen Gemeinden bei diesen Verhandlungen eine Vertretung ju ermöglichen, erklärte sich Fellbach bereit, auf eine seiner 7 Stimmen zu verzichten; demnach werden vertreten sein Fellbach mit sechs, Münster mit vier, Mühlhausen mit zwei ille übrigen Gemeinden mit einer Stimme. Das Wahlaus- .'chreiben wird alsbald erlassen.
Cannstatt, 21. Dez. E l e k t r i s ch e L o k o m o t i v e. Dic hiesige eieliroicchiusch: Abteilung der Maschinenfabrik Eßlingen hat Gleisanschluß an die Ümgehungsbahn UnieAürk- heim—Kornwestheim durch die Deckenstraße erhalten. Di« Fabrik hat eine elektrische Lokomotive im Bau, die die Wagenzüge von der Mündungsstelle bei der Taubeicheimstratz: nach der Fabrik und umgekehrt befördern wird.
Eßlingen, 21. Dez. EingutesVeispiel. Dieser Tage rrschien ein einfacher Arbeiter beim städt. Fürsorgsamt und übergab 1000 »il mit der Bitte, davon einige arme Leute aus Weihnachten zu beschenken.
Heilbronn, 21. Dez. Todesopfer. Der bei dem gestri- ;en Eisenbahnunglück schwerverletzte Hilfsschaffner Jakob st seinen Verwundungen erlegen.
Eschenau OA. Weinsberg, 20. Dez. Vier Sträflinge entsprungen. Vier Sträflinge, die von Hall lach dem Zuchthaus Ludwigsburq befördert werden sollten, entsprangen in der Nähe der hiesigen Station aus dem wahrenden Zug. Sie waren im Wafchcaum des Gefangenen- cvagens untergebracht, zerschlugen in unbewachtem Augenblick die Fensterscheibe gegen die Plattform und sprangen aus dem Zuge. Zwei in Sträflingsrleioern nahmen ihren Weg in nordwestlicher, zwei andere, in Zivilkleidern, in nordöstlicher Richtung. Die letzteren wurden in Dimbach vom Polizeidiener und Feldschützen gestellt. Die Sträflinge eemächtigten sich der Waffen und entkamen.
Varlenstein. OA. Gerabronn, 21. Dez. Keine Verlobung. Die Fürstliche Forst- und Domänendirektion gibt bekannt, daß die durch die Presse gegangene Meldung von einer Verlobung der Prinzessin Marie-Ross von Hohsnlohe- bartenstein falsch sei.
Reutlingen, 21. Dez. Betriebseinschränkung. Die Württ. Nebenbahnen A.-G- sehen sich aus wirtschaftlichen Gründen genötigt, den Betrieb auf der Nebenbahn Reutlingen—Gönningen an Sonn- und Feiertagen einzustellen.
Nordstetten, OA. Horb, 21. Dez. Weideverpach- i iung. Die Gemeinde verpachtete ihre Schafweide auf ein j Jahr an Schafhalter Essig in Böblingen um den Betrag ! ,on 2 200 000 Mk- j
Rottweil, 21. Dez. Städt. Vorsorge. Der Gemeinde- :at hat für die Winterzeit, abg.sehen von dem Kartojfslvor- rat, für über 30 Millionen Mark Mehl, für die gleiche Summ: Fett und für 7 Mill. Mk. Reis eingelegt.
Sulingen, 21. Dez. Sar g verbilli g u n g. 2:: Stad! l gewährt dei Beerdigungen an Minderbemittelte Unter- ! itützungen. Zur Erleichterung der Beschaffung von Särgen j hat die Stadt 30 Normalsärge von der Finna Lerbfarch in ' Metzingen bestellt. !
Ulm, 21. Dez. Verbrecher. Der Kunstmaler und > Kaufmann Arthur Schönte aus Kaiserslautern, vielfach , vorbestraft, trat hier als „Kriminalbeamter" auf und prellte eine eingeschüchterte Geschäftsfrau um 14 000 Mark. In Gesellschaft eines Frauenzimmers aus Reichenau mietete er in s einem hiesigen Hotel sich ein, wo er durch Einbruch sich Sil- ! bersachen und andere Gegenstände im Wert von 300 000 l ineignete. Schönle ist flüchtig, das Mädchen sitzt in Haft. — s Acht Arbeiter und Schüler stahlen in einer hiesigen Fabrik ! eine Maschine im Wert von 3 Millionen Mark, zerschlugen sie ' and verkauften sich als Alteisen. s
Ulm, 21. Dez. Eisenbahnbetriebsunfall. Vor dem Einfahrtssignal in den Hauptbahnhof trennte sich heute ! früh von dem von Geislingen kommenden Güterzug der hin- ! tere Teil ab und stieß auf dem Bahnhof auf den vorderen i Teil auf, wobei einige Wagen entgleisten. Verletzt wurde nie- ! rncmd. Die Gleise waren vier Stunden gesperrt. -
Gemeinsame Pferdemarkllotterie. Den Stadtgemeinden ! Stuttgart und Ludwigsburg, dem 4. Landwirtschaftlichen ! Gauverband Weinsberg in Heilbronn, dem Verein zur För- ! derung der Pferdezucht im Bezirk Leonberg, sowie dem Frän- s tischen Pferdezuchtverein für Kaltblut in Hall ist die Erlaub- j ms erteilt worden, zugunsten ihrer im Frühjahr 1923 statt- ! findenden Pferdemärkte eine gemeinsame Lotterie mit 25 000 Losen zum Einzelpreis von 30 Mark zu veranstalten.
Ravensburg, 21. Dez. Todesfall. Fräulein Hermine Rembold, Schwester des vor wenigen Tagen verstorbenen Rechtsanwalts Alfred Rembold, ist gestern abend ihrem Bruder im Tode nachgefolgt. Sie erreichte ein Alter von 72 Jahren.
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Pforzheim, 21 . Dez. In der Nähe von Enzberg wurde ein etwa 20jähriges Mädchen aus dem Bahngleis mit abgefahrenem Kopf aufgefunden. Das Mädchen soll aus unglücklicher Liebe den Tod gesucht haben.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold. 22. Dezember 1922.
Sitzungsbericht der Gemeiuderatsfitzung vom 20. Dez. Der Vorsitzende teilt mit, daß gegen die Gemetnderatswahl keine Einwendung erhoben worden sei und die Einführung der neuen Gemeinderatsmitglieder in der Sitzung am Mittwoch den 3. Jan. 1923 staltfinden könne. Die letzte Sitzung in diesem Jahr ist am Mittwoch den 27. De,. (Johanni»- feiertag), nachm. 3 Uhr, mit einem UeberstchtSbericht de« Vorsitzenden und der Verabschiedung der aulscheidenden Mitglieder. Im Einlauf befinden sich eine Danksagung der Tü- biuger Studenten für die reichen Spenden seiten» der Landwirte und anderer Geber zur Studentenhilfe, ferner die Kosten- abrechnuug über die Herstellung der neuen Abwafserdohle von der Dersorgungskuranstalt Waldeck über 98042 Mk. Da» Hauptversorgungamt Stuttgart hat bereit» 75000 Mk.
bezahlt; ek soll um Ersatz des Restbetrag» gebeten werden. Die Sttftuugszinsverteiluug auf den Jobannisfeiertag wurde vorgenommen. Der Holzhauer Johann Küchele feien Heuer sein 50jührigeS ArbeitSjubttäum als städt. Holzhauer. Au» diesem seltenen Anlaß wird ihm ein größeres Gelögeschenk ans der Sladtkasse verwilltgt, das wenigsten» auSreicht für ein Paar Stiefel. Aus Zxchenbesttzerkreisen wird der würrt. Waldbestß neuerdings aufgesorderi. Grubenholz zu liefern im Austausch von Kohle oder Km-.stoüngemittel. Das Ge- schüft soll aus der Grundlage ein Fm. gleich 1,4 Rm. Grubenholz ad Wald gegen 1 Tonne gleich 20 Zn. engl. Koks ab Rhetnhafen. Da dadurch ganz erheb! ch mehr Hetzkraft für die HiuSbrandversorgung gewonnen wird, soll der Sache näher getreten und eine gemetnderäil che Kommttston mtt der Wetierbebandlung betraut werden. (Schluß folgt.)
Krippenspiel im Seminar. Ein solches haben gestern abend dle Semtnarcsten bei ihrer Weihnachtsfeier aufgeführt und nun ist der Wunsch laut geworden, es möchte für die Freunde alter deutscher Kunst wiederholt werden. Das soll heute abend g schehen. Das Stück stamm« aus Oberuser, einem österreichischen Grenzort bei Preßburp, und wurde dort, ähnlich wie die Oberammergauer PasstonSsptele, seitdem 15. Jahrhundert von Geschlecht zu Geschlecht weiter:egeben. Bürger und Bauern der Siadl haben dort Maria u, Joseph, die Wirte und Hirten von Bethlehem in der Kirche bärge stellt. AIS „Kumpanei" ziehen sie ein, vom „Srernstnger" angeführt; liebe, alte We,hn«chi»ltedec erklingen. Da« hl. Paar nacht sich auf die Wunoeischasi; tm Stall wird ihnen da» gö.tliche Kind geschenkt; Hirten, vom Engel erleuchtet, kommen, anzubeten: das altts znht vor unseren Angen vorüber, in schlichter Einfalt, rn rührenoer Unbeholfenhetl und doch alles so natürlich und ech«, so zart und innig, c-aß wir e» nicht ohne Ergriffenheit sehen können. D>e Must! im „H-rtenspiet" verdanken wir tm wesentlichen H. Sludienrat Schmid. Zur Deckung der Unkosten der Aufführung werke.« am Saalemgang Gaben entgegengenvmmen, Venen nach oben keine Grenze »«letzt werden soll. O.
Weihnachtsgabe. Von der Gemeinde Gültlingen wurden dieser Tage die Insassen der, Versorgungskuranstalt Waldeck mit Liebesgaben in reichem Maße beschenk«, wofür auch an dieser Stelle den edlen Spendern herzlich gedankt wird
Banmwartversammlnng. Am 10. ds. M«s fand in der Linde in Wart eine Versammlung der Baumwcirler des Bezirks stact. Nach Begrüßung der Anwesenden durch den Vorstand wurden die neu entworfenen Satzungen vrileseu und in der Hauptsache von der Versammlung gutg-heißen uns einstimmig angenommen. Er folgte ein Bericht de« Ober- anusbaurnwar«» über den Odstbautag in Ravensburg. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde noch beschlossen: ven Beitrag auf 160 ^ jährlich festzusetzen. Die Mitglieder sind dadurch auch Mitglied de» Württ. Obstbauv.-reinS und erhallen daS Organ dieses Vereins und de» Württ. Baum- rvanvereins; der Betlrag für den Württ. Obstbauverein ist also an Kassier Walz Altcnsteig zu bezahlen, nich« einzeln nach Stuttgart einzuscnd-n. Die nächste Versammlung findet .in Verbindung mit der Haup.Versammlung de« Bezirksobst- dauverelns statt. In der Lohnfrage wurde beschlossen jeweils als Stundenlohn den für die Waldarbeiter tariflich gültigen Lohn zu bean'pruche«. ES toll dadurch erreicht werden, die seither teilweise durchgeführte Emlohnung mit Fixgehnlt seitens der Gemeinden zu beseitigen und den Baumwaiien zu rrmöglichen ihren Beruf auch ganz auSzufüllen und den Bäumen die nötige Pflege cmgedeiben zu lassen. Zu wünschen wäre, daß die Versammlungen künftig stärker besucht werden. W.
Gemeiuderatswahl-Grgebniffe.
Haiterbach. Bei derGemeinderalSwahl am letzten SamSiog haben etwa 55 Prozent der Wähler abgestimmt. Dem Wahlvorschlag (1) der sozialdemokratischen Partei und der fretoestnnten Bürger sielen 3 Sitze, den beiden verbundenen Wahlvorfchlägen des Gewerveoereir-S, der Werk- und Rohstoffpenofs nschaft, der Kübiereigenoffenschast, und des landwirtschaftlichen Ortsvereins 4 Sitze zu. Von den seitherigen autscheidenden Gemeinderäien sind wiedergewählt: Karl Kaupp, Schreinermeistsr, Karl Mayer,Schreiner, Christian Breztng, Rechenmacher, Georg Klenk, Gäitner, Georg Sitzler, Dreher. Neu treten ein: Fritz Kaupp, Schreiner und Karl Z-iler, Kübler. Es ist für die Gemeindeverwaltung sehr zu begrüßen, daß der Wahl selbst kein Kampf vorau-gegangen ist und daß die Wahl in aller Ruhe ihren Verlauf genommen hat. ! Möge die Wahl zum Wohl der Gemeinde ausgefallen sein l
Berneck, 20. Dez. Von 207 Wohlberchttgten haben 123 zus. 59,4°/° abgestimmt. Auf 6 Jahre wurden gewählt: Waldhornwirt Kühnle mit 81. Rößlerwirt Bauer mit 60, Bäckermeister Kalmbach mit 58, Schreinermeister Gutekunst mit 51 Stimmen.
Oberschwandorf. Bei der am 16. Dez. stattgefundenen Gemeinderatswahl haben von 256 Wahlberechtigten 110 abgestimmt. Gewählt wurden : Gottlieb Müller, Schreiner (seiih. GR.) mit 89 Stimmen; Jakob Brenner, Bauer (seith. GR.) mit 74; Fritz Schumacher, Bauer mit 43 und Chr. Krauß, Bauer mtt 37 Stimmen. Größere Sttmmzahlen erhielten noch Ludwig Gäntzle z. Hi, sch; Chr. Brenner, Steinhauer (seith. GR.), der aber eine Wiederwahl ablehnte und Gustav Walz z. Rose.
Die Gütertarife werden, wie berichtet, um 70 Prozent, die Tiertarife um 60 Prozent erhöht. Das Stückgut wird um rund 1? Prozent ermäßigt. Zwischen den Wagenklaffen H und 8 wird eine neue Wagenklafse mit einer Tarifermäßi- aung von 15 Prozent gegenüber der Klasse ^ eingeschoben, die Lebensmittel aller Art umfaßt. Die bereits in niedrigere Klaffen aufgenommenen Nahrungsmittel verbleiben in diesen Klaffen. Für die niedrigste Wagenklaffe wird ein« Nebenklasfe mit Verbilligungen für Gewichte unter 1Z Tonnen eingeführt. An Stelle des am 31. Dezember außer Kraft tretenden Notstandstarifs für Kartoffeln tritt ein n e u e r A u sn a h m e t ar i s, der für Wagenladungen ein« Fracht von nur 40 Prozent der Normalfracht vorsieht, wobei bei Stückgut nur das halbe Gewicht der Frachtberechnung zu Grunde gelegt wird.
Erhöhung des Schulgelds. Das Kultministerium hak mri Wirkung vom 1. Januar 1923 eine weitere Erhöhung des Schulgelds an den höheren Schulen, der Bürger- und Mittelschulen, den Gewerbe-, Handels- und Frauenarbeitsschulev beschlossen. In geeigneten Fällen wird nach wie vor in verschwiegener Weise ein beschränkter oder vollständiger Schulgeldnachlaß gewährt.