Neue Nachrichten

Der neue Markskurz und die Enlfchädigungskommission

Berlin. 3. Nov. Nach demB. T." hat der neue Mark­sturz in der Entschädigungskommission starke Beunruhigung hervorgerufen und sie ist bereits mit der Reichsregierung in Fühlung getreten, um Maßnahmen gegen die weitere Wert­verminderung der Mark zu besprechen, da sonst alle Ver­handlungen zwecklos würden. Die Kommission ist über den Marksturzbeunruhigt!" Den Sturz hat aber doch niemand veranlaßt als die Kommission selbst mit ihren Programmfor­derungen für die Berliner Verhandlungen und mit ihrem ersten Auftreten in Berlin, das gleich nichts Gutes ahnen ließ, Alle Balutaknickungen der Mark sind auf Maßnahmen oder Aeußerungen des seligen Obersten Rats oder der Entschädi­gungskommission zurückzuführen gewesen. Die Börse hat sich diese willkommenen Gelegenheiten zur Ausplünderung Deutschlands natürlich nie entgehen lassen, und so auch dies­mal nicht. Und die ehrsame Kommission ist beunruhigt! Da behaupte noch einer, die heutige Welt sei kein Kasperl­theater!

Die Goldanleihe

Berlin, 3. Nov. 5n den welkeren Verhandlungen mit der Entschädigungskommission wird die Reichsregierung wie der Lokalanz. berichtet, die Ansicht vertreten, daß eine äußere Geldanleihe von etwa 500 Millionen Dollar (da­wären nach jetzigem Kurs nahezu 3 Billionen Mark) viel­leicht die Möglichkeit böte, die Markwährung zu festigen Obgleich der Regierung wohl bekannt sei, daß in Amerikc keine Lust zu einer solchen Anleihe besiehe, hoffe sie dock eine solche erlangen zu können. Freilich werde es schmierst sein, Sicherheiten aufzubringen, mit denen die ausländischer Gläubiger zufrieden wären. Auch von den ausländischen Sachverständigen haben sich verschiedene schon für ein« Goldanleihe ausgesprochen. Die Denkschrift über die deu! schen Vorschläge mit einer ausführlichen Klarlegung bei wirtschaftlichen Lage Deutschlands wurde heute nachmikkac der Entschädigungskommission übergeben.

Der Sachverständige Aenks (Amerika) machte der Vorschlag, daß englische und amerikanisch» Banken füi Deutschland eine Goldanleihe in Höhe des Betrags de- Aeichsbankgoldschahes von etwa einer Milliarde Goldmart oder rund 250 Millionen Dollar aufbringen sollen (der Reichsbankgoldschatz wäre also das Sicherheits­pfands

Ein Angebot?

Auf dem Umweg über das «Echo de Paris" erfährt man, die Reichsregierung habe von ausländischen Finanzkreisev ein Angebot von einer Milliarde Goldmark zur «Festigung der Mark" erhalten, und zwar soll die Hälfte davon soforl Frankreich für den Wiederaufbau übergeben werden, ml! der anderen Hälfte soll Deutschland seine Auslandskäuf« bezahlen, ohne dazu ausländische Devisen kaufen zu müssen, Der Plan soll von einem Finanzsachverständigen herrühreu (Penks?), der selbst einer internationalen Geldgesellschafl angehört. Die Sicherheit für die Goldanleihe würde nur iu der Genehmigung durch die Entschädigungskommission be­stehen, um die die Reichsregierung nachsuche.

Gegen die Kapitalflucht

Berlin, 3. Nov. Der Reichsrat hak den Gesetzenlwurj gegen die Kapitalflucht mit einigen Verschärfungen, die von der Entschädigungskommission verlangt waren, an­genommen. Die Summe, die man persönlich an Geld mil ins Ausland mitnehmen darf, wurde auf 20 000 -1i erhöht.

Hermes gegen dieFreiheit"

Berlin, 3. Nov. In der Beleidigungsklage gegen den Schrift­leiter Henselder früheren ZeitungFreiheit" (unabh.-soz.), beantragte der Staatsanwalt gegen Hensel 3 Monate Gefäng­nis, da die gegen den Minister erhobenen Anschuldigungen unerlaubter Begünstigung bei Wein- und Zuckerlieferungen als haltlos erwiesen seien. Das Urteil wird am Samstag ver­kündet.

Sartoffelbesorgung durch Beschlagnahme?

Schwerin, 3. Nov. Um den Bedarf der Bevölkerung an Kartoffeln bis Ende des Winters sicherzustellen, hat das Staasministerium eine sofortige Bestandsaufnahme der in Mecklenburg noch vorhandenen Kartoffeln veranlaßt und be- abfichtigt, den Städten für ihre Bevölkerung die erforderlichen Wengen an Kartoffeln nötigenfalls auf dem Wege der Be­schlagnahme sicherzustellen. Sollte die Bezahlung der Kar- Wenr aus Schwierigkeiten bei den Städten stoßen, so würde ^'Kreditgewährung durch das Land in Frage kommen, wo­bei dieses den gebührenden Einfluß auf die Preisgestaltung der Kartoffeln haben soll.

Lein neuer Erzbergermordprozeß

Offenburg, 3. Nov. Nach derVolksstimme" ist bei der Staatsanwaltschaft Offenburg von der llebernahme der Unter­suchung des Erzbergermords durch den Oberreichsamvali nichts bekannt, jedenfalls sind die Akten nicht eingefordert worden. Die Untersinhmrg bleibt in den Händen der Offen­bürger Staatsanwaltschaft, 'die Vcküost unteVrlHtet sei, daß bis beiden Mörder in einer Stadt in der Nähe von Budapest sich aufhalten,

Frauzosischs Konkordat

Rom. 3. Nov. Der Papst hat den Entwurf über die fraw zösischen Kirchenvereinigungen angenommen. Das bedeutet die Selbständigmachung der kathol. Kirche Frankreichs und die Anerkennung der katholischen Geistlichen durch die fran­zösische Regierung. Es bleibt jetzt nur noch die Frage der Kirchengüter zu regeln; soweit sie noch nicht verkauft oder der Regierung verfallen sind, werden sie an die Kircheu- vereinigungen zurückgegeben werden.

Die Anhänglichkeit der Eingeborenen Ostafrikas

Der deutschen Presse Südwestafrikas entnehmen wir fol­gendes: A.

ImNairobi Leader" ist folgender Brief eines beherzten und wahrheitsliebenden Engländers zu lesen:An den Herausgeber desLeader"!" Sehr geehrter Herr! Ich war an dem Tage in Kilindini, als der DampferSultan" dort anlief, das erste deutsche Schiff, das seit 1914 dort ankam. Der Empfang, der ihm von der Einwohnerschaft Mombassas, Eingeborenen wie Indern, bereitet wurde, war wirklich

wundervoll. Es mögen etwa 3000 Menschen gewesen sein, die sich in Heller Begeisterung befanden, und als ich sie fragte, warum sie an den Hafen gekommen seien, gaben sie mir zur Antwort:Jetzt wo unser Vater wieder gekommen ist, wer­den wir wieder billigen Reis und Zucker zu essen bekommen! Nicht ein einzige: Europäer, mit Ausnahme der Beamten, war zugegen, aber ganz ohne Zweifel waren Inder wie Ein­geborene glücklich, endlich die Deutschen wieder hier zu sehen! Dies außerordentliche Schauspiel gibt einem tief zu bedenken, was alles über die Behandlung der Eingeborenen durch die Deutschen in Deutsch-Ostafrika (jetzt Tangayika-Territocy) ge­redet wurde! Entweder diese Behauptungen sind falsch, oder abe. die Eingeborenen wünschen selbst so behandelt zr werden, wie es geschehen sein soll, und trotz unserer Be­mühungen die Deutschen herabzusetzen, haben die Einge­borenen noch eine große Achtung vor ihnen, wesentlich mehr, als sie vor dem Engländer haben. Ich überzeugte mich da­von am letzten Donnerstag! Wir bilden uns immer rm, die einige Nation der Welt zu sein, die kolonisieren könne, aber ich zweifle sehr, ob wir, wenn die Sache umgekehrt gewesen wäre, denselben herzlichen Empfang gesunden hätten."

Und der Bo mstler Schandverkrag raubt uns die Kolonien unter der lüginhaften Behauptung, wir hätten die Ein­geborenen nicht behandeln können und die Kolonien müßten fortgeschrittenere!, Nationen" übergeben werden!

Württemberg

Stuttgart, 3. Nov. Erweiterung des Arbeits­ministeriums. Das Württ. Staatsministerium hat be­schlossen, die Angelegenheiten des Eisenbahn-, Post-, Tele­graphen- und Fernsprechverkehrs dem Würkt. Arbeitsmini­sterium als württ. Landesbehörde in Berkehrsangelegenhei­ten zu übertragen mit der Maßgabe, daß das Arbeitsmini­sterium sich in finanziellen Fragen mit dem Finanzmini­sterium jeweils ins Benehmen setzen wird. Von dieser Rege- , lung ist die Bearbeitung der Beamtsnfragen in der Ueber- gangszeit, die bei dem Finanzministerium verbleibt, ausge­nommen. s

Stuttgart. 3. Nov. Vom Rathaus. Der Gemeinde- ! rat bewilligte die Leistungen an die Landarmenumlage, die sich von 11 auf 29 Millionen Mark erhöht haben. Stuttgart ist daran mit 60 Prozent beteiligt. Für die Fürsorgeerziehung ist ein Mehraufwand von 1 Million Mark erforderlich. ZutN Ausbau der Girokasse in der Königstraße wurden nochmals 10 Millionen Mark und für die Fortsetzung der städtischen Wohnungsbauten 84 Millionen Mark bewilltgi. Die Kosten einer Wohnung sind seit dem Sommer von 300 000 aus 800 000 bis 1 Million Mark gestiegen. Wegen der Ver­legung des Hauptbahnhofs hat der Verkehr in der unteren Königstrahe eine außerordentliche Steigerung erfahren. Die Vauabteilung beantragt, über das alte Marstallgebäude die Lausperre zu verhängen, daß also die Schloßgartenbau- L.-Gt nicht, wie sie beabsichtigt, Verkaufsläden einbauen könne. Der Antrag wurde mit 30 gegen 25 (soz.) Stimmen abgelehnt.

Skadkgeld. Die Geldscheine zu 50 Pfg. der Stadt Stutt­gart, ausgegeben in den Jahren 1921 und 1922 werden bis spätestens 14. November 1922 von der Stadtpflege zum Nennwert eingelöst. Nach dieser Zeit sind die Geldscheine ungültig.

Lndrvigsburg. 3. Nov. Großfeuer. Das alte große Fabrikgebäude der Maschinenfabrik und Eisengießerei G. W. Barth ist in vergangener Nacht größtenteils abgebrannt, Ein Reichswehrkommando und eine Abteilung der staatlicheti Ordnungspolizei waren neben der Feuerwehr aufgebotsn. Das Wohnhaus und das neue Fabrikgebäude konnten ge­rettet werden. Der Schaden ist sehr groß.

Reutlingen, 3. Nov. Baumwolldieb stahl. In letzter Zeit wurde aus einem Lagerschuppen einer Fabrik eine größere Menge Baumwollwaren gestohlen. Die geschädigte Firma setzt für Entdeckung des Täters und Beibringung des entwendeten Guts eine Belohnung von 50 000 Mk. aus.

Alm, 3. Nov. Einbruch. In einer Villa in Neu-Ulrsi würden Silbersachen Ünd sonstige Haushaltungsgegenstände im Wert von 500 009 -1l gestohlen.

Biberach, 3. Nov. Lebensmüde. An Allerheiligen wollte sich ein verheirateter junger Mann durch Oeffnen des Gashahnens vergiften. Er konnte noch rechtzeitig gerettet ! werden. Der Grund der Tat soll die Sorge ums mgiich- Brot sein.

Baindt. OA. Ravensburg, 3. Nov. Riesenrettich. Dieser Tage erntete die Frau des Schuhmachermeisters Wolf einen Winterrettich im Gewicht von 1116 Pfund.

Waiblingen, 3. Nov. Besuchs- und Enthebungs­karten. Die Fürsorgeabteilung des Gemeinderats hat di« Einführung von Besuchs-Enthebungskarten (für Antritts­und Erwiderungsbesuche) beschlossen. Hierdurch soll eine neue Einnahmequelle für Fürsorgezwecke geschaffen werden.

Zell, OA. Eßlingen, 3. Nov. Opfersinn. Eins Haus­kollekte für die notleidenden Anstalten brachte den schönen Betrag von 16 668 -1l.

Asperg, 3. Nov. Zugsentgleisung. Am Mittwoch abend zwischen 7 und 8 Uhr hatte ein Güterzug auf der Strecke zwischen Asperg und Tamm abgerissen. Dabei ist ein Teil des Zugs entgleist. Die dadurch entstandene Sperrung des Gleises hatte für die Abendzüge, auch für die Berliner O-Züge, einige Störungen im Gefolge. Der Schaden ist un­bedeutend

Gaildorf, 3. Nov. Fürst von Castel-Rüden- hausen und seine Gemahlin haben der Geschäftsleitung der städt. Notstandshilfe den Betrag von 60 000 -1l zur Unterstützung bedürftiger Personen zur Verfügung gestellt.

Leutkirch, 3. Nov. Jagdglück. Der Iagdpächter Kar! Stoppel von Hörbrans erlegte am dortigen See einen Fischreiher mit einer Flugweite von 1,60 Meter, sowie smen Seeadler mit einer Spannweite von 2 Meter.

Reisevergütungen für ScksiaOvieh- und Fleischbeschau.

Die Sätze, die für die Lienstbezüge der die Schlachtvieh- und Fleischbeschau nicht tm Hauptberuf ausübenden Personen bisher als angemessen bezeichnet worden sind, werden ab 1, November in Württemberg verfünffacht.

*

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 4. November 1922.

Sonntagsgedanken.

Lohn und Habßrcht 1 .

Um Festliches Gut etwas tun, ist nicht böse, aber geizen mn zeitliches Gut und einen Mammon daraus machen, das ist allrvege in allen Ständen und Werken unrecht

M. Luther.

Das Mrchenopser am Reformationsfest ist, wie alljähr­lich, für die Württ. Bibelanstalt in Stuttgart bestimmt. Im Rechnungsjahr 19211922 hat dieselbe 600 000 Bibeln und Bibelteile «mit einem teilweise bis zur Hälfte der Herstel­lungskosten gehenden Preisnachlässe von insgesamt 300 000 Mark abgegeben. Neuerdings hat die Bibelanstalt begonnen, die mit Texterklärungen versehene Jubiläumsbibel den Blin­den zugänglich zu machen, indem sie zunächst das Buch Hiob in Blindenkurzschrift herausgegeben hat. Die Steigerung der Papier- und Druckpreise führt dazu, daß die Herstellung einer einfachen Bibel demnächst 200 -K kosten wird. Die an­läßlich des Bibeljubiläums veranstaltete Bibeldankspende hat Erfolg gehabt. Um aber der großen Nachfrage zu möglichst billigen Preisen genügen zu können, bedarf die Bibelanstalt fortgesetzter opferwilliger Unterstützung weiter Kreise.

Aebertragea wurde eine Postbetiirvsajststenlenstelle" in Alten steig der früheren Postgehtifin Maria Keim.

Säugiingspflegekurse. Anfang Dezember wird hier ein Kurs in Säuglingspflege und - Ernährung abgehalten werden. Praktische Hebungen (Baden, Anziehen usw.) ergänzen den Unterricht, der in den Abendstunden statlfinden soll. Der Kurs möchte den Teilnehmerinnen ein sicheres festes Wissen auf diesem so wichtigen Gebiet geben, auf dem noch !o viel heruwprobiert und falsch gemacht wird. Alle Mütter, junge Frauen und Mädchen sind herzlich zur Teilnahme etngeladen. Die Bczirksfürsorgertn ist zu näherer Auskunft gerne bereit und nimmt Anmeldungen im Jungendamt an. (S Inserat.)

Beamten-Buud. Auf morgen Sonntag hat der Beam­tenbund deS Bezirks Nagold eine Versammlung einberufen, in der H. Brodhag, als Geschäftsführer des Württ. Beamten­bunds besonders dazu geeignet, wertvolle Ausschlüsse über Beamtensragen geben wird (s. Anzeige).

Sperrklappen in den Feuerungen. Die Notwendigkeit mit den für den Hausbrand verfügbaren Brennstoffen sc sparsam wie möglich umzugchen, hat zur Anbringung vor Sperrklappen in den Rauchabzugsröhren der Feuerungen geführt. Bei sämtlichen Feuerungen in Aufenthaltsräumen sind zwar Vorrichtungen verboten, die den Rauchabzug voll­ständig verhindern, dagegen Vorrichtungen, die den Rauch­abzug nur einschränken, zulässig. Nach einer Bekannt­machung des württembergisch. Ministeriums des Innern muß der bei jeder Stellung der Absperrvorrichtung also auch bei völliger Schließung für den Abzug der Feuergase frei bleibende Teil desWRa-uchrohrs mindestens ein Viertel von dessen Gesamtquerschnitt betragen. Der Ausschnitt in der Absperrvorrichtung muß eine zusammenhängende Fläche bil den. Die Reinigung des Rauchrohres darf durch die Ab sperrvürrichtung nicht behindert werden. Die Absperrvor richtung muß leicht zugänglich, leicht herausnehmbar, leich zu überwachen und zu reinigen sein. -

Die Ethohung der Postgebühren um durchschnittlich 10k Prozent auf 1. Dezember ist vom Reichsrat genehmigt wor­den. Minister Giesberts bemerkte, die neue Erhöhung bei Gehälter und Löhne werde auf die Finanzverhälmisse de: Post geradezu vernichtend wirken und den Fehlbetrag vor 50 Milliarden in 1922 auf 120 bis 150 Milliarden wem nicht noch viel höher treiben. Der Briefverkehr gehe riefst zurück, während im Fernsprechwesen die. Zahl der Anmel­dungen größer sei als die der Abmeldungen. Es erscheinc zweifelhaft, ob man mit den Eebührenerhöhungen noch weikermachen könne.

Die Rot der Presse. In sämtlichen evangelischen Gemein­den Deutschlands findet am 10. Dezember ein Presse-Sonntag statt, durch den weitesten Kreisen die Bedeutung der mit dem gesamten Zeitungsgewerbe um ihre Existenz ringenden evan­gelischen Presse nahegebracht werden soll.

Eine Versammlung der Zeitungsverleger von Ober- unk Niederbayern beschloß, daß nahezu alle bisher täglich er­scheinenden Prooinzzeitungen von Ober- und Niederbayerri künftig statt sechsmal nur dreimal in der Woche erscheinen sollen, um für den Monat November eine Bezugspreiser­höhung zu vermeiden.

^Mtzüng der Rentenbezüge. Die Bezüge der Renten- bmpfänger der Invaliden- und Angestelltenversicherung wur­den vom Reichsarbeitsministerium wesentlich erhöht. Di! Höchstsätze für das Jahreseinkommen betragen rückwirkend rb 1. Oktober: für Empfänger einer Invaliden-, Kranken» »der Altersrente 18 000 -11. für Empfänger von Witwen, ade« Witwenrente 15 000 -1t und für Empfänger von Waffen- cente 7000 -1t. Bei Empfängern von Ruhegehalt oder Htm krblisbenenrente aus der Angestelltenverstcherum tritt ,iM nitsprechende Erhöhung ein. Die Kinderzuschläge sind nicht erhöht worden. Die Freigrenze für das Arbeitseinkommen d«. iräat 12 000 -1t, für die sonstigen Bezüge 4800 -1t.

Hilfsdienst der Schuljugend. Um den alten und gebE «, Leuten, insbesondere vom verarmten Mittelstand, ol> sn durch dis städt. Minderbemittelten-Fürsorge und durch Mittelstands-Nothilfe gewährten verbilligen Brennstoff» xnd Nahrungsmittel möglichst unentgeltlich ins Haus zst chwffen. hat sich die Unterrichtsverwaltung bereit erklärt, dis reifer« männliche Schuljugend der Minderbemittelte»rürsorgs- keHörde zur Verfügung zu stellen.

Alkoholgefahr und Lehrerschaft. Die allgemeine Deutschs Lehrerzeitung, das Organ des Deutschen Lehrerverems, weift darauf hin, daß bei der steigenden Alkoholnot die Hllfedeß Schule gerufen wird und sagt darüber:Es ist selbstverständ. sich, daß dis Schule die erforderliche Arbeit leistet. An fehl Vielen Schulen und in sehr vielen Orten ist der Kamps gegen den Alkohol mit aller Kraft ausgenommen worden und wff hitten di« Berufsgenoffen auch von dieser Stelle aus um stärkst« Mitarbeit. Ader die «ine Frage will uns doch immer wieder durch den Kopf gehen: Wer sind dies« Menschen, di« jetzt so viel Geld für Alkohol und Nikotin ausgeben? Welchen Berufen gehören st« an? Md gibt e- kein Mittel, ihnen da-