Verbotene Totenfeier

Dresden, 30. Ott. Am 1. November beabsichtigte die Koloniale Arbeitsgemeinschaft eine Gedenkfeier für die :m Weltkrieg in den Kolonien gefallenen Deutschen abzuhalten, bei der General L e tt o w - V o r b e ck die Gedächtnisrede halten sollte. Der Dresdner Polizeipräsident Wacker (Soz.) verbot indessen die Versammlung mit der Begründung, daß dadurch die Gefühle Andersdenkender verletzt werden könnten.

Zum Rücktritt Lerchenfelds

München, 30. Ott. Auf dem Parteitag der Bayerischen Volkspartei wurde es sehr übel vermerkt, daß die Denkschrift der bayerischen Regierung über die Teuerungs- und Valuta- Maßnahmen, die der Reichsregierung vertraulich zu­gestellt worden war, kurz daraus in den der Reichsregierung nahestehenden Berliner Blättern auszugsweise veröffentlich! wurde. Der Wirtschaftsbeirat der Partei tadelte, daß du Denkschrift abgesandt worden sei, bevor die bayerische Regie­rung sich mit dem Parlament und der Wirtschaft ins Be­nehmen gesetzt habe. Der Rücktritt Lerchenfelds ecfolgl übrigens nicht wegen der Denkschrift, sondern au« Gründen privater Art. Als Nachfolger wird Staatsrai Dr. Meyer aus dem Justizministerium genannt, der Mit­glied der Bayerischen Volkspartei ist und in den weitesten Kreisen Wertschätzung findet.

Evangelischer Landesbifchof

Hannover, 30. Okt. Nach dem Vorgang von Sachsen. Braunschweig und den beiden Mecklenburg hat die hannovsr- jche Verfassunggebende Kirchenversammlung mit großer Mehrheit die Einsetzung eines L a n d e s b i s ch o f s für die hannoversche Landeskirche beschlossen.

Eine Million deutsche Flüchtlinge Genf, 30. Okt. Auf dem Internationalen Arbeitskongreß teilte der deutsche Regierungsvertreter Ministerialrat Scholz mit, infolge des Vertrags von Versailles seien aus den los- gerissenen Gebieten und dem übrigen Ausland weit mehr als eine Million Flüchtlinge nach Deutschland zurückgeströmt. Dazu kommen noch aus den an Polen gefallenen Gebieten monatlich mehr als 10 000 Flüchtlinge. Viele der Flüchtlinge müssen noch auf Kosten des Reichs ernährt werden. Leider besitze Deutschland keine Kolonien mehr, wo die Leute Boden Aden könnten.

RuUand will Betzarabien wieder London, 30. Okt. Aus Riga wird gemeldet, der Sowjet- kriegsrat habe beschlossen, Beßarabien wieder zurückzu­erobern, falls die Rückgabe nicht auf dem Weg diplomatischer Verhandlungen erreichbar wäre. (Die Entente hat das wert­volle, überaus fruchtbare Beßarabien im Friedensvertrag ohne weiteres an Rumänien verschenkt als Belohnung für dessen Kriegshilft.)

Ein untaugliches Mittel

^--Weimar. 30. Okt. Das thüringische Finanzministerium MÄntragte bei der Reichsregierung telegraphisch, die Aus- mhrabgaben um das 20- bis Mache zu erhöhen, damit aus dem Ertrag die notleidende Presse unterstützt werden könne.

Dieser Vorschlag ist wieder einer von denen, die in der siührr

praktischen Ausführung mehr Schaden als Nutzen stiften würden.

Die Wahrheit über dieLusitania"

/Kürzlich starb der Geschichtsschreiber des englischen Ma- ckkeamts, der nach dem Krieg eine Geschichte der Seekriegs­taten in amtlichem Auftrag zu schreiben hatte. Die Unpar­teilichkeit dieses mit Unterstützung der britischen Ad­miralität verfaßten Werks glaubt die bekannte englische Ver- egerzeitungThe Publischers" (30. Sept. 1922) nicht besser würdigen zu können als mit folgendem Hinweis (in wört­licher Uebersetzung):Zum Beispiel, ehe wir Sir Julian lorbetts offizielle Schilderung des Untergangs derLusi- cmia" lasen, hielten wir und mit uns der größte Teil der Welt die amtliche deutsche Entschuldigung zu diesemVer­brechen" für eine Lüge, nämlich, daß dieLusitania" Muni- ion für die Alliierten gefahren habe. Sir Julian Corbett gerichtet jedoch, daß sie 5500 Kisten mit Gewehrpatronen und Zchrapnellgranaten in einem Gesamtgewicht von 173 Ton- ren mitführte. Unser Geschichtsschreiber sagte, daß dies noch Acht die Zerstörung (des Schiffes) rechtfertige, weil dieLu- itania" außerdem noch gegen 2000 Personen getragen habe; rber nach unserer Meinung ließ sich vor allem der Trans­port dieser Millionen Patronen nicht rechtfertigen. Einst­mals sagten wir, daß tüe deutschen Angaben Lügen wären, aber hier bestätigt die britische Regierung hre Richtigkeit."

So schreibt ein engliches Blatt.

Württemberg

Stuttgart, 30. Okt. A p o t h e k e r k a m m e r. In 8er randesversammlung der Apotheker Württembergs erklärte rer Regierungsvertreter, daß, e:nem alten Wunsch der Apo- cheker entsprechend, bis zum Jahresende mit der Errichtung einer Landesapothekenkammer gerechnet werden könne.

Stuttgart, 30. Okt. NrueForderungenderBe- amten. Der Landesausschuß des Allgemeinen deutschen öeamtenbunds, Bezirk Württemberg, erklärte in einer Ver- ammlung die vom Reichstag kürzlich verabschiedete neue Be- oldungsordnung sowie dis Vorschußzahlungen im Betrag von 1500 bis 2000 Mark als durchaus ungenügend. Die Bundes- ieitung wurde beauftragt, entsch-eden für die weitere Er­höhung der Grundgehälter Ser unteren Besoldungsgrup­pen, für neue Teuerungszahlungen und für sofortige Anwei­sung von Barmitteln zu wirken.

Stuttgart, 30. Okt. Preiserhöhungen. Bom 1. November ab kostet 1 Pfund Markenbrotmehl 25.50 Mark, t Kilo Markenbrot 45 Mark, 1 Liter Vollmilch 70 Mark, Magermilch 32 Mark. Ein Straßenfahrschein für 2 Teil­strecken 15 Mark, 4 Strecken 20 Mark. Nachtzuschlag 5 Mark.

Stuttgart, 30. Okt. Die Schulgelder sind für die höheren Schulen, Bürger-, Real-, Handels- und Gewerbe- chulen, für Zeichen- und Frauenarbeitsschulen auf den drei­fachen Betrag der Ordnung vom 27. Oktober v. I. erhöht worden.

Gehaltstarif für Induslrisangestellle. Der Schlichtungs­ausschuß hat für die Angesttüien der Württ. Industrie für Oktober eine Teuerungszulage von 50 Prozem für Leute über 23 Jahren, eine solche von 55 Prozent sür ältere ausgespro­chen. Die Entscheidung wurde von beiden Teilen angenom­men.

Stuttgart, 30. Okt.Das letzte Mitte l". Vor eini­gen Wochen, zur Zeit der Annahme des Gesetzes zum Schutz der Republik, erschien in dem sozialdemokratischen Witzblatt Der wahre Jakob" unter der UeberschriftDas letzte Mittel" ein Bild, auf dem ein Landwirt, ein Offizier, ein Beamter und ein Judengegner von Sozialisten aufs Blutgerüst ge­führt werden. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen den Schriftleiter Albin Rittelbusch und den Zeichner Artur Krüger das Strafverfahren wegen Aufreizung zum Klas­senkampf ein. In der Verhandlung vor dem Schwurgericht machten die Angeklagten geltend, sie haben mit dem Bild den Schutz der Republik und der Verfassung bezweckt. Die Ge­schworenen verneinten die Schuldfrage, worauf Frei­spruch erfolgte.

Durch Beschluß des Amtsgerichts Stuttgart wurde die neueste Nummer desWahren Jakob" wieder wegen Auf­reizung beschlagnahmt.

Scharnhausen, 30. Okt. Bezahlung in Hafer. Der Gemeinderat beschloß, an Stelle eines Teils des Gemsinde- wartgelds von jedem sprungfähigen Stück Vieh jährlich süns Pfund und sür jedes Mutterschwein 10 Pfund Hafer zu er­heben.

Göppingen, 30. Okt. Teures Laub. Bei der Ver­steigerung des Laubs auf städtischen Waldwegen wurde das Laub sehr teuer. Der höchste Preis war für ein Los 4500 -R, Während der Gesamterlös im Jahre 1913 nur 262 war. betrug er Heuer 84 888 ^l. Das ist das 324fache.

Tübingen, 30. Ott. Von der Universität. Schon letzt kann gesagt werden, daß der Besuch der Universität im laufenden Wintersemester hinter dem des letzten Winter­semesters Zurückbleiben wird. Vom Sommerfemester werden etwa 2000 Studenten übernommen, 320 haben sich bis jetzt neu gemeldet. Es fehlen also noch mehr als 400, um den Stand von 2756 im Wintersemester von 1921/22 zu er­reichen. Seit April des Jayres haben rund 1300 Studenten ein Abgangszeugnis erhalten und die Zahl der Kriegsteilneh­mer hat sich sehr verringert.

Freudensladk, 30. Okt. Zopfabschnrider. Vor einigen Tagen kam eine Frau mit ihrer Tochter auf die Polizeiwache und meldete, daß dem Mädchen auf der Straße der Zopf abgeschmtten wurde. Die Täter waren ein Herr und eine Frau.

Schramberg, 30. Okt. 30 Iahrc Eisenbahn. Am A. Oktober 1892, vor nunmehr 30 Jahren, ist die 8,75 Kilo­meter lange Eisenbahn von Schiltach nach Schramberg dem Betrieb übergeben worden. MU dieser Linie ist der Staat zum erstenmal an den Bau von Lokal- und Nebenbahnen her­angetreten. Im Jahre 1892 sind daneben noch die beiden Nebenbahnen ReutlingenHonau (12. Juni) und Walden­burgKünzelsau (2. Oktober) eröffnet worden.

Schramberg, 30. Okt. Denkmal. Am Sonntag wurde das am Waldweg zu den Lanterbache: Wasserfällen von den Beamten und Arbeitern der Firma Gebr. Junghans A.-G. errichtete Denkmal für Geh. Kommerzienrat Dr. Ing. h. c. Arthur Junghans mit einer kleinen Feier enthüllt.

Aschhausen, OA. Künzelsau. 30. Okt. Kirchenraub. Nachts wurde in die Kirche auf erschwerte Weise eingsbrochen. Die Räuber erbrachen die Holztabernakel der Altäre, spreng­ten die Sakristeitüre auf und durchsuchten die Schränke. Da der diebessichere Tabernakel ihrem Frevel widerstand, zogen sie ohne Beute ab.

Ulm, 29. Okt. Selbstmord. In Neu-Ulm hat sich ein 14jährigcs Mädchen mit Leuchtgas vergiftet. Die Ursache, die das Mädchen in den Tod trieb, ist nichi bekannt.

Loupheim, 30. Okt. Die Milchpreise betragen ab 1. November: Stallpreis 35 Mk., ab Käser 39 Mk., Händ­lerpreis 39.50 Mk. das Liter. Käser und Händler haben von diesen Beträgen 2 Mk. an das Lsbensmittelamt abzusühren.

ep. Eine ernste Kundgebung der Oberkirchenbehörde. Zum Erntedankfest erläßt die evang. Oberkirchenbehörde Württem­bergs eine Kundgebung an die Gemeinden, worin sie daraus hinweist, daß durch die vielfach mangelhafte Ernte sich die Not vieler Tausender von Familien wesentlich verschärft hat Diejenigen, die bisher von Sorgen nicht heimgesucht sind, sollen sich das Gewissen schärfen lassen zur Hilfsbe­reitschaft für die Bedrängten, zur Abkehr von Genuß- und Vergnügungssucht, von der unverantwortlichen Raffgier und Spekulationswut. Auf die göttliche Stinime, die durch den Gang der Dinge eine erschütternde Sprache redet, solle end­lich einmal gehört werden, und der Ruf der Wächter dürft nicht verstummen, wenn er auch oft aus taube Ohren stoße, ep. Für die Hinterbliebenen unserer Kriegsopfer. Dar Konsistorium legt in seinem weben erschienenen Amtsblatt den ev. Kirchengemeinden nahe, aus dem Opfer des letzten Sonntags des Kirchenjahrs, an dem wohl überall der im Krieg Gefallenen und Gestorbenen im Gottesdienst gedachi wird, die National st iftung für die Hinterblie- benenderimKriegGefallenenzu bedenken. Diese Stiftung, die minder begüterten Kriegerwitwen und Waisen sich annimmt und namentlich auch in geeigneten Fällen dic Erziehung und Ausbildung der letzteren unterstützt, bedarj für ihre weitere Arbeit aufs neue bedeutender Mittel.

ep. Ehrenzeichen für weibliche Dienstboten. Die Zentral­leitung für Wohltätigkeit verleiht aus Weihnachten solchen weiblichen Dienstboten, dis innerhalb Württembergs in einer und derselben Familie oder auf demselben Anwesen nach zu­rückgelegtem 14. Lebensjahr ununterbrochen mindestens volle 10 Jahre lang treu und in Ehren gedient haben, ein Ehren­zeichen mit Ehrenurkunde; bei mindestens 25 Jahren solcher Dienstzeit wird ein silbernes, bei mindestens 50 Jahren ein vergoldetes Ehrenzeichen erteilt. Bei einer Unterbrechung der Dienstzeit ohne Verschulden des Dienstboten werden dre Jahre zusammengerechnet. Bewerbungen um das Ehren­zeichen sind mit den nötigen Angaben und Belegen bis spä­testen zum 15. November durch das Pfarramt und Schult- heißenamt des Wohnorts bei der Zentralleitung einzureichen, Hufbeschlagprüfungen finden am 30. November in Ra­vensburg und am 1. Dezember in Ulm statt. Gesuche sind durch die Oberämter 3 Wochen vor der Prüfung einzureichrn mit einer Hinterlegung der Gebühren von 830 -st..

Der Richtpreis für Brennkorf wurde in Württembera vom 15. bis 31. Oktober auf 260 Mark für Maschinentvrf, 19k Matt für Handstichtorf, vom 1. November ab auf 310 Mar, für Maschinentcrf und 230 Mark für Handstichtorf je Zentner frei Abgangsstation festgesetzt.

die Abwanderung der Landarbeiter. Das Reichs- amt für Arbeitsvermittlung hat die öffentlichen Arbeitsnach- weisstellen angewiesen, Landarbeitern nur dann Arbeits- gelegenye't in Jndustriegegenden zu vermitteln, wenn die Unterbringung der Arbeitsuchenden in der Landwirtschaft nicht möglich ist.

Ein neuer Expreßzug wird zum erstenmal am 25-/26, November nach der Schweiz, und am 2?.,26 November von der Schweiz nach Skandinavien verkehren, und zwar wöchent­lich einmal. Die Reise KopenhagenBasel dauert 26 Stun­den, StockholmBasel 40 Stunden und ChristianiaBasel 42 Stunden. Der Zug, der nur 1. und 2, Klasse führt, kommt in der Richtung nach der Schweiz über KasselFrankfurx um 7.10 vorm, in Mannheim an und fährt um 7.16 »ach Karlsruhe weiter. In der Gegenrichtung trifft er, von Karls­ruhe kommend, 9.33 Uhr abends in Mannheim ein und fährt 9.40 Uhr weiter nach Frankfurt.

Erhöhung der Eisenbahngebühren. Vom 1. November an hat bekanntlich der Verkehrsminister dje Erhöhung aller Eisenbahngedühren um die Hälfte angeordnet. Nun soll aber, wie man hört, am 1. Dezember der erhöhte Gebührensatz noch einmal verdoppelt werden.

Die Reichweite von Sonntagsfahrkarlen wird vom 1. No­vember an von 75 auf 100 Kilometer grundsätzlich erweirert.

Verkehrsstörung am Arlberg. Wegen Verkehrsstörung am Arlberg fällt vom 28. Oktober ab die Fortsetzung der Schnellzüge 23 (Stuttgart ab 8,43 Uhr vorm., Friedrichshafen an, 12.46 Uhr nachm.) und 60 (Friedrichshafen ab 5.22 Uhr nachm., Stuttgart an 9.31 Uhr nachm ) auf der Strecke LindauInnsbruck auf die Dauer von 810 Tagen aus.

Frachtfreiheit für Liebesgaben. Im Blick auf die Hilfe­leistung für notleidende Personen uno Anstalten ist es von großer Bedeutung, daß freiwillig gespendete Liebesgaben neuerdings bahnfrachtfrei befördert werden können. In Be­tracht kommen Lebensmittel, Kleidungsstücke und Gebrauchs­gegenstände, die für Zwecke der Liebestätigkeit gesammelt oder beschafft sind und unentgeltlich zur Verteilung gelangen. Zugelassene Absender und Empfänger sind die Landesver­einigung für Innere Mission, die Bezirks- und Ortsvereine derselben, die caritativen Verbände sowie die Pfarrämter.

Frachtbriefe und Anweisungen sind für Württemberg von der Landesvereinigung für Innere Mission in Stuttgart zu beziehen.

Kohlenpreiserhöhung. Gemäß den Lohnerhöhungen im Bergbau wurde der Preis ab 1. November für Fettkohle im Nuhrgebiet um 2060 Mk. netto erhöht. Da der Oktoberpreis 5100 Mk. beträgt, wird sich der Nooemberpreis einschl. Koh­lenumsatzsteuer und Nutzen auf etwa 8000 Mk. für die Tonne (400 Mk. für den Zentner) stellen. Für Sachsen beträgt dis entsprechende Erhöhung 3013 Mk., Niederschlesien 2620 Mk., für das rheinische Braunkohlengebietz 1116 Mk. für Briketts, für das mitteldeutsche 774 für Braunkohle, und 2041 Mk. sür Briketts.

Der Bierpreis. Der Deutsche Brauerbund schreibt uns: Die amtliche Börsennotierung in Berlin für Gerste war am 25. Oklrber 960010 000 Mk. der Zentner, -.as ist im Durchschnitt das 1225fache des Preises von 1914, wo der Znr.,,e.' L Mk. kostete. Der Hopftnvreis oeträgt heute un­gefähr 60 000 Mk. für den Zentner geg°n durchschnittlich 100 'Mk, im Frieden; die Wochentöh.re der Brauereiarbeiter sind vielfach auf über 5000 Mk., vereinzelt bis 5500 Mk. ge­stiegen. Diese Ausgabensteigerungen haben den Deutschen Brauerbund veranlaßt, in einer Versammlung in Würz­burg am 24. Oktober den Bierpre z von derzeit 3000 auf 6000 Mk. für 100 Liter zu erhöhen, was erst das 300fache des Bwrpreises von 1914 bedeutet.

Zur Schuldfrage

Don dieser meiner letzten Unterredung mit Camb 0 n (französischer Botschafter in Berlin) hatte ich die Gewißheit mitgenommen, daß der Krieg, falls nicht schon früher, gewiß anläßlichdexBegegnungPoincaresmij dem russischen Kaiser in Petersburg (anfangs Juli 1914) beschlossen worden ist."

(Dr. Bogitschewitsch, serbischer Geschäfts­führer in Berlin, in sein em BucheK riegsursachen" S. 96),

Die Reklame des Kleinhandwerkers.

Den nachstehenden Artikel, dem wir zu Nutz und Frommen der gesamten Geschäftswelt gerne Raum ge­ben. entnehmen wir der gut redigiertenLeipziger Maler- zeitung". D. Schristl.

Der Kleingewerbetreibende ist im allgemeinen kein Freund der Reklame, sonst wäre er eben bald nicht mehr Kleinge­werbetreibender, sondern würde, wenn er «S einigermaßen geschickt macht, sein Geschäft allmählich zum Großbetriebe ent­wickeln, wie er hier und da einer seiner Kollegen tat.

Warum diese Zurückhaltung? Teilweise mag er noch ein Ueberbleibsel aur früheren Zetten sein, wo er alr unkollegial galt, oder sogar durch die Zunftgesetze verboten war, durch Reklamen Kunden zu werben.

Dar Warenhaus, der Fabrikant und der Händler, der Handwerker alr Heimarbeiter beschäftigt, richten sich aber nicht nach diesem alten Herkommen, sondern treiben Reklame, sehr große sogar, und wenn der Handwerker sich nicht mir den gleichen Mitteln seiner Haut wehrt, dann kommt er all­mählich unter die Räder.

Ost mag er daran liegen, daß man die Ausgaben scheut.

Dazu ist folgender zu sagen: Die paar Mark sür eine Zeitungsanzeige wöchentlich sind zu erschwingen, so gut wie die Gehilfenlöhne erschwungen werden wüsten.

Gin wenig Reklame bringt neue Aufträge und wenn in­folgedessen der Handwerker seine Maschinen u. Gehilfen voll beschäftigen kann, wenn nicht heute einmal und in acht Tagen einmal ein halber Arbeitstag verloren geht, weil keine Arbeit da ist. so hat sich die Ausgabe reichlich bezahlt gemacht.

Der Malermeister, der im Winter mit seinen Leuten nicht voll beschäftigt ist, sie aber nicht entlasten kann, würde voll beschäftigt sein, wenn er in einer »einen Anzeige darauf htnwiese, daß gewisse kleine Arbeiten, Anstretchen von Möbeln

und dergl., ge- später, wenn k Tischler oder stillen Zeit in er durch Anzetg itatt besten in veil »m strecken Meisten- 1 Reklame zurück ES ist abei bombastische A> Ja einer -in Schneider, sich in »einen mit körperlichen Ein Schuh einen Posten gr men habe, wir mrd drr Schloss sicherhkit ein S « c verschiedene Rechnung komr Wie oft k » 1 sein Fach sl mit gutem Gen und durch »ein Das Publ rauen als zu raust.

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