Die Bezüge der Beamten und Angestellten sollen vom 1. August an um 38 Prozent erhöht werden. Die Arbeitslöhne werden eine entsprechende Steigerung erfahren.
Der neue Buchdruckertarff
Berlin, 20. August Am Freitag wurde eins Einigung in der Lohnfrage für das Bnchoruckgemer'oe erzielt. Demnach erhöhen sich die WochenEöhns ab 20. August in der Lohn- klassc L (Gehilfen im Alter von über 2! Jahren! für Verheiratete um -100 bis 500 -st, s? noch der Höhe der Lokalzu- schlage, für Ledige um 830 bis 180 Mk., ferner ab 1. September für Verheiratete der Lohnllasse 0 um weitere 25L bis 300 Mk., und für Ledige um 210 bis 200 Mi. Abstufungen nach Altersklassen erfolgen auf der Grundlage des bisherigen Berechnungsjvnems. Die Maschinensetzer erhalten außerdem eine wöchentliche Leistungszulcige in Höhe von 4L bis 60 Mk. Für die Hilfsarbeiter gelten die bisherigen Prozentsätze des Reichstarifs. Das neue Lohnabkommen gilt bis einschließlich 16. September. Verhandlungen sind bereits anberaumt.
Verbotene Parade
München. 20. August. Bei der Vegr-Szungsfeisr anläßlich des Besuchs des FsldmarschallZ Hindenburg in München am 21. August beabsichtigen sämtliche Offiziersvereine Bayerns eine Parade zu veranstalten. Das Reichswehrministerium hat laut „Voss Ztg." den Offizieren der Reichswehr durch telegraphischen Befehl die Beteiligung an dieser Parade verboten.
Zeikungsverbols
München. 19. August. Der „Miesbacher Anzeiger" ist neuerdings wegen schwerer Vorwürfe gegen die bayerische Regierung auf 10 Tage verboten worden.
Der Staatsgerichtshof hat das Verbot der Berliner Zeitschrift „Das Gewissen" wegen des bekannten Artikels des Deutsch-Amerikaners Elven gegen den Reichskanzler Wirth von 6 auf 2 Monate herabgesetzt.
Oesterreich in Not
Men. 20. August. Da dis Londoner Konferenz die versprochene Hilfeleistung für Oesterreich dem Völkerbund zur Beratung überlassen hat und damit eine weitere Verschleppung der dringenden Angelegenheit auf unbestimmte Zeit tzngetreten ist, hat die österreichische Regierung beschlossen,- Ah um Hilfe an die Nachbarstaaten zu wenden und mit wnen wi rt sch a f t spo litis ch e Abmachungen zu treffen.
Verpfändung von Staatsbesitz und Staatsein-
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, den 21. August 1922.
Obstverwertungsgeuoffenschaft. Die etwa 130 Mitglieder zählende Organisation hielt gestern Sonntag nachmittag in der „Traube" in Ebhausen ihre jährliche Hauptversammlung ab. Die Versammlung, die vom 1. Vorstand, Herrn Schultheiß Deugler-Ebhausen geleitet wurde, erfreute sich eine« zahlreichen Besuches, der wohl bei dem heurigen guten Obstertrag auch leicht erklärlich ist. — Der TättgkettS- und Rechnungsbericht wurde anstandslos erledigt. — Sodann wurden die alle j» Jahre stattfindenden Neuwahlen vorgenommen, die durch Akklamation die bisherigen Amtsinhaber auf ihren Sitzen beließen. Auch der 1. Vorsitzende des Auf- stchtSratS, H. Stadtpfleger Lenz-Nagold, der s. Zt. anstelle deS oerst. LandtagSabg. Schaible-Nagold dar Amt übernahm, wurde trotz seiner Etnwände wieder auf seinen Posten beru
fen. Der Vorsitzende sprach sodann über den Zweck und Ziel der Genossenschaft, sowie über die Heuer zutreffenden Maßnahmen, bet dem reichen Obstanfall. — Herr Kleiner- Ebhausen mackte sodann Mitteilung von einer an ihn als Vorstand des Landw. Vereins ergangenen Zuschrift des Bun-. des gegen Wucher und Teuerung, deS Beamtenbunds und der Freien Gewerkschaften, in der gefordert und erwartet wird, daß der Handel erst beliefert wird, nachdem eS dem Verbraucher ermöglicht werde, seinen Bedarf beim Erzeuger zu drcken. Von der Genoffenschaft wird, nach der Aussprache, die einheimische Bevölkerung in erster Linie beliefert werden, sofern die betr. Organisationen ihren Bedarf rechtzet.iz anmelden. — Einen längeren Zeitraum nahm die Besprechung deS im Herbst stattfindenden landw. Festes in Anspruch, bet der sich der Obstbauoerein mit einer Ausstellung beteiligen wird. Der Verein wird sich mit einer Lotterie, die der Landw. Bezirksoerein beschließen -sollte, ebenfalls beteiligen, dagegen allein eine solche nicht durchführen. Ueber Ort, Zeit des F-stes usw., wird der Landw. Bezirksveretn entscheiden.
Bezirksbaumwärter Bereinigung. Der Versammlung der Obstoerwertungs-Genossenschaft voraukgehend, versammelten sich im „Lamm" in Ebhausen die Baumwarte des Bezirks, um sich zu einer Vereinigung zusammen zu schließen, der fast alle (21) beitraten. Als Vorstand würde gewählt: Stempfle-Wenden, als Schriftführer u. Kassier OA.-Baum- wart Walz-Altenstetg. Eingehend wurde auch die ObftauS- stellung besprochen, die in Verbindung mit dem landw. Ffft statlfinden und durch die Gemeinden mit Hilfe der Baum- warle bffch'ckt w-rd-m wird.
Württemberg
^ Stuttgart, 20. August. Ernennung. Zum Vorsitzen- den des Landesversichsrungsamts mit dem Titel Präsiden! wurde Oberregierungsrat Biese nberger ernannt.
Stuttgart, 20. August. Brotpreis. Die Preise fü> markenfreies Brot sind non der Stuttgarter Bäckerinnung vom Montag ab wie folgt erhöht: Weißbrot 1 Kg 48 «1t, 1 Pfund 24 «1t, Wecken 70 bis 80 Gr. schwer 5 «1t, Bretzeln 2,50 «1t.
Stuttgart, 20. August. Von der Straßenbahn Vom Dienstag an erhöht sich der Strahenbahnfahrpreis füi die kleinste Strecke auf 5 -1t. Es wird jedenfalls nicht lang, dauern, bis der vom Gemeinderat schon im voraus genehmigte 6 «It-Tarif in Kraft tritt usw.
Der neue Hauptbahnhof in Stuttgart wird, wie bereits gemeldet, wenn nichts dazwischen kommr, am 1. Oktober eröffnet und am 2. Oktober dem Verkehr übergeben werden Der Bahnhof umfaßt nur etwa die Hälfte des ursprünglicher Bauplans. An die Ausführung des Rest's ist natürlich be den derzeitigen Verhältnissen in absehbarer Zeit nicht zr denken.
Weildmffladk, 20. August. Verhaftung. Im Amts- gerlchtsgefängnis Oberndorf ist ein junger Arbeiter eingeliefert worden, der unter dem Verdachte steht, an dem großer Diebstahl in der Kirche von Weilderstadt beteiligt zu sein.
Maulbronn, 20. August. Brand. Abends brannt« Scheuer und Stall des August Slupp in Sulzfeld bis au! den Grund nieder. Das Lieh konnte gerettet werden, während alle Erntevorräte ein R^iub der Flammen wurden.
Dom Heubcrg, 19. August. Aus der Schule. Ir der Schule einer Gemeinde des Bezirks Spaichingen wußter kürzlich im Religionsunterricht mehrere Mädchen des 2. un! 3. Schuljahrs viel mehr als die Knaben. Als der Katechei den Mädchen, Bildchen gab, wollten die Knaben auch solche Als das verweigert wurde, da sagten die Knirpse: „Wenr dau auns koane Bildlen geist, so gond miar nimma ir d'Kirch' und lehrat diar au num mal."
ivotfcgg, io. August. Schwäbische Treue. In Jahre 1896 wanderte ein schwäbischer Küfergeselle nack Amerika aus und ließ seitdem nichts mehr von sich hören Vor zwei Wochen nun erhielt die Witwe seines früheren Lehrmeisters einen schönen Brief mit rührenden Worten des Dan kes und der Anerkennung für alles vor vielen Jahren empfangene Gute. Dem Brief war eine Fünfdollarnote beigelegt Leider konnte sich die 73jährige Frau des Besitzes nicht mehl lange freuen, denn sie ist vor einigen Tagen gestorben.
Mehlpreis und Kleiepreis. Der landwirtschaftliche Kreisverein in Liegnitz hat an den preußischen Landwirtschafts, minister eine Eingabe gerichtet, der Preis für Umlagegetreide sei zunächst auf 345 Mk. festgesetzt, während die gleiche Menge Kleie mit 700 Mk. bezahlt werden müsse. Es sei nicht angängig, daß ein Abfallprodukt mehr als das doppelte der eigentlichen Ware koste. Der Verein verlangt, daß von der Reichsgetreidestelle die abfallende Kle-e den Landwirten als unentbehrliches Vishsutter zu einem Preis zurückgelie- fert wird, der in eiyem angemessenen Verhältnis zu'dem Preis steht, den sie für ihre Umlagegetreids erhalten Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Schlesien hat einen ähnlichen Antrag an den Nsichsernährungsminister gerichtet.
ep. Deutsche Zugendnot. Während des Weltkriegs haben in Deutschland 3 Millionen Kinder den Vater oder beide Eltern verloren. Heute rechnet man fast durchweg mit fünfmal so viel jugendlichen Rechtsbrechern als vor dem Krieg, in Zahlen ausgedrückt: statt mit jährlich 50 000 wie vor dem Krieg heute jährlich fast mit X Million: dabei sind nach vorsichtiger Schätzung nur etwa ein Fünftel aller begangenen Rechtsvergehen erfaßt.
Die deutsche Sprache im Elsaß. Die Anträge der Stadtverwaltung von Colmar und Mülhausen, in den dortigen Staatsschulen die deutsche Sprache wieder als zweite Pflichtsprache zuzulassen, sind vom franz. Ministerrat abgelehnt worden.
Französische Kultur. In Saarbrücken hat man französische Soldaten beobachtet, wie sie mit Gewalt in der Mainzerstraße einen Briefkasten öffneten und den Inhalt in den Straßenschmutz warfen. Vorübergehende sammelten die Briefe und Postkarten und übergaben sie dem Postamt.
Die Not der Zeitung. Die in Hagen m Westfalen erscheinenden bürgerlichen Zeitungen: „Westfälisches Tagebl." und „Hagener Zeitung" werden mm 1. Oktober ab statt zweimal nur noch einmal täglich erscheinen. — Der Verein Rheinischer Zeitungsverlegrr hat einstimmig beschlossen, für die wöchentlich sechsmal erscheinenden Zeitungen einen Äe- ^lgsrichtpreis von 60 «11 monatlich festzusetzen.
Gaden
Karlsruhe, 18. August. Der Stadtrat hat im Januar o. I. Richtlinien über die Gewährung von Baudarlehen veröffentlicht. Die inzwischen rasch in die Höhe geschnellten Baukosten und die allgemeine Lage zwingen zur sparsamsten Ausnützung der zur Verfügung stehenden Mittel. Im Hinblick hierauf ist es künftig in allen Fällen nur noch möglich, bis zu 400 Kubikmeter umbauten Raums Zuschuß zu gewähren. Darüber hinausgehender Wohnraum geht vollständig zu Lasten des Bauherrn. UMMnötige Kosten zu ersparen,-wird jedem Baulustigen dermMigen Stadt, der auf ein städtisches Baudarlehen abhebt, dringend empfohlen, voi Ausarbeitung der endgültigen Baupläne Rücksprache mit der Abteilung III des städtischen Wohnungsamts unter Vorlage einer Bauskizze zu nehmen.
Karlsruhe. 20. August. Die aus Eberbach stammende Meldung, daß der eine noch lebende Mörder des Studen-
Ler Krebs
Man sagt, daß Krebse nur in den Monaten ohne r wohl- kchmecken. Gerade das Gegenteil ist richtig. Der Krebs schmeckt in den Monaten ohne r fast immer schlecht und ist stets fett unmschmackhaft in den Monaten April, September und Oktober. Die Ursache ist leicht zu erklären: Im Sommer häutet sich der Krebs mehrmals und erleidet eine merkliche Einbuße an Fleisch und Fett-
Leider ist der Krebs in fast allen Ländern Europas schon vom einfachen Lebensmittel zur teuren Delikatesse emporgestiegen. Anfangs der 70er Jahre warf sich der Ausfuhrhandel auf den Krebs und damit begann ein rücksichtsloses Äus- plündern der deutschen Seen. Tausende Schock gingen täglich allein aus dem masurischen Seengebiet durch Eilzug nach Berlin und zum Teil weiter über Köln nach Paris. Mitte der 70er Jahre etwa trat dann noch die fürchterliche Krebspest von Frankreich aus ihren verheerenden Zug über den Rhein nach dem Osten an. Sie arbeitete schnell und sicher. In wenigen Monaten war der Bestand selbst des größten Gewässers völlig vernichtet. Im Winter von 1877 zu 1878 hatte die Pest schon die russische Grenze erreicht.
Die unterhaltendste Art, die schmackhaften Kruster zu fangen, ist die mit Fackellicht. Sie ist aber verboten und daher nur auf geschlossenen Gewässern möglich, die der staatlichen Aufsicht nicht unterliegen, wurde aber auch auf kleinen abgelegenen Seen geübt, die der vielgeplagte Fischereraufseher nicht immer bewachen konnte. In kleinen Flüssen und Bächen wird eine andere Fangart angewendet, die auch viel Spaß macht. Man überzieht einen Ring aus ziemlich dickem Draht mit einem Netzbeutel, der an seinem unteren Ende einen Stein trägt. Im Innern des Beutels ist auf der Mitte ein abgehäuteter Frosch oder ein Stück Fisch als Köder befestigt. Bon dem Ringe gehen drei Schnüre nach oben,,.die sich bald zu einer Schnur vereinigen, die entweder an einer dünnen Stange befestigt ist, oder ein Stück Borke als Schrmm- mer trägt. Nun denke man sich einen kleinen Muß oder Bach, der ohne große Gefälle durch die Ebene schleicht. In den steil abfallenden Uferstrecken wohnen die Krebse in Löchern, die sie sich in den weichen Boden gegraben haben. Tn der Dämmerung kriechen sie daraus hervor, um Nahrung zu suchen. Ohne Bedenken nehmen sie den Köder auf dem Teller an. Nach einiger Zeit wird er schnell emporgehoben, ine darauf fitzenden Krebse sind in dem sich bildenden Beutel gelangen.
Las Gerät für den gewerbsmäßigen Maffensang ist die Reuse. Sie ist etwa 50 Zentimeter lang bei einem Ducch- mejjer von 8d Zentimeter und au» dünnen Holzstäden gefertigt, Der trichterförmig nach innen zulaufende Eingang
an beiden Enden gestattet dem Krebs das Hineinkriechen, hindert ihn aber am Entweichen. Ais Köder dient meistens ein Stück Fleisch von minderwertigen Weißfischen, das aber stets frisch sein muß. Wird es überständig und geht in Fäulnis über, dann meidet der Krebs die Reuse«
Der Krebs ist nicht sc leicht künstlich zu vermehren wie der Fisch. Vollends die Art, wie man dem Fisch Rogen und Milch abstreist und aus den befruchteten Eiern die jungen Fischlein „erbrütet", ist beim Krebs nicht anwendbar. Die jungen Krebse schlüpfen nur aus, wenn sie mit dem Muttertier vereinigt bleiben, das ftchs Monate die Füße regt, um den Eiern frisches, saüerstofshaltiges Wasser zuzuführen. Die Ende Juni aus den- Ei schlüpfenden, etwa 3 Millimeter langen Jungen gleich-m den Alten fast vollständig, nur das Kops-Bruststück ist «m Verhältnis größer, der Schwanz dünner als bei den erwachsenen Krebsen,
Viels Fährlichkeiten haben die kleinen Geschöpfe zu bestehen, bis sie zu einer brauchbaren Größe heranwachsen. Die eigene Mutter verschmäht es nicht, einige ihrer Nachkommen zu verspeisen, und zur Zeit des Schalenwechsels, wenn die neue Haut noch butterweich ist — daher der Name Butterkrebse — werden sie von vielen Fischen, namentlich von den Barschen und Aalen mit Vorliebe gefressen.
Der Schalenwechsel bedeutet für den Krebs die Zeiten des Wachstums. Nach ecn neuesten Forschungen häuten sich die jungen Krebse im Sommer fünfmal. Bis zum Juli des folgenden Jahrs erfolgt noch ein dreimaliger Schalsnwechsel; im zweiten Lebensjahre soll sich der Krebs noch fünfmal häuten. Dann ,'iimmr die Zahl der Häutungen ab. '
Die weiblichen Krebse sollen nur einmal ihr Panzerkleid abwerfen und zwar kurz nachdem sie von den Jungen verlassen sind. Es ist ein schwieriges und wohl nicht ganz schmerzloses Geschifft, dem der Krebs sich unterzieh-.n muß. Unter der alten Schale bildet sich allmählich eine leder-irrige Haut und darüber ein dickflüssiger, zäher Schleim, der dir alte Decke lockert und das Abstreifen erleichtert. An der Häutung beteiligen sich auch die zarteren Körperanhänge, wie Augen, Fühler und Kiemen, sogar die innere Auskleidung des Kaumagens. Mit viele,- Mühe streift das Tier die zerplatzten alten Schalen ab; ohne zu fressen bringt es dann zehn bis zwölf Tage zu, bis die neue Kleidung hart geworden Ob
S7 Zähre att und noch genießbar waren Büchsen Konserven, die man kürzlich in den Eisschollen des nördlichen Eismeeres gefunden hat. Es handelte sich um einige Büchsen Eorned beef, die von der Nordpolexpedition Parry aus dem Jahre 1825 entstammten. Dieser neuerliche Beweis für die Haltbarkeit von eßbaren Sachen, die im ewigen Eise eingelagert sind, läßt die Erinnerung wieder lebendig werden an
jene Funde russischer Forscher, die im Nordpolarelse vle Leichen einiger großer Mammuts fandest. Die Tiere waren schätzungsweise über 100 000 Jahre alt, und doch war, ihr Fleisch noch durchaus genießbar und diente zur wochenlangen Ernährung einer großen Anzahl von Menschen. Bekannt ist auch ein eigentümliches Mehl, welches ein belgischer Gelehrter einem auserlesenen Kreise vor einigen Jahren darbot. Es wurden Kartoffeln verzehrt, die man in der ' - von Pompeji gesundem hatte. Dazu wurde Wein ger.. ,t, der seit einigen hundert Jahren in einem unterirdischen Keller in Korinth gelagert hatte. Das Brot war aus Körnern gebacken, die seit zweitausend Jahren in einer Pyramide Aegyptens lagen. Es ist allerdings nicht bekannt geworden, rb jenes Mahl sich durch besondere Schmackhaftigkeit aus- Mchnete,
Lsttung der versenkten Milliarden. Durch die ständige Steigerung der Schiffsbaukosten und aller weiteren Preise wird die Frage der Hebung der vielen im Krieg versenkten Schiffe immer dringlicher, und seit langem arbeitet die Technik an der Konstruktion neuer Hilfsmittel auf diesem Gebiet. Einen besonderen Fortschritt hat jetzt nach langen Versuchen die deutsche Werftindustrie dmch die Konstruktion besonders schnell arbeitender und ungewöhnlich starker, sog. Bergungsleichter erzielt, deren erster am 1. August auf Werft Boizenburg (Elbe) der Norddeutsche.: Unionwerke oom Stapel lief. Es handelt sich um ein Versuchsschisf von etwa 1000 To. Wasserverdrängung. Die neuen Bergungs- ieichter bestehen bei kräftiger Bauart aus ungeheuren Tanks, Sie mit starken Pumpen und Hilfsmaschinen ausgerüstet sind. Gesunkene Schiffe werden zwischen zwei solchen Leichtern befestigt, nachdem die Leichter durch Vollaufenlassen aller Tanks fast ganz versenkt sind. Danach arbeiten die stärken, erstmalig für diesen Spezialzweck gebauten Pumpen und entleeren sämtliche Tanks in knapp einer Stunde, so daß mit einer Kraft von fast 2000 To. das gesunkene Schiff an- ehoben wird. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis as gesunkene Schiff genügend abgedichtet und leer gepumpt ist. Man hofft, mittels der neuen Leichtertypen Werte von mehreren Milliarden namentlich die in der Nähe von Küsten oersenkten Schiffe zu retten.
Im Schlafwagen. Der Fahrgast im oberen Bett hört Sen unteren laut seufzen und stöhnen. Er ruft hinunter: »Sie, was ist Ihnen denn?" —
, »Ach! oh! ach! — „Das ist ja schrecklich mit Ihrem Gewimmer, sagen Sie doch, was Sie haben, vielleicht kann man Ihnen helfen." — „Nein, mir kann kein Mensch helfen, — ich fahr' ja schon dis dritte Nacht im falschen Zug!"