aucy ?:n freier Spielraum gegeben zur Herabsetzung verMenge für Gegenden mit Mißernten. Die Verteilung der Um­lage aus die einzelnen Länder im Vergleich zu der Verteilung des Vorjahrs wird in den Mitteilungen der Bayerischen Landesbauernkammer gegeben. Die aufzubringende Menge verteilt sich auf die einzelnen Länder folgendermaßen:

Länder:

Umlage

ln Tonnen

1921

1822

Preußen

1 709633

1 700 000

Bayern

254 14S

265 000

Sachsen

164 898

145 000

Württemberg

15 904

35 000

Baben

11255

22 000

Hessen

50 217

46 000

Thüringen

74 881

70 000

Hamburg

1 583

10M

Mecklenburg-Schwerin

96 745

06 OM

Oldenburg

22 220

22 200

Braunschwelg

36 537

38 000

Anhalt

27 ^14

27 000

Bremen

410

200

Lippe

6 !-20

6 600

Lübeck

2 321

2 MO

Meckl enburq-Skrelltz

16 116

16 000

Waldeck

7120

7 000

Schaumbura-L-ppe

2 082

2 400

zusammen: 2 500 000 2 500 000 To»

Der Vergleich zeigt, daß die s ü d deuts ch e n S t a a t e n, vor allem Württemberg und Baden, aber auch Bayern eine stärkereBelastungerfahren haben, während andererseits Sachsen und Hessen (allerdings in ge­ringem Maße) Eleichterungen gewährt sind. In den ein­zelnen. Ländern selbst ist die Umlage wieder unterzuoerteilen, wobei die Ernteergebnisse des Jahres 1922 berücksichtigt wen den sollen. Bei der Verteilung sind die öffentlich-rechtlicher Verufsoertretungen der Landwirtschaft hinzuzuziehen. Zun, Ausgleich von Ausfällen konnten im Vorjahr 10 o H. mehi als die eigentliche Umlage auferlegt werden. Das diesjährig« Gesetz sieht eine Mehrauflage von 15 o, H. vor, Den Län­dern ist außerdem freigestellt, die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche ganz oder zum Teil der Verteilung zugrunde zu legen, was aber infolge der Kürze der Zeit kaum noch durchgeführt werden kann.

Ueber 3VÜ Milliarden schwebende Schuld

Nach der amtlichen Uebersicht über die deutschen Reichs- stnanzen sind die schwebenden Schulden im zweiten Drittel des Juli um weitere 4826,65 Millionen Mark (gegenüber 401,82 Mill. Mk. im ersten Junidrittel) auf insgesami 300 294,635 Millionen Mark gestiegen. Davon bei der Reichs­bank diskontierte Schatzanweisungen mit dreimonatiger Laufzeit 283 025,535 Millionen Mark, mit längerer Lauf­zeit ausgegebene Schatzanweisungen 17 269,1 Millionen Mk Zur Beschaffung von ausländischen Zahlungsmitteln für die Erfüllung desFriedensvertrages" sind 2197,479 Millionen Mark aufgewendet worden (seit 1 April 1922 hat man hier­für 24 505,431 Millionen Mark ausgegeben)

Die Einnahmen aus der allgemeinen Finanzv^rwal- tung aus Steuern, Zöllen, Abgaben und Gebühren betrugen in der Zeit vom 11. bis 20. Juli 4207,819 Millionen Marl (feit dem 1. April 50 203,789 Millionen Mark). Die Be­triebsverwaltungen lieferten in der gleichen Zeit 3582,40L (9595,397) Millionen Mark ab. Mithin stellen sich die Ein­nahmen insgesamt auf 7790,221 (59 799,186) Millionen Mk Die Ausgaben erreichten in derselben Zeit die Summe von 12 620,713 (88 159,132) Millionen Mark. Zieht man von dieser Summe die Vermehrung der sckwebenden Schuld

orxrcxrcsiQoiOOiOOiQoiocxrOiOOicroiOcxx»

K Der Zufall muß hinweg und aller falscher Schein X X Du mußt ganz wesentlich und ungefärbet lein! A

g Mensch, werde wesentlich: denn wenn die Welt vergeht, X X So fällt der Zufall weg das Wesen, das besteht. ez g Stlestus. §

Ans ktsWtk Mi! Lage Liserer Heimat NiWld

von Hermann Ktefner.

(Fortsetzung.)

Vlll. Die Hohenberger. (I)

Die Hohenberger sind ein Settensprotz der Zollern und tragen ihren Namen von der längst abgegangenen Burg Hohenberg, welche auf dem Oberhohenberg bei Spaichingen. auf einem der höchsten Punkte der schwäbischen Alb gelegen war. Ihre Gelchichie hat für Nagold höchstes Interesse, da wir bekanntlich sehr lange, bis 1363 der Herrschaft des reichen und mächtigen Hohenberger Grafenhauses zugehörten. Un­mittelbar spielen auch herein die Grafenhäusrr Zollern und Tübingen. Bon 4 stattlichen Burgen im Herz des Schwaben- lande« gingen diese stolzen Geschlechter auS:Tuingen (von Ziu!), Twingen". woraus später Tübingen wurde, Zollern, Hatgerloch, Rotenburg.

Das nach der schwäbischen Burg Zollern benannte Gra­fengeschlecht wird 1061 erstmals urkundlich erwähnt, als Bvlkard und Wezel von Zollern in einer Fehde, eines ge­waltsamen TodeS starben (8urksräu8 et VVerüI cle Tolorin occiciuntur"). Die Zollern stammten wohl von jenem mäch tigen alamannischen Geschlecht, da« im 10. Jahrhundert zwei Herzöge des Namens Burkard aufweist, von denen einer als Gemahl HadewigS durch Scheffels Ekkehard wohl bekannt ist. Am Schluffe deS 12. Jahrh. teilten Friedrich und Burkard von Zollern ihren reichen Besitz. Elfterer nahm die Stamm­burg, die Teile östlich davon auf der Albhochfläche, den nörd­lich sich anschließenden Bezirk um die Steinlach, bis Tübingen herab, ferner die Schalksburg mit Herrschaft (h'ute etwa da- Balinger Oberarm, endlich im Donautale Mülheim und Schloß Bronnen. Graf Burkard dagegen fiel die Burg Hohen­berg zu mit dem Landstrich zwischen Spaichingen, Schömberg, Ebingen und der Donau, Friedingen, Werenwag, Kallenberg, Wildenstein und IFalkenstetn im Donautal, sodann das Schloß Rotenburg mit Zugehör. Endlich nahm die von Burkard ausgegangene Linie zu ihrem Erbteil Burg, Stadt und Herrschaft Hatgerloch.

Graf Friedrich von Zollern erwarb dann durch seine Ver­mählung mit der Erbtochter des älteren BurggrafengeschlechtS

(4.826 Millionen Mark) ab, dann decken sich die Etnnavmep und Ausgaben ungefähr.

Kleine politische Nachrichten.

Dr. Skein auf freiem Fuß

Berlin. 30. Juli. Der Schriftsteller Dr. Stein von Burg Saaleck, wo die Rathenaumörder gefunden wurden, ist wie­der auf freien Fuß gesetzt worden. Die thüringische Regie­rung hat gegen die Studierenden des Technikums Bad Sulza, die Kern und Fischer zu Grabe getragen haben, ein Strafverfahren eingeleitet.

Die Haftentlassung des Dr. Stein und des Kapitänleut­nants a. D. Dietrich aus Erfurt war auf Anordnung des Untersuchungsrichters in Berlin erfolgt. Der Oberreichsan­walt hat die Wiederverhaftung der beiden verfügt.

Die Regierung in Thüringen hat alle Versammlungen des Deukschnakionalen Handlungsgehilfenvcrbandes, auch die gewöhnlichen Vereinsversammlungen verboteil.

Die neuen Bergarbeiterlöhne

Essen. 30. Juli. Für das rheinisch-westfälische Gruben­gebiet wurden folgende Löhne vereinbart: Mindestlohn oer Gedingearbeier 286.90 Durchschnittslohn bei normaler (7stündiger) Arbeitszeit 347.30 -K täglich. Dazu kommen 7 Hausstandsgeld und 8 für jedes Kind an jedem Arbens- tag. Schlepper erhalten im ersten Halbjahr 12.50, im zweites 11 weniger für jede Schicht.

Vom Seemannsstreik

Hamburg, 30. Juli. Der vom Reichsarbeitsminister ein­gesetzte Schlichtungsausschuß hat heute seinen Schiedsspruch gefällt, der den Schiffsoffizieren, Ingenieuren, Heizern usw. eine Erhöhung der Heuer um 90 Prozent auf die Aprilheuer zubilligt. Die Parteien sollen sich über die Annahme des Schiedsspruches bis zum 31. Juli entscheiden.

Belgisches Todesurteil

, Brüssel, 30. Juli. Das Schwurgericht in Brügge hat die deutschenKriegsverbrecher" Baron von Gagern und den Prinzen August zu Stolberg, die beschuldigt wurden, im März 1915 dßn Baron Udeken in Acoz (Hsnnegau) ermordet zu haben, zutn Tode verurteilt.

Deutschland und der Völkerbund

London» 30. Juli. DerManchester Guardian" will er­sehen haben, daß er ablehne, einen Antrag aut Zulassung zum Völkerbund zu stellen, da dies als eine Anerkennung des Friedensvertrags von Versailles ausgelegt werden könne. Nach dem Blatt bedaure man in London diese Ab­lehnung. Deutschland habe doch den Friedensvsrtrag unter­schrieben und damit ihn mit allen seinen Folgen anerkannt.

Echt Lloyd George

London, 30. Juli. Bei einem Essen der Geistlichen der Ronkonformisten (aller religiösen Vereinigungen Englands, die nicht der Staatskirche angshören), hielt LloydGeorg« wieder eine Rede, in der er auf den Völkerbund zu sprechen kam. Der Buchstabe des Völkerbundes, sagte er, ist wunder­bar. Aber wenn man dem Buchstaben traut, wird das Töten wieder beginnen. Es ist schwer für eine Nation, ohne Vertei­digungswaffen zu bleiben, während andere zum Krieg rüsten Es gibt manche Nation, die nichts von dem wissen will, wa­nne andere sagt. Wenn einmal ein Zündholz in die überall berumlieaenden Snrenastoffe fällt, bat es keinen Bmeck dn

von Nürnberg noch dieses Reich«amt und wurden vom Kaiser ! damit belehnt. Durch diese Seitenlinie der Zollern-Nürn­berg kamen ja bekanntlich die Hohenzollern in die Mark > Brandenburg (1415). Man hat also 3 zollernsche Linien zu - unterscheiden: 1) Die schwäbische Linie der Zollern (später das fürstliche Haut Hohenzollern Hechingen u. Sigmaringen),

2. die davon abgezweigte Burggräfltch Nürnbergische (später ! Königlich Preußische) und 3. die Hohenbergische Linie. Graf ! Burkard ist Stifter und Ahnherr der letzteren, welche uns zu- s nächst angeht. !

Graf Burkard I. von Hohenberg-Zollern erscheint gleich bei seinem Auftreten im Besitz einer ziemlichen HauSmacht, namhafter Reichs- und Kirchenlehren' (z. B. Rotenburg) und Allodtalbesttzungen. (1179 wird der Name Hohenberg erst- - malS urkundlich erwähnt, Nagold schon 773!) z

Er war ein kriegS- und fehdelustiger Herr und führte deshalb den Beinamender Greiner" ( Zänker, Streit­lustige). Dem Pfalzgrafen Hugo von Tübingen half er 1164 seinen glänzenden Sieg über das zahlreiche Ritterheer des Herzogs Welf VII. erkämpfen und 1189 begleitete er mit zahlreichen Dienstmannen und Basallen (auch der edle schwä­bische Sänger Haymann v. Aue nahm teil) den greisen Hel­denkaiser Rothbart nach dem heiligen Lande, um dieses dem ebenso tapferen als hochherzigen Sultan Saladin von Aegyp­ten zu entreißen. Auch die ritterlichen Dienstmannen von Wurmlingen und Kilchberg waren dabei. Gras Burkard hat sich als Träger der Reichsfahne (die Schwaben unter Fried­rich, deS Kaisers Sohn, hatten denVorstritt") in der sieg­reichen Schlacht, bei Jconium 1190 besonders ausgezeichnet. Graf Burkard von Hohenberg sah die Heimat wieder; 1191 bei der Stiftung des Klosters Bebenhausen durch Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen tritt er unter den Stiftern auf. Wahrscheinlich war er mit dessen Schwester Lintgard verhei­ratet. BurkardS I. Söhne, Burkard II. und Albert I. be­wahrten nach Kaiser Heinrich VI Tod (1197) dem hohen- staufischen HauS die Treue und hielten zu Herzog Philipp von Schwaben gegen den Welsen Otto IV, den Sohn Hein­richs deS Löwen. Wiederholt finden wir Burkard in der Umgebung des jungen staustschen Königs Friedrich II., wel­cher 121317 häufig in Schwaben war. namentlich an den Ufern des Bodensees, zu Konstanz und Ueberlingen, auch in Rotweil.

BurkardS II. Sohn, Graf Burkard III, stand in den Streitigkeiten zwischen den Hohenstaufen und den Päpsten Gregor IX. und Innozenz IV, entgegen den Traditionen seine« Hauses, auf Seite der Feinde der Hohenstaufen. Schon

Aom.: Zu der Bürgschaft Nürnberg gehörten Gebiete vou der Grenze Böhmens, dem Egerlande, über Nürnberg bis Rotenburg a. d. Tauber, Dinkelsdühl, Nördlingen und Bopfingen. Auch Baiereut wurde dazu erworbe».

Bölkerbundssatzung zu schwingen. Nur die vssenitzye nr-r- aung kann dem Völkerbund Kraft geben. Die Sprengstoffe müssen hinter Schloß und Riegel gebracht werden und ebenso die Leute, die Zündhölzer werfen. Dem Heranwachsender Jeschlecht muß man die Abscheulichkeiten und Gefahren de« Krieges klar machen. Deutschland klammert sich ver- iweifelt an den verdorrten Ast seines entwerteten Geldes Wenn dieser Ast bricht, bleibt nur übrig, Deutschland der Gnade Gottes zu empfehlen. Was ich vom Krieg gesehsr habe, erfüllt mich mit Schrecken. Ich habe mir gelobt, das, was mir an Kraft bleibt, dem Ziel zu widmen, daß der Menschheit eine Wiederkehr des Frevels, der Schmerzen, der Schrecken und der Qualen erspart bleibt-

Es wäre schade, wenn man dieser Rede, die auch wieder auf den Stimmenfang für die nächsten Wahlen berechnet ist, nachdem England und Lloyd George in dem grausamsten aller Kriege (5 Jahre Hungerblockade!) seine Zwecke erreicht zu haben glaubt, ein Wort hinzufügen wollte, sie spricht für sich selber.

Die Unruhen in Italien

Rom, 30. Juli. Die Faszisten besetzten die Arbeitskam­mer in Ravenna und brannten das neue Genossenschafts­haus nieder. Die Arbeiter in Rom sind in den Ausstand ge­treten. Faszisten und Republikaner sollen infolge ener­gischer Anordnungen der Regierung beschlossen haben, die Agitation einzustellen.

Aus Stadt und Bezirk.

Naaold, den 31. Juli 1922.

Dienstnachrichten. Die Etsgnbohngeneraldtreklion hat den Oberbahnhosvorsteher Büchler in Hirsau zum Eisen­bahninspektor, den Etsenbahnoberiekretär Halber in Horb zum Oberbahnhofsoorsteher in Buchau, den Eiscnbohnokur- sekretär Anton Mayer bet der Maschtneninspiktion Stuttgart zum Oberkaffenvorfteher in Euttng'n ernannt und den zum Oberkassmvorsteher in Eutingen ernannten Etscnbahnoder- sekretär Unger in Heidenheim auf seiner bisherigen Stelle belassen.

Bersammlung der Farrenhalter. Die Farrcnha ter des Bezirks Nagold versammelten sich am Samstag nachmittag tmSternen" hier, um über die infolge der jüngsten Preis­entwicklung und besonders durch die rapid gesteigerten Futter­kasten notwendig gewordenen Erhöhungen ihrer Prelle zu beraten. Es wurden folgende Sätze festgeletzt: Sprunggeld 5 Füttern deS FarrenS pro Jahr 30000 Anwesend waren fast alle Interessenten des Bezirks.

Schwäb. Jugendherbergen. Nach dem socken erschiene­nen ReichSherbergenoerzeichnrS 1922/23 bestehen jetzt unaefähr 1300 Deutsche Jugendherbergen, davon tm Gebier des Zwetg- ausschusses Schwaben über 70. Während die Zahl der Ob­dachnehmer 1921 über '/» Million betragen hat, gegen das Vorjahr eine Steigerung um mehrere hundert Prozent, wächst die Zahl der Jugendherbergen nur langsam, teils aus Man gel an Mitteln und Räumen, teils aber auch aus Mangel an Einrtchtungtzgegenständen infolge der früher so kurzsichti­gen Verwertung des HeereSguteS. klebrigen« war man in Schwaben nicht so kurzsichtig, und eS fehlt hier mehr «in Räumen und Mitteln, olS an Einrichtungsgegenständen. Andererseits sind die Besuchsziffern, insbesondere bezüglich einheimischer Wandergruppen, bei uns viel geringer als in andern Herbergsgebieten. Trotz manchen schlimmen Erfah­rungen zeigt sich nach dem Bericht des Geschäftsführers eine wesentliche Besserung in der Führung der Gäste. Aufgabe

vor Mitte des 13. Jahrhunderts waren ja auch alle anderen schwäbischen Grafen im Gegensatz zu den Reichsstädten von dem Kaiser und dessen Sohn abgefallen und hatten sich dem von der päpstlichen Partei aufgestellten Gegenkör,tge, Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen zugewandt. Er hatte auch Verkehr mit den Mönchen deS Dominikanerordens, welche tm Auftrag deS Papstes Jnnocenz IV. in Deutschland getzen die Staufer das Kreuz predigten und Klöster gründeten (Stetten bei Hechingen, Kilchberg bei Sulz und Reuthin bet Wildberg), die für ihre Zwecke wirkten. Burkard war allerdings nicht so päpstlich gesinnt wie die Grafen Hartmann v. Grüntngen und Ulrich v. Wirtemberg. Burkard III. hatte abwechslungs- weise seinen Sitz auf den Burgen Hohenberg, Hatgerloch, Rotenburg und Nagold. Seine Gemahlin Mechtilde war eine Wohltäterin des Klosters Bebenhausen. Sie war die Tochter Pfalzgraf Rudolfs II. von Tübingen, deren Mitgift auf einem Gauding, welches ihr Vater aufBirhtinle". der uralten Gerichtsstätte seines Hauses im schönen wetten Ncckar- tal zwischen Tübingen und Rotenburg abhielt, festgesetzt worden war. Sie bestand eben aus den Burgen und dazu gehörigen Herrschaften von Nagold, Wrldberg und Altensteig, alten Lehen des Bistums Bamberg. Burkard III. von Hohen­berg starb eines jähen, schrecklichen Todes: er wurde näm­lich am 14. Juli 1253 auf freiem Felde bet Deckenpfronn vom Blitze erschlagen. Wahrscheinlich wollte er von Wttdberg aus heimreiten über den alten hohenbergtschen Ort Gültlingen; auf der Höhe rechts über dem Nagoldtale, an der Straße nach Herrrnberg und in das Ammertal, ereilte ihn das Schicksal. Er hinterließ 3 Söhne, Albert, Burkard und Ulrich und 2 Töchter, Mechtild und Gertrud. Elftere nahm den Schleier im Kloster Wald (Hohenzollern) und wurde dort Abtissin. Letztere vermählte sich ca. 1250 mit Graf Rudolf von Habs- bürg, dem späteren römischen König und würde die Stamm­mutter des österreichischen Kaiserhauses. Burkard IV. wurde Stammvater der Nagold - Wildberg - Altev steig - Bulach - Linie seines HauseS, Albert, der Hohenberg-Rotenburg Horber- Linie. Er wird unS noch mehr beschäftigen. Gegen Mitte deS 13. Jahrhundert» trat im Leben der höheren ritterlichen Gesellschaft eine Wandlung ein, nicht zum B«sseren l Der Minnedienst und Frauenkultus (Hartmann von Aue, Waller von der Vogelwetde u. a.) entartete, die ritterliche Courtotste, der feine Ton im Umgang und geselligen Leben der höheren Stände, der Sinn und Geschmack für Adel und Anmut der äußeren Erscheinung war verschwunden. Statt der ritterlichen Kunst deS Waffendienstes und festlicher Turniere, sehen wir endlose Fehden und blutige Rache. Das Faustrecht galt und in den wirren Zetten deS Interregnums (Zwtschenre'chs) wurden aus den Rittern immer mehr die gefürchteten Raub­ritter. Das Geschlecht der edlen Sänger und Helden starb auS.

(Fortsetzung folgt).