Neuzeitliche Heiratsanzeige. In der Weimarer Zeitung .Deutschland" ließ dieser Tage eine unternehmungslustige nge Dame folgendes Inserat erscheinen: »Junge, hübsch« ame, die berufstätig ist und Familie ernähren kann, sucht uvecks baldiger Heirat Bekanntschaft eines jungen Herrn, der kochen, Haushalten usw. kann, eventuell aus der Schokoladen- dranche."
S.6S Millionen Strafe. Der frühere tommumMche Minister Gandorferin München wurde vom Landgericht Kempten i. Abwegen fortgesetzter Begünstigung verbotener Einfuhr und anderer Vergehen dieser Art im Amt, die ihm große Einnahmen brachten, zu 1170104 Mark Geldstrafe und der Kaufmann M. Em anuel, der die Einfuhr aus der Schweiz betrieben hatte, zu 4 630 416 Mark Geldstrafe verurteilt, außerdem haben beide einen Wertersatz in Höhe von 859 856 Mark zu leisten- Diejenigen Waren, die noch in Lindau beschlagnahmt werden konnten, und die ebenfalls emen hohen Wert darstellen, werden für den Staat eingszogen.
Gemeinnütziges
Minke für Hühnerzüchter. Die Eiernot nimmt ein Ende, denn die doppelte Menge Eier läßt sich im Weg der Zucht auf Leistung erzielen und wir werden dadurch gänzlich unabhängig vom Ausland, wenn man 1. nur Frühbruten als Leger heranzieht, welche in den Monaten März, April, Mai geboren sind, daher im Herbst zu legen beginnen; 2. keine Hühner hält, bei welchen sich nicht zwischen Brustbeinspitzs und Beckenknochen am Hinterleib ein mindestens 3 Finger oder darüber breiter Raum ergibt, denn nur Tiere mit solcher Geräumigkeit sind gute Leger; 3. alle Hühner mit Fuß- ringen kennzeichnet und die im dritten Legejahr stehenden vor der Mauser ausmustert: 4. eine zweckmäßige, eiweiß- und
MMekälstoffrelchk WitMSng" nebst 'täglich Gva mm
Körnergaben für ein Huhn verabreicht; 5. jedes zweite Jahr einen jungen Hahn von bestlegender Abstammung einstellt und keine Verwandtschaftszucht betreibt. Diejenigen Geflügelzüchter, welche diese Punkte streng beachten, werden gut fahren, und wer dabei mit Fallnesterkontrolle arbeitet, erzielt unstreitig die höchsten Erfolge. X.
Das Läutern des Zuckers. Nachdem man ein Kilo Zucker in kleine Stücke zerschlagen hat, übergießt man ihn mit einem halben Liter Wasser und läßt ihn stehen, bis er aufgelöst ist; mischt dann ein Eiweiß, das man mit einigen Löffeln voll Wasser abtzesprudelt hat, darunter, setzt die Pfanne auf das Feuer, rührt den Zucker noch einigemale um, was aber, sobald er kocht, nicht mehr geschehen soll, da der Zucker durch oftmaliges Umrühren matt wird. Wenn nun der Zucker kocht und in die Höhe steigt, so gießt man ein wenig Wasser hinzu, zieht die Pfanne beiseite, nimmt den Schaum rein ab, bringt deiz Zucker zum Kochen, gießt dann wieder etwas Wasser hinzu, schäumt ab wie das erstemal und wiederholt dieses noch ein drittesmal. Nach dieser Zeit wird, wenn man den Zeigefinger in den Zucker taucht und damit gegen den Daumen drückt, dann beide Finger langsam von einander entfernt, sich ein schwacher Faden ziehen, der leicht abreißt, oder wenn der Zucker in schweren Tropfe» vom Schaumlöffel fällt, so nennt man dies den ersten Grad; Zum schwachen «Faden oder Breitlau f". (Den Finger kann man gefahrlos in kochenden Zucker tauchen, wenn man ihn unmittelbar vorher in kaltes Wasser getaucht hat.) Nun wischt man mit einem in warmes Wasser getauchten und aut ausgedrückten Schwamm alles Unreine von den Wänden der Pfanne weg und kocht den Zucker einige Minuten bei ziemlich starkem Feuer. Es wird sich, wenn man den Schaumlöffel? in,d ie Hhhe hebst, an einem Faden eine Perle bilden, die zu
Schaumlöffel wieder hinein, dann wird sich ein längerer f>en zwischen den Fingern ziehen und wenn man den Schaut
s>en zwischen den Fingern ziehen und wenn man den Scha soffel in die Höhe hebt, die Perle an einem längeren FadeE» hängen und man nennt dies dann den dritten Grad: „S t aßt ken Faden oder die große Perle". Nach kurzem Kochen taucht man den Schaumlöffel in den Zucker, läßt ihn etwas ablaufen, bläst dann dagegen, so werden kleine Blasen aufflieaen und der Zucker hat den vierten Grad: „Kleinen
uffliegen und der __
Flug oder kleine Blase". Gleich nach 3-^4 Minuten werden, wenn man den Schaumlöffel in den Zucker taucht, rhn etwas ablaufen laßt, dann gegen ihn bläst, große Blasen abfliegen und dies rst dann der fünfte Grad: „Der groß« Flug oder große Blase" Hat nun der Zucker ein wemg weiter gekocht, so taucht man ein nasses Hölzchen erst m den Zucker und gleich darauf m kaltes Wasser, so wird sich der Zucker augenblicklich Härten und wenn man darauf beißt, wird er sich nicht an den Zähnen anhängen sondern krachend zerbrechen: dies ist dann der sechste Grad: „Der Vru ch". Nach wenigen Augenblicken weiteren Kochens wird sich der Zucker gelb färben und dies ist dann der siebente Grad oder Karamel. Man muß nun den Zucker, sobald er beginnt sich gelb zu färben, einen Augenblick in kaltes Wasser stellen, damit er nicht zu braun wird-
Der Saft bei allen eingekochten Früchten soll sehr dick sein, so daß, wenn er das letztemal aufgekocht wird, im heißen Zustand (bevor er über die Früchte gegossen wird) sich zwischen den Fingem, wenn man einen Tropfen davon auf den Daumen oder Zeigefinger gegeben hat und sie gegeneinanderdrückt, ein kurzes Fädchen zieht. Dieses ist dann leichter zif unterscheiden, als der kleine Flug usw.
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Amtliche Bekanntmachung.
Zement für Kleinwohnungsbaute».
Dem Bezirk sind weitere 600 Ztr. Porilandzement zur Förderung der mit vaudarlehen unterstützten Kleinwohnung-- bauten zugeteilt worden.
Die Bauenden wollen ihren Bedarf unter Angabe deS Verwendungszweck- bei den OberamtSbaumetsterstellen Nagold oder Altensteig binnen 5 Tagen anmelden. 138
Nagold, den 12. Juli 1922. Oberamt: Münz.
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Seit dem Jahre 1848 lacht der Kladderadatsch über die Dummheit und Schwächen der Zeitgenossin und kämpft lächelnden Antlitze« mit den Waffen de» Humors ni d der Satire d. h. mit Feder und Zetchensttft gegen alles Faule auf politischem, wirtschaftlichem und gesellichaftlichem Gebiete Jede einzelne Nummer trägt zu einer >m Spiegel der Karikatur und Satire gesehenen Chronik der Welteretgntfse bet.
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Am Sonntag den 16. Juli 1922, nachm. 2 Uhr ist eine
Mitgliederversammlung
im Gasthaus zur Traube in Ebhausen.
Tagesordnung:
1. Geschäftlicher.
2. Tarif-Frage.
3. Anträge aus der Versammlung.
4. Einziehung der Beiträge.
Um vollzähliges Erscheinen bittet
136 Der Ausschuß.
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